Suche Rucksack für kältere Regionen

[ruedi007]

Hallo zusammen!

Ich suche einen Rucksack und benötige eure Hilfe.

Erstmal die Fakten:
1. Wir reisen immer zu zweit.
2. Geplante Reiseziele und Länge:
a. Lofoten 3 Wochen
b. Island 2 Wochen
c. Patagonien 3 Wochen.
3. Komplette Selbstversorgung (mit Wasserfilter im Gepäck)

Die größten Gepäckstücke:
- Nammatj3 Packmaß: 50 cm x 19 cm
- 2 x Cumulus Teneqa Packmaß: jeweils 11 Liter
- 2 x Exped SynMat UL 9 LW jeweils 27 cm x 12 cm
- Benzinkocher: MSR Wisperlight

Erstmal die Fragen nach dem Volumen. Ich bin mir nicht sicher, wenn wir zu zweit gehen welche Kombination wir nehmen sollten:
2 x 45 Liter
1 x 45 und 1 x 60 Liter
2 x 60 Liter.

Was muss man in den kälteren Gefilden noch so beachten beim Rücksack?

Wir würden gerne einen leichten Rucksack mitnehmen der entweder stark wasserabweisend ist oder wasserdicht.

Könnt ihr da welche empfehlen? Ich habe gehört, dass der Exped Lightning ganz gut abgeschnitten haben soll.

Wir sind für jede Hilfe dankbar!

Viele Grüße
Rüdi

[Heimdall]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

In kalten/eisigen Regionen sollte man auf Nonsens verzichten. Das heißt, der Rucksack sollte eine Kombination aus geringem Gewicht,Stabilität,bestmöglichem Packvolumen sein.
Punkte auf die ich achten würde wären:

-unter 1500 g Gewicht

-wasserfeste Außenhülle,das Material muß flexibel bleiben, darf nicht einfrieren und darf so wenig wie möglich Angriffsfläche für Schnee und Vereisung bieten

-Bodenfach ausgelegt für größere Schlafsäcke

-optimales Gurt/Schnürsystem ohne Schnickschnack

-einfach zu bedienen, Schnallen aus einem Kunststoff der bei eisigen Temperaturen nicht spröde wird

-Rückenpolsterung so ausgelegt, das sie eher wärmt, als das Wind durchpfeifft

Mein Vorschlag wäre die Crux Reihe...
Selbst in den 47er gehen dicke Kufa und Daunenmonster rein. Für mich tragbar ohne Hüftgurt bis 13 kg den ganzen Tag, mit 27 kg schon beladen.Muß man dann sehen was ihr für Ausrüstung habt und dann zwischen 47 und 70l wählen. Es gibt Leute die schleppen ne 40 Kilo Pulka 10 Tage durch die Gegend, andere rennen die gleiche Strecke mit nem Turnbeutel in drei Tagen.

[Cattlechaser]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Das kommt alles sehr darauf an, für wie lange ihr Proviant mitschleppen wollt. Das ist ein wesentlicher Faktor sowohl vom Gewicht als auch vom Packvolumen. Das ist aber in kalten wie auch in warmen Regionen prinzipiell genauso, nur dass in kalten Regionen die Kleidung etwas umfangreicher ausfällt. Die macht bei mir aber im Vergleich zum Zelt/Schlafsack sowie zum Proviant immer nur einen Bruchteil aus.

Generell benötigt ihr, wenn ihr für zwei Wochen auch Proviant mitnehmen wollt, bestimmt 60 Liter pro Person. Dann kommt ihr ggf. (mit Fotoausrüstung und Objektiven) über ein Anfangsgewicht von 20 kg pro person. Dies wiederum spricht gegen einen Leichtrucksack unter 1.500 Gramm, weil hier weder Robustheit noch Tragesystem für dieses Gewicht ausgelegt sind.

Beispiel von mir: Unterwegs mit meiner Frau, Ausrüstung so ähnlich wie ihr. Meine Frau nimmt viel Fotoausrüstung inklusive 2 schwerer Objektive mit. Ich: Verpflegung für 2 Personen und 1 Woche. Unseren Rucksäcke hatten 45 Liter und 75 Liter. (Alternative hierfür also z.B. 60 Liter pro Person).

Wenn ihr nur Verpflegung für jeweils 3-4 Tage einpacken wollt, dann kommt ihr vielleicht mit einer 45 / 60 Liter Komibnation aus. Ansonsten: Nicht an Volumen und insbesondere dem Tragekomfort bei schweren Lasten (!!!) sparen.

[Fletcher]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ich hab für solche Touren in kältere Regionen nen EXPED Backcountry 55. Der ist wetterfest, ohne Schnickschnack und ich krieg fast alles in den Rucksack (bis auf die EVA, lässt sich aber gut aussen befestigen) inkl. Futter für paar Tage und Zelt mit Gestänge.
Manchmal ärgere ich mich, das ich nicht den 65er genommen hab, aber meistens reichts.
Er trägt sich meinem Empfinden nach erstaunlich gut, auch bei ungefähr 20Kg noch; hab ich aber eher selten mit.

Nun bin ich damit noch nicht bei Schneefall unterwegs gewesen, aber bei Regen und Sturm um die 0°C. Hat sehr gut funktioniert. Nur die Gurtbänder saugen sich voll Wasser, die Polsterungen von Schulter, Hüfte und Rücken blieben weitgehend trocken und der Inhalt natürlich auch.

Ich hab beim Kauf auch darauf geachtet, das möglichst wenig Schnickschnack dran ist, das er dicht ist und ich nach Möglichkeit alles in den Rucksack kriege, anstatt aussen anzuhängen... und natürlich muss er sich zu allererst gut tragen lassen.

[Gast32020151]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Wir würden gerne einen leichten Rucksack mitnehmen der entweder stark wasserabweisend ist oder wasserdicht.

Nach meiner Erfahrung ist dieses Kriterium vernachlässigbar. In nasskalten Gegenden dringt die Feuchtigkeit eher durch nasse Ausrüstung, die im Rucksack verpackt wird, in selbigen ein. Das Verpacken der Ausrüstung in wasserdichte Packsäcke bleibt Euch also sowieso nicht erspart.

Wasserdichte Rucksäcke wie der AK47, mit dem ich z.B. um Ostern herum in Wales unterwegs war (sehr nass), sind gut, um mal einen Regenschauer abzuhalten. Tagelangem Regen hält der aus o.g. Grund auch nicht Stand.

Weiterhin würde ich im Zweifel den größeren Rucksack wählen. Mag ja sein, dass ihr eure Ausrüstung zuhause unter Laborbedingungen in einen 45l-Rucksack rein bekommt. Spätestens wenn ihr unterwegs versucht, eure Ausrüstung mit steifen, nasskalten Händen bei Wind und Regen in die kleine Handtasche zu quetschen, werdet ihr euch einen größeren Rucksack wünschen. Ein im Sturm nass verpacktes Zelt hat dann auch gerne mal ein deutlich größeres Packmaß als auf den Katalogbildern. Ich mag es z.B. auch nicht, wenn der halbe Hausrat außen an meinem Rucksack rumbaumelt, weil der Rucksack zu klein ist.

Wie hier schon erwähnt wurde, kommt es letztendlich darauf an, wie lange ihr autark unterwegs sein wollt. In den o.g. Regionen halte ich Touren bis zu einer Woche mit einem 45l-Rucksack für machbar, ohne dass man großartig auf UL-Kram zurückgreifen muss.

[Vegareve]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ich wüsste nicht was so eiskalt an Island und Lofoten im Sommer (nehme ich an) sein soll, damit es irgendein Einfluss auf die Rucksackwahl haben sollte. Ein normaler Trekkingrucksack halt, der passt und bei dem andere Kriterien wichtig sind, als die Temperatur draussen. Für 3 Wochen autark braucht ihr auf jedem Fall beide nen 60L, denke ich, ist aber die Frage, ob der/die andere so viel tragen kann.
Die entsprechenden Reiseberichte könnten als Inspiration zur Rucksackwahl dienen, ersparen aber natürlich nicht das anprobieren im Laden.

Wasserdicht bekommt man den Rucksack am besten durch stauen der Sachen in Tüten und eine Aussenhülle, Leichtigkeit ist immer in Relation zu Tragekomfort zu wählen, vor allem wenn man so lange unterwegs ist.

[ruedi007]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Erstmal Danke für euere Antworten. Ich werde am Samstag verschiedene Rucksäcke im Laden ausprobieren. Im Moment (nach Lesen eurer Beiträge) tendiere ich zu einem 65 und einem 55er für die werte Dame.
@Vegareve: Lofoten im Oktober und Island im März, deswegen kältere Regionen

[Vegareve]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

@Vegareve: Lofoten im Oktober und Island im März, deswegen kältere Regionen

Spielt doch keine Rolle, solange Du nicht mit einer Pulka unterwegs bist.

[Auspuff]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ich bin auch ab und zu mit der Freundion unterwegs, ein zwei Wochen im kalten Norden.

Ich trage einen 70+15l Rucksack, sie (1,65m, 59kg - Herr, lass sie das niemals lesen...) einen 55+10l Rucksack. Priorität hatte ein für uns bestpassendes Tragesystem und robustes Material.
Gewicht? Egal. Quasi.

[lemon]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Fakt: Keine Erfahrung, aber diesbezüglich einige Fragen:

(1) Wäre es nicht ratsam, sich einen Rucksack zu suchen, der wie nen Packsack konzipiert ist? Nur zur Info, ich glaube es sind noch 2 im Sub-Forum Suche/Biete vorhanden, einer gar selbst produziert von einem User!

(2) Ist es ratsam, sich einen Rucksack zu suchen "ohne" externe angenähte Taschen?

(3) Reicht es aus, die Sachen in ZIP-Beuteln zu verpacken (Wasserdicht) oder reden wir hier von "richtigen" Packsäcken, mit 2-Falzungen (2x Umdrehen und dann z.B. mit Clips verschließen)?

[Vegareve]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ratsam ist es, einen Rucksack zu tragen der einem nicht den Rücken kaputt macht und ständig Schmerzen und blaue Flecken produziert. Vor allem wenn man 3 Wochen lang mit +20 Kg läuft.(wobei ich mir nicht sicher bin, ob Lofoten im Oktober noch mit normalen Stiefeln geht, ohne Schneehilfen, da müssen die Profis des Norden was sagen).

Das einpacken in Tüten (normale aus dem Supermarkt) ist eine gängige Praxis bei Wanderungen, egal wo es hin geht (es sei denn, nur Schneefall wird erwartet). Spezielle Packsäcke habe ich nie gehabt/gebraucht.

[lemon]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ich meinte mit Zip-Beuteln (Toppits ZIP Beutel 1L) eigendlich, ob die Wasserdicht genug sind, oder ob mit Wasserdichten Packbeutel ggf. sowas wie ein Packsack von Ortlieb gemeint ist?

[Gast32020151]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Ziploc-Beutel sind für das Verpacken von Ausrüstung in erster Linie deshalb ungeeignet, weil der Verschluss unter Druck/Spannung nicht dicht hält. Der Beutel selber ist für wochenlanges Aus- und Einpacken auch nicht robust genug.

Sie sind durchaus geeignet, um Papier- und Kleinkram und natürlich Lebensmittel zu verpacken. Vor allem letztere sollten dann aber nochmal in einem separaten Packsack verpackt werden, damit man sich nicht den gesamten Rucksackinhalt einsaut, wenn sie doch mal kaputt gehen. Besonders der Schieber des ziploc-Verschlusses verabschiedet sich gerne mal.

Plastiktüten aus dem Supermarkt habe ich mir relativ schnell abgewöhnt, weil mir die ständige Tütenwirtschaft im Zelt auf den Keks ging. Außerdem fangen die irgendwann an, abzufärben. Ich finde spezielle Packsäcke von Ortlieb, Sea to Summit, Granite Gear, Exped, etc. zwar schon fast unverschämt teuer, wenn man sich mal den Fertigungs- und Materialaufwand vor Augen führt, aber sie erleichtern das Leben unterwegs doch spürbar. Mit 3-4 Stück in den richtigen Größen ist man i.d.R. für mehrere Jahre gut ausgerüstet.

In jedem Fall rate ich zu mehreren kleinen wasserdichten Packsäcken als zu einem großen, der den gesamten Rucksack auskleidet. Letztere Lösung hat u.a. den Nachteil, dass man immer den gesamten Ruck- bzw. Packsack ausräumen muss, wenn man mal unterwegs an seine Ausrüstung will.

Zum Thema "Kälte und Rucksack": Zwischen Temperatur/Klimazone und Größe des Rucksacks besteht natürlich insofern ein Zusammenhang, als dass niedrigere Temperaturen und/oder schlechteres Wetter i.d.R. mehr Ausrüstung und mehr/dickere Kleidung erfordern.

Lofoten im Oktober sind unter normalen Umständen ohne zusätzliche Schneeausrüstung machbar. Es wird eher recht nass werden.

[Vegareve]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Zum Thema "Kälte und Rucksack": Zwischen Temperatur/Klimazone und Größe des Rucksacks besteht natürlich insofern ein Zusammenhang, als dass niedrigere Temperaturen und/oder schlechteres Wetter i.d.R. mehr Ausrüstung und mehr/dickere Kleidung erfordern.

OT: Da hat nur mein Bergsteigerhirn gearbeitet, denn ich bin praktisch mit den gleichen Klamotten Sommer wie Winter unterwegs (mit Ausnahme von Daunenjacke und Fäustlingen)..
Packmass ist aber auch mehr von der Länge der Tour abhängig und da sind die "3 Wochen autark" vom Eingangspost klar genug für mich.

[recurveman]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Je nachdem wie bei euch als Paar das Gewicht und damit auch die Muskeln verteilt sind würde ich mir über die Kombi 80l und 45l Gedanken machen.
Zumindest bei meiner Frau und mir (ich wiege das doppelte von ihr) hat sich diese Aufteilung als sinnvoll erwiesen.
Weniger Gesamtvolumen würde ich für deine Vorhaben auf keinen Fall wählen, das Futter für 2-3 Wochen nimmt jede Menge Platz weg.
Bei dem Rucksack ist mir das Leergewicht ziemlich egal, wichtig ist das er gut sitzt. Der Rest ist dann untergeordnet.

Gruß,

Thomas.

[lemon]

AW: Suche Rucksack für kältere Regionen

Je nachdem wie bei euch als Paar das Gewicht und damit auch die Muskeln verteilt sind würde ich mir über die Kombi 80l und 45l Gedanken machen.
Zumindest bei meiner Frau und mir (ich wiege das doppelte von ihr) hat sich diese Aufteilung als sinnvoll erwiesen.

Meckert sie oft rum, wenn sie mit dem 80L-Rucksack unterwegs ist? Und wie hast du sie dazu gebracht?

Weniger Gesamtvolumen würde ich für deine Vorhaben auf keinen Fall wählen, das Futter für 2-3 Wochen nimmt jede Menge Platz weg.

Fürs Essen eignen sich z.B. von Tatonka die SidePocket, das sind Taschen die du extern (seitlich) an deinen Rucksack dran klemmst (Tipp: Immer 2 wegen der Balance und gut fixieren!). Allerdings benutze ich sie (wie oben von einem anderen User erwähnt,) auch gerne als separate Packtasche im Inneren des Rucksacks, vor allem seitdem ich nur noch nen 30+15L-Rucksack benutze.