Rucksack zwischen 30 und 40 l für Lange Wanderung

[Jaysung]

Hallo liebes Forum,
Ich stelle derzeit eine Ausrüstung für eine lange Wanderung zusammen.
Der Plan ist nächstes Jahr, den Camino Frances zu laufen.
Ins Auge gefasst, habe ich zwei völlig verschiedene Rucksäcke, und deshalb hätte ich gerne eure Meinung und Kaufberatung:
1. Osprey Kestral 38l
2. Raidlight Legend in der neuen 32l Version nebst Active Front Pack

Der Raidlight ist deutlich leichter, meine Sorge wäre aber, dass er gerade, wenn ich mal irgendwo hängen bleibe, schneller kaputt geht.
Was sind hier eure Erfahrungen.
Andererseits bin ich selbst nicht sehr schwer 60 kg männlich.
Und deshalb sollte auch mein Rucksack am Ende nicht sehr schwer werden und der Osprey ist halt knapp 1 kg schwerer.
Raidlight ist eher Niesche aber was ich so gelesen habe, klingt cool.
Für Antworten und Einschätzungen oder Fragen, die etwas klarer machen binn ich natürlich immer offen und dankbar.
Liebe Grüße

[Flachlandtiroler]

meine Sorge wäre aber, dass er gerade, wenn ich mal irgendwo hängen bleibe, schneller kaputt geht.
Was sind hier eure Erfahrungen.

Bemühe mal eine Suchmaschine nach Osprey, Service, Reparatur, Retoure oder so

edit:
Wo jetzt mehrere Wormeldungen à là "der geht nicht kaputt" kommen:
Ja, das sind schwere Rucksäcke, aber nichtsdestotrotz ist beim Kestrel der Stoff an den Ecken des inneliegenden Tragerahmens bereits nach kurzer Zeit irreparabel eingerissen (IMHO auch quasi ein Konstruktionsfehler, weil relativ schlecht abgerundet) und das Teil halt mangels Reparaturservice schlicht für die Tonne.

[Jaysung]

Der Osprey sieht solide und schwer aus. Da mache ich mir keine Sorgen. Anders ist es beiRaidlight. Die sind ja auf Trail Running optimiert und deshalb sehr leicht.

[fhvdrais]

Ich besitze seit Jahren drei Ospreys verschiedener Größen, bin nach wie vor mit allen sehr zufrieden. Service oder Reparatur war da nie ein Thema, bei meinen anderen Rucksäcken allerdings auch nicht. Und Retouren sind ja eine Sache des Händlers, nicht des Herstellers.

Andererseits finde ich 1920 Gramm für einen 38 Liter Rucksack schon heftig. Mein Osprey Exos 48 wiegt viel weniger. Den gibt es übrigens auch als Exos 38, wiegt 1230 Gramm.

[bananensuppe]

Das sind halt zwei ganz unterschiedliche Rucksäcke. Im Zweifelsfall würde ich eher einen mir richtigem Tragesystem empfehlen und etwas Mehrgewicht in Kauf nehmen. Es gibt auf dem Markt eine riesige Auswahl. Am besten im Fachgeschäft mit Beladung testen. Der Osprey wäre mir aber viel zu schwer.

[Jaysung]

Ja zu schwer und wenn er dann trotzdem kaputt geht, dann hat man das schlechteste aus beiden Welten.
Schwierig im Laden kann man eben nichts über Langzeitbenutzung sagen.
Da sieht vieles gut aus, zum Beispiel auch der Kestral.
Raidlight Legend 33l mit Frontpack verspricht halt Gewicht nah am Körper.
Wie gut das in der Praxis über Wochen funktioniert, ist ja die Frage.

[Flachlandtiroler]

Ich habe mal auf das aktuelle Modell geschaut, weil meines ja seit Jahren unrepariert im Schrank liegt. Der normale Schuster fixt das nicht, weil das Drahtgestellt mit großer Vorspannung in den Stoff eingepresst ist...
Jedenfalls, das ist wohl immernoch so (Beschrieb: "3,5 mm LightWire umlaufender Rahmen").
--
Aber egal, für'ne Pilgerwanderung ist das Ding sowieso bisschen groß und schwer finde ich.

[Jaysung]

Ja, das war auch meine Intuition groß und schwer.
Die Empfehlung für Osprey habe ich von einem englischen Soldaten, der früher jedenfalls deutlich mehr Gewicht auf seinem Rücken rum getragen hat, als es mir je möglich sein wird.

[qwertzui]

Zu den Raidlight Rucksäcken habe ich jetzt eine Diskussion im bei den Leichten gefunden:

https://www.ultraleicht-trekking.com...-40-erfahrung/

Ich würde für eine erste (?) Weitwanderung nicht auf Haltbarkeit, sondern auf den eigenen Komfort schauen. Wenn der Rucksack unbequem ist, kommt es zum Tourabbruch und der Rucksack landet unbenutzt im Keller und hält garantiert einige Jahre.

Für die persönliche Passform, helfen Tipps von anderen wenig. Da hilft nur sich für eine Kategorie entscheiden und innerhalb dieser das passende Modell finden. Die Größe 35 bis 40 l wiegt bei unseren schon recht lange genutzten Rucksäcken (Haglöfs Viva und Exped Montain Pro) ca. 1.100 bis 1.200 g. Das ist leicht, aber nicht ultra leicht und ein guter Kompromiss.
In der Kategorie gäbe es z.B. den Osprey Mutant 38l, Deuter 34l+8l, Rab 35 Protium.

In der Kategorie (35 bis 40 l, 1.100 bis 1.200 g) hat jeder bekannte und unbekannte Hersteller etwas. Leider ist die Auswahl auch in guten, großen Outdoor- Läden ziemlich eingeschränkt. Bevor Du bestellst und probierst, lass Deine Rückenlänge messen.

[Taunuswanderer]

Was soll denn alles in den Rucksack rein? Wie schwer (und ggfs. sperrig) ist der Inhalt? Einen Trailrunning-Rucksack muss man für gewöhnlich sorgfältiger packen und die Komfortgrenze ist u.U. schneller erreicht.

[Waldhexe]

Warum kommen nur die beiden Rucksäcke in Frage? Ich habe zwei Deuter ACT in unterschiedlichen Größen in bin mit ihnen nicht zimperlich umgegangen, bin mit beiden sehr zufrieden.

Ich würde in ein Fachgeschäft gehen, mich beraten lassen und gründlich ausprobieren statt mich nach der Optik oder so auf zwei Modelle einzuschießen. Für eine längere Tour lohnt sich auch eine längere Anfahrt zum Rucksackkauf. Der Händler meines Vertrauens ist z.B. Larca in Schorndorf, unweit Stuttgart.

[bananensuppe]

Ich würde den Rucksack nicht größer als 30 Liter wählen, sonst packst du nur zu viel ein.

[lina]

Wenn Dir der Kestrel passt, passt Dir auch Lowe Alpine. Ein solcher hat meinerseits den Osprey abgelöst, weil ich ihn strapazierfähiger finde und die praktischere Verteilung und Ausformung von Verstaumöglichkeiten schätze (z.B. ist die Seitentasche hoch genug, sodass eine biegsame Flasche (CNOC) oder ein Trinkbeutel nicht rauskippt – ich transportiere die lieber in den Seitentaschen als im Trinkblasenfach). Tragen lassen sich beide komfortabel.

[Christian J.]

Wir haben auch einen Osprey-Rucksack (nicht Kestral) an dem Drahtrahmen kaputt bekommen. Scheint ein typisches Osprey-Problem zu sein.
Und sonst würde ich auch sagen: Dass nicht-UL-Rucksäcke robuster sind, hat vor allem Vorteile in Nicht-Outdoor-Situationen. Der UL-Rucksack wird nicht in seine Einzelteile zerfallen, wenn Du an einem Dornenbusch vorbei wanderst. Aber er wird es nicht lange überstehen, wenn Du ihn im Zug ins Gepäckfach stopfst, wenn Du mal ein Sixpack Bier nach Hause trägst usw. Ich würde also auf jeden Fall ein robusteres Modell wählen. 1kg Gewichtsunterschied macht bei 10kg vs. 11kg keinen so großen Unterschied bzw. der Unterschied wird durch ein besseres Tragesystem mehr als kompensiert.

[Pfad-Finder]

In einen Laden gehen und mit realistischer Beladung ausprobieren. Jeder Rücken ist anders, bei mir ging Osprey gar nicht, dafür ist Gregory ein Traum. Und: Ich würde immer mit Platzreserve kaufen, dann muss man a) das Gepäck nicht jedesmal millimetergenau reinzirkeln und b) kann bei Hitze eine Wasserflasche mehr rein.

[Waldhexe]

Außerdem dran denken: bei Hitze sind die ganzen Klamotten, die es vielleicht in den Pyrenäen braucht, im Rucksack, sollten also alle gut reinpassen. Nicht zu knapp kaufen, 40l sollten aber reichen.