Welcher Kunstfasersack?

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  • cabernet
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    • 04.09.2022
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    Welcher Kunstfasersack?

    Hallo Forum,

    ich bin neu hier und möchte einen KuFa-Schlafsack kaufen. Ich habe mich in den letzten Wochen hier und im UL-Trekking-Forum über Schlafsäcke eingelesen, finde es aber immer noch schwer, mich für einen Schlafsack zu entscheiden.

    Der Fragebogen:
    1. Bei welchen Temperaturen soll der Sack eingesetzt werden?
    20 Grad bis herunter 0 Grad C.

    2. Wie groß bist du? Gewicht ? Geschlecht ? Statur?
    170, 82kg, männlich, kräftig/untersetzt.

    3. Wie ist dein persönliches Kälteempfinden?
    Normal. Kalte Füße habe ich selten.

    4. Hättest du gern einen breiteren Schlafsack? (Körperbau / unruhiger Schläfer / Seitenschläfer)
    Ja, zu eng mag ich nicht. Seitenschläfer, unruhiger Schläfer, kräftig gebaut.

    5. Wieviel Geld willst du ausgeben?
    100 bis 300, falls nötig

    6. Beschreibe bitte in wenigen Sätzen den Einsatzbereich des Schlafsacks
    Alpen, in den Bergen 1500m bis (Sommer) 3500m. Mai bis Oktober. Nicht bei Regen, nicht bei Minusgraden (zumindest nicht geplanterweise). Nächtigungen mit Biwaksack, ich rechne öfter mit Kondenswasserbildung, daher bevorzuge ich einen Kunstfaser-Schlafsack.

    7. Wo liegen Deine Prioritäten? (Gewicht/ Preis/ Komfort/ ...)
    ​​​​​​​1. Komfort, 2. Gewicht, 3. Packmaß, 4. Preis

    Zwei Schlafsäcke habe ich nur aus Interesse im Ladengeschäft bereits ausprobiert:
    • Grüezibag Biopod Zero 185cm
    • Kaikkialla Lentua 0
    Beide gefallen mir, aber die Komforttemperatur ist mir beim Grüezibag zu hoch, evtl. auch beim Kaikkialla.

    Interessant finde ich folgende Modelle:
    • Sea to Summit - Traverse TvII
    • Grüezi Bag - Synpod Island
    • Mountain Equipment - Lunar III | Regular - 190x75 cm - Right Zip
    Spricht etwas gegen diese Modelle?
    Gibt es Schlafsäcke, die für meine Anwendungsfälle besser geeignet sind?




    Zuletzt geändert von cabernet; 04.09.2022, 12:36.

  • Pinguin66
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    #2
    cabernet , ich würde bei der Schlafsackwahl für diene Vorhaben auf eine robuste, wasserfeste und winddichte Außenhülle achten. Den Biwaksack brauchst du dann nur noch, wenn du vom Regen überrascht wirst. Das Kondensproblem erledigt sich damit im wesentlichen. Wenn die Füllung naß wird, verlieren alle Schlafsäcke stark an Wärmeleistung. Bei deinen 1,70m, sollt dein Schlafsack innen zwischen 2,00m und 2,15m lang sein. Die Empfehlungen der Hersteller stimmen oft nicht. Für die obere Weite, kannst du dich vermessen. Hände aufs Brustbein legen, Unterarme wagerecht und Ellenbogen locker halten, nicht an den Körper pressen ... Körkerumfang mit eine Schnur oder Schneidermaßband über die Ellenbogen messen. Der halbe Umfang + 10 cm ist ein gute komfortable Schlafsackbreite.
    Bei den Temperaturangaben von Schlafsäcken ist nur der Tkomf (für Frau) interessant. Willst du bis 0°C ohne zusätzlichen Schutz warm schlafen, würde ich einen Schlafsck im Bereich von Tkomf -10°C wählen.
    Achte auf einen langen Reißverschuss zur guten Belüftung an warmen Tagen bzw. Nutzung des Schlafsacks als Decke.
    Ob Kunstfaser oder Daune ist eine Geschmacksfrage bzw. wird duch Gewicht und Packmaß bestimmt.
    Schau dir Kunstfaser- und Daunenschlafsäcke im Laden an und lieg Probe.
    Wenn du diese Hinnweise beachtest, kann man nach den Herstellerangaben eine sinnvolle Vorauswahl treffen.
    Für mich überwiegen die Vorteile von Daunenschlafsäcken, daher nenne ich jetzt keine Modelle.
    Zuletzt geändert von Pinguin66; 10.09.2022, 18:15.

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    • cabernet
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      #3
      Zitat von Pinguin66 Beitrag anzeigen

      Willst du bis 0°C ohne zusätzlichen Schutz warm schlafen, würde ich einen Schlafsck im Bereich von Tkomf -10°C wählen.
      Das schreckt mich jetzt. Was meinst du mit „mit zusätzlichem Schutz“? Zelt oder Tarp? Ist es mit einem solchen Schlafsack dann bei 20 Grad noch auszuhalten?

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      • Pinguin66
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        #4
        ... ja z.B. Zelt oder Tarp ... anderer Windschutz
        Bei 20°C braucht man praktisch fast keinen Schlafsack, man deckt sich z.B. nur etwas über den Bauch. Das kann auch nur eine Jacke sein oder eben der Schlafsack.
        0 °C , hohe Luftfeuchtigkeit + Wind und u.U. etwas Erschöpfung sind kein Spaß. Da sind trocken -10°C und Windstille problemloser.
        ... pro 1000 m Höhe sinkt die Temperatur um ca. 6,5 °C unter Hochdruckeinfluß sogar bis zu 9,8 °C.
        Dann hast du noch den Windchillfaktor.
        Windchillrechner

        Zwischen deinen genannten 1500m und 3500m liegen schon 13 K bis ca. 20 K.
        Bsp.: Stand heute 04.09.22 ist die 0°C Grenze in den Ostalpen bei ca. 3500 m, mit Wind 20 km/h ... gefühlte Temperatur -7°C!
        Zuletzt geändert von Pinguin66; 04.09.2022, 14:14.

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        • cabernet
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          #5
          Verstehe, besten Dank für die Infos und vor allem für die Erklärungen! Jetzt weiß ich, nach welchen Kriterien ich den Sack aussuchen muss.

          Übrigens: Tolles Forum hier! (Habe schon etliches gelesen.)

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          • cabernet
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            #6
            Eine Frage noch: Muss ich auch im Sommer mit Taunässe rechnen? Denn sobald ich den Schlafsack vor Taunässe schützen möchte, muss ich mir ja etwas bzgl. Kondenswasserbildung überlegen. (Tarp, atmungsaktiver Biwaksack z.B.).

            Gibt es da Faustregeln, ab wann ich einen Biwaksack oder ein Tarp benötige?

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            • Pinguin66
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              #7
              Zitat von cabernet Beitrag anzeigen
              Eine Frage noch: Muss ich auch im Sommer mit Taunässe rechnen? Denn sobald ich den Schlafsack vor Taunässe schützen möchte, muss ich mir ja etwas bzgl. Kondenswasserbildung überlegen. (Tarp, atmungsaktiver Biwaksack z.B.).

              Gibt es da Faustregeln, ab wann ich einen Biwaksack oder ein Tarp benötige?
              Du weist ja, wie es zur Taubildung kommt. Bei entsprechender Luftfeuchtigkeit und fallendenTemperaturen, kann es zu Tau kommen. Du bist aber mit 1000 m bis 3500 m Übernachtungshöhe auch in einem Bereich von niedrigen bis mittelhohen Wolken. Aus diesem Grund habe ich dir schon die möglichst wasserfeste Außenhülle empfohlen. Nur als Bsp.: bei Western Mountaineering sind das die GWS Modell, bei Cumulus muß man Pertex® Quantum Pro mit 44g als Außengewebe wählen....
              Du bist auch über der Baumgrenze. Da sehe ich die Möglichkeiten für ein Tarp als begrenzt an. Als einfachen Schutz sehe ich eine siplen Tyvek Sack bzw. ein kleines Bergzelt. Das hängt aber von deinen genauen Vorhaben ab. Bedenke, du mußt alles tragen!
              Zuletzt geändert von Pinguin66; 10.09.2022, 20:16.

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              • walnut
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                • 01.04.2014
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                #8
                Meine persönliche Ansicht:
                "Bei deinen 1,70m, sollt dein Schlafsack innen zwischen 2,00m und 2,15m lang sein. Die Empfehlungen der Hersteller stimmen oft nicht." im Gegensatz hierzu komme ich bisher fast immer super mit den Längenempfehlungen der Schlafsackhersteller klar.

                "Bei den Temperaturangaben von Schlafsäcken ist nur der Tkomf (für Frau) interessant."
                Mhm, ich gebs ja zu, ich bin wenig verfroren aber ich komme super mit den Tlim Angaben der Hersteller klar. Allerdings würde ich wenn ich ohne Zelt draußen nächtige da schon noch ein wenig Reserve drauf schlagen, vor allem wenn der Schlafsack nicht winddicht ist und auch kein Biwaksack im Spiel ist.



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                • Pinguin66
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                  #9
                  Zitat von walnut Beitrag anzeigen
                  Meine persönliche Ansicht:
                  "Bei deinen 1,70m, sollt dein Schlafsack innen zwischen 2,00m und 2,15m lang sein. Die Empfehlungen der Hersteller stimmen oft nicht." im Gegensatz hierzu komme ich bisher fast immer super mit den Längenempfehlungen der Schlafsackhersteller klar.

                  "Bei den Temperaturangaben von Schlafsäcken ist nur der Tkomf (für Frau) interessant."
                  Mhm, ich gebs ja zu, ich bin wenig verfroren aber ich komme super mit den Tlim Angaben der Hersteller klar. Allerdings würde ich wenn ich ohne Zelt draußen nächtige da schon noch ein wenig Reserve drauf schlagen, vor allem wenn der Schlafsack nicht winddicht ist und auch kein Biwaksack im Spiel ist.
                  Wenn du dies Erfahrungen gemacht hast, ist alles i.O. Ich messe lieber. Bei 1,70m passt die Standartlängen eigentlich immer. Für Leute über 1,82 m sieht das oft anders aus.
                  Das Temperaturempfinden schwankt zwischen den Menschen stark. Ohne praktischen Test wird man es nicht herausfinden. Hat man nach Tkomf gegauft und kommt mit Tlim klar, hat man halt 5-7 K Reserve. Damit kann ich gut leben. Hat man aber nach Tlim gekauft und stellt fest, das man schon bei Tkomf friert, wird es unangenehm.

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                  • Freddyy
                    Erfahren
                    • 09.11.2020
                    • 233
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                    #10
                    Hallo, ich, 175cm männlich, habe die Damenvariante des Mammut Perform Fiber Bags -10 Grad zuhause und liebe ihn! Ich habe hier dazu mal einen Test geschrieben, kannst du dir ja mal anschauen. Er ist sehr komfortabel und durchdacht finde ich, er ist eher geräumig geschnitten. Packmaß und Gewicht sind halt wie bei KuFa üblich nicht auf Daunenniveau. Habe ihn deutlich unter null und auch bei 20 grad schon genutzt, wenn man ihn öffnet oder als Decke verwendet sind nach oben keine Grenzen gesetzt, er wiegt dann halt nur viel für die benötigte Wärmeleistung. Als kleiner Mann empfehle ich einen Damenschlafsack oder kurzen Schlafsack zu kaufen, durch unnötige Länge schleppst und frierst du nur

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