Biwak-Außenhülle für Schlafsack

[lina]

Wie schon im Titel steht: Gesucht wird eine Außenhülle für den Schlafsack zum Biwakieren.
Was eignet sich dafür denn so bzw. was gibt es da?

Mein erster Gedanke war: was aus Tyvek nähen.
Gibt’s da Nachteile? Nimmt man da hardstructure oder softstructure Tyvek?

Was bekommt man Taugliches einfach so im Outdoor-Laden?

Danke :-)

[Killer]

Tyvek gibt es bei extremtextil.de. Biwaksack ist ein Begriff?

[Pinguin66]

Such mal nach "3F UL GETRIEBE Upgrade TYVEK" bei AliExpress, da gibt es fertige für ca. 30 €

[Flachlandtiroler]

Biwaksäcke gibt's im Alpinsport, standardmäßig als 1er oder 2er Version.
Teurer mit "atmungsaktiv" das kann IMHO aber nur bei Temperaturgefälle funklionieren sprich nicht im Hochsommer.

[Homer]

Mein erster Gedanke war: was aus Tyvek nähen.

quick&dirty für den sporadischen gebrauch: tyvekbahn und ein paar foldback-clips
funzt so gut, dass ich nie über dieses stadium hinausgekommen bin

[lina]

Vielen Dank :-)
Ich nehme an, wenn gekaufter Biwaksack, dann einer mit Bügel?

quick&dirty für den sporadischen gebrauch: tyvekbahn und ein paar foldback-clips
funzt so gut, dass ich nie über dieses stadium hinausgekommen bin

ja, so ungefähr hatte ich mir das erhofft

Nach wie vor die Frage: hardstructure oder softstructure?

[ApoC]

Ich habe mir dafür Softstructure gekauft aber noch keinen Biwaksack draus gebaut.

[Igelstroem]

Ich nehme an, wenn gekaufter Biwaksack, dann einer mit Bügel?

Das hängt davon ab, was du vorhast – wobei man das jemandem, der hier 40 Millionen Beiträge geschrieben hat, eigentlich nicht zu sagen braucht. :-))
Wenn man mit Biwaksack unterm Tarp schläft, braucht man eigentlich keinen Gestängebogen. Leider gilt umgekehrt nicht, dass man kein Tarp braucht, wenn man einen Biwaksack mit Gestängebogen verwendet. Ich habe das ja zwischenzeitlich schon gemacht: Aus- und Einsteigen bzw. Auf- und Abbauen bei Regen bleibt eine Art Notsituation.

[windriver]

Vielen Dank :-)

Nach wie vor die Frage: hardstructure oder softstructure?

Wenn dann soft, schützt aber nicht gegen Dauerregen. Eher was gegen Tau, Wind und Dreck.
Viele Infos zu Biwaksäcken, Materialien, richtig wasserdicht oder nur als Spritzschutz etc. gibt es bei den Ultraleichten im Nachbarforum.

[lina]

Viele Infos zu Biwaksäcken, Materialien, richtig wasserdicht oder nur als Spritzschutz etc. gibt es bei den Ultraleichten im Nachbarforum.

erzähl doch mal?

[windriver]

Kann ich nicht, da ich kein Biwacksackfreund bin. Ich habe das Thema nach einigen Tesversuchen für mich abgehakt, ich bevorzuge geschlossene Zelte. Im UL-Forum habe ich allerdings schon einige MYOG-Fäden zum Biwacksack gesehen, von Homer-simple bis fast Zelt sollte da einiges zu finden sein.

[windriver]

https://www.ultraleicht-trekking.com...-und-material/
Mal ein Beispiel, wenn du Biwacksack in die Suche eingibst, findet sich noch einiges mehr. Oft ist das Materialthema aber nur Nebensache in den Fäden.

[lina]

Danke, da sind spannende Ansätze drin.

[blauloke]

Ich hänge mich hier mal an.
Wenn ich mal eine Nacht ohne Zelt, nur mit Matte und Schlafsack übernachten will, ist es dann sinnvoll eine zusätzliche Plastikplane über den Schlafsack zu legen?
Ich denke jetzt an Problemen mit Kondensation.

[Igelstroem]

Ich hänge mich hier mal an.
Wenn ich mal eine Nacht ohne Zelt, nur mit Matte und Schlafsack übernachten will, ist es dann sinnvoll eine zusätzliche Plastikplane über den Schlafsack zu legen?
Ich denke jetzt an Problemen mit Kondensation.

Eine nicht wasserdampfdurchlässige (nicht »atmungsaktive«) Plastikplane ist höchstens dann sinnvoll, wenn man mit unbemerkt einsetzendem Regen rechnet. Den größten Nutzen bietet eine solche Plane dann, wenn sie abgespannt wird (also ein Tarp ist), weil sie dann den Schlafsack vor abstrahlungsbedingter Abkühlung an der Oberfläche schützt. Dann entsteht also Kondenswasser bzw. Tau am Tarp statt an der Schlafsackhülle.

Wenn man ohne Tarp biwakiert, hängt viel von der konkreten Abstrahlungssituation ab. Unter einer Wolkendecke, im Wald oder unter dem Dach einer Schutzhütte kühlen die Ausrüstungsoberflächen weniger ab, es bildet sich also weniger Kondens bzw. Tau.
Wenn man hingegen nur mit dem Schlafsack bei klarem Himmel auf einer offenen Fläche liegt, muss man unter Umständen mit einer ziemlich nassen Schlafsackoberseite rechnen, das hatte ich schon. Dann ist ein atmungsaktiver Biwaksack immer noch das kleinere Übel, weil der von außen kommende Tau nicht in den Schlafsack eindringt und die aus dem Innneren des Schlafsacks kommende Feuchtigkeit wenigstens zum Teil nach außen gelangt (wenn man Glück hat und der Taupunkt nicht im Schlafsack liegt).
Der Biwaksack bleibt aber unter diesen Umständen ein Notbehelf.

Jede Fläche, die zum offenen Himmel exponiert ist, kühlt sich nachts unter die Lufttemperatur ab und wird daher zur bevorzugten Kondensationsfläche – und idealerweise sollte diese Fläche dann gar nicht auf dem Schlafsack aufliegen, sondern mit etwas Distanz über ihm schweben, wie es beim Tarp oder Zelt oder Schutzhüttendach der Fall ist.

[blauloke]

Danke für die Aufklärung.
Dann ist es also sinnvoll sich eine Schutzhütte zu suchen bzw einen dichten Wald, falls ich mal einfach so pennen will.

[Igelstroem]

Danke für die Aufklärung.
Dann ist es also sinnvoll sich eine Schutzhütte zu suchen bzw einen dichten Wald, falls ich mal einfach so pennen will.

So kategorisch würde ich das nicht sagen. Ich habe das ja selbst schon an verschiedenen Stellen gemacht. Wenn der Himmel bedeckt ist und dazu ein lauer Wind geht und es nicht regnet, kann man quasi überall auch mit Matte und Schlafsack liegen. Meine allererste Outdoor-Nacht in meinem allerersten Reisebericht war im unbelaubten Wald (April), und es war so trocken, dass es nachts gar keinen Kondens gab. Andererseits gab es später die Situation, dass ich mit einer Schlafsack-Kombination an einem Rastplatz in Waldnähe gelegen habe und der als Außenhülle verwendete dünne Kufa-Schlafsack morgens obenrum richtig nass war; in diesem Fall von Tau aus der Luft. Man muss also ein physikalisches Auge darauf haben, was an der jeweiligen Location wohl zu erwarten ist, und nicht immer liegt man mit der Prognose völlig richtig.

Und ein Biwaksack, um den es in diesem Thread ja geht, schützt in feuchtkühlen Nächten vor der schlimmsten Taunässe, während er unter warmen Bedingungen vielleicht eher zu mehr Kondens (von innen) führt. Das muss also ausprobiert werden. Jedenfalls ist das Schlafen ohne Zelt, Tarp und Schutzhütte eine besondere Erfahrung, die man sich ruhig mal gönnen sollte.

[Bulli53]

Mathias Zdarsky ist der Erfinder des damals so genannten Zdarskysackes. Ein relativ wasserdichtes Teil für Notübernachtungen im Gebirge.
Für die Berge nutze ich einen dichten Bieaksack.
Zum Biwakieren eine uralten Ajungel……Dingsda. Boden dicht aus Kunststoff, Oberseite Baumwollmischgewebe. Selbst bei dieser Machart wird es unter einem Tarp klamm.
Der primäre Nutzen besteht darin den Schlafsack sauber zu halten und Funken zu fangen.

[blauloke]

Da habe ich bei meiner bisher einzigen Nacht ohne Zelt anscheinend gute Bedingungen gehabt; Bild gleich im ersten Beitrag:
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...bis-waldenburg
Zitat Hebi19: Das Wetter war trocken und ziemlich windig, von daher war nicht mit Tau zu rechnen.