Schwere Pfanne fürs offene Feuer?

[lina]

Ich habe gerade das Discounter-Pfannenfoto in größer angeschaut, die Pfanne hat ja eine Emaille-Beschichtung (sah auf den ersten Blick unbeschichtet aus, sorry). Bei diesen Beschichtungen gibt es tatsächlich Unterschiede, und ich würde hier keine preisgünstige kaufen (hab ich mal ausprobiert, auch den Vergleich). Gusseisen ohne Beschichtung ist hinsichtlich dessen unproblematischer.

Flohmärkte sind übrigens eine super Quelle für Gusseisenpfannen, wenn man wenig ausgeben möchte und etwas Geduld hat. Wenn man sie erhitzt, dann lässt sich erschnuppern, was als Letztes drin gebraten wurde – ich habe mal ein Bratkartoffelexemplar erwischt

[markrü]

Wenn das Wasser kalt ist, aber nur vorsichtig angießen, starke Temperaturunterschiede sind nicht gut für das Material.

Von mir ergänzend, nicht als Widerspruch gemeint:

Starke Temperaturunterschiede oder z.B. Stürze können bei Eisenguss sehr schnell zu (Total-) Schäden (Sprünge, Risse) führen. Das Gleiche gilt für Emaillebeschichtungen, also Glas.

Geschmiedeter Stahl ist hier sehr viel weniger empfindlich! Hier kommt es maximal zu Verformungen - nicht schön, die Pfanne kann aber auf dem Feuer problemlos weiter genutzt werden.

Wenn man in eine richtig heiße Pfanne langsam einen Becher Wasser gibt, ist die Dampfentwicklung schon sehr beeindruckend!

[markrü]

Auf Amazon gibt die Suche nach 'Eisenpfanne' sehr gute Ergebnisse von sehr billig bis sauteuer.
Es ist aber auch ein gutes preisliches und qualitatives Mittelfeld bekannter (Gastro-) Marken dabei.

[ks]

Ich habe gestern auch zufällig nach Pfannen beim "Werkzeugladen" meines Vertrauens geschaut - Knives and Tools. Hab mich aber noch nicht entscheiden können .

[superflow]

Danke für Eure vielen Antworten noch mal.
Nachdem ich mich durch Youtube vom hundertsten ins tausendste geschaut habe, bin ich dann heute in die Metro gefahren und hab mir einfach ne günstige gsw geholt, ähnlich dieser https://www.metro.de/marktplatz/prod...BoC9DoQAvD_BwE nur der Stil ist am Ende anders gebogen.

Keine Ahnung ob ich sie korrekt eingebrannt habe (3 oder 4 x 10 Minuten mit dünner Ölschicht aufm Gasherd) aber ich hab jetzt testweise mal Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln gemacht, und die kleben nicht und flutschen besser durch die Pfanne als ich es mir bei einer nicht-beschichteten hätte erträumen können.
Scheint für mich zu passen das Teil, mal sehen wie sie sich in der Feuerschale macht.

[atlinblau]

Glückwünsche...
Der Hauptgrund für den Siegeszug der beschichteten Pfanne aus meiner Sicht war das Gewicht und der Reiz des (und die soziale Pflicht zum) Neuen.

[Torres]

Das Gewicht! Eine 28er Le Creuset inklusive Inhalt ist was für Bodybuilderinnen.

Und beschichtet geht schnell. Gusseisen muss sich erst erwärmen. Ich nutze also immer noch beides sehr gerne, je nachdem, was ich gerade brauche. Mit Eisen habe ich keine Erfahrung.

[atlinblau]

Gusseisen muss sich erst erwärmen.

Mit Induktion geht schnell Hitze in die Gusseisenpfanne rein. Dauert trotzdem noch etwas, bis sie voll durchgewärmt ist. Wenn ich mir vorstelle - in der Vor-Ceran- und Induktionszeit die schwere Gusseisenpfanne auf einer elektrischen Heizplatte heiß zu bekommen - das hat die Nutzung einer beschichteten Pfanne schon Zeit- und Kostenvorteile, was den Stromverbrauch betrifft. Mutter und Oma kochten mit ihren Gusspfannen ja auf Feuer...

[lina]

Wenn ich mir vorstelle - in der Vor-Ceran- und Induktionszeit die schwere Gusseisenpfanne auf einer elektrischen Heizplatte heiß zu bekommen - das hat die Nutzung einer beschichteten Pfanne schon Zeit- und Kostenvorteile, was den Stromverbrauch betrifft.

Nana, so langsam ist das auch nicht. Damit brennen die Sardinchen nicht so schnell an :-)
Oder Knobi und Chiliflocken, oder Knobi und Ingwer, oder, oder … Und die Ceranfelder waren früher schleichlangsam. Ich fand das sehr nervig und habe dann erstmal wieder normale Herdplatten montiert.



superflow Viel Spaß mit der neuen Pfanne :-)

[Torres]

Ich hab einen 28 Jahre alten Ceranherd, das dauert…. Aber bei den Gusstöpfen ist das prima, dauert auch ewig wegen kleiner Flamme, aber dafür brennt nichts mehr an. Mit Edelstahl habe ich vieles ruiniert, wenn ich dann mal Blumen gießen war oder der Film so spannend war

[wilbert]

...Keine Ahnung ob ich sie korrekt eingebrannt habe (3 oder 4 x 10 Minuten mit dünner Ölschicht aufm Gasherd)

Aus dem Einbrennen muss man keine Wissenschaft machen.
Hier wird das Prinzip, was auch unter Outdoorbedingungen funktioniert, gut erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=jj06y_NYmyI

VG. -Wilbert-

[markrü]

Der Hauptgrund für den Siegeszug der beschichteten Pfanne aus meiner Sicht war das Gewicht und der Reiz des (und die soziale Pflicht zum) Neuen.

Und das neue 'Weltraummaterial', das nur Vorteile und keine Nachteile hat...

Aus dem Einbrennen muss man keine Wissenschaft machen.
VG. -Wilbert-

Sehe ich auch so. Da wird oftmals Voodoo propagiert.

[lina]

Dagegen spricht die Erläuterung der Herdmethode hier, wo sehr(!) wenig Öl verwendet wird. Mag jemand einen Vergleichstest machen?


BTW: Das was der Tipi-Man in wilberts Link über immer-mit-heißer-Pfanne-starten sagt, stimmt übrigens so nicht bei Saucen, die mit Olivenöl und Knoblauchscheibchen anfangen. Hier werden die Ergebnisse beim Start mit einer kalten Pfanne wesentlich besser.

[superflow]

Wie wichtig ist denn beim Einbrennen auch mit Öl einstreichen von unten gegen Rost, dass ich in einem Youtube-Film gesehen habe? Also Einbrennen von außen?

[wilbert]

Zu Hause gehe ich mit dem ölhaltigen Lappen auch einmal von außen über die Pfanne. Das ist kaum Aufwand und sieht mit der Zeit einfach schick aus. Den Rostschutz bekomme ich damit on-top.

[Harry]

Einfach öfter benutzen, dann kommt von außen auch eine Patina. Alternativ auf Kiefernfeuer braten, teerpatina.
Mittlerweile sind die älteren nicht mehr ganz plan und gehen auf Induktion nicht mehr so gut.
Aber dafür hat die neue Küche ein Gaskochfeld bekommen. Das gibt schönere Bratkartoffeln.

[markrü]

Dagegen spricht die Erläuterung der Herdmethode hier, wo sehr(!) wenig Öl verwendet wird.

Mehrmals eine dünne Schicht auftragen, ist grundsätzlich besser, das ist bei allen Beschichtungen so (z.B. Lack). Bei dem ersten Einbrennen oder beim Aufarbeiten ist das also durchaus sinnvoll (1-3x).

Wenn man sowieso z.B. Fleisch anbrät, kann man das gleich als 'Pflege' nutzen.
Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür, ob und wie viel Pflege der Stahl aktuell benötigt.

[wilbert]

.... BTW: Das was der Tipi-Man in wilberts Link über immer-mit-heißer-Pfanne-starten sagt, stimmt übrigens so nicht bei Saucen, die mit Olivenöl und Knoblauchscheibchen anfangen. Hier werden die Ergebnisse beim Start mit einer kalten Pfanne wesentlich besser.

Dank Dir für den Tipp!

Löst sich bei Saucen nicht die Patina an Deinen Pfannen? Unsere Jungs haben einmal ein Curry in einer der tiefen Pfannen gemacht und danach war die lang gepflegte Patina im Sack.

[markrü]

Das hängt sehr von der Sauce ab. Saucen, die Säure enthalten (Tomaten? Weißwein? Essig), sind können das Material bzw. die Patina angreifen, glaube ich. Allerdings verlasse ich hier auch langsam den Weg meines wirklichen Wissens...

Dadurch könnte man verstärkt Eisen aufnehmen können - Ob das aber dann auch für den Körper verfügbar ist? Keine Ahnung...

[Torres]

Da ich generell Chinakram in der Pfanne mache, habe ich meine Gusseiserne gar nicht erst eingebrannt…