Ofen für Helsport Finnmark Lavvu gesucht

[unixbook]

Für unser Helsport Finnmark Lavvu suche ich einen Ofen zum Heizen. Verschiedene Hersteller bieten da was an. Aber was taugt wirklich und welches Zubehör benötigt man neben dem Ofen noch?

[markrü]

Oha, das ist keine so leichte Frage.
- Viele auf dem Markt angebotene Öfen sind für Lavvus geeignet.
- Sorge auf jeden Fall für eine gut isolierte Rauchrohrdurchführung!
- Öfen mit (vielen und/oder großen) Fenster würde ich vorziehen, weil sie genau das Licht spenden, welches man von Feuer erwartet!
- Heizen und Kochen sind zwei verschiedene Schuhe! Wenn Du leicht heizen willst, kannst Du nichts scharf anbraten und umgekehrt...

[unixbook]

es geht tatsächlich ausschließlich um das Heizen.

[Rollo]

Die Antwort ist 42. 😂
Ein bisschen konkretere Fragen und Infos wären schon gut. Zeltgröße, Jahreszeit, Gegend, Transportart, ...
Winnerwell macht gute Öfen mit einem guten Preisleistungsverhältnis und bedient fast alle Anforderungen.

[unixbook]

42 ist sicher richtig, Danke für den Hinweis

Hier die gefragten Informationen:

Zeltgröße: ca. 4,2m Durchmesser, ça. 2,55m Höhe
Jahreszeit: Herbst, Winter, Frühjahr
Gegend: Deutschland, Mitteleuropa und Nordeuropa
Transportart: Auto

Welche Informationen sind darüber hinaus relevant?

[markrü]

Ich hatte einen optisch identischen wie diesen aus GB: https://www.amazon.de/CampFeuer-Zelt...p/B098DQ139K/r
Den (bzw. das 'Original' für ca. 250€) kann ich für das genannte Lavvu empfehlen.
Lediglich die Rohrdurchführung muss man noch basteln...

Winnerwell ist IMHO sehr gut, aber teurer (aber preiswert!). Und wie gesagt: Scheiben für den Feuerschein werten einen Ofen extrem auf (auch in Sachen Infrarotstrahlung) !

[unixbook]

"Lediglich die Rohrdurchführung muss man noch basteln..."
Wie macht man das?

[markrü]

42....

Du musst halt den Zeltstoff vor der Hitze des Rauchrohres schützen. Da gibt es unzählige (auch einige käuflich erwerbbare) Varianten... Google mal nach #edit# 'Rauchrohrdurchführung Lavvu'!

[Tornado]

Für die Öfen bietet Winnerwell auch Schornsteindurchführungen an, auch in Titan .

Glasseitenwände sind zwar sehr schön, aber natürlich auch empfindlicher als Vollmetall Öfen.

Mein Safir 7 beheizt der kleine G-Stove und mein ÖBH Tipi ein Winnerwell Fastfold Plus

[markrü]

Für die Öfen bietet Winnerwell auch Schornsteindurchführungen an, auch in Titan.

Ich persönlich finde den Rauchabzug über die Spitze des Lavvus inzwischen suboptimal und tendiere eher zu den Varianten durch die Seitenwand. Dafür bietet Winnerwell auch Lösungen an. Das sind aber nur meine 5 Pfennige...

Glasseitenwände sind zwar sehr schön, aber natürlich auch empfindlicher als Vollmetall Öfen.

Das stimmt natürlich. Gut verpackt ist es aber stabiler als man denkt, besonders, wenn die Scheiben durch die anderen Ofenteile gut geschützt sind (eigene Erfahrung!). Man kann natürlich auch Reserve (Glas oder Stahl) mitnehmen.

[Tornado]

markrü

Ich persönlich finde den Rauchabzug über die Spitze des Lavvus inzwischen suboptimal und tendiere eher zu den Varianten durch die Seitenwand.

Warum eher diese Lösung? Zumal bei vielen Lavvu nicht so einfach umsetzbar ohne konstruktive Änderungen am Lavvu. Auch kann der Schornstein über die gesamte Höhe des Lavvu Wärme abgeben. Bei seitlichem Ausgang verpufft m.M. zu viel.
Bei Glockenzelten hingegen sieht das bez. des Schornsteinausgangs natürlich anders aus.

[Tornado]

unixbook
Der G-Stove taugt was, habe ich schon seit Jahren im Einsatz. Habe ihn als Bundle mit dem Tentipi Safir 7 erworben.
Eine gute Rauchrohrdurchführung ist essentiell, insbesondere bei KuSto Zelten!
Die Schornsteine werden sehr heiß.
Das mußte das Moskitonetz meines Safir erfahren...
Regenschutzdeckel für die Durchführung ist auch sinnvoll, sonst pladderts an der Stelle ins Zelt.

[markrü]

Eine gute Rauchrohrdurchführung ist essentiell, insbesondere bei KuSto Zelten!
Die Schornsteine werden sehr heiß.
Das mußte das Moskitonetz meines Safir erfahren...

markrü
Warum eher diese Lösung? Zumal bei vielen Lavvu nicht so einfach umsetzbar ohne konstruktive Änderungen am Lavvu. Auch kann der Schornstein über die gesamte Höhe des Lavvu Wärme abgeben. Bei seitlichem Ausgang verpufft m.M. zu viel.

Das stimmt schon.
Ich fand das Schützen des fast parallel zum Rauchrohr verlaufenden Zeltstoffes, der Hutze und der Aufhängung immer unnötig aufwändig und hatte immer Angst, doch etwas zu verschmoren... Außerdem kommt man je nach Größe des Lavvus gar nicht mehr ohne Tritt an die Spitze ran.
Letzter Grund: Das heiße Rauchrohr in der Mitte ist eine größere Unfallgefahr. Auch, wenn man gut aufpasst...

Diese Zeltform wurde Jahrtausende lang mit offenem Feuer beheizt, dafür ist es gebaut und dafür ist es ideal. Diese 'neumodischen Öfen' kamen erst später dazu...

Welche Gründe davon relevant sind oder nicht, muss jeder selbst entscheiden bzw. erfahren.

[Tornado]

👍

[kynik]

Eine günstige sehr gut funktionierende Wahl ist der einfache Savotta Zeltofen. Von Öfen mit nur 6cm Rauchrohrdurchmesser rate ich dringend ab. Diese haben wenig Zug und setzten sich sehr schnell zu. Die Russen hatten tolle Zeltöfen, aber die sind jetzt nicht mehr verfügbar oder zu teuer.

"Lediglich die Rohrdurchführung muss man noch basteln..."
Wie macht man das?

Wer mit der Temperatur etwas aufpasst kann je nach Ofen eine Glasfaser Löschdecke falten und als Durchführung verwenden. Das funktioniert ziemlich gut. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte immer eine Luftschicht zwischen Ofenrohr und Abstandshalter haben. Zum Beispiel ein leichtes Lüftungsrohr verwenden und Abstandsschrauben einbauen. Etwas Glaswolle kann dabei den Luftverlust reduzieren.

Eine gute Lösung ist es Glasfaserdecke einzunähen und mit hitzebeständigem Silikon um das Rauchrohr zu dichten. Damit hat man keinen Hitzeverlust durch Luft und das Glasfaser wird durch die eine Lage nicht zu heiß (abhängig vom Ofen).

Ansonsten kann man auch eine dünne Metallplatte vom Schrott benutzen. Hier kann man auch auf das Nähen verzichten und zwei dünne Platten mit Schrauben verbinden.

Bei allen Bastelaktionen mit Helsport Zelten aufpassen: Tortz angeblichem Ripstop reißen die Zelte spielend leicht weiter.

Grundsätzlich sind Durchführungen die das Ofenrohr nicht isolieren besser damit die Wärme in der Nähe des Zeltstoffes schnell abgeführt wird.

Beim Laavu muss man darauf achten, dass es in der Spitze relativ heiß werden kann damit es unten nicht kalt bleibt. Ein Laavu ist grundsätzlich keine gute Form für ein Hot Tent. Besser ein Familienzelt kaufen und die Ofenrohrdurchführung selber machen. Doppelwandige Zelte sind deutlich besser als einwandige.

ch fand das Schützen des fast parallel zum Rauchrohr verlaufenden Zeltstoffes, der Hitze und der Aufhängung immer unnötig aufwändig

👍

Diese Zeltform wurde Jahrtausende lang mit offenem Feuer beheizt, dafür ist es gebaut und dafür ist es ideal. Diese 'neumodischen Öfen' kamen erst später dazu...

Die Zeltform wurde größtenteils verwendet weil man sie gut regendicht bekommt und sie leicht zu bauen ist. Für ein modernes Zelt, besonders mit Mittelstange, ist sie ungeeignet.

[Tornado]

Zum Thema Zeltofen etwas aus dem Bushcraft Forum von Florian Homeier, FA. Tschum:

Mal vielleicht noch etwas aus dem Nähkästchen:
Der größte Teil der Reparaturen die ich so mache sind Schäden durch Ofenbetrieb.
Bei einigen Kundenzelten habe ich ich kleinere Schäden durch verrutschte Isolierung am Durchlass repariert (idR Rollrohre). Da ist dann etwas die Stoffkante angekokelt und vielleicht ein Gurtband durch.
Es wurden natürlich auch schon viele kleine Brandlöcher von herabfallenden Glutstücken geflickt.
Hier kommen ein geeigneter Funkenfang und Umsicht ins Spiel.
Der zweitschlimmste Fall war ein Kundenzelt, bei dem im lappländischen Winter die Spitze komplett abgefackelt ist. Es war die Kombi aus tiefen Temperaturen (Materialien sind dann extrem trocken), fehlendem Funkenfang und starkem Wind (bläst schwelenden Zeltstoff schön an.) ursächlich. So ganz ist der Kunde nicht damit rausgerückt, was er eigentlich angestellt hat... Bilder dieser Reparatur hänge ich an.

Am schlimmsten Fand ich einen ähnlich gelagerten Fall, also tiefst-Temperaturen (-30 und kälter) und somit furztrocken, Wind und kein Funkenfang in Alaska. Von dem Zelt sind nur ein Aschering und die Schnallen übrig geblieben. Da diese Baumwollzelte verhältnismäßig langsam brennen, und einem keine brennenden klebrigen Plastikbatzen auf den Kopf tropfen, sind schwere körperliche Verletzungen eher unwarscheinlich. Der Kunde in Alaska hatte noch Zeit Fotos vom brennenden Zelt zu machen... Aber schön ist das nicht. Im worst case wird auch andere Ausrüstung beschädigt, und man steht echt blöd da...

Also passt auf mit Öfen in euren Zelten!

Ich persönlich halte das offene Feuer in einem geeigneten Baumwollzelt noch immer für ungefährlicher. Da hat man die Gefahr nämlich jederzeit vor Augen, und sieht genau was los ist.
https://www.bushcraft-deutschland.de...t.36890/page-2