Tipps zum Mittagessen gesucht

[RoBoTrOn]

Hallo in die Runde,

ich bin ab und zu alleine am Wandern (Rucksack/ Zelt/ Trangia-Kocher) und nicht wirklich in extremen Gebieten aktiv (Kreta, GR20, Fjordruta,...). Im Schnitt bin ich 5 bis 7 Tage unterwegs und ich habe noch nicht wirklich eine gute Lösung für mein Mittagessen gefunden. Morgens gibt's klassisch Brot/Knäckebrot vorm Zelt, Abends eine von diesen Outdoor Mahlzeiten. Hier bin ich aktuell bei den Decathlon Sachen hängengeblieben, da stimmt für mich Preis/Leistung und mir schmeckts wirklich halbwegs. Probleme habe ich aber fast jedesmal mit dem Mittagessen. Ich brauche schon irgendwas kleines um den Akku wieder aufzufüllen. Im Norden passt für mich ein großer Schokoriegel wie z.B. Snickers oder Lion eigentlich ganz gut. Aber bei höheren Temperaturen finde ich das nicht wirklich lecker und praktikabel. Ich habe auch schon ein paar dieser Fitness Riegel und Gels durch, aber das war bis jetzt... Nicht so wirklich lecker... Extra alles auspacken und den Kocher anwerfen ist mir aber eigentlich zuviel Action für 30 bis 45 Minuten Pause. Deswegen mal die Frage in die Runde: habt Ihr da eine Idee? Was nehmt ihr denn in der Mitte einer Etappe so zu euch? Ich brauche mal eine Inspiration... ;)

Danke!

[Waldhexe]

Ich esse morgens Müsli/Porridge und Mittags Knäckebrot mit Tubenkäse (Schweden) oder Brot mit Käse oder Salami (in Nichtschweden), außerdem ein bisschen Trockenobst und Nüsse. Auf Radtour bzw. wo es Läden hat auch ein bisschen frisches Obst und Gemüse.

[GrafschaftOutdoor]

Studentenfutter oder sonstige selbstgewählte Nussmischungen, Minisalamis, verschiedene Müsliriegel, etwas Schokolade, Hartkäse eingeschweisst, getrockneter Schinkenspeck oder Beefjerky.

[Moltebaer]

Nichts
Frühstück und Abendessen, dazwischen Fastenwandern.

[RoBoTrOn]

Danke für die Antworten erstmal!

Tubenkäse musste ich erstmal googlen, jetzt bin ich etwas traumatisiert, glaube ich. ;) Bei nächsten Mal Schweden gebe ich ihm aber eine Chance! Aber die Minisalami/ Müsliriegel/ Studentenfutter Geschichte klingt für mich eigentlich nach einer guten Kombi... "Fastenwandern" kannte ich nicht und ich denke auch gerade, dass ich das auch nicht freiwillig ausprobieren will. Aber trotzdem danke für den Input!

[qwertzui]

Kreta, Korsika: ganz eindeutig, den Käse der dortigen Schafhirten, wann immer man daran vorbei kommt auffüllen. Eigentlich jede Region, die traditionell Hirten in den Bergen hat , besitzt auch ein trockenes leichtes, haltbares Brot (Schüttelbrot, Pane Carasau, Oatcakes ).... Der winzige Dorfladen im allerletzten Bergdorf in dem die Straße endet, hat mich bisher noch immer mit der besten Trekkingnshrung versorgt, so dass Kocher und Abendessen dann oft, zweiter Sieger blieben.

[Flachlandtiroler]

Tagsüber Riegel, am besten selber backen
Sonst finde ich bspw. noch den und den ganz eßbar.

[ApoC]

Bei uns ebenfalls morgens Porridge und Mittags Brot. Wenn Käse schlecht werden würde gibt es vegeratische oder vegane gemüseaufstriche Aufstriche.

[Moltebaer]

Von Argeta gibt es auch leckere Aufstriche mit Hühnchen oder Thunfisch in kleinen Dosen.

[Flachlandtiroler]

Von Argeta gibt es auch leckere Aufstriche mit Hühnchen oder Thunfisch in kleinen Dosen.

Da kommt es dann aber schon auf die Art Tour an... ich bin weder Fleisch- noch Fischverächter, aber so schweres (fettes) Zeugs als Zwischenmahlzeit, das käme am ersten steileren Anstieg wieder hoch

[Moltebaer]

Da ist nichts schweres dran, eher UL

[Waldhexe]

Schwedischer Tubenkäse finde ich klasse, mein Favorit ist Rökt Ren Ost. Ich bin bei Käse sonst durchaus anspruchsvoll, esse zu Hause nie Schmelzkäse o.ä., aber den Tubenkäse finde ich auf Tour ideal: hält sich in der Tube auch angebrochen, ich brauche kein Messer, ich vertrage ihn gut, er enthält einiges an Eiweiß (wovon ich und womöglich die meisten anderen auf Tour eher zu wenig bekommen) und ich finde, er schmeckt auf Knäckebrot (zwischen zwei Scheiben = kein Geschmiere) richtig gut.
Nachteil: relativ viel Müllanteil, nicht günstig und außerhalb Schwedens nur bestellbar.

Die Argeta-Aufstriche sind ein Versuch wert, danke für den Tipp! Der Nährwert (z.B. Huhn) und die „Schwere“ ist vergleichbar mit der allseits beliebten Salami, die wohl einige ausschließlich essen (als Bifi oder Salamisticks), ich immer nur mit Brot. Nüsse sind vom Fett- und Kaloriengehalt übrigens noch „schwerer“.

Gekaufte Riegel esse ich nur im „Notfall“, sie sind mir zu süß („normaler“ Zucker), da bekomme ich oft Unterzucker. Trockenobst und Nüsse gehen für mich eher.
Mir fällt auf Tour auf: je kälter es ist, um so besser vertrage ich Fett und Eiweiß, bei Hitze geht fast nur Obst (frisch oder getrocknet) und ein paar (gesalzene) Nüsse.

Warum isst Du Dein Frühstück nicht zum Mittagessen und morgens Porridge oder Müsli?

[RoBoTrOn]

Danke für die Anregungen!

Mit Porridge/Müsli bin ich irgendwie ein bisschen durch - ich hab' das jahrzehntelang immer morgens gegessen und jetzt reicht es erstmal ;). Aber vielleicht bin ich ja in ein paar Jahren wieder soweit...

Aber jetzt nochmal kurz etwas anderes: Ich bin ja sonst eher in IT/coder/Elektrotechnik Foren unterwegs. Und da ist der Umgangston doch deutlich anders. Da beschreibt man episch ein Problem, beantwortet drei etwas nervige "Besserwisser-Fragen" und bekommt dann nur ein "SUCHFUNKTION!!!" an den Kopf geworfen. Und dann ist der Thread auch geschlossen. Die Stimmung hier ist da doch deutlich anders. Echt sehr nettes Erlebnis hier - schön, dass es diese Orte doch noch gibt.

Aber jetzt zurück zum Thema - ich werde mal die Nussmischung/ Salamisticks Strategie versuchen. Und mich wieder hier melden, wenn ich dann immer noch was zu nörgeln habe

[Moltebaer]

OT:

Aber jetzt nochmal kurz etwas anderes: Ich bin ja sonst eher in IT/coder/Elektrotechnik Foren unterwegs. Und da ist der Umgangston doch deutlich anders. Da beschreibt man episch ein Problem, beantwortet drei etwas nervige "Besserwisser-Fragen" und bekommt dann nur ein "SUCHFUNKTION!!!" an den Kopf geworfen. Und dann ist der Thread auch geschlossen. Die Stimmung hier ist da doch deutlich anders. Echt sehr nettes Erlebnis hier - schön, dass es diese Orte doch noch gibt.

Hehehe, ich hab neulich mal (als durchaus erfahrener Anwender) ne gar nicht so blöd gestellte Frage in einem Elektronikforum gestellt... ich weiß, was Du meinst

[lina]

Mir fällt noch ein: Kennst Du das, was man "trailmix" nennt? Das ist eine Kombination von süß und salzig, und unterwegs finde ich das gar nicht so schlecht, darauf zu achten. Kann man z.B. herstellen, indem man Salzbrezelchen unter Studentenfutter mischt.

Salziges bevorzuge ich unterwegs sowieso mehr als im Alltag. Dann (mit dem Rad ist es aber einfacher) habe ich meistens Schafs- oder Ziegenkäse (in haltbarerer Form wäre das Parmesan und Pecorino), Oliven (in einer kleinen Nalgene-Flasche) und Joghurt (als süßer Anteil inkl. Kalzium) dabei, dazu was Brotiges. Ayran scheint mir eh eins der geeignetsten Reisegetränke zu sein. Im Winter kann man dann beim Käse mehr variieren (und evtl. auch etwas Salamiartiges einpacken) und eine Thermoskanne Tee mitnehmen. Kommt natürlich auch darauf an, wie zivilisationsnah man unterwegs ist. Ausreichend zu trinken mitzunehmen finde ich eh wichtig.

Interessant finde ich, dass einem unterwegs nach anderen Nahrungsmitteln der Sinn steht. Weil’s praktisch war, habe ich mal Pumpernickel mitgenommen – und wie eingepackt nach 3 Wochen auch wieder nach Hause gebracht (zu süß und klebrig). Besser finde ich Fertigkartoffelpü und Tütensuppen, die gehen auch schnell, Kapü muss man nur ziehen lassen, insofern hat das eventuell auch zwischendurch mal zeitlich Platz. Klassisches Studentenfutter bringe ich tendenziell auch wieder mit nach Hause, aber so eine Mischung aus getrockneten Ananasstücken und Banananchips (die Bioladenvarianten sind nicht so stark zuckerlastig) mit z.B. salzigen Erdnüssen geht. Manche streichen auch Erdnussbutter auf Wrap-Fladen und wickeln noch andere Zutaten darin mit ein.

[RoBoTrOn]

Danke für die ausführliche Antwort! Wenn ich so drüber nachdenke, dann stimmt das "Interessant finde ich, dass einem unterwegs nach anderen Nahrungsmitteln der Sinn steht." Der Vorposterin auf jeden Fall bei mir auch. Warum auch immer. Was natürlich vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet... Ich seh schon, ich muss hier eine Evaluierungswanderung unternehmen, um zu gucken, ob nicht vielleicht unter outdoor-Bedingungen die Müsli/Porridge Option doch Sinn macht... Oder ob so ein Trailmix mich satt bekommt... Ich werde mal einen detaillierten Plan und eine Testmatrix aufstellen. Das ist ja hier so langsam wie auf Arbeit! ;)

[ApoC]

Als Porridge noch ein Tipp: Fertiger Porridge ist sehr süß. Nicht schlecht aber selbst gemachter ist aromatischer. Ich nehme in etwa 60 g Haferflocken und ~ 250 ml Milch bzw. etwa 30 g Vollmilchpulver. Wichtig ist Vollmilchpulver! Gibt es im Netz bei Shops für Backzutaten. Da kann man dann Nüsse, Früchte usw. rein packen und je nach Geschmack süßen.

[Waldhexe]

Ich koche Porridge nur mit Wasser, allenfalls zum Schluss ein Schuss (Hafer)Milch, mag allerdings einen Löffel Nussmus untergerührt. In der Tat kann man einfach nur Haferflocken verwenden, sie müssen auch nur kurz aufgekocht werden und Haferflocken gibt’s eigentlich überall, meistens auch in Fjällhütten.

Es gibt irgendwo hier einen Porridge-Thread mit Rezepten.

[TEK]

OT:

Weil’s praktisch war, habe ich mal Pumpernickel mitgenommen – und wie eingepackt nach 3 Wochen auch wieder nach Hause gebracht (zu süß und klebrig).

Das erinnert mich an meine erste Wandertour. Ich hatte gelesen, dass man Brot trocknen kann, damit u.a. das Gewicht-Energieverhältnis besser wird. Um dieses weiter zu optimieren, habe ich Pumpernickel im Backofen getrocknet. Was soll ich sagen: Ich nehme stark an, dass die Energie, die ich zum Essen aufwenden musste, den höheren Energiegehalt des Pumpernickels bei weitem überkompensiert hat.

[Schattenschläfer]

Im Prinzip gibt es ja nur entweder die Möglichkeit,
a) sich was schnelles zu kochen (dann dauert die Mittagspause schon eher 1 Stunde), da käme dann alles in Frage, was man sich sonst auch abends macht - Müsli ginge natürlich auch, da ist der Aufwand begrenzt und man muss nur erwärmen, nicht kochen - oder
b) Etwas nicht-enwässertes zum Snacken aus dem Rucksack ziehen. Ich persönlich hab meistens Brot mit Käse oder Salami, Nüsse (viel Power bei wenig Gewicht!) oder auch mal zwischendurch einen Müsliriegel.

Kommt halt immer drauf an, ob man sich unterwegs nachversorgen kann - dann gibt´s mehr von b) oder auch mal frisches. Ansonsten umso länger ich unterwegs bin, mehr von a), v. A. aus Gewichtsgründen.

Energiegels, Pulver oder so mochte ich noch nie.