Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

[Insland]

Hi zusammen,

ich lese bereits seit einiger Zeit hier als 'Zaungast' mit und konnte schon viele brauchbare Informationen aufsaugen. Auf der Suche nach der "richtigen" Jacke komme ich jedoch nicht wirklich weiter. Auch wenn es ähnliche Fragen sicherlich schon mehrfach gab, wäre ich sehr dankbar für eure Hilfe. Über die Suchfunktion konnte ich leider keinen passenden thread finden.

Ich beabsichtige im Herbst für ein paar Wochen in Island zu wandern. Die Jacke/-n sollte/-n nach Möglichkeit im Anschluss auch für Treks im skandinavischen Raum und den Alpen geeignet sein.

Die Auswahl an Jacken ist riesig. Ich war schon in diversen Outdoorshops und hab nun das Gefühl, dass ich jedes Mal weniger weiß, in welche Richtung ich mich umschauen soll. Eigentlich dachte ich anfangs an eine Jacke, die alles kann, was meine Erwartungen erfüllt:
wind- und wasserdicht, warm und robust. Nun denke ich, dass ich möglicherweise nicht drum rum komme, das Ganze ggf. durch zwei Kleidungsschichten zu erreichen. Auch eine Doppeljacke würde ich mittlerweile ausschließen und lieber zwei einzelne Jacken kaufen. Quasi sollte eine im Rucksack verstaute regendichte, leichte und trotzdem robuste Jacke nur dann zum Einsatz kommen, wenn es wirklich regnet. Dies heißt für mich jedoch, dass die zweite Kleidungsschicht, die ich bei Wind und Wetter anhabe, ebenfalls robust und zumindest winddicht sein muss. Die Regenjacke sollte nach Möglichkeit schon etwas hochwertiger sein, jedoch nach Möglichkeit max. 250 € kosten.

Welche Jacke bietet sich als robuste Immer-An an? (oberste Priorität ist Rucksacktauglichkeit und Winddichtigkeit, dann Preis, dann Gewicht und dann Wärme)

Welche Jacke bietet sich als Regenjacke an? (oberste Priorität ist Rucksacktauglichkeit und Wasserdichtigkeit, dann Preis und Gewicht)

Danke und Gruß,

Insland

[windelwonka]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Hi,

also als gute allroundjacken würde ich die hier mal alle aufzählen
haglöfs spitz (haben sehr viele, liegt aber über deinem budget)
marmot spire (meine freundin hat, massives teil, schön verarbeitet, meine ist unterwegs :-), gibts bestimmt in deiner größe noch bei hive-outlet extrem günstig, musst die einfach mal anschreiben, die ham noch welche im lager)
ich habe noch eine bergans luster, nagelneu in xl bei mir zu hause, sie ist aus 3 lagigem dermizax, trägt sich sehr angenehm, ist unbegrenzt rucksacktauglich und sieht sehr zivil aus, d.h. kannst auch mal in berlin rumlaufen, ohne das alle denken du kommst gerade von der piste :-) OT: habe vielleicht vor sie zu verkaufen :-)
alle uneingeschränkt rucksacktauglich

viele haben auch noch die theta ar von arcteryx kann ich aber keinen bezug drauf nehmen

sind alle mit rv unter den armen ausgestattet, sowie mit anderen div. feinheiten (schneefang usw.)

also zu rucksacktauglichen regenjacken kann ich leider nichts sagen

mfg andre

[oesi]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Als dritte rucksacktaugliche Regendichte Jacke kommt denke ich nur eine Hardshell mit einem 3 Lagenlaminat in Frage. Dies wäre Proshell oder Event. Dermizax ist sicherlich ein gutes Material, allerdings finde ich die Jacken aus dem Material immer recht schwer. Wenn 1. Priorität auf wandern und trekken liegt sollte die Jacke imo nicht über 500 g wiegen.
Proshell ist teurer als Event. Um in deinem Buget zu bleiben musst du schon eine runtergesetzte Jacke finden. Derzeit sollte das aber auch möglich sein. Eine Eventjacke bekommst du aus England heruntergesetzt bereits für rund 150 €. Beispielsweise die Rab Latok Alpine. Ob Proshell besser als Event ist, muss jeder selbst entscheiden. Event soll ein wenig atmungsaktiver sein. Dafür ist Proshell wohl robuster.

Wenn es um eine "immer an Jacke" als zweite Schicht geht fällt mir nur Softshell ein. Hier würde ich aber nicht 200 € für eine Jacke ausgeben. Da reicht auch eine günstige Jacke von Beispielsweise Quechua.
http://www.decathlon.de/softshelljac...d_8189207.html
Die erfüllt deine Anforderungen auch voll.

Ich selbst bin allerdings der Meinung, dass die 2. Schicht nicht windicht sein sollte. Winddichtigkeit geht immer auf Kosten der Atmungsaktivität und des Gewichts. Wenn es wirklich mal zu windig ist, hast du ja immer die Hardshell im Rucksack. Ich präferiere ja eine schöne eng anliegende Fleecejacke (Powerstretch). Sehr leicht, warm und atmungsaktiv. Wenn es regnet oder windet einfach die Hardshell drüber. Dafür habe ich die teure Jacke ja dabei.

Meine Softshell benutze ich nur im Alltag, wo ich wenig schwitze. Wenn es mal ein bischen Regnet hält die Jacke das aus. Wenn es richtig schüttet gehe ich eh nicht vor die Tür oder nehme halt einen Regenshirm.

Aber was die Nutzung von Softshell auf Trekkingtouren angeht, gehen die meinungen hier im Forum auch auseinander. Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

[strikemike]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Sehe ich auch so... Einfach eine "gute" Softshell für immer an und nur wenns wirklich stürmt die Hardshell. So ist das auch gedacht. So ist auch eine vernünftige Atmungsaktivität gewährleistet.

Was man gerne im Laden unterschätzt ist eine gute Kaputze und die damit verbundenen Einstellmöglichkeiten. Es gibt kaum was nervigeres als eine schlecht sitzende Kaputze. Gerade in den Bergen und mit einem Rucksack auf. Was auch wichtig ist, lassen sich alle Reissverschlüsse gut bedienen (evtl. auch mit dicken Handschuhen?), eignen sich die Taschen der Jacke auch zur zusätzlichen Belüftung usw. Alle namhaften Hersteller produzieren keinen Schrott in der Klasse der 2,5 bzw. 3 Lagen Jacken. Es muss ja auch nicht immer neu sein. Bei der Bucht gehen die Sachen oftmals wirklich neuwertig zum halben UVP raus.

Bei den Marken hat jeder seine Lieblinge… Am besten dich mal im laden durch verschiedene Marken und Preisregionen testen. Ich hatte früher fast alles von TNF, bin dann zu Patagonia gewechselt und habe jetzt nur noch Arcteryx i Gebrauch. Das ist aber alles eine Frage des persönlichen Geschmacks und was man bereit ist auszugeben.

Ich würde das unbedingt davon abhängig machen wie viele Tage du im Jahr draußen bist und was du draußen machst. Zum "Wandern" in den Bergen oder Island mit nem leichten Rucksack braucht kein Mensch eine 500 Euro Jacke…

[Insland]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Hallo und vielen Dank für die Tipps,

@ oesi:
Hast du Erfahrung mit der Quecha-Jacke? Die ist ja echt spottbillig.

Wo bekommt man aktuell Jacken günstig? Die Arcteryx-Jacken (z.B. Theta AR) gibt es als USA-Import in der Bucht teils für 'nur' rund 350 €.

[oesi]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Also ich nutze die Jacke nur im Alltag. Aber nicht, weil ich ihr nicht mehr zutraue, sondern weil ich auf Touren grundsätzlich keine Softshell mitnehmen. Der Schnitt gefällt mir auch sehr gut - nicht zu weit.

Die Jacke leistet aber sehr gute Dienste. Sie hat ja sogar Unterarmbelüftung, wenn es mal anstrengender wird. Kurze Schauer hat sie bisher gut ohne durchzunässen. Allerdings war ich im Regen bisher kaum unterwegs.
Ich denke für den Preis kannst du wirklich nichts falsch machen. Teure Softshells können auch nicht wirklich mehr. Wasser lassen sie ja alle irgendwann durch.

Quechua stellt übrigens etwas weiter her. Normalerweise habe ich eher M oder selten L. Bei Quechua muss ich bei allen Produkten L holen.

[ticalion]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

Ich habe vor 2-3 Wochen die Haglöfs Spitz II im WSV für 299 Euro bekommen. Vielleicht stöberst du mal im Netz, ich denke da gibt es noch einige Angebote, bei denen die Jacke in deiner Größe vorrätig ist.
Bisher kam sie erst 1mal richtig zum Einsatz aber soweit finde ich das Teil echt klasse.

[Insland]

AW: Frage zu 2. und 3. Kleidungsschicht

@ oesi,

das Dingens werde ich mir sicherlich besorgen. Wenn es kaputt geht, tuts preislich nicht so weh und wenn es sich als unpraktisch zeigt, kann ich das Jäckchen gediegen in der Freizeit anziehen. Sieht ja offenbar recht schick aus.

@ ticalion,

ich werde meine Augen bzgl. WSV noch offen halten. Die Jacke würde mir auch sehr gut gefallen...