Verständnisfrage: Schuhe, Gore-Tex und Wasserdichtigkeit

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  • mroutdoor2468
    Anfänger im Forum
    • 24.10.2024
    • 14
    • Privat

    • Meine Reisen

    Verständnisfrage: Schuhe, Gore-Tex und Wasserdichtigkeit

    Hallo,

    ich lese immer wieder, dass die Gore-Tex-Membranen in Schuhen nach einer Weile ihre Wasserdichtigkeit verlieren.
    Was ich nicht verstehe: Angenommen, ein Schuh besteht außen vollständig aus Leder, welches intakt und angemessen gepflegt ist. Wie kann dann Wasser IN den Schuh gelangen, obwohl nur die Membran im inneren undicht geworden ist? Das Leder selbst würde das Wasser doch am Eindringen hindern?

    Über eine Erklärung würde ich mich freuen

  • SkipperPit
    Neu im Forum
    • 10.11.2021
    • 6
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Das Leder hält Wasser ja nur begrenzt auf. Selbst gut gewachste Lederstiefel saugen sich auf einer nassen Wiese alsbald voll. Hinzu kommt Kondenswasser, was sich durch den schwitzenden Fuß am kalten Leder bildet.

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    • Torres
      Freak

      Liebt das Forum
      • 16.08.2008
      • 32315
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Wobei ich den Verlust der Wasserdichtigkeit der Membran nur bei einem Schuh erlebt habe: Da hat sich der zu lange Zehennagel des großen Zehs leider durch die Membran gebohrt. Sonst habe ich keine Probleme mehr gehabt und ich trage meine Gore-Schuhe lange.
      Oha.
      (Norddeutsche Panikattacke)

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      • qwertzui
        Alter Hase
        • 17.07.2013
        • 3159
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Schuhe, die Leder mit Membran kombinieren, nehmen das schlechteste aus 2 Welten. Leder und Goretex haben eine sehr ähnliche Funktion. Leder ist schwerer, robuster, etwas weniger dicht, aber flexibler und vom Fußklima angenehmer.
        Goretex ist dichter und leichter, dafür gerade in Lederstiefeln macht es den Schuh steifer , unbequemer und das Fußklima ist unangenehmer.

        Durch die Kombination erhält man einen Schuh, der nicht nur schwerer ist als der Nurmembranschuh, sondern auch schwerer und steifer als der Lederstiefel.

        Ja, Du siehst das richtig, ein gut gepflegter Lederschuh bleibt sehr lange ziemlich dicht. Also wozu die Membran?

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        • bananensuppe
          Dauerbesucher
          • 13.08.2006
          • 906

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von mroutdoor2468 Beitrag anzeigen
          Wie kann dann Wasser IN den Schuh gelangen, obwohl nur die Membran im inneren undicht geworden ist? Das Leder selbst würde das Wasser doch am Eindringen hindern?
          Von ober vielleicht. Warst du damit tagelang "unter Wasser" ? Oder war es nur Schwitzwasser ?

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          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 32315
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Kann ich nicht bestätigen, qwertzui. Auch der Goreschuh braucht Lederpflege, wieso wird er steifer? Mal abgesehen, dass ich meine Goreschuhe leider kaum pflege, steif sind sie dennoch nicht. Und sie machen jetzt, im 3. Jahr, immer noch jedes Starkregenereignis klaglos mit, trotz täglichen Einsatzes, nur die Sohle wird nun rutschiger.
            Dagegen sind meine Lederschuhe recht schnell nass, trotz Pflege, und einen Unterschied zum Fußklima sehe ich auch nicht, wobei meine Füße nur mäßig schwitzen.

            Ich hab mich anfangs auch von Membranstories abschrecken lassen, aber dann gab es den passenden Schuh nur mit Membran und seither habe ich immer GLX und bin glücklich.
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

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            • atlinblau
              Lebt im Forum
              • 10.06.2007
              • 5289
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
              Ja, Du siehst das richtig, ein gut gepflegter Lederschuh bleibt sehr lange ziemlich dicht. Also wozu die Membran?
              Die Frage ist nicht neu und ich habe sie für mich beantwortet - meine 2 Paar Schuhe haben keine Membran. Auch meiner Tochter habe ich (auf mein Risiko) membranfreie Schuhe gekauft. Situationen, in denen sie die Eigenschaften einer Membran vermisst, hielt ich für unwahrscheinlich. Ich selbst habe sie bisher auch nicht vermisst. In drei Jahren gab es von ihr bisher keine Beschwerde. Wie beide sind auch keine Vier-Wochen-Zeltwanderer in Skandinavien (und selbst da geht es für manche auch ohne) Ich selbst trage meine Schuhe ganzjahreszeitlich draußen beim fotografieren, nehme sie beim wasserwandern mit und trage sie bei Tages-Wanderungen in europäischen Mittel- und Hochgebirgen.
              Vor sieben Jahren verabschiedete sich durch Pyrolse die Sohle bei den 8 Jahre alten steiferen Berg-Wanderschuhen. Ich habe damals die Sohle vom ortsansässigen Schuster ohne Plastikelemente neu aufbauen lassen..klick!
              So sieht der 15 Jahre alte Schuh heute aus.
              Auch das Leder-Innenfutter ist noch top...
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 10_2024-6176.jpg
Ansichten: 355
Größe: 667,8 KB
ID: 3289661


              Und hier der 7 Jahre alte Lowa Camino
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 10_2024-6178.jpg
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Größe: 784,9 KB
ID: 3289662
              Zuletzt geändert von atlinblau; 28.10.2024, 08:50.

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 32315
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Mein Alaska GTX dürfte jetzt auch 8 Jahre sein, der ist noch top.
                Der Banks GTX sieht inzwischen wüst aus mangels Pflege. Die Frage ist: Wie oft und lange stehst Du mit den Schuhen im Regen, im Wasser? Ich eben sehr häufig und da ist Gore für mich Komfortgewinn. Aber das Thema hatten wir ja nun sehr häufig, da gibt es eben die zwei Lager.

                Dass bei defekter Membran das Wasser einfach so reinläuft, kann ich nicht ganz bestätigen, es wurde zwar an der defekten Stelle die Socke feucht (bei mir an der vom Zeh durchbohrten Stelle), wenn man mehrfach durch Pfützen läuft, aber nicht der ganze Fuß. Und wenn Leder tatsächlich wasserdicht ist, dann dürfte das bei Lederschuhen mit Membran in der Theorie wirklich nicht passieren, da hat er Recht. In der Praxis passiert das aber schon, je nach Dauer, Leder, Pflege, Wetter.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • qwertzui
                  Alter Hase
                  • 17.07.2013
                  • 3159
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Torres Beitrag anzeigen

                  Ich hab mich anfangs auch von Membranstories abschrecken lassen, aber dann gab es den passenden Schuh nur mit Membran und seither habe ich immer GLX und bin glücklich.
                  Das ist doch genau das, was ich sage, entweder Leder oder Membran.

                  ein Leder- Membranschuh hat eine zusätzliche Lage. Dadurch verliert der Lederschuh seine Möglichkeit sich an den Fuß anzupassen.

                  Ich nutze beide Sorten, also Membran und Vollleder, nur mit den Kombinationen bin ich nicht glücklich geworden.

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32315
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    . ein Leder- Membranschuh hat eine zusätzliche Lage. Dadurch verliert der Lederschuh seine Möglichkeit sich an den Fuß anzupassen.​
                    Gott sei Dank. Der Leisten passt nämlich perfekt. Bei mir muss sich nichts anpassen und Leder ohne Membran nutze ich nur bei trockener Kälte, damit es unter dem Einfluss von Schweiß oder Wasser nicht irgendwann drückt.

                    Aber das isr jetzt wieder OT, denn es geht ja um Wasserdichtigkeit und da kann ich von nachlassender Membran bei meinen Alltagswanderschuhen nichts berichten.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Enja
                      Alter Hase
                      • 18.08.2006
                      • 4891
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Meine ersten Goretex Wanderstiefel habe ich gekauft, weil sie besser passten als alle anderen. Ich hatte Bedenken. All die Stories über deren Undichtigkeiten kannte ich hier aus dem Forum.

                      Überraschung. Da wurde nichts undicht. Auch nach vielen Jahren nicht. Bei einer Wattwanderung auch nicht. Da ging es wirklich durch Wasser. Aber das hätte schon oben reinlaufen müssen. Das Leder pflege ich so mäßig. Meistens vergesse ich es.

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                      • atlinblau
                        Lebt im Forum
                        • 10.06.2007
                        • 5289
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                        Ich hab mich anfangs auch von Membranstories abschrecken lassen, aber dann gab es den passenden Schuh nur mit Membran und seither habe ich immer GLX und bin glücklich.


                        Meine Tochter kam zum Kauf "membranbegeistert". Sowohl ich als auch der Verkäufer bei Globi (ich kenne ihn über 30 Jahre) rieten sie für ihren Einsatzbedarf davon ab.

                        Lederschuhe sind nicht wasserdicht. Nach vier Stunden nasser Herbstwiese waren meine Schuhe innen feucht, aber nicht unangenehm "nass".
                        Wie "wasserdicht" sie sonst sind, hat mich interessiert und ich habe gerade mal den Test gemacht.
                        Meine Schuhe habe ich mal für 30 Minuten in 6 cm Wasser gestellt. Ich habe sie vorher nicht extra behandelt.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10_2024-6182.jpg Ansichten: 0 Größe: 711,4 KB ID: 3289675

                        Hier mal, wie hoch 6 cm sind

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10_2024-6185.jpg Ansichten: 0 Größe: 516,9 KB ID: 3289676

                        Ergebnis - beide Sohlen trocken. So hatte ich es auch erwartet.
                        (der nasse Fleck rechts unten ist vom nassen Stein reingetropft)
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10_2024-6183.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3289677

                        Nun kann es durchaus sein, dass bei Laufbewegungen die Feuchtigkeit intensiver auf den Schuh einwirkt.





                        Zuletzt geändert von atlinblau; 28.10.2024, 10:23.

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                        • mroutdoor2468
                          Anfänger im Forum
                          • 24.10.2024
                          • 14
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Hallo!
                          Mensch, da hab ich ja was los getreten
                          Danke für euren zahlreichen Input!

                          Ich habe auch den Denkfehler gemacht, von hydrophobiertem Leder auszugehen. Denn nur solches kannte ich bislang... und meine bisherigen Stiefel waren somit natürlich auch nach Bachdurchquerungen usw. problemlos trocken.

                          Gore-Tex konnte mich auch nie richtig überzeugen, obwohl ich auch keine wirklich negativen Erfahrungen damit gemacht habe.
                          Ich war bloß überrascht, dass mittlerweile selbst die Bundeswehr auf Gore-Tex Stiefel setzt.

                          Ähnlich wie einer der Vorposter gehe ich mit meinen Stiefel auch nicht zwangsläufig nur auf Touren, sondern trage sie auch, wenn längere Wegstrecken zurückzulegen sind oder das Wetter schlecht ist.
                          Und da möchte ich nach einer Weile im Regen schon trockene Füße behalten, zumindest was Feuchtigkeit von außen angeht.

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                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 32315
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            So richtig trocken sehen die Sohlen vorne aber nicht aus? Ich habe ja bei den Lederschuhen auch nur Probleme an der Spitze, aber die ist entscheidend, denn die Zehen frieren, nicht die Fußsohle.

                            Hier mal meine Banks GTX. All die Fältchen sind potentielle Lederdruckstellen auf die Fußknochen, es gab Lederschuhe, die musste ich nach einem Jahr entsorgen, von wegen lAnpassung an den Fuß - meine Füße müssen sich immer ans Leder anpassen.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_0940.jpg
Ansichten: 293
Größe: 3,65 MB
ID: 3289686

                            Mir wollen die Globiverkäufer auch immer Gore ausreden. Gott sei Dank weiß ich, was ich brauche. Ich denke, es liegt daran, dass Gore für Menschen mit Schweißfüßen unangenehm ist, ebenso für Menschen, die keine kalten Füße bekommen. Ich bin dagegen froh, immer warme (und trockene) Füße zu haben und trage die Schuhe sogar bei über 30 Grad ohne Probleme. Meine Winterschuhe sind mit GTX, da kommen dann zusätzlich noch Plastiktüten rein, ohne dass ich schwitze…
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • bananensuppe
                              Dauerbesucher
                              • 13.08.2006
                              • 906

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen

                              Mir wollen die Globiverkäufer auch immer Gore ausreden. Schuhe sogar bei über 30 Grad ohne Probleme. Meine Winterschuhe sind mit GTX, da kommen dann zusätzlich noch Plastiktüten rein, ohne dass ich schwitze…
                              Bei mir fangen die Verkäufer in Outdoorgeschäften immer zu stottern an, wenn ich nach Schuhen ohne Laminat frage. Bei 30 Grad würde ich in GTX-Schuhe nach kurzer Zeit tot umfallen.


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                              • atlinblau
                                Lebt im Forum
                                • 10.06.2007
                                • 5289
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                So richtig trocken sehen die Sohlen vorne aber nicht aus?
                                Sind sie aber. Oben zu sehen ist der Schatten vom Gras und den Vertiefungen der Zehen...


                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                Mir wollen die Globiverkäufer auch immer Gore ausreden. ...
                                "Immer"??? - Das wäre "geschäftsschädigend, denn Gore-Tex Schuhe sind wegen den Lizenzkosten teurer. Die Gore-Tex-Menmbran bietet unter gewissen Umständen eine Zusatzfunktion.

                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                Ich denke, es liegt daran, dass Gore für Menschen mit Schweißfüßen unangenehm ist, ebenso für Menschen, die keine kalten Füße bekommen.
                                So viel ich weiß, ist für die Wirkung der Membran eine ausreichende Temperaturdifferenz nötig.

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                                • Gurten
                                  Erfahren
                                  • 08.02.2022
                                  • 203
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Meine persönliche Erfahrung:
                                  Lowa Tibet GTX, Lowa Tibet LL (Lederfutter), Meindl ArmyGTX, alle regelmässig gepflegt mit Wachs:
                                  bei allen kriege ich irgendwann nasse Füsse, je nach alter/Art des Schuhes früher (Lederfutter) oder später (GTX).

                                  Mehrere (stattlich subventionierte) ungefütterte Lederstiefel, bis zum Exzess gefettet:
                                  Nur nasse Füsse wen es oben reinläuft, dafür fast keine Stabilität mehr durch erweichen des Leders.

                                  Beim Klima im Sommer sehe ich keine starken Unterschiede, jedoch nimmt das Lederfutter den Schweiss auf, bei GTX bleibt dieser in der Socke. Ich finde da GTX besser, da bei Leder das Futter über Nacht nie mehr ganz trocknet, wogegen ich bei GTX die Socken wechseln kann. Im Winter sind die GTX tendenziell wärmer.

                                  Ich nehme für meine Touren nur GTX Stiefel, da ich die innen schneller trocken kriege als die mit Lederfutter.
                                  Die ungefütterten Lederstiefel würde ich höchstens für Sumpf/Moor nehmen, wobei da Gummistiefel wieder besser wären, da sie schneller trocknen.
                                  Zuletzt geändert von Gurten; 28.10.2024, 12:32.

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                                  • Igelstroem
                                    Fuchs
                                    • 30.01.2013
                                    • 1987
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                    Durch die Kombination erhält man einen Schuh, der nicht nur schwerer ist als der Nurmembranschuh, sondern auch schwerer und steifer als der Lederstiefel.
                                    Nicht unbedingt, denn der Einbau einer Membran dürfte für die Hersteller:innen zugleich ein Anlass sein, dünneres Leder zu verwenden.

                                    Dass sich die Membran allgemein durchgesetzt hat, liegt nach meiner gewöhnlich bösartigen Einschätzung daran, dass die meisten Käufer:innen von Wanderschuhen nur gelegentlich wandern und panische Angst vor nassen Füßen haben, weshalb die Hersteller:innen vor allem mit perfektem Schutz vor Außenwelteinflüssen aller Art werben. Falls die Membran irgendwann durch mechanische Beanspruchung undicht wird, merken die meisten Kund:innen das gar nicht, weil sie vorwiegend bei trockenem Wetter unterwegs sind. Es wird also ein Versprechen verkauft, dessen Erfüllbarkeit irrelevant ist. (Okay, ist übertrieben. Es kann auch gutgehen.)

                                    Ansonsten:

                                    Torres und atlinblau sind jeweils glücklich, ich bin es nicht. Stiefel sollten mindestens eine Schafthöhe von 20 cm haben, sonst lohnt sich die Verwendung dieses Begriffs gar nicht. Und in diesem Bereich ist der Markt für membranlose Modelle dann ziemlich eng bzw. intransparent. Das GTX-Modell eines deutschen Herstellers, das ich derzeit trage (und mangels Verfügbarkeit in Finnland gekauft habe, denn ›mein Hersteller hasst mich‹), ist der bequemste und lauffreudigste Wanderschuh, den ich in den letzten Jahrzehnten hatte. Aber dieses Modell ist dermaßen wintertauglich, dass man sich fragt, wann man es denn nun benutzen soll. Für den Zeitraum Mai bis September ist es eigentlich zu warm. Einfach zu warm, ohne weitere Zusätze; denn ich neige gar nicht besonders zu Schweißfüßen. EDIT: Dass hingegen ein Lederfutter während der Tour immer leicht feucht bleibt, wie Gurten oben zutreffend schreibt, ist unter Sommerbedingungen eben kein besonderer Nachteil.

                                    Ich bekomme also in diesem Markt nicht das, was ich eigentlich haben will, und führe seit Jahren sozusagen einen virtuellen Beschaffungskleinkrieg gegen die Produktstrategie meines Herstellers (Lowa), um wenigstens ›überhaupt taugliche‹ Schuhe (ja okay: Stiefel) zu bekommen, die ungefähr zwei Drittel oder drei Viertel der Anforderungen erfüllen.
                                    Zuletzt geändert von Igelstroem; 28.10.2024, 12:54.
                                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                    • atlinblau
                                      Lebt im Forum
                                      • 10.06.2007
                                      • 5289
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

                                      Nicht unbedingt, denn der Einbau einer Membran dürfte für die Hersteller:innen zugleich ein Anlass sein, dünneres Leder zu verwenden.

                                      Dass sich die Membran allgemein durchgesetzt hat, liegt nach meiner gewöhnlich bösartigen Einschätzung daran, dass die meisten Käufer:innen von Wanderschuhen nur gelegentlich wandern und panische Angst vor nassen Füßen haben, weshalb die Hersteller:innen vor allem mit perfektem Schutz vor Außenwelteinflüssen aller Art werben. Falls die Membran irgendwann durch mechanische Beanspruchung undicht wird, merken die meisten Kund:innen das gar nicht, weil sie vorwiegend bei trockenem Wetter unterwegs sind. Es wird also ein Versprechen verkauft, dessen Erfüllbarkeit irrelevant ist. (Okay, ist übertrieben. Es kann auch gutgehen.)
                                      Ein guter Verkäufer weist auf diese Umstände hin. Meine Tochter hatte zudem unter Umständen eine Tragbarkeit im UNI-Betrieb im Sinn.

                                      Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                      Torres und atlinblau sind jeweils glücklich, ich bin es nicht. Stiefel sollten mindestens eine Schafthöhe von 20 cm haben, sonst lohnt sich die Verwendung dieses Begriffs gar nicht.
                                      Und in diesem Bereich ist der Markt für membranlose Modelle dann ziemlich eng bzw. intransparent.
                                      Ich habe meine alten "Lowa" mal nachgemessen ... 21 cm.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                      Bei den neueren, aber auch "flexibleren" Camino sind es hinten nur noch 16cm...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                      Materialeinsparung kann es eigentlich nicht sein - der Camino ist lediglich 60 g leichter​


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                                      • Taunuswanderer
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                                        Lebt im Forum
                                        • 19.01.2018
                                        • 5576
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                                        #20
                                        atlinblau bitte die Absatzhöhe abziehen
                                        Dies ist keine Signatur.

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