Wanderschuhe Kaufberatung / Weitet sich der Hanwag Lhasa II?

[PeterSteger]

Hallo!

Ich habe mich angemeldet, weil ich bei meiner (schon fortgeschrittenen) Suche nach Wanderschuhen Rat brauche.

Ich habe aktuell den Hanwag Lhasa II Lady Wide bei mir (ja Lady, obwohl ich männlich bin). Er sitzt gut, d.h. die Ferse (mein Hauptproblem) bekomme ich mit entsprechender Schnürung fest, der Rest sitzt fest genug und die Zehen haben (v.a. auch nach oben) genügend Luft. Meine Befürchtung ist nun, dass sich das (relativ weiche und dünne) Yak-Leder des Lhasa im Laufe der Zeit so sehr weitet, dass ich den aktuell guten Sitz verliere und dann im Schuh nur noch schwimme. Anlass für diese Befürchtung ist dieser Beitrag in einem älteren Thread:

https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...e2#post2556767

Ich habe schmale Füße und offenbar vor allem eine schmale Ferse. Das ist der Grund, warum ich dazu übergangen bin, vor allem Frauenversionen zu probieren.

Hier die Liste der Schuhe, die ich bisher (vor dem Lhasa II Lady Wide) probiert habe:

• Hanwag Tatra II Narrow Men GTX 7,5 (war zu klein, richtige Größe für Wanderschuhe ist bei mir offenkundig 8,5 - das sind auch alle folgenden Modelle)
• Hanwag Tatra II Men GTX (Normal)
• Hanwag Tatra II Men LL (Normal)
• Hanwag Tatra II Lady LL (Normal)
• Hanwag Tatra II Wide Lady LL
• Hanwag Lhasa II Men (Normal)
• Lowa LADY SPORT LL
• Lowa CAMINO EVO LL Herren
• Lowa MAURIA EVO LL WS Damen
• Meindl Borneo Lady 2 MFS
• Hanwag Tatra Light Lady GTX (bester Sitz bis dahin)
• Hanwag Alverstone LL Herren
• Hanwag Tatra II Lady Bunion

Abgesehen von den Frauenversionen von Tatra II und Tatra Light saßen alle Schuhe mehr oder weniger zu locker. Beim Tatra II Lady Normal saßen die Fersen fest, aber bei längerem Tragen habe ich festgestellt, dass sie im Zehenbereich zu eng sitzen und drücken. Daraufhin den Tatra II Lady Wide getestet, da hatten die Zehen genug Luft, aber ich habe trotz sehr fester Schnürung die Fersen nicht fest bekommen (vor allem am linken, offensichtlich minimal kleineren Fuß). Dafür, dass das beim Lhasa II Wide (trotz gleichem Leisten wie beim Tatra II) funktioniert, habe ich zwei mögliche Erklärungen:

• durch das (gegenüber dem Tatra II) weichere Leder umschließt der Schuh (bei entsprechender Schnürung) den Fuß enger, so dass die Ferse fester sitzt
• die Innensohle ist gegenüber der des Tatra II besser ausgeformt

Wie schon geschrieben ist meine Hauptsorge, dass sich der Lhasa II noch deutlich weitet und ich den guten Sitz verliere. Von daher wäre ich natürlich an Einschätzungen bzw. entsprechenden Erfahrungen von Lhasa-Besitzer/innen zu dieser Frage sehr interessiert.

Sollte es Hinweise darauf geben, dass sich die Schuhe wirklich noch (zu sehr) weiten, könnte ich es noch mit dem Lhasa II Lady Normal versuchen. Dann wäre ich allerdings tatsächlich darauf angewiesen, dass er sich wirklich weitet (denn der baugleiche Tatra II mit dem festeren Leder war wie gesagt im Zehenbereich zu eng).

Erwähnen sollte ich noch, dass ich Schuhe mit Lederfutter suche und nur, wenn ich da gar nichts finde, verstärkt im GTX-Bereich weitersuchen wollte.

Vielen Dank schon mal für die Unterstützung!

[transient73]

Hallo PeterSteger und willkommen in Forum,

schau mal hier, da habe ich zu "Schmale Ferse, breiter Fuß - Problem gelöst"
etwas geschrieben geschrieben.
Vielleicht hilft es dir.

[PeterSteger]

Danke, transient73, für diesen Hinweis. Die Knöchelbandagen behalt ich als Lösungsansatz für schlechten Fersensitz im Hinterkopf. Aber im Moment sitzen die Lhasa Lady Wide ja gut, von daher warte ich mal weiter, ob was zur Frage des Weitens kommt.

[Vegareve]

Ich kenne den Schuh nicht, aber ich habe auch eine schmale Ferse und habe es nie erlebt, dass sich Lederschuhe/Stiefel an der Ferse nennenswert weiten. Und auch wenn, kann man mit Einlegesohlen oder Socken dagegen wirken. Wenn der Schuh also jetzt passt, freu dich.

[PeterSteger]

Ich kenne den Schuh nicht, aber ich habe auch eine schmale Ferse und habe es nie erlebt, dass sich Lederschuhe/Stiefel an der Ferse nennenswert weiten.

Danke, das macht mir schon mal Hoffnung! (Wobei meine Befürchtung des Weitens sich nicht nur auf den Fersenbereich bezieht.)

[qwertzui]

Ich habe die noch weicheren Yaklederstiefel von Hanwag mittlerweile seit 16 Jahren (das zweite Paar) und kann keine Formveränderung feststellen (also die nagelneuen und die 10 Jahre alten waren nahezu identisch)

[PeterSteger]

Super - Danke, qwertzui! Das liest sich auf jeden Fall nach einer sehr belastbaren Aussage ☺.

[fhvdrais]

Meine Hanwags (Tatra II GTX) haben sich ein wenig geweitet, aber nur da, wo es Druck gab durch den Hallux Valgus - und wo ich insofern dankbar dafür bin. Ich denke nicht, dass Deiner sich im Bereich der Ferse nennenswert weiten wird.

[PeterSteger]

Leider ist mein Fersenproblem doch noch nicht ganz so weit gelöst, wie ich gehofft habe. Denn wenn ich oben geschrieben habe, dass die Fersen mit dem Lhasa Wide nun fest sitzen, beruhte das entweder auf Selbstsuggestion (weil es der bis dahin beste Sitz war) oder ich habe die Fersen wirklich auf eine bestimmte Art, die ich aber nicht mehr reproduzieren kann, mal fest bekommen. D.h. die rechte bekomme ich eigentlich mit einigermaßen fester Schnürung immer fest, die linke ist das Problem.

Nun hieß es im Laden (und auch sonst hab ich das gelesen), man könnte das Problem mit Ferseneinlagen oder dickeren Socken lösen. Und die ganze Zeit hatte ich schon das Gefühl, dass das bei mir genau der falsche Ansatz wäre. Die Ferse sitzt nicht zu tief, sondern zu hoch: Sie rastet nicht richtig in den Fersenbereich ein, sondern drückt die obere Ausbuchtung im Fersenbereich des Schuhs weg, so dass, wenn der Fuß beim Gehen hoch gedrückt wird, sich die Ferse eben leicht hoch und runter bewegt.

Daraufhin habe ich zwei Sachen ausprobiert:

• andere Socken: statt der üblichen relativ dicken Merinosocken (z.B. Falke TK2), deren Fersenpolsterung relativ hoch reicht, einmal ganz normale Baumwollsocken und dann noch die dünnen Quechua Hike 500 (von Decathlon, nur Polyamid und Elasthan, ohne Wolle, niedriges Fersenpolster).
• andere Einlegesohlen: statt der (vor allem auch an der Ferse) besonders dick gepolsterten Original-Leder-Innensohlen des Lhasa die dünnen Einlegesohlen meiner alten Wanderschuhe.

Beides hat tatsächlich funktioniert, auch unabhängig voneinander (also: 1. dünnere Socken ohne Merinoanteil mit der Original-Innensohle, 2. Merinosocken, aber mit dünnerer Einlegesohle).

Ich werde jetzt wohl schauen, dass ich mir eine vernünftige dünnere Einlegesohle beschaffe (z.B. die Hanwag Insole Comfort Leather), in der Hoffnung, dass die dann auch mit Merinosocken funktioniert. (Eigentlich bräuchte ich Einlegesohlen, die vorne gepolstert und an der Ferse flach sind, aber ich glaube nicht, dass es sowas gibt.)

Trotzdem werde ich morgen im Laden wohl noch den Lhasa in der nicht-weiten Variante probieren. Das ist nach dem Geschriebenen zwar nicht ganz logisch. Aber vielleicht wird der Fuß durch den engeren Sitz ja besser in Position gehalten und auf diese Weise die Bewegung im (linken) Fersenbereich verhindert.

Falls es jemand geschafft hat, diesen Roman😉durchzulesen, freue ich mich natürlich über Hinweise, ob es da doch noch Denkfehler in meinem Gedankengang geben könnte...

[PeterSteger]

Trotzdem werde ich morgen im Laden wohl noch den Lhasa in der nicht-weiten Variante probieren. Das ist nach dem Geschriebenen zwar nicht ganz logisch. Aber vielleicht wird der Fuß durch den engeren Sitz ja besser in Position gehalten und auf diese Weise die Bewegung im (linken) Fersenbereich verhindert.

Hab das gestern gemacht (im CAMP4 in Berlin – wirklich ein ganz großartiger Laden). Ich hatte (auf Vorschlag der Mitarbeiter dort) die Wide-Lhasas zum Vergleich dabei.

Zwischenergebnis ist, dass der Nicht-Wide durch den insgesamt engeren Sitz tatsächlich an den Fersen leichter fest zu bekommen ist, aber ich im Wide das insgesamt angenehmere Gefühl habe. Beim nicht-weiten Normalen sind zwar nicht sofort konkrete Druckstellen auszumachen, aber bei längerem Tragen bekomme ich die Vorahnung, dass er, wenn der Fuß noch anschwillt, im Zehenbereich und am Spann ziemlich sicher Probleme machen wird. Darauf dass der Schuh sich noch so anpasst, dass das verschwindet, habe ich kein rechtes Vertrauen. Die Tendenz geht dahin, es mit dem Wide zu probieren und weiter mit Socken und Einlegesohlen zu experimentieren (was die beiden Mitarbeiter/innen bei CAMP4 auch eher empfohlen habe, obwohl das hieß, dass sie dann nichts verkaufen).

[Torres]

Gute Entscheidung. Trage auch Hanwag weit, besser so, als zu eng.

[oasis]

Viel lässt sich durch die Art der Schnürung verbessern; hier zur Info ein paar Links:

https://stories.hanwag.com/de/wander...eren-so-gehts/

https://www.youtube.com/watch?v=RIWv0c1gfH4

https://www.bergfreunde.de/blog/wand...htig-schnuren/