Lowa Camino GTX und Similaun

[stephank1109]

Hallo,

aktuell habe ich die Lowa Camino GTX im Einsatz und bin megazufrieden.
In diesem Jahr wollen wir die "Alpenüberquerung" Oberstdorf - Meran mit Similaunbesteigung in Angriff nehmen und seitdem gibt es "Diskussionen".

Oben besagter Schuh ist Kategorie B, mehr oder weniger dringend empfohlen ist mindestens ein B/C Schuh. Ich sehe irgendwie nicht ein, 7 Wandertage mit einem Schuh unterwegs zu sein, der für einen Bruchteil der Strecke empfohlen? benötigt? wird?
Ich habe auch nicht verstanden, was passiert, wenn ich an den Camino Körbchen, Grödel oder Steigeisen mache.
Gehe ich damit ein Sicherheitsrisiko ein? Ist das Risiko wenn ja denn viel höher als mit einem B/C Schuh?
Wenn ja, warum bzw gibt es eine Alternative?

Danke danke für eine Meinung!

[Flachlandtiroler]

IMHO müssen halt u.U. Steigeisen dranpassen (mit Körbchen vorne dann). Dazu reicht normal Kategorie B.
Was halt nicht gut geht ist steileres Eis (der zu weiche Schuh biegt sich, wenn das Gewicht nur auf der Fußspitze ist und die Steigeisen lösen sich von der Sohle); das gibt's am Similaun-Aufstieg von der S.-Hütte aber nicht.
Wer weiß, ob im Spätsommer da überhaupt noch Schnee/Eis liegt...

Der reine Passübergang als "Pflichtziel" stellt keine Anforderungen an die Steifigkeit der Schuhe, der "Gletscher" dort (wenn überhaupt noch vorhanden) ist sehr flach.

Achso, noch meine "Expertise": Ich war zuletzt vor zwanzig Jahren auf dem Similaun (Sommer, aber mehrere Tage Neuschneefall), weitere Besuche sind noch länger her (die alte Similaunhütte *inNostalgieschwärm*).

[transient73]

Hallo,

wann willst du denn die Tour machen, bzw. wann soll es auf den Similaun gehen?
Der Normalweg führt über einen Gletscher. Ich war schon mehrmals dort und er war noch nie aper (schneefrei).
Sprich: Grödel reichen da nicht.
Ob es sich jetzt um einen B oder C-Stiefel handelt, spielt für die Befestigungsart "Körbchen" zunächst keine Rolle. Allerdings biegt sich die Sohle eines B-Stiefels mehr als die eines C-Stiefewls durch. Bei Steigeisen mit Steg führt das zu ungewollter Materialermüdung, bis hin zum Bruch, wenn der Steg immer hin- und hergebogen wird.
Es gibt Steigeisen, bei denen zumindest eine Art Scharnier auf einer Befestigungsseite des Steges vorhanden ist, um diese Belastung zu reduzieren.
Alternativ gibt es Steigeisen mit Gewebebändern statt Metallstegen zwischen Vorder- und Fersenteil des Steigeisens. Diese haben das Problem nicht
Ob es diese aber in doppelter Körbchenausführung gibt, oder nur als Halbautomatik (vorne Körbchen, hinten Kiphpebel), weiß ich nicht.
Aber ich gebe dir recht, es macht keinen Spaß, in "überdimensionierten" Bergstiefeln zu wandern.
Daher bin ich für solche Touren beim Lowa Ticam 2 (jetzt Evo?) gelandet.

[mariusgnoedel]

Wie bereits erwähnt sind weiche Schuhe für normale Steigeisen manchmal etwas kritisch - es gibt z.B. auch flexibelere Stege.

BC Schuhe sind steifer an den Knöcheln, was beim Gehen auf Gletscher hilfreich sein kann.

B-Schuhe sind auch nicht ganz so warm wie BC-Schuhe - obwohl es meistens dort nicht so sehr kalt ist. Üblicherewise geht es ja auch dort nicht sehr früh/im Dunkeln auf den Gletscher (Start an MB Hütte).

[stephank1109]

Danke für Eure Feedbacks 😁
Das ist eine geführte Tour Ende August.
Also kann ich mit meinen Caminos da hoch (und runter!!!) oder ist das doch etwas unsicher? Oder mich noch mal an den Veranstalter wenden?

[Flachlandtiroler]

Du sollst Dir passende Steigeisen besorgen und ggf. im Fachgeschäft anpassen lassen

[stephank1109]

Hmm ok
Der Reiseveranstalter stellt eigentlich die Steigeisen aber so gehts natürlich auch 😂

[Flachlandtiroler]

Dann musst Du Dich wohl mit dem Veranstalter rumschlagen, der empfiehlt ja B/C

Bei vorhandener Gehtechnik sowie wenn's wirklich nur 1x eine Stunde rauf und eine Stunde runter in leichtem Gelände ist, bin ich ganz bei Dir. Du kannst Dich höchstens fragen "was mache ich nächstes Jahr?" resp. könnte sich ein B/C Schuh doch langfristig lohnen.

Ich kann mal eine Umfrage in meiner Familie machen, wir waren vorletzten Sommer auf dem Breithorn (kurz Blankeis mit 30 Grad, zuoberst Firn mit fast 40 Grad würde ich sagen -- war halt ein sehr trockener Sommer). Glaube außer mir hatte keiner "richtig" steigeisenfeste Schuhe.

[opa]

naja, ich denke mal, so ein profesioneller veranstalter muss halt auch ungünstigere szenarien in seine planungen mit einbeziehen, und da gehört auch dazu, dass so eine aktuelle-fast-nicht-mehr-hochtour zur abwechslung auch mal hochtourenverhältnisse aufweisen kann. war da mal als dreikäsehoch und erinnere mich tatsächlich an hochtourenverhältnisse, ist aber auch schon über 40 jahre her.
wenn der veranstalter die steigeisen stellt, ist auch die frage, was er da im angebot hat. wenn er nur modelle mit kipphebel hinten hat, passen die halt eher nicht auf B-schuhe.
am besten einfach den veranstalter fragen. letztendlich trägt ja der bergführer die verantwortung und kann entscheiden, mit welchem schuhwerk er dich mitnimmt oder nicht, unabhängig davon, was wir hier schreiben....

[stephank1109]

Ja ich frage mal direkt nach. Lieben Dank aber für den informativen Input!