Kleidung ÖKO / FAIR / "REGIONAL"

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  • hrrh
    Dauerbesucher
    • 18.03.2005
    • 609

    • Meine Reisen

    #41
    Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
    - Hinweise zu fair oder im weiteren Sinne regionaler* (Teil-)Herstellung (*Europa u. angrenzende Regionen), auch Produktionsketten die weiter weg geschehen (z.B. Rohstoff, Zwischenprodukt u. Endprodukt im gleichen Land hergestellt),]
    Zumindest der Punkt regional ist bei fast allen Kleidungsstücken erfüllt.
    Die werden entweder in Europa oder dem direkt angrenzenden Asien hergestellt.

    Komplette Fertigung vom Acker bis zum fertigen Produkt im gleichen Land geht eigentlich nur in Indien und China. Zumal die besten/haltbarsten Qualitäten bei der Baumwolle von Hand geerntet werden müssen, weshalb diese Baumwolle oft aus Xinjiang kommt

    Oder man nimmt halt Kunstfaser auf Erdölbasis...
    Zuletzt geändert von hrrh; 03.10.2022, 10:41.

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    • Waldhexe
      Alter Hase
      • 16.11.2009
      • 3303
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      Ich weise nochmal darauf hin, dass komplette Fertigung in einem Land mit Wolle, Hanf und Leinen möglich ist.

      Zumindest Leinen wird im Baltikum und Frankreich noch angebaut und verarbeitet, Hanf stammt (noch!) überwiegend aus Asien.
      Für Wollkleidung verwenden selbst heimische Textilhersteller wie Trigema (die immerhin noch vor Ort nähen) Merino aus Australien oder Neuseeland, da in Deutschland keine weiche Qualität produziert wird. Obwohl es auf der Schwäbischen Alb, wo Trigema seinen Sitz hat, genug Schafe gäbe…
      Firmen wie Dale of Norway produzieren auch vor Ort, ich konnte am Firmensitz in Norwegen sehen, dass zumindest vor Ort gesponnen und gestrickt (maschinell) wird. Die Wolle stammt vermutlich auch hier leider nicht aus Norwegen, sondern von Downunder.

      Wolle, Hanf und Leinen verbrauchen in der Herstellung wesentlich weniger Wasser als Baumwolle und benötigen im Prinzip weder Düngemittel noch Pestizide. Vor allem ungefärbt (Wolle gibt es von Natur aus in vielen weiß-, beige-, braun- und Grautönen) ist das so Öko wie es nur geht.
      Wir haben es als Verbraucher in der Hand, die Nachfrage nach entsprechender Kleidung bzw. Textilien (auch Teppiche, Bettzeug, Handtücher) zu steigern, so dass sich auch der Anbau und die Produktion in Deutschland wieder lohnt. Dabei müssen wir bereit sein, für ein komplett regional produziertes Kleidungstück in entsprechender Qualität auch einen „europäischen“ Preis zu bezahlen, auf kurzlebige Mode zu verzichten und mit weniger Kleidungsstücken auszukommen.

      Gruß,

      Claudia

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      • hrrh
        Dauerbesucher
        • 18.03.2005
        • 609

        • Meine Reisen

        #43
        Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
        Ich weise nochmal darauf hin, dass komplette Fertigung in einem Land mit Wolle, Hanf und Leinen möglich ist.
        Mit Nylon und Polyester geht das auch...

        Zumindest Leinen wird im Baltikum und Frankreich noch angebaut und verarbeitet, Hanf stammt (noch!) überwiegend aus Asien....
        Wolle, Hanf und Leinen verbrauchen in der Herstellung wesentlich weniger Wasser als Baumwolle und benötigen im Prinzip weder Düngemittel noch Pestizide. Vor allem ungefärbt (Wolle gibt es von Natur aus in vielen weiß-, beige-, braun- und Grautönen) ist das so Öko wie es nur geht.
        Wir haben es als Verbraucher in der Hand, die Nachfrage nach entsprechender Kleidung bzw. Textilien (auch Teppiche, Bettzeug, Handtücher) zu steigern, so dass sich auch der Anbau und die Produktion in Deutschland wieder lohnt. Dabei müssen wir bereit sein, für ein komplett regional produziertes Kleidungstück in entsprechender Qualität auch einen „europäischen“ Preis zu bezahlen, auf kurzlebige Mode zu verzichten und mit weniger Kleidungsstücken auszukommen.
        Mit anderen Worten:
        Unbezahlbar und bescheidenes Design.

        Dass man bei Wolle, Hanf und Leinen weder Dünger noch Pestizide braucht stimmt übrigens auch nicht. Für Hanf braucht man reichlich Stickstoffdünger. Schafe brauchen raue Mengen an Entwurmungsmitteln (und die Wiese regelmäßige Unkrautbekämpfung, sonst gibts eine Jakobskreuzkrautplantage) und Flachsanbau ohne Ukrautbekämpfung kann man auch vergessen. Zumindest dann, wenn man einen akzeptablen Ertrag haben will.

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        • Waldhexe
          Alter Hase
          • 16.11.2009
          • 3303
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Mit Polemik kommen wir nicht weiter, und zum Beispiel Verzicht auf kurzlebige Mode mit „bescheidenem Design“ gleichzusetzen, ist in meinen Augen polemisch. Unbezahlbar wären viele Kleidungsstücke, wenn die Umweltfolgen hineingerechnet wären.
          Ganz ohne „Chemie“ wird es nicht gehen, aber zum Beispiel erfolgt die Nachpflege von Weiden mechanisch durch Nachmähen.
          Die Aussage bleibt bestehen: Wolle, Hanf und Leinen sind wesentlich umweltfreundlichere Rohstoffe und können komplett regional produziert und verarbeitet werden.

          Gruß,

          Claudia

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          • faule socke
            Fuchs
            • 27.04.2004
            • 1100

            • Meine Reisen

            #45
            Unbezahlbar?
            wie schon geschrieben: schau 2nd Hand. ich find da laufend mehrLeinensachen, Woll- oder Lodenjacken oder Stricksachen oder Hosen aus traditionell sämisch gegerbten Hirschleder als ich verwenden kann. Und mit >1,85 bin ich nicht soo klein. Das wird einem da nachgeschmissen, die Erben sehen den Gebrauchswert nicht. Obwohl es, vor allem, je älter es ist, viel besser gefertigt ist, als was man neu kaufen kann, selbst die Hersteller, die Du als unbezahlbar einstufst.
            Manches davon ist Tracht, in dem Bereich gibt es halt auch viel „Landhausmode“ von 1980-2010, deren Verzierungen (knallbunte Stickblumen, Funktionslose Schnallen oder viel zu riesigeKnöpfe) ich furchtbar kitschig finde und vermeide (manchmal lassen sie sich abtrennen), manches davon trotzdem sehr schlicht gehalten und überall tauglich. Oder - grad bei den älteren Stücken oder jenen von den besseren Herstellern - mit den ganz traditionellen Verzierungsmustern, die ich als Textil historisch Interessierte als Teil unserer Kultur empfinde, der gepflegt werden sollte. Unserer im Sinne von „Leute, die aus dem Alpenraum kommen“ ( wobei es Tracht bis hinauf zur Nordsee gibt, gar nicht mal soo unterschiedlich, weil Körper, Kälte, Nässe und Hitze dort auch nicht anders sind). Das ist Kleidung, die sich schon lange bewährt hat.
            Und interessanterweise oft viel bequemer ist als die ewig Einheitskluft aus Jeans und T-Shirt. Es ist so langweilig wenn alle weltweit gleich herumlaufen.

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            • opa
              Lebt im Forum
              • 21.07.2004
              • 6824
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              Zitat von mitreisender Beitrag anzeigen
              Mikroplastik ist natürlich ein Thema, aber nicht erst seit 10 Jahren und Hauptursache mit Abstand sind nach wie vor Reifen jedlicher Art.
              in diesem zusammenhang ein ganz interessantes interview:
              https://www.outdoor-magazin.com/inte...her-kai-nebel/
              bin da laie, aber habe auch schon des öfteren gelesen, dass das mit dem kunststoffrecycling ja nicht gerade so läuft, wie ich mir das immer vorgestellt habe. ein großteil wird / wurde exportiert, zuerst viel nach china, bis china das zeuges nicht mehr wollte, dann ist IMHO z.b. malaysia in die bresche gesprungen, keine ahnung, wer es heute gerade abnimmt. der plastikmüll wird dort sicher fachegerecht recycelt, sosnt dürfte er IMHO gar nicht exprotiert werden. und ich gehe davon aus, dass das auf irgendwelchen begleitpapieren so per unterschrift bestätigt wird, also ist das auch so. ein bisschen fragt man sich als laie halt schon, wo da in fernost die kapazitäten plötzlich herkommen....
              nicht falsch verstehen, ich finde das wichtig und richtig, dass sich outdoorer und outdoorfirmen über micorplastik gedanken machen, aber ob bei dem hintergrund der löwenanteil da wirklich aus der waschmaschine kommt, so wie manchmal der eindruck erweckt wird?
              und ansonsten spricht halt IMHO einiger für kufa, evtl mit natürlichen beimsichungen, die lebenzeit beträgt IMHO halt ein vielfaches von naturfasern, und die im otudoorbereich ist in den allermeisten fällen die performance halt auch unerreicht.

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              • qwertzui
                Alter Hase
                • 17.07.2013
                • 3143
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Ich bin vor gut 7 Jahren auf die Schuhe der Fa. Think gestoßen, als ein junger Mann eine junge Frau auf ihre extrem bunten, schicken (aber überhaupt nicht mein Stil) Schuhe ansprach.

                Da stimmt einfach alles, Herstellung in Österreich, Lederherstellung mit ungiftigen Gerbverfahren, wahnsinnig bequem und das beste: es gibt auch elegante, schwarze Glattlederschuhe.

                Die Sohlen aus Recycling-Kunststoff sind eventuell nicht ganz so abriebfest, können aber erneuert werden.

                Mein seit 2016 vielgetragenes Paar zeigt noch keine Verfallserscheinungen.
                Zuletzt geändert von qwertzui; 04.10.2022, 12:26. Grund: Zeitreisen haben eine schlechte Umweltbilanz, deshalb Jahreszahl korrigiert

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                • cast
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 02.09.2008
                  • 19443
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  Da wären wir wieder beim Design....
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • Karlsson
                    Dauerbesucher
                    • 20.05.2021
                    • 991
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Think! hatte sogar Anzugschuhe. Leider durch meinen Hausschuster nicht reparabel und inzwischen aus dem Programm genommen. Die waren irre bequem (große Zehenbox)

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                    • opa
                      Lebt im Forum
                      • 21.07.2004
                      • 6824
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Zitat von cast Beitrag anzeigen
                      Da wären wir wieder beim Design....
                      und mit Lagerfeld, wer Denim aus der Türkei trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
                      du scheinst ja eine echter design-fachmann zu sein. aber ich sage mal so, wer in diesem forum lagerfeld zitiert, hat entweder auch die kontrolle über sein leben verloren, oder sich im forum geirrt! wenn schon werden hier, cassin, bonatti, messner, güllich, albert, gowacz, steck.... zitiert!

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                      • cast
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 02.09.2008
                        • 19443
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Das hat mit Fachmann nix zu tun, sondern mit Geschmack und den hat man oder eben nicht.
                        Zum Denim aus der Türkei und seiner Produktion gibts gute Berichte.
                        Nachhaltig und umweltfreundlich ist da nichts.

                        Im übrigen könnte man hier ja auch Napolen zitieren ohne in Verdacht zu kommen Europa erobern zu wollen.
                        Zuletzt geändert von cast; 04.10.2022, 14:18.
                        "adventure is a sign of incompetence"

                        Vilhjalmur Stefansson

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                        • opa
                          Lebt im Forum
                          • 21.07.2004
                          • 6824
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Zitat von cast Beitrag anzeigen
                          Das hat mit Fachmann nix zu tun, sondern mit Geschmack und den hat man oder eben nicht.
                          OT: na, mein gschmackssinn beschäftigt sich lieber mit weißbier als mit denim, ist auch bekömmlicher und liegt nicht so schwer im magen....

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                          • Simon
                            Fuchs
                            • 21.10.2003
                            • 2070
                            • Privat

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                            #53
                            Hallo Allerseits

                            Da hier ja Leder aus mitteleuropäischer Herstellung Thema war. Brauche 1 Stück Wildleder braun ca. 1,5mm stark in der Größe 110cmx25cm hat irgendjemand eine Bezugsquelle?
                            Danke
                            Simon
                            Mein Blog: www.steilwaende.at

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                            • Muecke

                              Fuchs
                              • 12.03.2022
                              • 1160
                              • Privat

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                              #54
                              Falls du das Leder nicht sehr zeitnah brauchst: Frag doch mal deinen örtlichen Jäger, die müssen bis Ende des Jahres sowieso noch ihre Abschussquoten erfüllen. Regionaler gehts nicht. Manchmal bekommst du da Reh-Felle sogar umsonst (oder sehr günstig), wenn du dich selbst um die Gerberei kümmerst. (Die Gerbereien haben allerdings oft längere Bearbeitungszeiten, es gibt einfach nicht mehr so viele Betriebe.)
                              Ansonsten wäre, je nach Wohnort, vielleicht ein regionales Trachtengeschäft einen Versuch wert, die im Alpenraum verarbeiten ja auch gern Wildleder.

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                              • Simon
                                Fuchs
                                • 21.10.2003
                                • 2070
                                • Privat

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                                #55
                                Sorry falsch ausgedrückt, brauche nicht Wildleder sondern Rauhleder. Glaube das was ich möchte ist Rindsfettleder.
                                Mein Blog: www.steilwaende.at

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                                • oasis
                                  Erfahren
                                  • 19.12.2017
                                  • 123
                                  • Privat

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                                  #56
                                  Zunächst einmal möchte ich mich bei dem Ersteller dieses Threads bedanken.

                                  Ich gebe ganz offen zu, dass mich der vor einigen Jahren aufgekommene Hype um Nachhaltigkeit zunächst wunderte und nervte. War es doch für mich bis dahin nie kaufentscheidend, wo eine Klamotte herkam und wo sie nach dem Auftragen bleibt.

                                  Diskussionen wie diese mit Hinweisen und Links sind gut geeignet, auch den letzten Ignoranten die Augen zu öffnen, zum Umdenken zu animieren und über die Zeit das Kaufverhalten insgesamt zu verändern. Das scheint mir dringend geboten, da - war mir lange Zeit nicht bewusst - insbesondere die Modeindustrie ein Riesenproblem für unseren Planeten darstellt.

                                  Ich habe auch so einiges im Schrank, was ich aus heutiger Sicht gar nicht hätte erwerben sollen. Das kann ich nun nicht mehr ändern. Diese Klamotten werde ich - wie alles andere auch - in den kommenden Jahren auftragen.

                                  Was ich ändern werde? Ich kaufe nichts mehr, sondern versuche von nun an, die Dinge aufzutragen, die meinen Kleiderschrank zum Platzen bringen. Bin mal gespannt, ob meine restliche Lebenszeit dazu noch ausreicht. Das könnte knapp werden, da ich mich ungern von Sachen trenne, solange diese noch nicht komplett durch sind.

                                  Wir leben alle auf dieser Erde; aber nicht alle haben den selben Horizont.

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                                  • Martin206
                                    Lebt im Forum
                                    • 16.06.2016
                                    • 8717
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    oasis Teils mache ich es auch so ...immer wieder fallen mir beim Wühlen in alten Bildern Klamotten auf die ich noch trage oder zumind. noch habe um sie aufzutragen. Glück, wenn man nur alle 10-20 Jahre die Kleidergröße ändert...
                                    Wo es dann knapp wird, da kommt eben Naturfaser (möglichst ohne Plastik reingemischt) zum Tragen, ich kaufe wenn dann fast immer Baumwolle/Wolle/Leinen/Hanf-Kleidung, weitestgehend Bio-Ware, gerne GOTS oder mit nem nordischen Öko-Siegel, da ist dann auch die Behandlung/Färbung ökologisch gut.
                                    Ebenan mir runter schau:
                                    Passenger Hemd 100% BW, T-Shirt 100% Bio-BW GOTS, alte Jeans "ohne Stretch" 100% BW, Gürtel aus dem vollen Leder geschnitten (natur, geölt), U-Hose 100% Bio-BW, uralte Wollsocken, vermutl. Acrylmix, bisserl gestopft und wieder ein Löchlein, Hausschuhe aus Wolle, Recyclingkautschuck u. mit Lederdecksohle.
                                    Beim Wassersport ist aber auch schon mal Plastik dabei und bei Regenkleidung und feuchtefesten Schuhen auch.
                                    Geht doch.
                                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

                                    Kommentar

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