Basisschicht/Schlafanzug

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  • Miglanz
    Neu im Forum
    • 09.07.2022
    • 7
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    • Meine Reisen

    Basisschicht/Schlafanzug

    Werte Forenmitglieder,

    ich bitte um Erfahrungswerte bzgl. folgender Frage:

    Ich benötige eine Basisschicht, die im Sommer nur nachts im Schlafsack und im Winter eben auch tagsüber als erste Schicht getragen wird.

    Was mich hierbei nun intressiert ist die Wärmeleistung bei 100% Wolle und Wollgemisch.

    Konkret geht es einmal

    - um das lange Unterhemd und lange Unterhose von IceBreaker, und zwar die 260g-Linie, die aus 100% Merinowolle besteht.

    - das Aclima Granddad-Shirt aus 100% Wolle in 200g-Qualität

    - die Aclima lange Unterhose 230g aus 65% Merino, Rest Kunstfaser (mit Frottee innen)

    - das Woolpower lange Unterhemd 200g aus 60% Merino, Rest Kunstfaser (ebenfalls mit Frottee innen)

    Rein vom Gewicht ist ja IceBreaker vorne. Dafür sind die Klamotten recht dünn.
    Das Granddad-Shirt wiederum ist merklich dicker.

    Die Wollmischgewebe sind eben durch die Struktur wohl "gefühlt" wärmer.


    Was würdet ihr da empfehlen bzw. wie sind eure Erfahrungen? Offensichtlich geht es bei der Kleidung um mehrwöchige Naturaufenthalte.

    Beste Grüße
    Miglanz



  • Peter52
    Gerne im Forum
    • 25.03.2022
    • 88
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Sehr gute Frage. Ich musste Sie leider fuer mich mit sehr viel rumprobieren und Geld ausgeben beantworten.

    Kurze Antwort: 200g/m Wolle, wie z.B. Oasis Icebreaker mit Kragen

    Lange Antwort:
    Unterschiede in der Waermeleistung zwischen 100% Wolle und Wollgemischen fand ich in der Praxis bei gleicher Stoffstaerke eigentlich nicht. Nur die loose gewebten Wollsachen (wie Woolpower, oder traditionelle Wollpullis) waren im Winter waermer als die dichten Stoffe, vorrausgesetzt man traegt eine wirklich dichte Windjacke darueber.

    150g/m Wolle als Baselayer finde ich perfekt fuer Aktivitaet im Sommer, wie auch im Winter, und zum Schlafen reichen sie auch noch bis unter den Gefrierpunkt. Es gibt da allerhand Sportgemische von Woolpower, Smartwool, etc., aber jetzt im Nachhinein finde ich die eigentlich unnoetig. Das billigste Merino von Decathlon (Travel 100 T-Shirt, Longsleeve, Buff etc.) ist vollkommen ausreichend, angenehm, und genauso geruchshemmend, und steht den teueren Baselayern in der Praxis in nichts nach.

    Von 250g/m Wolle, wie das Tech-Dings von Icebreaker oder der Decathlon, Smartwool T-Zip oder Longsleeve wuerde ich abraten. Die sind schoen warm, auch im Sommer nicht zu warm beim Rumsitzen, nur dann mir persoenlich im Schlafsack etwas zu warm. Bei sportlicher Aktivitaet besonders im Winter werden Sie einfach zu nass und schwitzig und trocknen dann nur sehr langsam. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich die dickeren Merinowollsachen nicht oefter mitnehme, aber alleine vom Gefuehl her, sind sie am Angenehmsten.

    Meine Meinung ist heute, dass 200g/m Wolle, wie das Oasis Icebreaker, der perfekte Kompromiss fuer das Schlafen im Sommer und Winter ist, und im Winter kann ich es auch so selbst bei sportlicher Aktivitaet anziehen. Ein T-Zip mit Kragen wuerde ich dem normalen Ausschnitt vorziehen, ausser du traegst gerne ein Buff 24h am Tag (im Winter, oder zum Schlafen im Sommer).
    Ein Waermekomfortunterschied zwischen 150g/m und 200g/m ist bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in der Praxis schon vorhanden. Besonders wenn man nicht immer sportlich schnell unterwegs sein will durchaus empfehlenswert, aber eigentlich nicht notwendig. Ich halte es mehr fuer einen psychologischen Effekt, und bei Wintertemperaturen wuerde ich sowieso eher ein dickeres Midlayer anziehen, statt ein dickeres Baselayer, nur sodass der Naessestau beim Schwitzen nicht direkt auf der Haut ist.

    Die 200er und 400er Woolpower Sachen sind meine bevorzugten Midlayer im tiefen Winter, oder auch schon im spaeten Herbst bei Tierbeobachtungen/Jagd. Die benutze ich wie Wollpullis als Midlayer, aber nicht als Baselayer. Das 200er ist irgendwann ab ca. 10 - 12C einfach zu warm als Baselayer und nicht so angenehm direkt auf der Haut, wie ein dichter gewebtes Wollhemd.

    Bei den Hosen ist es ganz aehnlich. Ich brauche persoenlich nichts ueber 150g/m, aber 200g/m ist sehr angenehm zu haben im Winter ab -15C und tiefer, oder generell zum Schlafen, wobei es mir im Sommer schon manchmal zu warm zum Schlafen war. 250g/m finde ich bei langen Unterhosen schon uebertrieben (Aclima lange Unterhose). Da sollte man dann im Winter lieber zusaetzlich in eine Puffyhose zum Drueberziehen investieren oder eine Fleecehose mitnehmen, die bei Bedarf an- und abgelegt werden kann. (mit Zipper an der Seite)

    Ich hoffe das hilft, aber ich schaetze um ein bischen rumprobieren wirst du nicht drumrum kommen.

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    • Miglanz
      Neu im Forum
      • 09.07.2022
      • 7
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hallo Peter!

      Besten Dank, habe die Frage auch in andern Foren gestellt und Deine Antwort ist bisher die mit Abstand beste. Mit solchen Infos kann ich arbeiten!

      Ja lustigerweise ist das ja bei den obigen Sachen so, daß ich alle Teile bei Freunden anprobieren konnte, allerdings erst kürzlich (also im Sommer) und natürlich ohne mich darin groß bewegt zu haben.

      In dem Fall ist es so, daß das dicht gewebte Reine-Wolle-Zeug von IceBreaker mit 260g am schwersten ist.
      Gerade die Frottee-Sachen sind leichter. Die Aclima Unterhose 230g, das Woolpower Unterhemd sogar nur 200g.

      Ich plane einen mehrmonatigen Naturaufenthalt völlig ohne Zeitdruck, d.h. ich gedenke dort, wo es mir gefällt auch zu bleiben, so lange ich möchte. Das könnte auf einen ein-zweimonatigen Lageraufenthalt hinauslaufen.
      Was ich damit sagen möchte ist, daß diese Schicht primär in Ruhelage getragen werden soll.
      Wenn ich mich bewege, tendiere immer dazu mich eigentlich zu wenig anzuziehen, um den Flüssigkeitsverlust gering und die Bewegungsmotivation hoch zu halten.
      Selbst im Winter trage ich, wenn ich mich bewege, nie lange Unterhosen. Manchmal, wenns arg kalt und ich sehr verweichlicht aufgestanden bin, habe ich mir eine lange Unterhose für die Arbeit angezogen (ich arbeite draußen und körperlich sehr anspruchsvoll) und das stets bereut. Außer während der Mittagspause.

      Desweiteren schlafe ich das ganze Jahr über eigentlich nur in Unterhose. Manchmal, wenns sehr zapfig ist, mit T-Shirt. So gehe ich also davon aus, daß ich im Schlafsack diesen Schlafanzug eher nach Bedarf anziehen würde und dann also nicht unbedingt beide Teile. Denn das mit im Schlafsack schwitzen habe ich mir auch gedacht, kam dann aber zu dem Schluß, daß ich dann einfach nur ein statt zwei Teile anziehe und wenns dann immernoch zu heiß ist, hätte ich auch noch ein normales Baumwollunterhemd ohne Ärmel (heute heißt das glaube ich Tank Top).

      Würde Dich das dazu veranlassen, Deine Aussagen mit dem "nichts über 150g" zu relativieren?

      Beste Grüße
      Miglanz

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      • Peter52
        Gerne im Forum
        • 25.03.2022
        • 88
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Bei mehrmonatigem Schlafen im Schlafsack wuerde ich schon immer zwei lange Teile und extra Wollsocken anziehen, der Hygiene wegen. Wahrscheinlich wuerde ich auch ein extra Inlett oder einfach eine leichte Wolldecke noch dazu mitnehmen. Ob die Schlafsachen jetzt 150g/m oder 200g/m dick sind, ist aber meiner Meinung nach eher eine triviale Entscheidung, nur 250g/m ist mir zu dick zum Schlafen, auch im Winter, selbst diese Frottee-Sachen. Ich tendiere zu 200g/m (Hemd+Hose) weil ich meinen Schlafsack eh nur als Decke nutze, solange es nicht unter den Gefrierpunkt geht, so kann ich auch mal einen Arm rausstrecken wie zu Hause, ohne zu erfrieren. 150g/m Merinowolle ist dagegen nur so dick, wie normale Baumwoll T-Shirts.

        Wegen den Hosen: Ja, arbeiten in langen Unterhosen macht kein Spass, kann aber notwendig sein unterhalb von -10C. Ich benutze meistens lange Unterhosen mit Zippern and den Seiten. Wenn ich sehe, dass die Temperaturen unter Null gehen, nehme ich die einfach mit und kann sie an- oder ausziehen, je nachdem wie viel ich mich bewege. Andernfalls wuerde ich mir gut ueberlegen, ob ich morgens eine schwerere lange Unterhose anziehe oder nicht. Wenn man lange im Camp sitzt, ist wahrscheinlich eine extra Fleecehose oder Puffyhose zum drueberziehen angenehmer.

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        • AlfBerlin
          Lebt im Forum
          • 16.09.2013
          • 5073
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          • Meine Reisen

          #5
          Tipp: Statt langer Unterhose verwende ich im Winter gerne eine dünne Überhose, die ich je nach Bedarf schneller an- und ausziehen kann.

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          • Miglanz
            Neu im Forum
            • 09.07.2022
            • 7
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Hallo,

            allerbesten Dank Peter und Dir, alter Hase! Damit kann ich was anfangen!

            Meine Arbeit ist halt so, daß ich mich phasenweise extrem anstrenge (dann schwitz ich in langen Unterhosen wie ein Schwein), dann wieder nur im wahrsten Sinne des Wortes rumhänge oder mich am Boden ausruh.
            Wenn die Ruheintervalle kurz sind, dann geht das sehr gut bzw. besser ohne lange Unterhose. Aber das kann ich oft nich im vorraus sagen. Und sobald ich länger pausiere, reut es mich wieder mit der langen Unterhose.

            Das ist schon etwas anders, als das übliche durch die Natur wandern.

            Allerdings habe ich dabei völlig außer Acht gelassen, daß ich im Winter stets Schnittschutzhosen bei der Arbeit trage. Die sind vorne wirklich dick gepolstert, d.h. so ganz ohne Isolierung an den Beinen bin ich doch nicht.

            Tut mir leid, daran hab ich tatsächlich gar nicht gedacht!

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            • windriver
              Moderator
              Fuchs
              • 25.11.2014
              • 1918
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Miglanz Beitrag anzeigen
              Meine Arbeit ist halt so, daß ich mich phasenweise extrem anstrenge (dann schwitz ich in langen Unterhosen wie ein Schwein), dann wieder nur im wahrsten Sinne des Wortes rumhänge oder mich am Boden ausruh.
              Baumpflege in SKT ? Kommt mir irgendwie bekannt vor.

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              • Miglanz
                Neu im Forum
                • 09.07.2022
                • 7
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Haha ja genau, Du also auch?
                Ich kenne genau einen Kollegen, der dafür eine zufriedenstellende Lösung hat. Die einen arbeiten schnell, daß ihnen gar nicht erst kalt wird (empfinden das selbst aber auch nicht als zufriedenstellende Lösung), und der oben erwähnte zieht sich einfach so dick an, daß er am Boden net friert und bewegt sich dann so langsam, daß er nicht ins Schwitzen kommt. Sieht auch wider Erwarten nicht aus wie ein Faultier!
                Hab das auch immer wieder versucht, aber ohne Schwitzen schaff ichs einfach net

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