Umlaute in der Adresse bei Bestellungen in UK

[Freedom33333]

Moin,

Haltet ihr es für möglich, dass bei Bestellung in UK der Versanddienstleister DPD dort ein Paket nicht vom Shop annimmt, weil man in der Adresse ü statt ue geschrieben hat?

Habe etwas bestellt, 5 Tage keine Veränderung in den Versanddaten, dann Geld zurückgebucht, aber angeblich verschickt worden, jetzt offensichtlich wieder zurück beim Händler angekommen.

Bei der Sendungsverfolgung stand dann in der Adresse "M?nchen" sodas das vllt. der Grund sein könnte, dass die das nicht anerkennen und das Paket zurückgeben weil unbekannte Adresse.

Hat da jemand Erfahrungen? Haltet ihr das für realistisch?

Bis ich ne Antwort vom Kundenservice erhalte könnte es noch ne Weile dauern bei den Bewertungen falls überhaupt...

Beste Grüße

[toppturzelter]

Hatte in Schweden, bei Bestellungen aus Deutschland oder anderen Ländern, nie ein Problem, wenn ein å im Strassen- oder Ortsname durch was anderes ersetzt wurde, egal ob Buchstabe oder Zeichen. Kann aber zu DPD spezifisch nichts sagen - wuerde mich aber stark wundern, wenn das bei denen ein Problem wäre.

[Torres]

Würde mich auch wundern. Paketdienste machen sowas aber mal, da hat jemand keine Zeit, keinen Nerv oder sonst eine Widrigkeit passiert und dann geht das Paket eben zurück. Wenn die richtige PLZ drauf ist und Germany drauf steht, ist die Schreibweise des Ortes nachrangig.

[Heather]

Meiner Erfahrung nach, kann das durchaus passieren. Den Nachbarn in Nr 7 wurden oft Pakete zugestellt, die eigentlich fuer Nr 1 waren, weil die Schickenden aus Deutschland halt eine deutsche eins mit Haeckchen geschrieben haben, die in GB als "7" ausgelegt wurde.

[Freedom33333]

Was hat sich eigentlich durch den EU-Austritt verändert? Was ist mit Zoll? Führt das der Verkäufer ab und fällt das unter Steuern oder kommt das nochmal drauf? Habe ich gar nicht bedacht bei der Bestellung weil deutsche Homepage und alles auf Deutsch.

[DerNeueHeiko]

Im Prinzip ist immer Einfuhrumsatzsteuer fällig, auf manche Waren auch Zoll.

Zur Bezahlung gibt es vier Möglichkeiten:

1) Versanddienstleister macht Zollabwicklung. Dann bekommst du vom Versanddienstleister eine Rechnung (bzw. bei DHL musst du per Nachnahme zahlen) über den Zoll- bzw. Einfuhrumsatzsteuerbetrag plus Bearbeitungsgebühr - bei DHL sind das wimre 6€, bei DHL Express und UPS ~15€, mit DPD hab ich keine Erfahrung.
2) Dem Versanddienstleister ist das zu nervig und sie verweigern das Paket. War nach Brexit in der Gegenrichtung bei einigen Versanddienstleistern so, weil das zu Beginn wohl totales Chaos war.
3) Klassische Verzollung. Paket landet beim Zollamt und du darfst antanzen und erläutern, was da drin ist (mittlerweile auch von zu Hause per Mail möglich, nennt sich "Postabfertigung von zu Hause") https://www.zoll.de/SharedDocs/Boxen...beim_zoll.html - das kostet nur Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer und ggf. eine Versandmarke für den Versand vom Zoll zu dir. Dazu muss die Sendung in Deutschland aber mit DHL oder Briefpost (=Sonderrechte als Nachfolger der Bundespost) ankommen. Selbst DHL Express - siehe oben - darf das nicht.
4) Versender hat sich als Import-One-Stop-Shop (IOSS) bei der EU angemeldet und zieht selbst Einfuhrumsatzsteuer und Zoll ein oder versendet Incoterms DDP, d.h. kümmert sich selbst komplett um die Zollabwicklung. Das ist für dich das einfachste, für den Versender nicht unbedingt. Das kann auch die Handelsplattform machen, so machen es z.B. Aliexpress und wenn es korrekt läuft wohl auch eBay mit ihrem Global Shipping Program.

Theoretisch können auch noch Sendungen ganz am Zoll vorbei rutschen. Unter 1€ Einfuhrabgaben -> 5,x€ Zollwert wird nicht eingezogen, bei massenhaft Sendungen rutscht auch mal eine durch. Ist mir aber bei sicherlich ~50 Sendungen in den letzten 10 Jahren nur 1-2x passiert, mit kleinen Briefumschlägen knapp über der Grenze.

MfG, Heiko

[Freedom33333]

Vielen lieben Dank nochmal an alle und insbesondere dich für die ausführliche Antwort Heiko, das müsste man eigentlich irgendwo anpinnen in einem Thread gemeinsam mit Erläuterungen zu den USA etc. und ein paar Beispielrechnungen.

Ich Depp habe gerade festgestellt, dass auf der HP von Osprey steht, sie würden Europa aus einem Lager in den Niederlanden beliefern. Allerdings war der gekaufte Rucksack über ein halbes Jahr nicht lieferbar, ist dann letzte Woche erst im Osprey Shop gelistet gewesen und jetzt - heute - in kleiner Stückzahl auch in deutschen Shops als verfügbar gelistet. Denkbar also dennoch, dass er tatsächlich aus UK verschickt wurde und es daran gescheitert ist. Ausgewiesen war auf der Rechnung ein Steuerbetrag der den 19% entspricht, also wäre wohl ggf. Zoll draufgekommen.

Habe das Produkt jetzt bei Globi bestellt und hoffe dass dieses mal alles gutgeht.