Abiturreise nach Tromsø

[Jarl]

Hallo liebe Forumisten,

ich bräuchte bitte Hilfe bei der Erstellung meiner Ausrüstung. Kurz zu mir: Ich bin 18 Jahre alt und habe absolut keine Erfahrung mit campen oder mehrtägigen Wanderungen, daher soll meine Abiturreise ein paar Tage norwegische Landschaft mit Übernachtungen beinhalten. Mein Budge ist dank meinen Vater insgesamt 1500€ für die Ausrüstung. Ein Träumchen wäre es, wenn ich die benutze Ausrüstung auch daheim (Österreich) benutzen kann.

Mir fehlt absolut alles, von Messer bis zum Schlafsack oder Tarp. Daher bitte ich um Unterstützung von den ein oder anderen Wissenden. Meine Vorstellung dieses Trips ist sehr flexibel, daher habe ich mich noch nicht auf einzelne Objekte versteift. Ein Anliegen wäre es, wenn ich so viel wie möglich bei einem Hersteller kaufen kann (ist aber unwahrscheinlich, jeder spezialisiert sich auf etwas anderes).

In diesem Sinne danke ich jedem Helfenden im vorhinein und wünsche noch einen angenehmen Tag.

Grüße,
Gregor

[codenascher]

Hi Gregor, willkommen!

Hm, da kann man ja ne Menge empfehlen...

Schlafen:
Da mein 1-Personen Zelt (Hilleberg Akto) sehr wahrscheinlich dein Budget sprengen würde, müssen da andere ran.
Tromsö, also geht es schon sehr weit in den Norden hoch. Könnte kalt werden, vielleicht eher weiter südlich? Ich würde einen Schlafsack mit rund 600g Daune gefüllt kaufen (aber erst frühestens im Juni/Juli starten) Robens oder Cumulus.

Schlafunterlage, eine "selbstaufblasende" Isomatte von Term A Rest, ggf in Kombination mit einer 0,5mm EVAzote Matte. TAR bietet lebenslange Garantie auf seine Matten, wir haben Matten aus den 80ern (!!!) zuhause, auf denen unsere Kinder schlafen.

Transport:
Rucksack, wahrscheinlich wirst du um die 70l Volumen landen, hier hilft nur ausprobieren. Stiefel dito, ob Leder oder Goretex ist wohl ne Glaubensfrage. Ich würde Leder vorziehen.
Rucksack immer mit Regenhülle kaufen, oft wird empfohlen nur mit einem Liner (Müllbeutel zb) loszulaufen. Irgendwann ist aber der Rucksack durch und dann liegt da so ein nasses Ding in deinem Zelt... Wenn ein Hersteller von Hause aus kein Regencover mitliefert, gibt es genügend Alternativen. Dadurch habe ich bei meinem ersten Rucksackkauf viele Modelle nicht in Betracht gezogen, erst der freundliche Verkäufer drückte mir dann ne Lose Regenhülle in die Hand (die ich übrigens immer als Naturalrabatt einfordere und bisher immer bekommen habe :-))
Ein paar wasserdichte Packsäcke für die Ordnung und um den Kram halt trocken zu halten.

Zum kochen:
Nen kleiner leichter Aufschraubkocher und nen 1l Topf. Hier bin ich seit über 10 Jahren mit einem Primus Express unterwegs, dazu ein Primus ETA Topf. Durch die Hitzelamellen (ETA) kocht das Wasser schneller und der Gasverbrauch wird reduziert. Optional einen Windschutz, wobei ich meist im Zelt koche oder mir was aus Isomatte und Rucksack bastle.

Klamotten
3.Schicht:
Ne gescheite Regenjacke, Goretex wahrscheinlich. Ich nutze eine Paramo, die von Zeit zu Zeit imprägniert werden muss, spare mir aber delaminierte Laminate bei den Membranjacken. Da kam die letzten Jahre leider einiges an unnötige Müll zusammen (3 Gorejacken). Goretex nutze ich eigentlich nur noch bei Bergtouren mit leichtem Gepäck.

Regenhose, achte auf seitliche Reißverschlüsse die bis zur Hüfte hoch gehen. Ich nutze hier eine Berghaus Paclite pant. Paclite ist ein leichtes 2-lagiges Laminat Goretex, wenig robust. Meine erste habe ich durchs radeln geschrottet.
Ne warme Mütze und ein paar Handschuhe

1.Schicht:
Als erste Schicht trage so viel es geht aus Wolle. Socken mit hohem Wollanteil. (Langarmshirts-)Shirts, Lange Männer und Boxershorts aus Merinowolle. Hier nutze ich mittlerweile primär Dilling.
2. Schicht:
das gute alte Fleece und bei deinem Ziel ne Softshellhose. Isojacke oder Weste entweder Primaloft oder Daune.

restliche Kram:
Messer Opinel no5
Kopflampe plus nen Satz Akkus
wahrscheinlich ne dicke Powerbank

Fällt mir erst einmal so ein. Konkrete Marken empfehle ich außer den genannten nicht, da ich mich mit den Modellen der letzten Jahre nicht auseinander setzen muss.

[NikoT]

um welche Jahreszeit geht es denn überhaupt? Und: Soll gezeltet werden oder ist auch ÜN in Hostels, Hütten etc. eine Option. Evtl kommt eine Mitgliedschaft bei https://www.dnt.no/ in Frage? Die haben tolle Hütten. Kam selbst mal in den Genuß auf Senja in einer solchen zu nächtigen.

[Waldhexe]

Ich würde Dir vorab zur Information zwei Bücher empfehlen, zum Schmökern, Planen, Lernen und Träumen:

Outdoor-Handbuch
Da steht alles drin, was man draußen brauchen kann und noch viel mehr.

Trekking ultraleicht
Hier bekommst Du nicht nur Tipps für leichtere Ausrüstung sondern lernst auch gleich viel über die Kunst des Weglassens, des mehrfach Nutzens und des Improvisierens.

Eine Frage: Warum Norwegen (eins der teuersten Reiseländer in Europa)? Warum Tromsö?

Und noch ein Rat: Du wirst erst nach einigen Erfahrungen herausgefunden haben, was Du brauchst und für welche Tour. Ich würde daher so wenig Geld wie möglich ausgeben und erst mal einfachere/ günstigere Ausrüstung kaufen und vor allem so viel wie möglich gebraucht. Wenn nur einen Laden, dann Decathlon, die meiste Ausrüstung von dort reicht für den Anfang außer Stiefel, Zelt und evtl. Schlafsack.

Neu brauchst Du Stiefel, für N wie Ö Kategorie B/C, je nachdem, ob Du richtig in die Berge willst und wie trainiert Deine Füße sind. Da würde ich auf jeden Fall in ein gutes Fachgeschäft gehen und (abends, da sind die Füße dicker) mit eigenen Socken (gepolsterte Wandersocken, Falke TK 1 oder 2) gründlichst ausprobieren.

Kleidung: am besten gebraucht oder bei Decathlon (!)
2 Funktions-T-Shirts, am besten mit Wolle, 1 Shirt langärmelig (wie Ski-Unterwäsche)
3 Funktions-Unterhosen kurz, 1 lang (bei Kälte, zum Schlafen und als Lagerhose, evtl. Lauf-Leggins nehmen)
2 paar Socken
1 Trekkinghose nicht zu dick, schnelltrocknend, robust, im Sommer auch Zipp-off, sollte über lange U-Hose passen
1 Fleecepulli oder -jacke
1 Fleece- oder Steppweste
1 Regenjacke rucksackfest und atmungsaktiv, die über alle Schichten passt
1 Regenhose, Seitenreisverschluss ist angenehm, damit man die Stiefel nicht ausziehen muss, am besten atmungsaktiv
Crocs als Lager-, Hütten- und Furtschuhe, Einmachgummies zum Sichern beim Furten
leichter Sonnenhut, mit Krempe sind auch die Ohren geschützt
leichte Handschuhe
Mütze
wasserdichter UL-Rollsack für Klamotten
Damit kommst Du bis leichte Minusgrade aus und mehr brauchst Du wirklich nicht.

Küche:
gebrauchter kleiner Gaskocher, kleiner (0,7-1l) Topf mit Deckel aus Alu, eventuell beschichtet
oder gebrauchtes kleines Trangiaset, nur einen Topf mitnehmen
Plastik- oder besser Holzlöffel, bei unbeschichtetem Topf auch leichtes Edelstahl oder Titan
einfache Plastiktasse oder Becher aus 5-Minuten-Terrine
kleines (!) einfaches Messer, z.B. Opinel (Messer wird vollkommen überbewertet, manche werden widersprechen…) oder Victorinox Mini mit Schere und Pinzette
PET-Einweg-Flaschen für Trinkwasser
Zipplock-Beutel für Essen und Kleinkram
1/4 Spül-Schwammtuch
2 Mini-Big-Feuerzeuge, getrennt aufbewahren
Minifläschchen (von Ohrentropfen oder so, 5-10 ml) Spüli

Wohnen:
gebrauchtes Ein-Bogen-Zelt bis 1,5 kg, Suchfunktion benutzen
halbe dünne Schaumstoffmatte zum Sitzen, als Notfall und nachts drunter legen
ThermARest NeoAir oder Luftmatte von Decathlon (die ist nicht schlecht!)
Schlafsack Daune ca. 600g Füllung, gebraucht lieber mehr und nach Anleitung ( hier fragen) waschen, wasserdichter Packsack für Schlafsack
Reparaturzeug für Matte und Zelt
leichte, einfache Stirnlampe

sonstiges:
Rucksack, am besten gebraucht oder Eigenmarken von Händlern ( oft von Deuter produziert), ca. 50-60l)
Regenhülle
evtl. Bergstock (selber machen) oder Trekkingstöcke
kleines Erste-Hilfe-Set (+ ordentlichen Kurs), Blasenpflaster
Nähnadel und Stück fester Faden ( für Klamotten!)
Brauchbarer Kompass (hier Suchfunktion benutzen) für Kartenarbeit ( + lernen damit umzugehen)
Wanderkarten Maßstab 1:35.000 - Max. 1:100.000
nein, das Smartphone genügt zur Navigation nicht (Akku leer, fällt runter…)
Signalpfeife
kleine, leichte Schaufel für „Geschäfte“ (doch, wirklich!)
Klopapier ( nein, keine Tempos, die verrotten ewig nicht)
kleines, schnelltrocknendes Handtuch (Decathlon)
Zahnbürste und 5ml-Tube Ajonal
kleines Stück Seife für Körperpflege und Wäsche ( nicht in oder direkt an Gewässern benutzen, Wasserflasche als Dusche, Packbeutel als Waschmaschine)
kleiner Kamm
ein paar kleine Wäscheklammern
evtl. bisschen Creme-Deo in Mini-Pillendose oder so
evtl. bisschen Hautcreme
Sonnencreme
Mückenspray
Sonnenbrille
Vokabelheft und Bleistift

So, das ist jetzt eher eine Packliste geworden, wenn ich eh schon dabei bin…
Viel Spaß und probier die Ausrüstung vorher zuhause auf einer WE-Tour aus und nochmal: gib nicht gleich so viel Geld aus, Du brauchst erst Erfahrung!

Gruß,

Claudia

[lina]

Herzlich Willkommen! :-)

Möchtest Du in Österreich Bergwanderungen machen? Welche Jahreszeiten?
Dann wäre es evtl. ganz gut, wenn das Zelt dafür geeignet wäre.

Die vorhandenen Listen klingt IMO schon ziemlich gut.
Schlafsack ggf. von Roberts oder Nahanny, oder Western Mountaineering. Beim Zelt würde ich eins mit mehr Innenzelthöhe wählen als das Akto, bei den Klamotten eine Schicht Windbreaker dazu nehmen. Und als Kocher den Soto Windmaster (braucht bauartbedingt nicht notwendigerweise einen Windschutz). Als Kopflampe eine gute, weil wenn man mal Licht braucht, dann viel davon. Ein Outdoor-Navi finde ich noch nützlich.

Gibt es am Zielort öfter Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel oder möchtest Du ein paar Tage autark unterwegs sein?

Noch Threads zum Schmökern: klick, klack

[Igelstroem]

Das Beratungswesen in diesem Forum hat seine Tücken; insbesondere gibt es Mehrheitsmeinungen, die trotzdem nicht für jeden Adressaten funktionieren.
Außerdem wissen wir ja im Moment noch relativ wenig darüber, was eigentlich beabsichtigt ist bzw. was (wenn das konkret Beabsichtigte noch offen ist) an Vorstellungen vorhanden ist.

Kleidungsschichten 1 und 2: Nicht jeder verträgt Wolle auf der Haut, auch nicht Merino. Das muss man also testen. Kunstfaser kommt immer auch in Frage, nicht aber Baumwolle bei mehrtägigen Touren.

Regenklamotten: Es gibt einige Leute, die eher was Einfaches ohne Membran verwenden (bei der Hose z.B. Decathlon Raincut). Dazu hat es hier auch schon Debatten gegeben.

Schlafsack: Daune ist natürlich nicht zwingend, zumal wenn man wenig Erfahrung mit der Handhabung auf längeren Touren hat und in feuchten Gegenden unterwegs ist. Bei Kunstfaser müsste man allerdings etwas im mittleren bis hohen Preissegment auswählen, d.h. für ein brauchbares Wärme-Gewichts-Verhältnis gibt man ungefähr 150 EUR aus.

Sonnenschutz ist hochwichtig, ebenfalls Mückenmittel, das entweder DEET oder Icaridin enthalten sollte, also nicht einfach irgendwas aus der Drogerie holen.

(Bei manchen anderen Themen halte ich mich gerne zurück. Ob man wirklich eine Schaufel braucht?)

[TEK]

Und noch ein Rat: Du wirst erst nach einigen Erfahrungen herausgefunden haben, was Du brauchst und für welche Tour. Ich würde daher so wenig Geld wie möglich ausgeben und erst mal einfachere/ günstigere Ausrüstung kaufen und vor allem so viel wie möglich gebraucht. Wenn nur einen Laden, dann Decathlon, die meiste Ausrüstung von dort reicht für den Anfang außer Stiefel, Zelt und evtl. Schlafsack.

Neu brauchst Du Stiefel, für N wie Ö Kategorie B/C, je nachdem, ob Du richtig in die Berge willst und wie trainiert Deine Füße sind. Da würde ich auf jeden Fall in ein gutes Fachgeschäft gehen und (abends, da sind die Füße dicker) mit eigenen Socken (gepolsterte Wandersocken, Falke TK 1 oder 2) gründlichst ausprobieren.

Diese zwei Punkte möchte ich nochmal hervorheben. Auch, wenn es in einem Outdoor-Forum manchmal anders erscheint: Das Wichtigste für das Gelingen einer Tour ist die Einstellung und nicht die perfekte Ausrüstung. (Bei meiner ersten Trekkingtour hatte ich viel weniger Geld für die Ausrüstung zur Verfügung als Du und die Tour war trotzdem super!) Es gibt ganz wenige Ausnahmen: Nicht passende Schuhe gehören definitiv dazu. Deshalb gilt das, was Waldhexe schreibt: Anprobieren, anprobieren, anprobieren. Die Schuhe müssen zu Deinen Füßen, Deinem Gang passen.

Isomatte: Viele hier haben teure Matten von Therm-a-rest. Ich auch. Dennoch: Als ich noch jung war , konnte ich problemlos auf einer billigen, unkaputtbaren Eva-Matte schlafen. Ich wäre froh, wenn das noch gehen würde.

[rumpelstil]

Was heisst denn "Abiturreise"? ich kenne das so, dass es eine Reise mit der Schule ist. Ist das der Fall? Oder willst du alleine nach dem Abi verreisen?
Falls es eine Reise mit der Schule ist, würde ich mal abwarten, was die empfehlen.

Du kannst natürlich die Ausrüstung, die du kaufst, auch in Österreich benutzen. Da gibts keine Länderbeschränkung. Die Frage ist halt: Was würdest du denn gern in Österreich unternehmen? Entsprechend der Pläne könntest du auch deine Norwegenpläne anpassen und die Ausrüstung entsprechend anpassen.

[mitreisender]

Ja. Der TE möchte an die Abiturreise etwas Wandern dranhängen.

[mitreisender]

Das Beratungswesen in diesem Forum hat seine Tücken; insbesondere gibt es Mehrheitsmeinungen, die trotzdem nicht für jeden Adressaten funktionieren.
Außerdem wissen wir ja im Moment noch relativ wenig darüber, was eigentlich beabsichtigt ist bzw. was (wenn das konkret Beabsichtigte noch offen ist) an Vorstellungen vorhanden ist.


(Bei manchen anderen Themen halte ich mich gerne zurück. Ob man wirklich eine Schaufel braucht?)

Wunderbar. So sehe ich das auch. ZB wüsste ich nicht, wofür ich im Sommer 70l brauche.

Beweglichkeit machen für mich Touren schön.

[Karlsson]

Ja. Der TE möchte an die Abiturreise etwas Wandern dranhängen.

Das lese ich da nicht raus.

[mitreisender]

Die Abiturreise soll ein paar Tage ..... beibhalten.

Zumindest aus meiner Abiturreisezeit erlaube ich mir diese Interpretation.

[TEK]

Wunderbar. So sehe ich das auch. ZB wüsste ich nicht, wofür ich im Sommer 70l brauche.

Beweglichkeit machen für mich Touren schön.

Das geht mir auch so. Und sowieso gilt: Den Rucksack am besten erst zum Schluss kaufen, wenn man weiß, wie viel Ausrüstung hineinpassen muss.

[lina]

Naja, Norwegen autark für ein paar Tage … da reichen 30–40 l wahrscheinlich nicht aus, vor allem nicht mit bspw. einem voluminösen Schlafsack. Dazu sind Artikel mit geringem Packmaß und UL-Artikel teuer – allein für das Zelt wäre evtl. der Großteil des Budgets weg. Dazu können "ein paar Tage" alles mögliche sein.

Kurz: Wir brauchen mehr Infos! :-)

[Karlsson]

Nee, eigentlich nicht. Wenn Ich die Liste oben ansehe, dann hätte die mir vor meinem Abenteuerurlaub vor 32 Jahren sehr geholfen.

Ich würde versuchen, die Ausrüstung (Kocher, Zelt, Geschirr) bei Freunden zu leihen.
Outdoor-Klammotten kann man oft sehr gut mit Sportkleidung ersetzen. Sieht aber nicht so cool aus
Ich würde nicht alleine gehen.
Ich würde 500 der 1500 € mitnehmen, das Leben in Norwegen ist teuer.

[rumpelstil]

Ja. Der TE möchte an die Abiturreise etwas Wandern dranhängen.

Ich lese das da auch nicht raus. Und wenn ich das Umfeld hier so anschaue (meine Tochter ist Abiturientin): Da findet die Abiturreise während der Schulzeit statt, da kann man nichts dranhängen. Das kann aber anderswo anders sein.
Ich habe es eher so interpretiert, dass er eine Reise nach dem Abitur machen möchte. Und dann würde ich die Pläne etwas mehr eingrenzen, bevor ich Material kaufe. Auch die Empfehlungen, die natürlich gleich gemacht wurden, gingen mE total ins Blaue.

Deswegen auch von mir: Wir brauchen mehr Infos, um dir etwas schreiben zu können, das dir tatsächlich hilft und nicht die Vorlieben einiger Forumsmitglieder widergibt.

[lina]

die Vorlieben einiger Forumsmitglieder

Naja … das ist wahrscheinlich eher ein oft-erprobt-und-als-verlässlich-funktionierend befunden.

[Waldhexe]

Als ich mit 18 in Island war, hatte ich mangels Erfahrung, Geld und Möglichkeit (kein Outdoorladen weit und breit, Internet für Gebrauchtmarkt noch lange hin) eine beschissene Ausrüstung, Billigmarken aus dem Sportgeschäft, Quellekatalog und gebrauchter, sauschwerer BW-Kram, unnötigen „Survival“-Kram (z.B. Sturmstreichhölzer und -Feuerzeug, großes Messer, Signalspiegel) und viel zu viel dabei. Turnschuhe, falls die Stiefel kaputt gehen, Ersatz für dies und jenes, gebrauchter BW-Poncho statt Regenjacke (bin fast weggesegelt), große Taschenlampe, Baumwollshirts und -pullis, Jeans, zum Lesen „Der Herr der Ringe“… ich bin fast zusammengebrochen und nachts fast erfroren, aber es war klasse! 😀
Seit dem wird meine Ausrüstung mit jeder Tour leichter und weniger, aber die obige Liste ist tatsächlich das Ergebnis etwa 40jähriger Erfahrung mit Bergtouren, Trekkingtouren (und Rad-/Kajaktouren) und kann ich ruhigen Gewissens für den Einstieg empfehlen. Die restlichen Erfahrungen macht der TO dann selbst. Er will wohl im Sommer nach Norwegen, wenn es keine Campingtour wird sondern in die Pampa geht, passt das schon, egal wo genau.
Und eine Schaufel für Geschäfte braucht man nicht, aber ich finde es asozial, seine Haufen einfach so liegen zu lassen. Ohne Schäufelchen funktioniert Vergraben in vielen Gegenden nicht, genug Steine gibt‘s auch nicht immer.

Übrigens ist es nach meiner Erfahrung ein Trugschluss, dass UL - zumindest in gemäßigter Form - immer teurer ist. Beim Zelt ist das so, bei Schlafsack, Rucksack und Kocher eventuell, aber vieles kann einfach weggelassen oder durch improvisiertes ersetzt werden. Z.B. die Einweg- PET- Flaschen statt stylischer Trinkflaschen oder -Säcke, 5-Minuten-Terrine-Becher statt Tasse oder Essnapf (besser aus dem Topf essen), Zipplocks statt Packbeutel und Waschzeugbeutel, Gästeseife statt teure Outdoor-Flüssigseife, mehrlagige gefaltete Alufolie statt Titanwindschutz, Spiegel des Kompass statt extra Spiegel ( z.B. für Kontaktlinsen) usw.

Gruß,

Claudia

[Enja]

Da Ziel (erst einmal?) Tromsö ist, bestehen doch wohl schon irgendwelche Vorstellungen? Soll es im Sommer losgehen? Und wohin überhaupt? Für Tromsö sind die Listen nichts. Das ist eine Stadt auf einer Insel. Mit einem gigantischen Campingplatz.

Als absoluter Anfänger würde ich vermutlich nicht von da aus die Lyngen-Alpen anpeilen. Trotzdem. Ohne weitere Angaben kann man dazu nichts sagen.

[Igelstroem]

Jetzt kann man nur noch hoffen, dass der TO nicht vergessen hat, wo er überall was gepostet hat. :-)

mitreisender : Eigentlich wollte ich aber noch schreiben, dass 70 Liter wohl eher realistisch sind als 50. Es ist ja einstweilen keine totale Optimierung der Ausrüstung zu erwarten, und wenn man unter dieser Voraussetzung das Nötige mitnimmt und das meiste Unnötige weglässt, kommt man eben auf 65 oder 70 Liter (zumal man vielleicht etwas Luft für das Nachkaufen von Lebensmitteln einplanen sollte; auch wird das tägliche Packen dann einfacher). Von mehr muss jedenfalls abgeraten werden; das könnte nämlich bei schlecht beratenen Individuen passieren und bringt Schmerzen mit sich.

Von Militärkram wird auch meistens abgeraten, aber genau genommen ist das ein Thema für Negativ- und Positivlisten. Es gibt in diesem Segment zum Beispiel viele ungeeignete und einige wenige geeignete Hosen und Rucksäcke. Auch wieder etwas, was ich nur sage und nicht propagiere.