Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

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  • howtnted
    Erfahren
    • 19.11.2011
    • 189
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    • Meine Reisen

    Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

    Huhu ihr lieben,

    ich plane gerade ein neues Myog Projekt. Ein Tipi mit den ungefähren Maßen eines SL3.
    Ich stelle mir gerade die Frage, ob ein Zeltlüfter bei einer Pyramide unbedingt nötig ist?

    Ein Lüfter einzunähen ist nicht nur deutlicher Mehraufwand, sondern auch Zusatzgewicht. Und bevor ich mich für oder gegen einen Lüfter entscheide, wollte ich mal hier nachfragen, was so ein Lüfter in einem Zelt wirklich bringt?

    Wenn draußen gutes Wetter ist, ist auch die Luftfeuchtigkeit meist recht gering. Dann lasse ich den Reißverschluss offen und es entsteht kaum Kondens.

    Regnet es, oder es ist Nebel, dann ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt. Ist es dann nicht auch egal, ob man einen Lüfter im Zelt hat oder nicht? Wo soll die Feuchtigkeit aus dem Zelt denn hin?

    Bei meinem SL2 handhabe ich das so, dass ich außer den zwei Lüftern vorn und hinten, den Reißverschluss oben immer ein Stück geöffnet habe. Kondens gibt es aber trotzdem. Wie lässt sich das denn erklären?

    Bin auf eure Meinungen gespannt.

    lg, hotte

  • Sarekmaniac
    Freak

    Liebt das Forum
    • 19.11.2008
    • 11004
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

    Hi Hotte,

    Am einfachsten ist ein Firstlüfter. d.h. bei den Dreiecksbahnen die Spitze weglassen (statt Stoff nur Gurtbänder nehmen) und das Loch in der Spitze mit einer Husse (Mütze) abdecken, die z.B. außen festgeklipst ist und ganz oder teilweise entfernt werden kann. Funktioniert durch den "Kamineffekt" super.
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

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    • howtnted
      Erfahren
      • 19.11.2011
      • 189
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

      Danke dir Sarekmaniac,

      mir geht es gerade nicht um die Umsetzung, da habe ich recht klare Vorstellungen. Auch der Forenbereich, wäre dann nicht der richtige. Mich interessiert alleine die Tatsache, ob man einen Lüfter wirklich braucht?

      Betrachtet man das Khufu oder das Duomid,
      dann muss man sich doch ernsthaft die Frage stellen, ob ein so kleiner Lüfter irgend eine Auswirkung auf das Zeltinnenklima hat!? Bei dem Speedmid wird sogar gänzlich auf einen Lüfter verzichtet.

      Wenn ich also schon einen Lüfter einbaue, soll es sich auch lohnen.

      lg, hotte

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      • Ingwer
        Alter Hase
        • 28.09.2011
        • 3237
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

        Naja, die Lüfter beim Duomid und Khufu sind ja eher ein kleines Spielzeug. Und beim SL3 wurden es auch immer mehr Lüfter, ich glaube beim Hex gab es erst einen Lüfter, dann beim SL3 zwei Lüfter, aktuell sind es drei Lüfter. So wahnsinnig effektiv scheinen die also nicht zu sein wenn die sich so vermehren.

        Allerdings empfinde ich persönlich so ein lüfterloses Tarp wie das Trailstar als reine Kondensfalle. Ich hatte mal das Vergnügen einige Nächte unter so einem Trailstar zu verbringen (mit offener Tür), das war sehr sehr tropfig. Luft die aufstieg blieb darunter gefangen und so sammelte sich dann immer mehr Kondens an.

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        • howtnted
          Erfahren
          • 19.11.2011
          • 189
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

          Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
          Ich hatte mal das Vergnügen einige Nächte unter so einem Trailstar zu verbringen (mit offener Tür), das war sehr sehr tropfig. Luft die aufstieg blieb darunter gefangen und so sammelte sich dann immer mehr Kondens an.
          Genau das kann ich bestätigen. Trotz offener Tür, ist immens Kondens im Zelt. Was soll der Lüfter denn daran ändern? Die Tür Öffnung mit 10000cm² und so ein Lüfter vielleicht 100cm². Das ist 1/100 Fläche. Vor allem ist der Eingangsbereich beim Trailstar nicht wirklich weit unterhalb der Spitze.
          Meint ihr der Kamineffekt bei einem Lüfter in Spitzennähe ist so groß, dass Kondenz kein Thema ist, da alles abzieht?

          Kurze Randüberlegung:
          Außentemperatur 0°C, Zeltinnentemperatur 3°C (wenn man einigen Versuchen die hier im Forum beschrieben wurden, Glauben schenken mag)
          Wir atmen feuchte Luft mit 37°C aus, diese kühlt sich auf 3°C ab. Da kalte Luft nicht so viel Wasser speichern kann wie Warme, setzt sich das Wasser an der Zeltwand (Welche 0°C haben dürfte) und Schlafsack ab. Wir haben einen Temperaturunterschied von 3°C von innen zu Außen. Dieser Kamineffekt dürfte doch kaum ins Gewicht fallen, oder?

          Ich weiß leider nicht wie man so etwas testen kann. Es sind halt meist subjektive Feststellungen. Man müsste bei gleichen Außenbedingungen, eine Nacht mit offenen Lüftern schlafen und eine mit geschlossenen und den Kondens vergleichen.

          Hat da jemand Erfahrungen?

          Danke für eure Mithilfe!

          lg, hotte

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          • wilbert
            Alter Hase
            • 23.06.2011
            • 3132
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

            hi hotte,
            ich frage mich ebenfalls gerade ob ich bei meiner duomid-variante einen lüfter einbaue.

            pro lüfter ist für mich,
            wenn ich im zelt kochen möchte. dann wird es gerade in der spitze sehr warm und die luft wird mit wasserdampf übersättigt. sollte es draußen dazu noch recht kühl sein, weiss man wozu man einen lüfter hat.

            mein contra argument ist, der mehraufwand beim einbau.
            - wenn ich das teil schon einbaue, sollte es irgendwie verschliessbar sein. wie weiss ich noch nicht.
            - beim schnitt mit lüfterloch ändert die spannung in der zeltbahn. (siehe faltenwurf unter dem lüfter)
            da weiss ich nicht ob ich mir den zusätzlichen aufwand in der schnittanpassung zumuten möchte.



            wenn du einen spitzenlüfter wie bei den simplen tentipis baust, hast damit natürlich keine sorgen. die zeltspitze im sommer komplett öffnen zu können ist übrigens super.

            wenn der taupunkt es will, hat man auch mit dem größten lüfter und offener tür kondenz an allen flächen.
            ot, nachhilfe zum taupunkt: http://www.youtube.com/watch?v=WaW2HDQK5lQ
            die einzige möglichkeit ist dann, es im zelt deutlich wärmer zu machen.

            lg. -wilbert-
            Zuletzt geändert von wilbert; 20.01.2014, 18:02.
            https://www.wildoor.de/

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            • AlfBerlin
              Lebt im Forum
              • 16.09.2013
              • 5073
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

              Mein Hilleberg Akto wog nach dem ODS-Wintertreffen im Harz 2120 Gramm statt zuvor 1740 Gramm

              Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
              Man müsste bei gleichen Außenbedingungen, eine Nacht mit offenen Lüftern schlafen und eine mit geschlossenen und den Kondens vergleichen.
              Ist der Effekt so stark, dass man in jedem Fall merkt, ob die Lüfter auf sind oder nicht?

              Wenn die Unterschiede nicht so groß sind und die Bedingungen nicht gleich, müsste man die Kondensmenge statistisch vergleichen: Man könnte jeweis eine Nacht im zuvor trockenen Zelt oder Tarp verbringen (gleiche Person, gleiche Ausrüstung, gleiche Dauer) und jeweils per Münzwurf bestimmen, ob man mit geschlossenen oder offenen Lüftern schläft und das Zelt dann wasserdicht einpacken und genau wiegen, um die Kondensmenge zu bestimmen und dann nach mindestens etwa 20 Nächten statistisch auswerten. Wer machts? Wenns jemand finanziert, würde ich es machen.

              Es wird Zeit, dass unsere Universitäten Fachbereiche für Outdoor-Wissenschaften Gründen: Hobologie, Kondensforschung, etc, etc.

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              • Prachttaucher
                Freak

                Liebt das Forum
                • 21.01.2008
                • 12041
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
                ...Mich interessiert alleine die Tatsache, ob man einen Lüfter wirklich braucht?...
                Wenn es absolut windstill ist und "gute" Bedingungen für Kondens bringt ein Lüfter vielleicht nicht so viel. Wenn ein leichter Luftzug geht nützt der Lüfter meiner Meinung nach schon was. Ich bin froh, daß meine Zelte Lüfter haben auch wenn´s manchmal nur Placebo ist. Ansonsten würde ich mir jeden Morgen in der Tropfsteinhöhle sagen : Hättest Du nur...

                In der Anfangszeit hatte ich bei meinem Akto generell das Moskitonetz verschlossen und irgendwann auf (fast) generell offen umgestellt. Hat meiner Meinung nach schon einen positiven Effekt.

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                • Ingwer
                  Alter Hase
                  • 28.09.2011
                  • 3237
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                  Ich weiß es leider nicht, denn vieles ist sehr subjektiv. Aber ich hatte für mich subjektiv das Gefühl das es unter dem Trailstar fühlbar feuchter war. Irgendwann ist mir nachts auch der Kondens ins Gesichts getropft (ohne das ich an das Tarp gestoßen bin), seitdem bin ich kein Fan mehr von dem Tarp.
                  Allerdings war es an diesen Tagen tagsüber sehr warm und sehr schwül, das Grass nass, die Nacht kühl/sternklar/windstill und ich hatte den Boden auch nicht abgedeckt. Klaro das es bei diesen miesen Bedingungen viel Kondens gibt. Da hätte auch kein Lüfter dagegen geholfen.
                  Bei Sl3 hatte ich bei ähnlich miesen Bedingungen in der gleichen Gegend (aber halt ein Jahr vorher) bei offener Tür nicht so ein Problem. Es wurd zwar feucht, aber nicht soo extrem feucht.

                  Beim Duomid darf man allerdings den Lüfter nicht einzeln betrachten. Das Duomid kann man ja eine Seite nicht ganz bis nach unten abspannen. Das ist (glaube ich) so gewollt, damit Luft drunter durchkommen kann die dann durch den kleinen Lüfter oben wieder entweichen könnte/kann.

                  Ich könnte jetzt auch noch vermuten das es beim Trailstar aus rein praktischen Gründen keinen Lüfter gibt. Das Trailstar ist ja deutlich flacher als beispielsweise ein SL3, so dass ein aufgestellter Lüfter bei einem sich drehenden Wind sich als unpraktisch erweisen könnte. Wie gesagt, nur eine Vermutung.

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                  • Schmusebaerchen
                    Alter Hase
                    • 05.07.2011
                    • 3388
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                    Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
                    Genau das kann ich bestätigen. Trotz offener Tür, ist immens Kondens im Zelt. Was soll der Lüfter denn daran ändern? Die Tür Öffnung mit 10000cm² und so ein Lüfter vielleicht 100cm². Das ist 1/100 Fläche. Vor allem ist der Eingangsbereich beim Trailstar nicht wirklich weit unterhalb der Spitze.
                    Meint ihr der Kamineffekt bei einem Lüfter in Spitzennähe ist so groß, dass Kondenz kein Thema ist, da alles abzieht?
                    Die Öffnungsgröße ist nicht alles. Eine Belüftung muss gut durchdacht sein. Dieses Problem trifft man recht häufig an. Da kannst du mal reinschnuppern:
                    -Passivbelüftung von Räumen zur Schimmelvermeidung
                    -Belüftung(Luftkühlung) von technischen Geräten(PC)
                    -...

                    Für eine gute Belüftung muss jede Ecke und jede Wand im Luftstrom liegen. Das heißt, entweder komplett offen(bei Zelt schwierig) oder man arbeitet mit Luftkanälen. Das heißt gegenüberliegende Lüfter, so dass es durch das Zelt durchpfeiffen kann. Vergleiche es mit Wäsche. Wäsche im Wind trocknet extrem schnell. Ist bei einem Zelt kaum realisierbar.

                    Der eigentliche Kamineffekt ist ja so stark, dass ein richtiger Luftstrom entsteht(dieser würde durchaus zum Trocknen reichen). Aber mit deinem Körper bekommst du das nicht hin. Die warme Luft steigt aber dennoch auf, kommt an den kalten Zeltstoff und kondensiert. Durch einen auch nur kleinen Lüfter kann sie entweichen. Du kannst also davon ausgehen, dass ohne Lüfter nahezu 100% der ausgeatmeten Feuchtigkeit sich am Zeltstoff niederschlägt.

                    Bereits geringe Windgeschwindigkeiten überwiegen den Kamineffekt, daher würde ich versuchen darauf zu setzen, das heißt, den Luftstrom so zu lenken, dass er durch das ganze Zelt macht(bei Bedarf). Deswegen Umlaufend 5 bis 10cm Bodenfreiheit und Lüfter in die Spitze.

                    Eine offene Tür bringt gar nichts. Der Wind weht rein, staut sich und strömt vorbei. Man muss für eine Strömung entlang der betroffenen Flächen sorgen.
                    Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                    UGP-Mitglied Index 860

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                    • howtnted
                      Erfahren
                      • 19.11.2011
                      • 189
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                      Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                      Der eigentliche Kamineffekt ist ja so stark, dass ein richtiger Luftstrom entsteht(dieser würde durchaus zum Trocknen reichen). Aber mit deinem Körper bekommst du das nicht hin. Die warme Luft steigt aber dennoch auf, kommt an den kalten Zeltstoff und kondensiert. Durch einen auch nur kleinen Lüfter kann sie entweichen. Bereits geringe Windgeschwindigkeiten überwiegen den Kamineffekt.
                      Auf der einen Seite sagst du, dass ein Kamineffekt mit dem Körper hin zu bekommen nicht ausreicht, auf der anderen Seite aber, dass die Luft über den Lüfter entweicht. Wenn dann aber wieder Wind hinzu kommt, der über die Spitze bläst, dann ist alles wieder hin. Der Lüfter hat also nicht wirklich eine Wirkung, oder verstehe ich das falsch? So ein Lüfter im Zelt ist ja extra da um Kondens abzuführen. Jedenfalls glaube ich, dass das der Sinn hinter diesen Lüftern ist. Aber passiert das wirklich? Was für Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Klappt das nur bei guten Bedingungen, oder immer?

                      Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                      daher würde ich versuchen darauf zu setzen, das heißt, den Luftstrom so zu lenken, dass er durch das ganze Zelt macht(bei Bedarf). Deswegen Umlaufend 5 bis 10cm Bodenfreiheit und Lüfter in die Spitze. Eine offene Tür bringt gar nichts.
                      Jap, dass denke ich funktioniert. Ein Luftstrom, der feuchte Luft mitnimmt und nach außen Transportiert. Indem das Zelt nicht bis ganz nach unten abgespannt wird und die Luft durch eine Öffnung wieder entweichen kann, sollte dieser Effekt erreicht werden. Ob Lüfter oder Tür, sollte gleich bleiben.
                      Nur was ist wieder, wenn es draußen regnet, oder wenn kein Lüftchen geht?

                      Hmm, etwas verzwickt das ganze.

                      Vorallem, wenn es wirklich zu diesem Luftstrom kommt: Wind fährt durch den Spalt am Boden durch das Zelt und geht wieder durch die Tür raus, dann ist der Temperaturunterschied, Innen und Außen wieder aufgehoben. Daraus würde resultieren, dass der Kamineffekt aufgehoben wird.

                      Ich glaube bisher gibt es nur eine Möglichkeit Kondens zu vermeiden: Luftstrom verursacht durch Wind

                      Hat noch jemand Erfahrungswerte oder Physikalische Erklärungen, Wann und Wieso ein Lüfter Sinn macht?

                      lg, Hotte

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                      • woodcutter
                        Dauerbesucher
                        • 13.11.2011
                        • 706
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                        Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
                        Wenn draußen gutes Wetter ist, ist auch die Luftfeuchtigkeit meist recht gering. Dann lasse ich den Reißverschluss offen und es entsteht kaum Kondens.

                        Regnet es, oder es ist Nebel, dann ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt. Ist es dann nicht auch egal, ob man einen Lüfter im Zelt hat oder nicht? Wo soll die Feuchtigkeit aus dem Zelt denn hin?

                        Bei meinem SL2 handhabe ich das so, dass ich außer den zwei Lüftern vorn und hinten, den Reißverschluss oben immer ein Stück geöffnet habe. Kondens gibt es aber trotzdem. Wie lässt sich das denn erklären?

                        Bin auf eure Meinungen gespannt.
                        Ich sehe drei Quellen für Eintrag zur Luftfeuchtigkeit: von oben Regen bzw. durch Wind, vom Boden aufsteigend im Inneren und vom Körper der Zeltbewohner.

                        Alle drei Faktoren ändern sich, je nach Standort, Jahreszeit bzw. Wetter.

                        Ein Zelt muss dann luftungstechnisch "arbeiten", sobald es Konzentrationen von Feuchtigkeit gibt, entweder konstant über 24 Stunden, während man schläft oder nachts wenn durch "physikalische Effekte" die Feuchtigkeit ihren Zustand ändert, sich fortbewegt, durch Kälte von aussen oder Temperatur von innen, Atemluft, Körperwärme. Es sind ja lediglich Zustandsänderungen auf begrentem Raum.

                        Ob kleine oder größere Belüftung nimmt Einfluß auf die potentielle Luftgeschwindigkeit. Fehlt die Luftbewegung von außen (Wind) dann kommt nur die Körperbewegung im Inneren (sehr gering) oder die Temperaturbewegung (Warmluft verdrängt Kaltluft). Das Zeltmaterial düfte kaum Einfluß haben, außer es gibt Metallbedampfung o.ä. wärmeableitende bzw. auf Kondensation einwirkende Effekte. Beschichtungen etwa, die das Kondenswasser an andere Stellen transportieren, wo eine bessere Ablüftung geschehen könnte. Das ist eher theoretisch, aber praktisch durch die Bespannung der Zeltbahnen doch noch relevant.

                        Ich persönlich will eine justierbare Belüftung. Ist es kalt, will ich schließen, ist es warm, stickig, dampfig, will ich öffnen. Im engen, anfangs kalten Zelt komme ich nach Tee und heißen Essen leicht zum schwitzen, Kocher in der Apsis heizt (begrenzt) das Zeltinnere auf bzw. entfeuchtet die (ungelüftete) Zeltluft.

                        Deswegen kommt der Effekt durch Heizquellen wie Kocher und Verbrennungslampen hinzu, egal welcher Treibstoff, die weniger effizienten, abstrahlen Geräte dürften mehr Beitrag zur Temperaturerhöhung und Entfeuchtung leisten. Für meine Touren ist Kochen sehr wichtig, ich brauche das für´s Wohlfühlen und auch teilweise als Lichtquelle. Ist Gelegenheit für ein Feuer ausserhalb des Zeltes nutze ich die Chance um feuchte Kleidung zu trocknen, wieder eine Quelle weniger im Zelt für Kondensbildung.

                        Kann man kategorisch diese Faktoren ausschließen (super Wetter, kein Schwitzen, keine aufsteigende Feuchtigkeit vom Boden) dürfte man bei ausreichend großem Zeltvolumen keinen Lüfter benötigen. Ansonsten ...

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                        • Prachttaucher
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                          Liebt das Forum
                          • 21.01.2008
                          • 12041
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                          #13
                          AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                          Zitat von woodcutter Beitrag anzeigen
                          ...
                          Ich persönlich will eine justierbare Belüftung...
                          Da würde ich mich anschließen und deshalb ist mir das Akto in manchen Situationen lieber als das Laser Competition, wo der Lüfter an der Tür (Moskitonetz) nicht verschließbar ist.

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                            • 05.07.2011
                            • 3388
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                            Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
                            Auf der einen Seite sagst du, dass ein Kamineffekt mit dem Körper hin zu bekommen nicht ausreicht, auf der anderen Seite aber, dass die Luft über den Lüfter entweicht. Wenn dann aber wieder Wind hinzu kommt, der über die Spitze bläst, dann ist alles wieder hin. Der Lüfter hat also nicht wirklich eine Wirkung, oder verstehe ich das falsch? So ein Lüfter im Zelt ist ja extra da um Kondens abzuführen. Jedenfalls glaube ich, dass das der Sinn hinter diesen Lüftern ist. Aber passiert das wirklich? Was für Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Klappt das nur bei guten Bedingungen, oder immer?
                            Warme Luft steigt auf...egal welche Wärmemenge, Temperaturunterschiede oder Feuchtigkeit oder sonstiges.

                            Kamineffekt bedeutet, dass so viel warme Luft durch eine enge Röhre aufsteigt, dass es keinen Weg zurück gibt. Durch den entstehenden Unterdruck wird Luft angesaugt. Sämtliche Luft geht kontinuierlich in eine Richtung.

                            Im Zelt passiert ersteres. Das zweite vielleicht mit Kocher, wenn überhaupt. Du wirst immer Luft haben, welche sich an den Seitenwänden so stark abkühlt, dass sie wieder nach unten sinkt. Hat nichts mit Kamineffekt zu tun. Ist einfach nur warme Luft, die nach oben steigt. Und dort sollte die feuchte Luft entweichen können und kann auch kalte trockene Luft nach unten absinken(wird eher weniger sein).

                            Der Wind zerstört nicht den Effekt der warmen aufsteigenden Luft, sondern unterstützt ihn. z.B. über erhöhtes Temperaturgefälle oder dem Mitströmeffekt. Es ist aber so, dass bei der Luft, die durch wärme aufsteigt kaum Windgeschwindigkeiten entstehen. Deswegen ist bereits ein ganz kleines Lüftchen genauso effektiv. Bekommt aber nicht die feuchte Luft aus der Spitze der Pyramide, wenn diese zugerammelt ist. Aufsteigende Luft und Wind wirken hier zusammen.
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                              #15
                              AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                              Ich habe einen kleinen Artikel über Kondensation in Zelten gefunden: Dew, Frost, Condensation, and Radiation: Lüftung hilft, aber an kalten Flächen gibt es Kondensation. Das Außenzelt kühlt bei klarem Himmel ohne Baumkronen-Abdeckung durch Wärmeabstrahlung ab. Die Innenzelt-Oberfläche bleibt oft warm genug, dass dort keine Kondensation auftritt. Wind wirkt auch gegen Kondensation, indem er die Zeltoberfläche auf Lufttemperatur hält.

                              Es gibt hier im ODS-Forum einen Thread über Kondensation. Vielleicht sollten wir den wiederbeleben? Es ist schade, dass es über ein so wichtiges Thema so wenig Infos gibt.
                              Zuletzt geändert von AlfBerlin; 20.01.2014, 23:27.

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                              • Bluebalu
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                                #16
                                AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                                Eindeutig PRO Lüfter!

                                Erstens:
                                Zwangsbelüftung: Für den Fall der Fälle, wenn der Schnee unten jede Ritze zumacht, der Reissverschluss dicht ist, wird jede/r feststellen dass sie/er in einer luftdichten, abgeschlossenen Plastigtüte liegt.
                                Geht, aber nicht für lange! oder für immer....

                                Zwotens:
                                Die Lüfter (Mehrzahl) müssen halt die Luft auch strömen lassen.
                                Also unten einer und oben auf der gegenüber liegenden Seite noch einer. Mindestens diese zwei. Ausreichend gross. Verschliessbar. Regulierbar.
                                Damit man/frau sich dem Wetter entsprechend anpassen kann.

                                Drittens:
                                Den Taupunkt nach aussen zu verlagern gelingt recht schlecht bei Einwandkonstruktionen, aber bei Doppelwandzelten etwas besser (hier genauer Taupunkt ausserhalb des Innenzelts), nur Mesh wär mir zu luftig (aber für sehr warme Gegenden sehr gut)

                                Viertens:
                                viel Kondens entsteht bei den Tarps wohl durch den fehlenden Boden, die Bodenfeuchte steigt zwar auf, kann aber mit mangelndem Durchzug nicht abtransportiert werden, siehe dein "Tür-offen-Erlebnis", die feuchte Luft staut sich im Tarp und kondensiert dann irgendwann, läuft nach unten und das Spiel beginnt von vorn....

                                Fünftens:
                                Mach oben die Spitze wie Sarecmaniac schrieb mit Gurtband und ner Husse (Haube) offen regendicht, du weisst schon was ich meine
                                und an den Seiten weiter unten Lüfter nach deinem Gusto gross genug und bedienbar.

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                                • howtnted
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                                  • 189
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                                  #17
                                  AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                                  Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                  Ich habe einen kleinen Artikel über Kondensation in Zelten gefunden: Dew, Frost, Condensation, and Radiation: Lüftung hilft, aber an kalten Flächen gibt es Kondensation. Das Außenzelt kühlt bei klarem Himmel ohne Baumkronen-Abdeckung durch Wärmeabstrahlung ab. Die Innenzelt-Oberfläche bleibt oft warm genug, dass dort keine Kondensation auftritt. Wind wirkt auch gegen Kondensation, indem er die Zeltoberfläche auf Lufttemperatur hält.
                                  Wow, besten Dank für diesen sehr interessanten Artikel, der mir physikalisch auch sehr fundiert wirkt.

                                  "Useful strategies include the use a ground cloth to reduce moisture flux from the ground (for tarps and tent vestibules), limiting the amount of wet clothing in the tent, and (usually) increasing ventilation."

                                  Freie Übersetzung: Es gibt verschiedene Strategien, um Kondens zu mindern. Unter anderen hilft meistens auch eine Verbesserung der Belüftung. Wieso wird leider nicht erklärt. Wird das im Artikel beschrieben, oder hab ich es überlesen/nicht verstanden? Wenn doch selbst an einem Tarp Kondens entsteht, welches der Luftzirkulation ständig ausgesetzt ist, wieso sollte dann eine Belüftung helfen?

                                  lg, hotte
                                  Zuletzt geändert von howtnted; 21.01.2014, 03:12.

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                                  • Prachttaucher
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                                    #18
                                    AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                                    Zitat von howtnted Beitrag anzeigen
                                    ...Wenn doch selbst an einem Tarp Kondens entsteht, welches der Luftzirkulation ständig ausgesetzt ist, wieso sollte dann eine Belüftung helfen?..
                                    Ohne physikalische Erklärung, aber durch eigene Erfahrung erkannt : Es gibt in seltenen Fällen Umstände, wo nichts nützt. Bei allen anderen nützt der Lüfter. Manchmal mehr manchmal weniger.

                                    Windstill und Nebel ist z.B. so eine Situation - da ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, daß es überall tropft : Bäume, Tarp, Zelt, vom Kopf.....Oder bei knapp über Null Grad auf einer Wiese unbd auch wieder windstill - da kommt von unten so viel Feuchtigkeit, daß auch nichts hilft.

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                                    • AlfBerlin
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                                      #19
                                      AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                                      Lüften kann auch zu mehr Kondenswasser im Zelt führen, nämlich wenn die Zeltwand kälter als die mit Wasser gesättigte Luft ist. Und das kann passieren, wenn die Wärmeabstrahlung stärker ist als die Wärmeeinstrahlung, zum Beispiel, wenn der Himmel kälter ist als die Luft.

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                                      • howtnted
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                                        #20
                                        AW: Ist ein Lüfter im Zelt wirklich nötig?

                                        Ein wirklich spannendes Thema, wie ich finde.

                                        Noch mal zurück zu dem Artikel, bitte berichtigt mich, wenn ich es falsch verstanden habe.

                                        Durch Wärmeabstrahlung wird jeder Körper,Material,Pflanze,Fels,Tarp,Zelt an Temperatur verlieren und damit kälter sein als die Luft die sie umgibt.
                                        Das bedeutet bei einer Außentemperatur von 10°C und beim Zeltstoff vielleicht 8°C, dass sich Kondens außen am Zelt sammelt.

                                        Nun liegen Menschen im Zelt und die Zeltinnentemperatur beträgt 14°C. Der Zeltstoff erwärmt sich durch die erhöhte Temperatur im Zelt vielleicht um 1°C auf 9°C. Es entsteht trotzdem Kondens an der Innenseite des Stoffes. Und zwar etwas mehr als außen, da der Unterschied zwischen Zeltinnentemperatur und Zeltstoff größer ist als außerhalb des Zeltes.

                                        Angenommen man erhitzt die Zeltinnentemperatur weiter auf 20°C durch einen Ofen, dann ist der Unterschied zum Zeltstoff doch noch größer und es Kondensiert noch mehr?

                                        Das einzige was hier helfen könnte, ist es den Zeltstoff zu erwärmen. Richtig?
                                        Letztendlich wird ja ein Erwärmen der Luft dazu führen, dass auch der Zeltstoff erwärmt wird. Somit ist der Unterschied Zeltinnentemperatur und Zeltstoff wieder geringer.

                                        Ein sehr gutes Beispiel ist doch denke ich das Auto. Man steigt im Winter mit 4 Leuten in ein Auto. Und sofort beschlagen die Scheiben. Der Grund: Die Scheiben sind jetzt kälter als die Raumluft, da sie durch die 4 Leute aufgewärmt wurde. Um den Kondens von der Scheibe zu bekommen hilft nur das Erwärmen der Scheibe. Man könnte jetzt die Frontscheibe als Beispiel nehmen. Man bläst warme Luft darauf und man denkt die warme Luft nimmt die Feuchtigkeit einfach mit weg. Das ist nicht ganz richtig. Denn das Wasser Kondensiert ja nicht in der Luft, sondern auf der Scheibe. Also egal wie warm die Luft ist, sobald die Scheibe kälter ist, wird es an ihr Kondensieren. Warum geht die Kondensation trotzdem weg? Weil die Scheibe beim beblasen mit warmer Luft mit erwärmt wird. Nimmt man die Rückscheibe und macht nur die Scheibenheizung an, wird der Kondens trotz 4 Leute im Auto trotzdem verschwinden. Die Scheibe ist dann so warm wie die Luft im Auto und es kann nicht mehr an ihr kondensieren.

                                        Wieso haben wir aber in den Sommermonaten keine Probleme mit Kondens im Auto? Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Kalte. Sagt man ja immer Wenn also die Autoscheibe schon 20°C warm ist und wieder 4 Leute in das Auto steigen, dann beschlägt die Scheibe nicht. Weil selbst wenn die Raumluft von 30°C auf 20°C an der Scheibe abkühlt, ist die Luftfeuchtigkeit noch nicht an ihrem Sättigungspunkt angekommen. Sprich es kondensiert nicht. Angenommen die 4 feiern ne Party im Auto, dann steigt die Luftfeuchtigkeit immer weiter und irgendwann ist sie zwar bei 30°C noch nicht am Sättigungspunkt, aber bei den 20°C an der Scheibe.

                                        Macht das so Sinn?

                                        lg, hotte

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