Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

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  • tennisguru
    Anfänger im Forum
    • 05.02.2010
    • 13
    • Privat

    • Meine Reisen

    [UL] Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

    Hallo zusammen,

    bin gerne zu allen vier Jahreszeiten, insbesondere auch bei starker Kälte (-25° in Norwegen war schon dabei und wird wohl auch wieder dabei sein) unterwegs und überdenke jetzt gerade meine Isomattenkombination.

    Vorhanden ist:
    Evazote 190x58x1,4 von Globetrotter, noch nicht auf mich zugeschnitten.

    Wenn's sein muss, kann ich im Sommer auch nur darauf pennen, aber bequem ist das nicht. Und im Winter muss da noch was Luftgefülltes dazu bei (Ach so, Frage: drüber oder drunter?) und wenn man in den anderen drei Jahreszeiten mal mit dem Auto unterwegs ist, wird das ja auch bequemer sein, denke ich.

    Da Packmaß und Gewicht ja auch immer eine Rolle spielen, bin ich jetzt auf den Trichter mit den kurzen Luftmatten gekommen, die nur den Torso stützen. Jetzt weiß ich aber nicht, ob
    • selbstaufblasend oder Luftmatte besser ist
    • alle Modelle auch große Kälte gut aushalten
    • bei meiner Körpergröße (1,88 bei 86kg) da Probleme entstehen könnten

    Gibt es von euch jemanden, der so eine Kombi verwendet? Was könnt ihr dazu sagen? Bin gespannt auf eure Antworten!

  • Marhabal
    Erfahren
    • 08.06.2013
    • 498
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

    Dein Profil sieht noch sehr jung aus... da fand ich 1,4 Eva immer total bequem weich...

    Kombi:
    1,4 Eva galt bis in die 90er als Frostfest. Irgendwer (wahrscheinlich ein Marketer) fand dann, es sollten mind. 1,9 sein. Wie auch immer, auf 1,4 bin ich auch in den Hochalpen im Winter noch nicht erfroren, auch die mit der 0.9er sind lebend zurückgekommen. Bis -20° funktioniert das gut, entsprechend gute Konstitution und guter Schlafsack usw. vorausgesetzt. Zumal man ja selten direkt mit der Isomatte auf Schnee/Eis/gefrohrenem Boden liegt. Ich zumindest versuche immer was Lockeres (Blätter o.ä.) darunter zu haben. Wenn das (Hochalpen/weite Schneelandschaft) nicht geht, dann ist man ja meist noch in einem Zelt o.ä. und auch das hat einen Boden, auch der bringt (minimal) etwas und verstärkt die Matte.

    Nett sind dann moderne Luftmatten als Zusatz, um den Komfort zu steigern. Wenn ich für den Winter etwas kaufen würde, dann würde ich heute die graue Neo Xtherm nehmen. Ich habe die normale, gelbe, die ist für den Winter auch als Auflage nicht so geeignet, aber zur Not tut es auch die. Die graue funktioniert sicher auch gut bei gemäßigten Minusgraden solo. Im Sommer ist die auch nicht böse... ich habe sie nicht, weil ich sie nicht ad hoc bekommen konnte, als ich sie damals brauchte, sonst hätte ich hier nicht die gelbe genommen, die paar Gramm für den großen Mehrkomfort... Eine Selbstaufblasbare würde ich heute nicht mehr mitnehmen, eine irgendwie zusätzlich gefüllte auch nicht, aber das ist sicher Geschmackssache, gut sollen die schon sein.

    Wie rum: Eva unten, Aufblaskram oben.

    Was noch bedenken: wenn Du die Matte mit Deiner Atemluft aufbläst, kommt da Feuchtigkeit rein. Ich würde also mit einer Tüte aufblasen und nur den Rest mit einem "Puster" strammblasen". Zwar weiß ich gar nicht, ob die Luftmatten in der Hinsicht tatsächlich noch so empfindlich sind, wie die Selbstaufblasbaren, aber ich würde es nicht riskieren.

    Wenn ich für Temperaturen bis max. -30° jetzt loswollte, würde ich (wenn ich neu kaufen müsste/wollte) eine 1,4er Eva mit einer XTherm kombinieren. Falls Die Luftmatte dann einen Schaden hat, reicht die 1,4 allein auch, um nicht zu erfrieren. Die Eva würde ich dabei nicht zuschneiden, denn wenn man die Matten aufeinanderlegt, ist es natürlich wichtig, dass die nicht verrutschen und das funktioniert besser, wenn da etwas Spielraum ist.

    Eine Sache, die ich nicht machen würde ist eine Torsomatte. Bei den (flacheren) Selbstaufblasbaren war das o.k., aber bei den Luftmatten ist mir persönlich das zu Hoch, die sind ja gut 6cm dick, finde ich blöd, wenn dann die Beine "runterbaumeln". Klar, kann man Klamotten hinlegen, aber alles nicht so meines. Meine Torsomatte nutze ich als Kindermatte

    Gruß

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    • Fletcher

      Fuchs
      • 24.02.2012
      • 1109
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

      Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
      Wie rum: Eva unten, Aufblaskram oben.
      Nee, EVA oben LuMa unten
      Das letzte Hemd hat keine Taschen

      Kommentar


      • Kaesehobler
        Fuchs
        • 16.02.2013
        • 1203
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

        Zitat von Fletcher Beitrag anzeigen
        Nee, EVA oben LuMa unten
        Wieso das denn?
        ich hätte es wie Marhabal gemacht...

        Einerseits, weil ja der Schlafkomfort von der Luftmatte kommt und die Evazote die LuMa etwas schützen kann.

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        • Fletcher

          Fuchs
          • 24.02.2012
          • 1109
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

          Wie oben schon erläutert, die EVA alleine würde reichen. Die LuMa ist nur für den Komfort.

          Wenn du im/auf Schnee pennst, braucht die LuMa keinen Schutz.
          Ein Nachteil der LuMas ist, sie sind zum Großteil mit Luft (großer einteiliger Luftkern) gefüllt. Diese kühlt bekanntlich über die Seiten ziemlich aus. Anders die EVA, kleine geschlossene Poren; die Matte ist schneller warm und kühlt kaum aus, wie gesagt würde sie ja alleine schon reichen.


          Ich weiß jetzt nicht genau, bis wieweit (-°C) die XTherm geeignet sein soll, würde der Sache aber nicht unbedingt trauen.
          Ausserdem braucht man mit meiner Kombi keine solch teure Matte.
          Ich hab das so mit ner XLite und 14mm EVA bei -18°C ohne Probleme gemacht, mit entspechendem Schlafsack versteht sich.
          Das letzte Hemd hat keine Taschen

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          • Marhabal
            Erfahren
            • 08.06.2013
            • 498
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

            Zitat von Fletcher Beitrag anzeigen
            Wie oben schon erläutert, die EVA alleine würde reichen. Die LuMa ist nur für den Komfort.

            Wenn du im/auf Schnee pennst, braucht die LuMa keinen Schutz.
            Ein Nachteil der LuMas ist, sie sind zum Großteil mit Luft (großer einteiliger Luftkern) gefüllt. Diese kühlt bekanntlich über die Seiten ziemlich aus. Anders die EVA, kleine geschlossene Poren; die Matte ist schneller warm und kühlt kaum aus, wie gesagt würde sie ja alleine schon reichen.


            Ich weiß jetzt nicht genau, bis wieweit (-°C) die XTherm geeignet sein soll, würde der Sache aber nicht unbedingt trauen.
            Ausserdem braucht man mit meiner Kombi keine solch teure Matte.
            Ich hab das so mit ner XLite und 14mm EVA bei -18°C ohne Probleme gemacht, mit entspechendem Schlafsack versteht sich.

            Sry, aber Luma unten macht keinen Sinn, das ist Physik missverstanden.

            Luft ist ein extrem guter Isolator oder anders ein mieser Wärmetauscher. Von der Seite kühlt Deine Luma also kein Stück aus. (Vielleicht im Labor messbar, aber keinerlei Praxisrelevanz, da geht es nicht mal um Zehntelgrad).

            Die Luma und auch die Eva kühlt de facto nur über den guten Wärmeleiter "Boden" aus. Dazwischen liegt zwar in der Luma selbst auch Luft (widerspricht mir also scheinbar), aber die zirkuliert in den immer noch recht großen Kammern und kann dann immer unten am Boden die Wärme abgeben. Welche der beiden Matten nun welche andere vor dem Boden schützt ist dabei (von der Isolation her) völlig wurscht (abgesehen davon, dass die XTherm durch eine Reflexionsschicht noch einen Eigenschutz hat gegen die Luftzirkulation und den Wärmetausch über den Boden). "Anwärmen" muss man die Unterlage gar nicht. Alles was aus dem Schlafsack an die Unterlage an Wärme abgegeben wird, ist Deinem System Körper schon entzogen und kommt nicht zurück. Dein System Körper muss nur vor der Kälte von unten geschützt werden.

            Von der Isolation ist es also total Latte, ob die oben oder unten liegt.

            Und daher liegt die Luma oben. Denn das hat ganz andere Vorteile:

            a. Packst Du sie nach unten wird die ganze Konstruktion 1. instabil/rutschig und 2. überdeckst du über die Matte die Beweglichkeit der Luiftkammern. Wer die also nach unten packt, der hat keinen Komfortgewinn mehr, im Gegenteil.
            b. Der Schutzfaktor spiel natürlich eine Rolle, es gibt ja nicht nur die Tiefschnee Variante und selbst im Schnee können Kanten entstehen (Tauen, Gefrieren), die scharfkantig sind, im Schnee kann ein Ast sein usw. usf. Varianten sich die Luma zu zerstören gibt es viele ...

            Gruß

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            • Fletcher

              Fuchs
              • 24.02.2012
              • 1109
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

              Ich hab beide Varianten mehrmals ausprobiert, wenn mir da bei -4°C mit der Luma oben der Rücken kalt wird aber anders herum bei -18°C im Zelt das nicht der Fall ist (mit demselben Schlafsack), dann ist für mich der Fall klar.
              Man konnte richtig merken, wie die Kälte von den Seiten her zunahm.
              Sobald große Luftkammern nah am Körper sind und diese Kontakt zu Kälte haben (auch kalte Luft), taugt das nichts.


              Vom Komfort ist es daselbe und rutschen tut da bei mir nichts. Das ist ja das tolle an Schnee, der ist formbar.
              Das letzte Hemd hat keine Taschen

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              • Daddyoffive
                Fuchs
                • 24.08.2011
                • 2437
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                Meine Winterkombi:

                TAR Z-Lite oben, TAR Schaummatte 3,8cm unten.

                Ich hatte bislang auch immer die EVA, bzw. Z-lite unten und die Schaummatte (inzwischen die TAR X-Therm, also Luftmatte) oben. Andersrum ist es aber bequemer und wärmer. Toll erklären kann ich das nicht, aber es ist so. Auch bei unter -30° war diese Kombi für mich völlig ausreichend.
                Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                John Eldredge
                ><>

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                • Becks
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 11.10.2001
                  • 19620
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                  Zitat von tennisguru Beitrag anzeigen
                  Gibt es von euch jemanden, der so eine Kombi verwendet? Was könnt ihr dazu sagen? Bin gespannt auf eure Antworten!
                  Ich nutze eine EVA "Winter" in Kombi mit einer Kurzversion einer Thermarest Prolite, die Thermarest liegt dabei oben und dient dazu, bequemer zu liegen. Funktioniert prächtig und wurde jetzt schon mehrfach getestet (u.a. am Aconcagua und diversen Wintertouren).

                  Alex
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                  • Philipp
                    Alter Hase
                    • 12.04.2002
                    • 2754
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                    0,5er Evazote unters Zelt, auch als Anfrierschutz, 1,4er Evazote ins Zelt. Mehr braucht man m.E. nicht.
                    "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                    • tennisguru
                      Anfänger im Forum
                      • 05.02.2010
                      • 13
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                      Vielen Dank für die vielen ausführlichen Antworten. Wow, schön dass es auch noch Foren gibt, wo einem direkt geholfen wird ohne dass man zuerst nett auf die Suchfunktion aufmerksam gemacht wird

                      Die TAR Neo XTherm ist natürlich schon ein ziemlich geiles Ding. Mal gucken, ob ich dafür soviel Geld ausgeben möchte. Von der Eva-obenoderunten-Diskussion nehme ich jetzt mal mit, dass man das einfach ausprobieren muss. Studiere selbst Physik und man kann ja immer viel sowohl in die eine als auch die andere Richtung erklären und begründen, aber Probieren geht dann wohl über Studieren, so wie ich euch hier verstehe. Bis auf den Punkt mit der Kratzanfälligkeit der LuMA natürlich.

                      Ach so, und ich gehöre zwar noch zum jüngeren Kaliber (24), aber wenn Rückenschmerzen ein ständig auftretendes Problem sind, liegt man doch lieber bequemer ;)

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                      • Daddyoffive
                        Fuchs
                        • 24.08.2011
                        • 2437
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                        Die TAR X-Therm ist wirklich ein geiles Teil. Sehr warm, sehr bequem und dann auch noch leicht und klein verpackbar. M.E. schlägt sie damit in allen Kategorien (außer beim Preis) die klassischen TAR Schaummatten. Wegen der Wärmeleistung bräuchte man mit der Matte wohl keine zusätzliche EVA. Als Backup und um die Matte zu schütze, würde ich auf Wintertouren jedoch immer noch eine zusätzliche EVA (o.ä.) mitnehmen. Wobei ich mir im Winter weniger Sorge um Verletzungen der Matte von unten (Schnee) machen würde, als von oben (heiße Töpfe, etc.).



                        links meine TAR X-Therm Größe M, rechts eine ältere TAR 3,8cm standardmass
                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                        John Eldredge
                        ><>

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                        • Schmusebaerchen
                          Alter Hase
                          • 05.07.2011
                          • 3388
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                          Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                          Sry, aber Luma unten macht keinen Sinn, das ist Physik missverstanden.
                          Wende das noch 3 mal, dann passts. Ich versuche das mal richtig zu stellen. Nicht persönlich nehmen.

                          Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                          Luft ist ein extrem guter Isolator oder anders ein mieser Wärmetauscher.
                          Wärmetauscher ist ein technischer Gegenstand. Du meinst (Wärme-)Leiter.

                          Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                          Von der Seite kühlt Deine Luma also kein Stück aus. (Vielleicht im Labor messbar, aber keinerlei Praxisrelevanz, da geht es nicht mal um Zehntelgrad).
                          Probiere es doch mal aus. Ich sage dir: Du spürst es eindeutig. Ich empfehle dir Badeluftmatratzen bei unter -10°C. Da spürt man den Effekt am Besten
                          Und ja, ich spreche da aus Erfahrung....zum Glück ist der Mensch lernfähig

                          Zitat von Marhabal Beitrag anzeigen
                          Die Luma und auch die Eva kühlt de facto nur über den guten Wärmeleiter "Boden" aus. Dazwischen liegt zwar in der Luma selbst auch Luft (widerspricht mir also scheinbar), aber die zirkuliert in den immer noch recht großen Kammern und kann dann immer unten am Boden die Wärme abgeben.
                          [ironische Fragen]Warum immer nur am Boden und nicht an den Seiten? Und warum verbuddelt man keine "Wärmetauscher" von Klimaanlagen im Boden? Warum trägst du im Winter eine Jacke, wo Luft doch so gut isoliert? ... [/ironische Fragen]
                          Ich habe so eine Ahnung, was du versuchst zu beschreiben. Leider funktioniert der Effekt genau umgekehrt. Luftzirkulation mittels Wärme entsteht, wenn die Hitzequelle unten ist und die Wärmeabgabe oben. Warme Luft steigt auf, kalte Luft sinkt ab. Ein Kreislauf entsteht, der kontinuierlich Wärme abtransportiert. Öfen sind ja wieder im Kommen. Da kann man diesem Effekt quasi zusehen. Notfalls unter Zuhilfenahme einer Weihnachtspyramide. Oder der Kamineffekt.

                          Es gab ein Projekt für die Wasserkühlung eines PCs, welches darauf basieren sollte. Im Endeffekt hat die Strömungsgeschwindigkeit nicht ausgereicht. Jetzt kann man sich zumindest grob ausmalen, dass dieser Effekt nicht ausreicht, um die Wärmeabgabe zwischen Boden und Decke der Luma so zu erhöhen, dass die Durchmischung und damit die Abgabe der Wärme gegenüber den Seitenwänden gering genug zum ignorieren wird.

                          Welche der beiden Matten nun welche andere vor dem Boden schützt ist dabei (von der Isolation her) völlig wurscht
                          Ist richtig. Aber nur wenn man in einem theoretischen Gedankenexperiment den Boden betrachtet. Sprich Material oder Durchgangseigenschaften statt Objekteigenschaften.

                          "Anwärmen" muss man die Unterlage gar nicht. Alles was aus dem Schlafsack an die Unterlage an Wärme abgegeben wird, ist Deinem System Körper schon entzogen und kommt nicht zurück. Dein System Körper muss nur vor der Kälte von unten geschützt werden.
                          Möchte wissen, was du für eine Isomatte hast, die sofort warm ist. Die möchte ich auch haben!!!
                          Das ganze funktioniert über Differenztemeratur. Egal welche Matte, hat am Anfang die gleiche Temperatur wie die Umgebung. Nur hat eine Eva Matte wesentlich weniger Volumen, sprich weniger Luft und damit wird auch weniger Wärmemenge(nicht Temperatur!) benötigt, um die Mattenoberfläche auf eine angenehme Temperatur zu bringen und die unteren Schichten so weit anzuwärmen, dass der Effekt der besseren Wärmeleitung bei höherer Temperaturdifferenz geringer wird.
                          Zu deutsch: Umso fetter das Volumen der Matte bei gleicher Gesamtmattenisolationsleistung, desto länger muss man bibbern bis es kuschlig wird. Bzw Matten mit besserer Isolationswirkung pro cm dicke sind schneller angewärmt.

                          Der Körper hat nur eine begrenzte Heizleistung(bitte nicht Heizwert, das ist etwas anderes). Daher kann es durchaus auf einer Downmate mit viel cm/Isolation anfangs kälter sein, als auf einer Eva mit wenig cm/Isolation. Obwohl die Downmate insgesamt besser Isoliert(einfach mal theoretisch dahingestellt).


                          Jetzt zur eigentlichen Erklärung:
                          1. Wärmeübergänge. Besteht nicht nur aus Wärmeleitung, sondern aus:
                          -Leitung
                          -Strahlung
                          -Konvektion
                          Alle 3 tragen zum auskühlen bei. Demzufolge muss man immer alle 3 betrachten. Welcher stärker ist hängt von Material, Form und Umgebungsparametern ab.
                          2. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter: richtig! Genauso, wie auch Wasser. Und dennoch funktioniert eine Wasserkühlung hervorragend. Grund ist die Wärmekapazität, die ein Stoff aufnehmen kann. Sprich die Fähigkeit Wärme von einem Objekt zu einem anderen zu transportieren, ohne die Wärme von Teilchen zu Teilchen weiter zu geben. Wärmeleitung beträgt in diesem Fall nur wenige µm, stellt daher nur einen geringen Widerstand dar.
                          3. Wärmeübergänge ohne externe Energiezufuhr funktionieren immer auf dem Prinzip der Differenztemperatur. So lange die umgebende Luft/Boden kälter ist, als die Luft in der Isomatte wird Wärme abgegeben. Je höher die Differenz, desto besser der Übergang. In Welche Richtung es da geht ist völlig egal.
                          4. Oberfläche: Evas sind max 1,9cm hoch. Bei gerundet 1,6x0,6m. Macht 0,08m²
                          Luftmatten für diesen Temperaturbereich eher 5cm oder mehr. Macht 0,22m²...grobe Werte. Das ist mehr als das doppelte an Oberfläche.
                          5. Umgebungsluft oder Boden, was ist der bessere Leiter: Ich wage es überhaupt nicht darüber eine Vermutung aufzustellen (und das ist bei mir eher selten). Waldboden eines Nadelwaldes ist ein wahnsinnig guter Isolator, Nasser Laubwald hingegen schon wieder schlecht. Stein und Beton würde ich auch eher meiden. Sand und Schnee dürften dazwischen liegen.
                          Luft ist noch mal wesentlich unberechenbarer. Es fängt mit der Temperatur an, geht über die Luftfeuchte weiter(feuchte Luft kann mehr Wärme aufnehmen) und endet darin welche Oberflächenstruktur die Matte hat. Allein die Oberflächenstruktur ist ein gewaltiges Fachgebiet für sich selbst, mit Effekten die ich hier im Forum gar nicht wage zu erwähnen. Daher wäre ich mit solchen Aussagen, dass der Boden wesentlich mehr Wärme abführen kann vorsichtig.
                          Ein Besserer Wärmeleiter ist er, ja das stimmt, aber wie gesagt: Die Konvektion und Strahlung spielen auch mit.

                          Und jetzt alles zusammengefasst:
                          Variante A: Der Körper gibt Wärme an die Luma ab. Besteht die Luma aus großen Kammern, so kann die Luft sich gut durchmischen und die mäßig Warme Luft gelangt sowohl an die Ränder, als auch an den Boden der Luftmatte. Die Wärme wird an die Umgebung abgegeben. Zum Boden hin ist aber noch die Eva, wodurch der Großteil der Wärme tatsächlich über die Seiten entweicht. Hinzu kommt, dass Warme Luft aufsteigt. Das heißt, dass sich die warme Luft im oberen Bereich, also auch an den Rändern sammelt und die kalte Luft eher Unten in Richtung Eva. Aufgrund der höheren Temperaturdifferenz entweicht die Wärme besser oben an den Rändern, als unten zur Eva. Die Eva senkt auch noch mal die Temperaturdifferenz Richtung Boden herab.

                          Variante B: Nun liegt die Eva oben. Eine Durchmischung kann nicht stattfinden, daher ist das Temperaturgefälle innerhalb der Matte wesentlich höher. Schließlich muss sich die Luft jetzt nicht bewegen, sondern jedes Mal den Widerstand des Wärmeüberganges zwischen den einzelnen Poren überwinden. Und davon gibt es viele. Evas sind in der Regel dünner, aber genauso breit oder sogar breiter bei gleicher Isolationsleistung. Das heißt zum Rand entsteht ein viel viel viel höherer Widerstand, gegenüber einer Luftmatte. Aufgrund der Eva herrscht ein größeres Temperaturgefälle zwischen Körper und der Luft in der Luma. Geringere Temperatur in der Luma,...geringere Temperaturdifferenz gegenüber der Umgebung, geringerer Wärmeverlust über die Seitenränder der Luma.


                          Es ist aber bitte immer zu beachten, dass es nur begrenzte Unterschiede bei Festschaumstoffmatten gibt. Aber gewaltige Unterschiede bei Luftmatten.
                          Fakt ist: Wenn es aufblasbar(oder selbstaufblasend) ist, dann kann ein Luftaustausch in der gesamten Matte stattfinden. Wie stark, hängt von der Bauart ab. Bei Festschaumstoffmatten ist das unmöglich.
                          Fakt ist weiterhin, dass bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen alle Isomatten in alle Richtungen die gleichen stoffspezifischen Isolationseigenschaften aufweisen. Differenztemperatur und Isolationsdicke sind die entscheidenderen Faktoren, als irgendwelche Richtungen.


                          DAS IST SPARTA. Physik

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                          • Jens2001
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                            • 02.04.2006
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                            #14
                            AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                            na das hat unser Schmusebärechen aber wunderbar physikalisch erklärt.
                            was hier noch fehlt, damit die Erklärung einen Sinn ergibt, ist die prozentuale Verteilung in Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Wärmeströmung (Konvektion)

                            nun verhält es sich eben so, dass diese Faktoren sehr sehr unterschiedlich zum tragen kommen können und man ins Detail gehen muss

                            1. die Wärmeleitung haben die meisten nicht Physiker hier wohl im Sinn, wenn der Boden kalt ist packen wir uns einfach was drunter was gut isoliert angefangen beim Renntierfell ect.
                            2. ich mache mal mit der Wärmeströmung weiter, diese ist nur unter zwei Bedingungen ein Problem erstens wir liegen im Wind in Zugluft und zweites aufblasbare Matte mit großem nicht unterbrochenem Volumen, da aber die Wärme (hohes Energielevel) oben und die Kälte unten (niedriges Energielevel) noch gepaart mit einer relativ niedrigen Bauhöhe einher gehen kann sich kein Kamineffekt einstellen, wesentlich stärker ist hier der Einfluss durch zappeln des Schläfers und das weitaus mehr durch das Gewebe des Schlafsackes als durch die Seiten der Matte
                            3. die Wärmestrahlung wird von Nichtphysikern wohl am meisten unterschätzt hier setzen ja die modernen Matten wie die Xtherm an! Ich habe mal das Wohlbefinden der Kaninchen meiner Ex gerettet indem ich unter ihren Käfig eine Rettungsdecke gelegt habe und somit die Wärmestrahlung reflektiert wurde, setzt euch mal im Winter auf eine Betonfläche mit warmer Decke und legt dann noch ne Rettungsdecke unter ihr werdet euch wundern!

                            lg Jens

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                            • Schmusebaerchen
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                              • 05.07.2011
                              • 3388
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                              #15
                              AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                              Danke
                              Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
                              was hier noch fehlt, damit die Erklärung einen Sinn ergibt, ist die prozentuale Verteilung in Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Wärmeströmung (Konvektion)
                              Habe ich mit Absicht weggelassen, da man es so grob nicht sagen kann. Hängen zu viele Faktoren von ab. Wetter, Isomattenfarbe, .... Aber zumindest für die gängigen Isomattentypen kann man es mal aufstellen:
                              -Alumatte/Rettungsdecke Funktionieren zu geschätzt 80-90% auf Reflektionswiderstand, Rest Wärmeleitungswiderstand, Konvektion ist kaum vorhanden
                              -Schaumstoffmatten arbeiten mit dem Prinzip der mehrfachen Übergänge zwischen festem und gas/flüssigem Medium zu ca 2/3. Rest ist Wärmeleitung und Strahlungswärme
                              -Reine Luftmatratzen arbeiten mit dem Prinzip der dicken Luftschicht als schlechter Wärmeleiter. Der geringe Rest fällt auf Strahlungswärme ab. Übergänge zwischen Luft und festem Stoff hat man nur auf Ober und Unterseite, daher gegen 0.
                              -Selbstaufblasende und Daunenmatten sind ein Zwischending. Ich würde sagen, dass Konvektionswiderstand und Leitungswiderstand der Luft zu gleichen Anteilen auftreten. Daher sind sie auch Schaumstoffmatten im Vergleich in der Dicke unterlegen.
                              -Feldbetten bringen Abstand zum Boden, so wird die Wärmeleitung komplett unterbunden und spielt damit mit geschätzt 90-99% die Größte Rolle. Konvektions und Strahlungswärmewiderstände sind kaum vorhanden, tragen also so gut wie gar nicht zur Isolation bei.

                              Zahlenwerte sind grob von mir geschätzt. Sie geben an, aus welchem Bereich die Matte ihre Stärken zieht und geben NICHT an, wie viel Prozent Verlust an Wärme über welche Wärmeableitung zustande kommt.

                              Die perfekte Isomatte wäre dann eine mit Vakuum gefüllte Schaumstoffmatte, in der jede einzelne Pore mit hauchdünnem punktförmigem Alu bedampft ist. Obendrauf noch ne Extra Schicht Alu. Aber nur hauch dünn, damit es nicht zur Leitung kommt.
                              Diese Matte würde geschätzt unter 50g wiegen, wäre 2mm dick und hält bis -30°C stand. Ist aber nicht herstellbar.

                              Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
                              wesentlich stärker ist hier der Einfluss durch zappeln des Schläfers
                              Danke, das habe ich vergessen.
                              Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                              UGP-Mitglied Index 860

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                              • Philipp
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                                • 12.04.2002
                                • 2754
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                                #16
                                AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                                Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                                [...] mit Vakuum gefüllte Schaumstoffmatte[...]
                                Mit Vakuum "gefüllt"?

                                Ist aber nicht herstellbar.
                                Stimmt .
                                "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                                • 0lsenbande
                                  Erfahren
                                  • 17.02.2012
                                  • 426
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                                  #17
                                  AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                                  ich benutz im winter neo air x-therm large (R6) mit artiach light plus (R2), macht 700g zusammen. das ist 450g leichter in der kombi als meine synmat 9LW die ich vorher hatte und auch noch besser isolierend... ich finde die synmat9 ist bei -20 definitiv am limit.
                                  wenns nicht aufs gramm ankommt würde ich eher noch zur neo air all season greifen, ich hasse diesen performance cut der neue xtherm.

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                                  • karabinerhaken
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                                    • 14.09.2013
                                    • 21
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                                    bist du unterwegs mit pulka/schlitten? dann kann ich empfehlen die kombi aus schaumstoffmatte rollbar und rentierfell drauf. schön warm und kuschelig!

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                                    • Thunderbird
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                                      #19
                                      AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                                      Um die Physik mal außen vor zu lassen, möchte ich ein wenig Praxis einstreuen:

                                      In der Regel verwende ich im Winter eine EVA-Matte und gut. Vor zwei Jahren habe ich mir aber auch gedacht mal etwas den Komfort zu steigern und habe zusätzlich eine aufblasbare TAR mitgenommen. Zuerst hatte ich die TAR auf der EVA liegen. Dann wurde mir bei knapp -20°C plötzlich sau kalt von unten. Ich habe dann mitten in der Nacht die EVA auf die TAR gelegt und danach geschlafen wie ein Baby.

                                      Wenn dich das nicht überzeugt, probiere einfach beide Varianten aus. Im schlimmsten Fall wachst du nachts auf und änderst es halt.
                                      Thunderbird´s kleiner Outdoor-Flohmarkt

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                                        #20
                                        AW: Isomattenkombination, auch für Schnee-/Eistouren

                                        Ich bin im Winter mit einer Alu-Trampermatte unterwegs und einer asbach-uralten Standard-Matte von TAR (2,5 cm). Das auch bei -30°C...Ich habe zwar eine Eva-Matte noch zu Hause rumliegen, aber irgendwie passte sie bisher nicht in mein 'Packkonzept'
                                        "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

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