Hardangervidda

[Flachlandtiroler]

[OT]

PS: Wer in der Zwischenzeit schon mal auf unserer Homepage vorbeigeschaut hat

Ich werde aus unerfindlichen Gründen bei etojm.com immer auf 127.0.0.1 umgeleitet (lokaler Rechner). Überflüssig zu sagen, daß ich nix derartiges eingestellt habe...

[Nicht übertreiben]

Das mit den Infos über die Hardangervidda hat aber in den letzten Jahren einen echten Boom erlebt, als ich das erste Mal da hingefahren bin habe ich im Internet eigentlich keine brauchbaren Infos finden können.

Hat jemand eine Ahnung wie es Anfang März in Jotunheimen mit Lawinen aussieht?

Gruss
Thorben

[Julia]

[OT]

@ Flachlandtiroler: Komisch. Wie ist es, wenn Du den url direkt eingibst (ohne den Link zu benutzen)?

[Julia]

[OT]

@ Thorben: Das ist im Voraus schwer zu sagen, da es sehr auf die Wetterlage und die Schneeverhältnisse ankommt. Generell gilt immer: steile Täler und Leeüberhänge meiden. Die markierten Winterrouten führen eigentlich um die gefährlichsten Passagen drum herum, aber man sollte immer vor Ort kurzfristig die Lawinenmeldung checken. Ansonsten: Du findest immer eine Route, die nicht lawinengefährlich ist, auch bei Bergbesteigungen. Da musss man notfalls eben einen anderen Berg nehmen :wink: . Auch hierzu gibts bei uns Infos :wink: (wenn Du denn reinkommst)

[Maico Schulz]

Hihø Thorben!

Irgendwie fühle ich mich angegriffen

Echt? Dann hast du noch nie einem wütenden Elch gegenübergestanden!

Was ist so schlimm daran wenn man auf einem Wanderweg mit Namen läuft?

Die Gegenfrage wäre: Was ist so toll daran, wenn man auf einem Wanderweg mit Namen läuft?
Ich bin auch schon den Rennsteig gedappelt und ich finde ihn ausgesprochen schön. Wie einige andere Regionen in D. übrigens auch. Ich hab auch überhaupt nix gegen Fans von Wanderwegen / Regionen mit "großem" Namen, und wer sich in diese Gegenden verliebt - prima Sache. Ehrlich.

Egal wo ich war, die Geheimtipps, die Ecken jenseits der Popularität, sie waren jedesmal um Klassen besser als die von "Massen" frequentierten Gebiete. Wer mal in solchen Winkeln war, wird tunlichst nix davon verraten. (Es gibt tatsächlich einige solcher Winkel, wobei "Osteuropa" da vielseitiger ist.)

Viel weniger Verständnis habe ich da für Leute die meinen sie müßten unbedingt die Wildnis erleben und dann zu tausenden in den Sarek einfallen

Genau das widerspricht sich doch: Sarek & Wildnis. Meine Güte, der Sarek mag das mal in den frühen Achzigern gewesen sein. Ich hab einen uralten Bildband aus den frühen 80ern mit Fotos aus dem Sarek. Der Bildertext spricht da noch von "schwerstzugänglichem" Gebiet. Und heute latschen sie wie Ameisen durch, beachten Moose und Flechten nicht... Hauptsache Vibramsohle.

PS: Wie will man eigentlich Land&Leute kennenlernen, wenn man sich abseits der Wege bewegt um garantiert niemanden zu treffen? *sichamkopfkratz*

Entweder mach ich eine Tour mit dem Vorsatz, fremde Kulturen zu erleben und such mir meine Orte natürlich dann genau danach aus, oder ich will in wirklich menschenleere und ruhige Gebiete. Im übrigen ist es dann noch umwerfender, wenn man ausgerechnet dort auf jemanden trifft. Man erwartet es nicht.

so weit
Maico

[alfi]

Egal wo ich war, die Geheimtipps, die Ecken jenseits der Popularität, sie waren jedesmal um Klassen besser als die von "Massen" frequentierten Gebiete. Wer mal in solchen Winkeln war, wird tunlichst nix davon verraten. (Es gibt tatsächlich einige solcher Winkel, wobei "Osteuropa" da vielseitiger ist.)

Manche Leute müssste man zum Sprechen bringen. :wink:

@Julia,

die Hardangervidda ist groß und der Westteil erscheint mir keineswegs pottlangweilig. Warst du schon mal an einem schönen Tag am Sandflöggi oder auf dem Harteign?
Welche Gründe noch außer Bekanntheit?
Der Westteil der Vidda zählt für mich zu den schönsten Gegenden und kann sich nach meinem Empfinden durchaus mit Jotunheimen messen, mit der Einschränkung, ich kenne Jotunheimen nur vom Durchfahren, einer Tageswanderung auf dem Peer-Gynt-Weg und einer Wanderung auf die Kyrkja (oder so ähnlich).

Alfons

[Grashalm]

Also ich möchte stark bezweifeln, dass die bekanntesten Region auch oft die Schönsten sind. Nicht nur im Fall Hardangervidda. Wer hat denn wirklich die Möglichkeit Vergleiche an zu stellen?
Es gibt zum einen Gebiete und Strecken, die sich langsam mehr durchgesetz haben als andere und zum andere solche, die einfach ans touristische Gebiete/Strecken festgelegt wurden.
Das dann damit geworben wird, dass es sich um die schönsten Regionen handelt, ist doch klar.
Don't Believe The Hype!! ;)

[Nicht übertreiben]

Ich komm rauf...echt gute Seite Julia, gefällt mir

Ich muss aber sagen, dass man die Winterbilder, die von Jotunheimen auf der Hp sind ohne Probleme auch sehr ähnlich in der Vidda (West) machen kann, so groß sind die Unterschiede nicht!

Ab jetzt steht Jotunheimen aber auf jeden Fall auf meiner Liste für diesen Winter!

@Maiko: Nem wütenden Elch noch nicht, nur einem wütenden Bison

Das mit dem Sarek war ironisch gemeint, ich bin auch der Meinung, dass man da nicht hinfahren muss, gibt ähnlich schöne Gebiete in denen man nicht so viel zerstört...

Was das Treffen von Leuten angeht: Ich find es eigentlich schön wenn man alle 2-3 Tage mal jemanden trifft. Wenn es Deutsche sind, dann dreht sich das Gespräch aber immer sofort um: Wieviele km heute und Ausrüstung, bei den Norwegern um die Schneebedingungen und den Wachs (Ich hab Schuppenski )

Thorben

[Maico Schulz]

@Maiko: Nem wütenden Elch noch nicht, nur einem wütenden Bison

Was das Treffen von Leuten angeht: Ich find es eigentlich schön wenn man alle 2-3 Tage mal jemanden trifft. Wenn es Deutsche sind, dann dreht sich das Gespräch aber immer sofort um: Wieviele km heute und Ausrüstung, bei den Norwegern um die Schneebedingungen und den Wachs (Ich hab Schuppenski )

Ui! Kann ein Schlafsack wütend werden? <lol> Ne, ein Bison hab ich leider noch nie gesehen, also das Tier, nicht der Schlafsack.

Treffen haben natürlich was, wobei ich sowohl Diskussionen über Ausrüstung als auch über Skiwachs auf Dauer doch ermüdend finde. Jedenfalls ontour zumindest. Wenn jedoch z.B. finnische Grenzsoldaten an der finnisch-russischen Grenze einem über den Weg fahren und ein mit Bier beladenen Hänger am Scooter haben und einem breitgrinsend erklären, daß sie einige Kilometer im Süden eine Sauna haben und diese nun aufsuchen - sowas ist unvergesslich.
Oder jener Ire, der uns 1994 irgendwo in Westirland über den Weg lief, auf eine Anfrage von uns auf Englisch irgendwas gällisches antwortete. Worauf ich zu meinem Reisekollegen auf Deutsch meinte: "Mist, der kann kein Englisch" und der Ire uns auf deutsch antwortete: "Stimmt, die Sprache der ehemaligen Besatzer kann ich nicht, aber Deutsch!". Slainthe Mhath!

Solche Begegnungen kann man nicht planen, und imho finden sie auch nicht in "massenhaft" frequentierten Gegenden statt, denn da trifft man normalerweise auf Touris, die kaum regionaltypischen Witz haben.

so weit
Maico

[Julia]

Die Westvidda (vor allem südwest) mit Sandfloeggi und Hårteigen sind sicher ok. Und natürlich die Nordvidda, d.h. Skarvheimen. Hier ist es ja schon etwas bergiger, aber der Grossteil ist doch ziemlich eintönig. Das Schönste an der Vidda ist vielleicht das viele Wasser.

Trotzdem gibt es für uns viele andere Fjellregionen, die vor der Westvidda anstehen, z.B. die rogaländischen Fjells und Trollheimen.

Ich habe an einem schönen Tag vom höchten Punkt des Folgefonna auf die Westvidda geschaut (das ist eine tolle Tour!). Es war Juli, und trotzdem sah die Vidda noch aus wie ein Zebra: überall noch Massen von Schneeflecken. Da muss es noch furchtbar nass und ziemlich anstrengend zu gehen gewesen sein. Und es sah aus, wie die Vidda eben ist: ein hügeliges Hochplateau ohne nennenswerte landschaftliche Unterschiede.

Was ich mir vorstellen könnte, wäre die Vidda im Herbst, wenn die Mücken weg und die Farben da sind.

Mit dem Peer-Gynt-Weg, meinst Du da den Besseggen? Weil, die Peer-Gynt-Strasse (Peer-Gynt-veien) ist nämlich nicht Jotunheimen, sondern Gausdal Westfjell. Das ist landschaftlich allerdings sehr ähnlich der Vidda.
Der Besseggen dagegen (bekannt als der Bergrücken, über den Peer Gynt auf dem Rentier ritt), bietet jotunheimeneinwärts ein grossartiges Hochgebirgspanorama wie man es sonst kaum in Norwegen findet. Dagegen kann die Vidda unmöglich mithalten, auch der Westteil nicht.
Die Umgebung um Leirvassbu ist vielleicht auch nicht Jotunheimens schönste Ecke, auch wenn es in Richtung Olavsbu schon wesentlich besser wird. Der Blick zum vergletscherten Storebjørn jedoch ist schon etwas Besonderes.
Die schönsten Ecken Jotunheimens sind meiner Meinung nach die Gjendealpen, die Gegend nördlich des Tyin (Uranostind-Falketind) und Hurrungane. Wer einmal auf dem Store Ringstind, Dyrhaugsryggen oder Store Soleiebotntind gestanden hat, hat in Jotunheimens Herz geschaut.

Auch die totale Abwesenheit von Gletschern (der Hardangerjøkulen liegt streng genommen nämlich nicht in der Vidda sondern in Skarvheimen. Wenn ich von Vidda spreche, meine ich südlich der RV7; d.h. auch Finse und der Rallarvegen sind hier aussen vor; der Begriff Skarvheimen ist relativ neu und im Ausland völlig unbekannt, und der Einfachheit halber zählt man es einfach zur Vidda mit dazu) sorgt bei der Vidda für die Eintönigkeit, ohne dass sie Rondanes Farben hat.

Aber genau das ist es ja, was ich wissen wollte: persönliche Meinungen sind unterschiedlich, und nur weil ich die Vidda (verglichen mit anderen Fjellregionen) langweilig finde, heisst das ja noch lange nicht, dass alle anderen sie langweilig finden müssen. Deshalb habe ich ja gefragt :P [/b]

[Nicht übertreiben]

Mist, ok ich war dann zum größten Teil in Skarvheimen unterwegs, dort gefällt es mir aber ausgesprochen gut (kenn ich aber nur im Winter)! Wobei ich Jotunheimen (kenn ich nur aus dem Sommer) sicherlich spektakulärere Gegenden hat (wobei die nach meinen Alpenerfahrungen hier wahrscheinlich auch ein bisschen an Reiz verloren haben *gg*)

@Maico: Stimmt, das Bier ist auch ein wichtiges Thema :P :

3 Norweger kommen einem für eine WE-Tour mit einer Pulka die schwerer als unsere ist entgegen. Auf die Frage was drin ist: Proviant - waren dann ziemlich entsetzt als wir ihnen erzählten das in der Hütte zu der sie wollten Jugendliche vom DNT auf sie warten und haben spontan die Richtung gewechselt *gg*

Thorben

*der jetzt dummerweise schon an nichts anderes mehr denken kann als den nächsten Urlaub :bash: *

[Julia]

wobei die nach meinen Alpenerfahrungen hier wahrscheinlich auch ein bisschen an Reiz verloren haben *gg*

Dann ist es vielleicht das, was Dich zur Vidda (tschuldigung, Skarvheimen :wink: zieht: der Kontrast des flachen, gletscherüberformten Fjells statt Hochgebirge mit spitzen Bergen?

[Julia]

[OT]

@ Thorben:

in der Div. Jotunheimen III-Galerie gibt es auch noch Winterbilder. Und in Andere Fjellregionen: Breheimen; toll für Wintertouren und sehr gut mit Jotunheimen kombinierbar!

[Nicht übertreiben]

@Julia: Danke für den Tipp,ich werd bei Gelegenheit meine Jotunheim-Karten mal wieder rauskramen...

Was die Berge angeht: Mich hat es erst seit kurzem in Alpennähe verschlagen, komme eigentlich vom flachen Land (Aber kann gut sein, dass es genau daran liegt, ich vermisse schon den "Weitblick" hier im Süden ein bisschen.)

Naja, wenn ich Glück habe verschlägt es mich demnächst ganz in den Norden *hoff*

Gruss
Thorben

[Julia]

@ Thorben:
Trägst Du Dich mit Auswanderplänen :wink:

[Nicht übertreiben]

Jupp...aber der skandinavische Arbeitmarkt sieht genauso aus wie der Deutsche

Aber wenn es klappt kann es passieren, dass ich mal nen paar Fragen an Dich hab, wäre das ok?

Gruss
Thorben

[Julia]

Klar, schick eine pm. Ich kann Dir übrigens auch noch weitere Tips zu Deiner Winter-Jotunheimen-Tour geben, wenn das gewünscht sein sollte :wink:

[alfi]

@Julia,
ich bin, wie du richtig vermutest, über den Bessegen-Grat gewandert. Irgend eine Verbindung zu Peer Gynt muss es da aber geben, vieleicht eine Geschichte oder so, jedenfalls was anderes als dass Grieg Norweger war .

Alfons

[Tobias]

@Julia
Also ich finde die Vidda absolut nicht langweilig! Außerdem sind die Anreisebedingungen optimal und auch für den schmalen Geldbeutel eines Studenten gut zu realisiren. Besonders im Winter gefällt mir die Gegend um den Songavatnet verdammt gut. In dieser Gegend trifft man auch sicher keinen Menschen und markierte Wege, sowie nennenswert viele Hütten gibt es auch nicht. Ich finde solche Touren für Winterneulinge schon recht anspruchsvoll. Sicherlich kann man viel Glück mit dem Wetter haben, trotzdem kann man jederzeit mit einem schweren Schneesturm (der auch mehrere Tage anhalten kann) und white out sowie Temperaturen unter -35°c konfrontiert werden. Ich denke für einen "Anfänger" wären das sicherlich ernst zu nehmende Situationen.
Was spricht denn dagegen vorher zumindest eine kurze Wintertour in Deutschland zu machen??
Da wir diese Thema ja schon ausgiebig erörtert haben erscheint mir eine weiter Diskussion zu diesem Thema müßig. Interessant allerdings finde ich auch die Frage aus welchen Gründen die Mitglieder hier so in bestimmte Gebiete fahren.
Gruß und schönes Wochenende.
Tobias

[Fjaellraev]

@Julia Erstmal herzlich willkommen im Forum, ich bin da ja wohl nicht ganz unschuldig. Tut echt gut auch jemanden dabei zu haben der sich vor Ort auskennt. Eure Homepage habe ich erst kurz angeschaut, aber da vertiefe ich mich auch noch rein.

Also die Hardangervidda kenne ich bis jetzt nur aus dem Zugsfenster und so wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. Auch ich gehöre zu denen die des öfteren auf den bekannten (Benamten) Wegen unterwegs sind, aber nach Möglichkeit doch nicht (mehr) den meistfrequentierten. Einzelne Tage die meine Route letzten Sommer über den nördlichen Kungsleden führten haben mir da den Rest gegeben. Gerade wenn man alleine unterwegs ist, ist es halt schon ein gewisser Sicherheitsfaktor wenn man weiss das doch ab und zu Leute vorbei kommen. Und dann schätze ich es halt einfach abends in der Hütte Menschen zu treffen (am liebsten Skandinavier) mit denen man Informationen über den weiteren Verlauf des Wegs austauschen kann. Es ist schon ab und zu vorgekommen, dass ich nach solchen Gesprächen meine Pläne angepasst habe, und das kann einem kein Internet abnehmen. Aber solche Begegnungen ergeben sich meist schon in weniger besuchten Regionen.
Ich gebe aber zu: Eine Sarektour steht bei mir im nächsten Sommer zur Debatte. Irgendwie war der Reiz schon lange da, obwohl ich weiss dass er längst nicht mehr einsam ist. Aber ein schwedischer Kollege kam mit dem Vorschlag zu einer gemeinsamen Tour und der Sarek war einer seiner Vorschläge. Mal sehen, vielleicht wird es auch etwas völlig anderes.
Ein Punkt der bei vielen Wanderern wohl auch für die bekannten Wege spricht: Sie haben die Berichte, soviele Tage braucht man. Und da es in den kurzen Ferien genau reinpasst wird es so gemacht, wenn es gut geht ist noch der eine oder andere Reservetag eingeplant. Aber einfach eine Tour von ungewisser Dauer zu planen und danach halt noch einige Tage spontan verplanen zu "müssen" liegt ihnen nicht. Habe es selber oft genug gehört: Dann MUSS ich am Zielpunkt sein. Hey es sind doch Ferien, und die will ich höchstens grob geplant haben.

Viele Grüsse

Henning