Wintertour mit Pulka (hier: Kungsleden) - Kurzfell oder Langfell

[Tonno]

Ich starte im März zu meiner ersten Wintertour auf der "Klassikerroute" Abisko-Nikkaluokta und ziehe (wenn die Anreise klappt wie erhofft) dann eine gut bepackte Pulka hinter mir her.

Kungsleden hat ja nur wenig echte Steigungen, so dass ich mich frage: Kurzfell oder Langfell?

Bin sehr auf Eure Erfahrungswerte gespannt.

Andreas

[toppturzelter]

Beides

[walnut]

beides

[Bottoey]

Ich habe für beides gestimmt. Wenn ich wählen müsste: Nur Kurzfelle ist auch o.k.

[Tonno]

Danke für das Feedback. Bisher ist die Ansage ja recht eindeutig.

Gibt es noch weitere (ggf. gegenteilige) Meinungen bei den Winterenthusiasten?

Ich hoffe, es wird nicht als übergriffig empfunden, wenn ich die folgenden (die sich mit erfahrungsreichen Posts zu Wintertouren qualifizieren) hier anstupse (wenn doch, bitte ich um Entschuldigung):
Sarekmaniac
toppturzelter
Vintervik
bastianj
nunatak
Rollo
walnut

Von Moltebaer (den ich hier sonst auch angestupst hätte) hatte ich bereits bilateral Feedback

Danke

Andreas

[toppturzelter]

Schon ok. Ich hab jetzt abgestimmt, die Option "beides" gabs ja am Anfang noch nicht - deswegen meine Antwort

Ich votiere fuer "Beides" weil: fuer manche Anstiege und Schneekonsistenzen sind Langfelle fast nötig, sicher mit einer schweren ("gut belandenen") Pulka. Aber immer auf Langfellen ist auch doof, denn sie bremsen auf allen anderen Stuecken, wo Schuppen (oder Wachs) nicht mehr reichen - oder man nicht ständig wechseln will (was auch immer das bei Wachsski ergeben wuerde).

So schwer sind ein weiteres Paar Felle ja nicht, in der Pulka werden sie nicht auffallen und viele Jahre halten (anders als Tourenfelle, die man ständig drauf und abzieht). Auch wenn deine Tour eher kurz ist und die Pulka entsprechend "leicht", lieber overkill als am Ende nicht genug grip auf einem Abschnitt (zB am Tjäktapass, auch wenn du von der "gemuetlichen" Seite kommst).

[walnut]

ich schließ mich dem toppturzelter an. Kann sein, dass du keine Langfelle brauchst, aber wenn bist du sehr dankbar sie dabei zu haben und sie machen die Pulka kaum fetter.

[nunatak]

Ich hatte bei meinen Wintertouren mit Pulka immer nur Langfell benutzt oder bin im Flachen ohne Fell mit meinen Schuppenski unterwegs gewesen. Auf dem Kungsleden war ich nicht unterwegs. Man sollte aber dran denken, dass man bei vereistem Schnee auch in nur leicht geneigtem Gelände mal leicht abrutschen kann.

[Vintervik]

Beides.
Es gibt auch auf diesem Kungsledenabschnitt ein paar Stellen, an denen Langfelle bergauf empfehlenswert bis nötig sind, gerade mit Pulka. Abgesehen davon wirst Du mit Pulka im Schlepp wahrscheinlich die Bremswirkung der Langfelle zu schätzen wissen, wenn Du den Tjäktjapass gen Süden runterfährst.
Wenn Du Wachsski hast, kannst Du Dir die Kurzfelle sparen (für flachere Partien), allerdings musst Du dann bereit sein, ab und an umzuwachsen, je nach Wetter und sich daraus ergebenden Schneebedingungen.

[Fjaellraev]

Per Abstimmung lässt sich die Frage IMHO nur unzureichend beantworten deshalb lieber in Worten als mit einem Klick.
Hast du schon Felle, und wenn ja welche? Wenn du sie eh noch besorgen musst: Langfelle.
Ich habe nur Langfelle und mit der Pulka nie das Bedürfnis nach Kurzfellen verspürt, entweder habe die Felle für den ganzen Tag draufgepackt wenn ich entsprechende Steigungen erwartet habe (Nach der Kieronbacke würde ich sie wahrscheinlich runternehmen da es danach bis Alesjaure ja doch lange flach ist - aber mit Pulka bin ich da AFAIR nur in der Gegenrichtung durch) oder bin ohne gelaufen.
Wenn du schon beide Felle hast, ab in die Pulka damit.
Nur Kurzfelle? Könnte kräfteraubend werden...

Gruss
Henning

[Tonno]

Vielen Dank an Euch alle. Das Ergebnis bestätigt meine Tendenz, so dass ich mir ein Langfell bestellt habe, das mitkommt (wenn meine Paris-Pulka beim Probepacken aus anderen Gründen nicht überquillt)

[bastianj]

Hey Andreas,

War länger nicht hier, viel Arbeit und eigene Wintertour planen :-)

Bei gut beladener Pulka können auch "leichte" Steigungen je nach Schneebeschaffenheit ziemlich nervig werden. Hier sind Langfelle dann optimal.
Bei "guten" Schneeverhältnissen können auch Kurzfelle/Schuppen völlig ausreichen.
Oftmals gibts auch Steigungen bei denen Langfelle mich nerven/bremsen würden, keine Felle aber zu "rutschig" wären. Hier sind dann Kurzfälle/Schuppen sehr geil.
Ich hatte bei der letzten Tour in der Vidda "nur" Schuppenski dabei, war für 18 Tage beladen und zu Beginn somit etwas zu schwer für Schuppen. Aber zu 95% haben die Schuppen ausgereicht. Ich mochte das unkomplizierte Handling ( jaja steinigt mich ruhig 😁).

Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich lieber Langfelle nehmen, aber vieles geht. Und wenn du nicht aufs letzte gramm achten musst, nimm beide mit.

Viel Spaß!!

Edit: aber ich bin wirklich keine Instanz wenns ums Skifahren geht 😂. Da bin ich eher pragmatisch...

[Shweast]

Ich teile die Einschätzung meines Vorredners: wenn nur ein Fell in Frage kommt unbedingt das Langfell nehmen. Falls du ein 2. mitnehmen willst, würde ich noch ein Kurzfell mit ins Gepäck schmeißen.
Mit etwas schwerer Pulka kommen die Kurzfelle selbst bei moderaten Steigungen schnell an ihre Grenzen und dann ist Schluss mit lustig.

Ich habe die Erfahrung auf der gleichen Tour Anfang 2020 gemacht.

VG,
Shweast

[Tonno]

Vielen Dank an alle Beitragenden.

Ich bin von der Tour zurück und mein Fazit ist, dass es ohne Langfell unangenehm geworden wäre. Mein Tourpartner hatte bei einigen Anstiegen mit Kurzfell ordentlich Probleme und ist Strecken dann auch ohne Ski aufgestiegen.

Im Ergebnis würde ich wieder die Kombi Langfell UND Kurzfell wählen, allerdings unterwegs etwas öfter tauschen (ich hatte mich meist am Anfang des Tages auf Basis des erwarteten Profis für Lang- oder Kurzfell entschieden - zukünftig würde ich mehr untertags wechseln, je nach Steigung).

Andreas