Wenn dies dein erster Besuch hier ist, lies bitte zuerst die Nutzungsbedingungen
durch. Du musst dich registrieren,
bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke dazu oben auf 'Registrieren', um den Registrierungsprozess zu
starten. Du kannst auch jetzt schon Beiträge lesen.
Franzosen und Russen machen das seit Jahrzehnten, allerdings professionell, um ihre Antarktis-Stationen zu versorgen. Den Russen sind allerdings schon mal ca. 10 Leute gestorben, weil sie sich mit dem Treibstoffverbrauch verrechnet haben.
Fahrer auf so einer Versorgungsexpedition ist wahrscheinlich eine der langweiligsten Berufe die es gibt: Zwei Wochen auf einer völlig ebenen weißen Fläche geradeaus fahren. Die Fahrer sind angeblich ausgesprochen hoch qualifiziert, um alle möglichen Probleme, auch medizinische Notfälle, lösen zu können.
Nur halt mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass die das beruflich machen mit entsprechender Ausrüstung und Know How. Nicht "mal eben mit dem Traktor zum Südpol".
Und Russen...naja, die haben ja schon seit Urzeiten Erfahrung mit Kettenantrieb Traktoren bei tiefen Minusgraden.
Ich wollte hauptsächlich ein mal die schöne Website von diesem Franzosen verlinken, der tatsächlich seinen Zivildienst in der Antarktis abgeleistet hat.
Es gibt auch einen kleinen Film der anscheinend eine Versorgungsexpeditionen der Franzosen zeigt, von dem Hersteller der Schlitten.
Die Niederländerin hat sich aber bestimmt intensiv auf ihre Expedition vorbereitet. Ihren Traktor hat sie möglicherweise bei der selben Firma umbauen lassen wie die Franzosen. Die Strecke ist aber viel Länger als die Versorgungsexpeditionen der Franzosen, weil der Südpol so ungünstig liegt. Die Strecke haben die Amerikaner übrigens markiert, planiert, und "McMurdo – South Pole Highway" getauft. Die fahren seit ein paar Jahren anscheinend auch Material zum Südpol, weil es billiger ist als fliegen.
Die Amerikaner benutzen noch größere Traktoren als die Franzosen, und sind auch ein bisschen innovativ, mit ihren aus dicker Folie gebastelten Riesen-Schlitten.
Die Amerikaner benutzen noch größere Traktoren als die Franzosen, und sind auch ein bisschen innovativ, mit ihren aus dicker Folie gebastelten Riesen-Schlitten.
Die roten Gefährte auf den Bildern sind IMHO etwas größer als die Schlepper der Franzosen.
Dieses große zusammengeschnürte Etwas im Vordergrund des zweiten Bilds besteht höchstwahrscheinlich aus Plastiksäcken mit Treibstoff, die auf einer dicken Plastikplane stehen. Mit einer Zugvorrichtung, die man auf dem zweiten Bild sieht, wird das Gebilde über den Schnee gezogen.
Vielleicht bin ich auch nur vorurteils-belastet, aber ich glaube, die Amerikaner haben einen gewissen Hang zum Gigantismus. Schon 1939 schafften sie ein 17 m langes, 5 m hohes, und 6 m breites Gefährt in die Antarktis, das bis zu einem Jahr autark operieren sollte: den "Antarctic Snow Cruiser". Leider hat es nicht richtig funktioniert:
@findkfn: Ihr Begleitteam macht das beruflich, nicht aber die Holländerin!
@eike: Wie es oft ist. Das einfache robuste, bewährte ist häufig dann doch das Beste.
Das Teil wiegt 34t! Und das auf 6 Reifen. Beachtlicher Flächendruck...
Die Traktoren werden(bis auf der von der Holländerin) nicht umsonst mit Kettenantrieb nachgerüstet(die roten, die gelben sind standardmäßig schon Kettentraktoren).
@findkfn: Ihr Begleitteam macht das beruflich, nicht aber die Holländerin!
Deswegen mein ich ja da is nix mit "mal eben mit dem Traktor zum Südpol"
Halt ne professionelle Expedition mit wechslenden Fahrern um 24 Stunden fahren zu können.
Am Südpol war noch mehr los und es gibt nach wie vor deutsche Medien die darüber berichten, dass Martin Szwed einen neuen Weltrekord zum Südpol aufgestellt hätte (wie hier der Südkurier). Dabei wird die Tour von allen Seiten als nicht stattgefunden angesehen (wie hier auf Explorersweb). Sicher ist wohl, dass Szwed gegen Ende Dezember den Mount Vinson mit einer Gruppe bestiegen hat, aber dann wird alles unklar. Weder ANI/ALE noch TAC haben ihn unterstützt. Und auch am Südpol wurde er nicht gesichtet. Sein "Südpol-Bild" soll ein Fake sein. Und alle anderen bisher aufgetauchten Bilder und Filmaufnahmen, scheinen um den Mount Vinson bzw. am Camp am Union Glacier entstanden zu sein. Wenn man nach den vorhandenen Bildern geht, ist er übrigens in Bergschuhen und ohne Ski zum Südpol gelaufen. Unterwegs hat er Gepäck abgeworfen, um schneller voranzukommen. Am letzten Tag wohl über 100 Kilometer. Die zurückgelassenen Sachen hat er aber wohl auf dem Rückweg wieder eingesammelt. Angeblich ist er mit einer Gruppe österreichischer Wissenschaftler über Novo nach Süd-Afrika ausgeflogen. Bislang kann keine dritte Person seine Tour bzw. den Rekord bestätigen. Auch GPS-Daten rückt er noch nicht raus, weil er Ärger mit dem Umweltbundesamt hat - er war ohne deren Genehmigung in der Antarktis unterwegs. Alles ziemlich merkwürdig ...
Am Südpol war noch mehr los und es gibt nach wie vor deutsche Medien die darüber berichten, dass Martin Szwed einen neuen Weltrekord zum Südpol aufgestellt hätte[...].
Sollte das "greenhorn" es wirklich geschafft haben - aber nicht beweisen können - das wäre mehr als ärgerlich.
Was heißt "nicht beweisen können"? Wohl eher nicht beweisen wollen ... Auf Explorersweb geht es weiter (> Link). Das ist ne "Popcorn-Story" - das Wetter ist zu schlecht fürs GPS, dafür ist er zu Zeiten auf dem Weg zum Pol, wo er definitiv noch am Mount Vinson rumkraxelt ...
Ein trauriger Fall.
Für mich auch sehr seltsam: wenn ich knapp 2 Wochen unter höchster körperlicher sowie mentaler Anstrengung durch eine der Menschenfeindlichsten Umgebungen der Welt rennen würde... dann würde ich gewiss an der Forschungsstation anklopfen auf eine Runde Gastfreundschaft.
Eine warme Dusche, ein warmes Essen und die Gesellschaft von Menschen, das ist einfach zu verlockend. Da reichten auch normale Wintertouren, ich will gar nicht wissen wie das nach einer Südpoltour sein muss.
Aber nein, er ist ja Mr. Smirnoff-ICE und ist einfach locker zurück 120km zu seinem Gerödel, das ist ja verlockender......
Ich habe im Outdoor-Kontext selten eine Story gelesen die menschlich tragischer erscheint und auch outdoortechnisch sehr unplausibel ist, die anderen sind halt nur Nudler und deshalb halb so schnell.
Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.
Ein trauriger Fall.
Für mich auch sehr seltsam: wenn ich knapp 2 Wochen unter höchster körperlicher sowie mentaler Anstrengung durch eine der Menschenfeindlichsten Umgebungen der Welt rennen würde... dann würde ich gewiss an der Forschungsstation anklopfen auf eine Runde Gastfreundschaft.
Eine warme Dusche, ein warmes Essen und die Gesellschaft von Menschen, das ist einfach zu verlockend. Da reichten auch normale Wintertouren, ich will gar nicht wissen wie das nach einer Südpoltour sein muss.
Aber nein, er ist ja Mr. Smirnoff-ICE und ist einfach locker zurück 120km zu seinem Gerödel, das ist ja verlockender......
Ich habe im Outdoor-Kontext selten eine Story gelesen die menschlich tragischer erscheint und auch outdoortechnisch sehr unplausibel ist, die anderen sind halt nur Nudler und deshalb halb so schnell.
Nicht unbedingt. Nach so einem Ereignis ist man selber nicht unbedingt der Rationalste. Kann gut sein, dass er es geschafft hat, und einfach so voller Freude war dass er simpel darauf vergessen hat.
Bestes Beispiel, Touching the Void. Hätte mir jemand erzählt, dass er das gemacht hat, würde ich ihm auch nicht glauben. Irgendwie hat es sich im Internet zu 180° verändert, waren früher die Leute viel zu gutgläubig, sind sie heute äusserst skeptisch, glauben garnichts, und bezeichnen andere erst mal als Lügner und Betrüger.
Achtung, das soll jetzt nicht im Umkehrschluss heißen, dass man alles für bare Münze nehmen soll. Mit der Zeit wird es sicher eine Aufklärung dazu geben, und auch wenn nicht, soll es mir recht sein. Das soll jetzt im Umkehrschluss wieder nicht heißen, dass man nicht darüber diskutieren kann, oder soll.
Ich kann verstehen dass einige Polarforscher sich jetzt auf die Füße getreten fühlen. Ob berechtig oder nicht, das ist nicht an mir zu urteilen.
Naja
es ist nunmal so, dass solche Leistungen nicht aus dem nichts kommen. Dazu ist der Kerl Anfang 30 also auch nciht jemand der ganz neu bei der sache ist. Wenn man sich einfach mal anschaut was er in seiner Homepage so an gemachten touren aufzählt dann ist das ja ganz gut, aber weit weg von ausgewöhnlichem. Das sieht man auch schon am 7 Summits Projekt, für nen "Extrembergsteiger" ist das hmhm ja... gar nix! Das ist ungefähr so wie wenn nen ordentlicher Marathon Läufer behauptet er hätte, alleine damit keiner zuschaut, die Ultra trail du Mont Blanc strecke in neuer rekordzeit gemacht. Wenn der Kerl jetzt nen wirklich beeindruckendes Portofoilo an Touren auch gerade im extrem Ausdauer bereich hätte dann würde man ihm das eventuell sogar glauben.
Und zu den Medien. Nun früher gabs einfacvh viel weniger Presse, heute bastelt sich jeder seine eigne homepage posaunt möglichst laut rum, lässt sich vom örtlichen bäcker sponsoren und macht "extreme sachen"
Kommentar