Probleme mit der isomatte

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  • jeskodan
    Fuchs
    • 03.04.2007
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    Probleme mit der isomatte

    Hallo
    ich habe seit ich denken kann auf Touren immer erhebliche Probleme mit der Isolation der Isomatte/n.
    ich habe unter anderem Rondanen + Teile Dovrefjell durchquert und etliche Wintertouren im Alpenvorland und den Alpen hinter mir. Beim schlafen hatte ich immer Probleme, dass es mir, hinten am Oberschenkel, kalt wurde (später auch teils am Rücken, startend aber immer dort) selbst wenn mir sonst absolut bolle warm war.

    Genutzt habe ich ne Snowline von ME (1000g, 700 oder 750er?) der für den Temp Bereich immer ausreichend war (kalt war mir vom Prinzip her eigentlich nicht). Bei vielen Touren nutzte ich ne 1,9 evazote (vom Globi) und ne Ridgerest unten/obendrauf. Die Chance warm zu kriegen gabs aber nur wenn ich Kleidung unterlegte (und auch heute noch mache) und zwar alles was da ist, also von der Daunenjacke bis zum Ersatzhandschuh.

    Ich habe auch festgestellt, dass die Schmelze unter mir meist deutlich stärker ausviel als bei den Kollegen (nachm Abbau im Schnee), ich habe also wirklich irgendwie ne Kältebrücke aufgebaut. DieKollegen haben auch immer Daunentüten genutzt und eigentlich ähnlich dicke Iso Kombis.

    Im schlafsack bin ich normal angezogen, also je nachdem wie kalt und wieviel Pulka Platz: 1-2lange Unterhosen(eventuell die Zeltfleecehose) und obenrum Hemden und nen Fleece, plus Mütze und Atemschutz wenn nötig), auch hier wieder durchschnittliche, also weder sehr dünn noch dick. Prinzipiell komme ich im Winter mit wenig Kleidung zurecht und bin relativ Kälte unsensibel und habe auch mal häufiger sehr wenig an, bin also nicht prinzipiell anfällig.

    Hat einer ne Idee wo mein Prob liegen könnte?

    Ps: Hab auch mal aus Schlafsackmat ein Unterdecke genäht, aber die hatte auch keinen durschlagenenden Erfolg.

    pps: ach ich neutze den Kram auch beim bergsteigen, da dabei ständig irgendwas spitzes rumliegt (Eisschrauben, Pickel, steigeisen...) sind diese ganzen schönen Luftmatratzen leider raus(((
    Zuletzt geändert von jeskodan; 17.05.2014, 14:29.

  • Sarekmaniac
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    • 19.11.2008
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    #2
    AW: Probleme mit der isomatte

    Die Problemkonstellation ist schon etwas ungewöhnlich. Physik ist Physik, und das Isolationsvermögen einer Matte/Mattenkombination ist ein personenunabhängiger Wert. Dass Du, in einer gegebenen Situation/Temperatur und bei identischer Isolierung nach unten, genausoviel Wärme erzeugst wie die Kollegen, die neben dir liegen, aber mehr Wärme nach unten abgibst als sie, erscheint mir unwahrscheinlich.

    Und Evazote plus Ridgerest ist auch isolationstechnisch eine Hausnummer, das müsste "eigentlich" bei jeder Temperatur reichen. Wenn Du durch so eine Kombi hindurch überdurchschnittlich viel einschmilzst, kann das eigentlich nur an überdurchschnittlicher Wärmeerzeugung liegen, was dazu passt, dass Du dich als eher kälteunempfindlich einschätzt.

    Vielleicht ist das mit dem "tiefer Einschmelzen" eine Fehlinterpretation, und deine Beobachtung hatte andere Gründe (Du bist schwerer, hast dich nachts mehr bewegt, auf deiner Seite des Zelts war der Schnee zufällig etwas weicher etc.)



    1) Vielleicht ist das mit dem "kälteunempfindlich" bei dir in Ruhe anders als in Bewegung?

    Bei mir ist immer alles paletti, solange ich mich bewege, bei Stillstand bekomme ich ganz schnell (IMO überdurchschnittlich große) Probleme. Das ist ja eine Binsenweisheit, ich glaube aber aufgrund eigener Erfahrung, dass die "Pendelausschläge" der körpereigenen Thermoregulierung von Mensch zu Mensch unterschiedlich groß sein können. Will sagen es kann sein, dass Du in Bewegung problemlos genug Wärme erzeugst, aber dein Körper, wenn er in Ruhemodus geht, zu stark runterreguliert. Zum normalen Schlafrhythmus gehört auch ein Absinken der Körpertemperatur, bei manchen Menschen etwas stärker, bei anderen weniger.

    Mögliche Lösungen:

    -konsequenter Kälteschutz in Ruhe. Gar nicht mal unbedingt in Pausen, solange sie nicht zu lang sind, danach läuft man sich ja wieder warm, sondern nachdem das Tagwerk vollbracht ist. Also anhalten, als erstes Daunenkleidung/Primaloftkleidung und warme Booties an, danach erst Zelt aufbauen etc. Deine Problemzone im Schlaf sind die Oberschenkel, warum auch immer, also solltest Du die Beine konsequent warm halten. Abends dann aus der Isolierbekleidung direkt in den Schlafsack. Wenn ich das nicht mache bzw. nach einem langen Tag ausgelaugt bin, merke ich das in meinem "eigentlich" für alles ausreichenden Schlafsystem immer am Rücken, bzw. auf der Mattenseite - das Gefühl, die Matte sei kalt, sei feucht, wärme sich nicht auf...

    Edit: Und zusätzlich zum Kälteschutz in Ruhe: Tagsüber eine Jacke, die über den Allerwertesten geht.

    -wärmerer Schlafsack? Wie oben schon gesagt, die Kombi Evazote plus Ridgerest kann IMO das Problem nicht sein.

    2) Wärmeverluste der Matte nach oben und seitlich (Wärmeabgabe an die Luft). IMO besonders relevant, wenn man sich im Schlaf viel bewegt. Ich benutze z.B., wenn ich es nicht tragen muss, eine fette, superbequeme Therm-a-Rest Basecamp. Aaaber: Sobald es ein paar grad minus hat, nervt jede Bewegung, weil sich die Druckpunkte verlagern und man kalte Stellen fühlt, die erst wieder "langwierig" aufgewärmt werden müssen. IMO ist der Effekt bei den von dir eh nicht genutzten Luftmatten größer als bei Evazote. Evazote zeichnet sich dadurch aus, sich sofort bei jeder Berührung "warm" anzufühlen. Evazote als oberste Schicht deshalb schon mal eine gute Idee (ich lege bei Kälte gern eine dünne Eva auf die Basecamp drauf).

    Noch stärker als bei einer Eva ist der unmittelbare Wärmeeffekt bei Berührung IMO nur bei Fell. Ein Rentierfell wärmt wie die Hölle, ich kenne nichts Wärmeres.

    Du könntest also:

    -versuchsweise ein zugeschnittenes Rentier- oder Schaffell mit einer Eva kombinieren, Eva unten, Fell oben. Fellgröße ca. 120 x 60 bis 90 x 50, je nach Körpergröße, das sollte für den Bereich Schultern bis Gesäß ausreichen.

    -versuchsweise das Fell unterseitig in den Schlafsack legen. Das verhindert Wärmeverluste durch Bewegungen und bringt nach meiner Erfahrung einen deutlichen Wärmegewinn. Wenn Du damit gut fährst, wäre der nächste konsequente Schritt ein Schlafsack ohne Seitenstege, in dem Du die Daunen auf die Oberseite schütteln kannst, und der außerdem etwas weiter geschnitten ist (Du wirst feststellen, dass das Fell im Schlafsack ganz gut "aufträgt" und den Innenraum merklich verkleinert).

    3) Du schreibst, dein kritischer Punkt seien die Oberschenkel. Ich nehme an, Oberschenkel-Unterseiten= Rückenlage. Du könntest versuchsweise im Kniebereich den leeren Rucksack quer unter die Evazote legen, dann liegen die Beine leicht erhöht und die Oberschenkel, bzw. Beine insgesamt haben mehr Abstand zum Boden.
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 17.05.2014, 22:20.
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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    • jeskodan
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      #3
      AW: Probleme mit der isomatte

      Ah da sind ja schon ein paar Ideen.

      Das mit dem rucksack werde ich auf jedenfall probieren (wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen die Oberschenekl Rückseite ist wie von dir vermutet

      Fell muss ich mal schauen und mich mit beschäftigen (vorallem bin ich hardcore allergiker

      Schlafsack fällt in den meisten Sits raus, gerade am wochenende hab ich wieder obenrum "geschwitzt" und unten gefroren. Aber tendenziell bin ich schon ein kleiner "backofen". sprich das einschmelzen kommt wahrscheinlich vorallem aus mir selbst. bewegen tue ich mich wohl eher wenig, allein weil im Winter mit dem Atemloch das alles nicht so einfach ist


      Ein guter Punkt ist generelle Abkühlung der Beine, die sind meist ziemlich kühl (kein frieren, aber weniger Kleidung als obenrum), vielleicht achte ich da in Zukunft etwas mehr drauf (2/3 lange Unterhose...). Daunen überhosen etc sind bei den bergtouren leider fast unmöglich, da ich ziemlich radikal gewicht sparen muss

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      • Sarekmaniac
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        #4
        AW: Probleme mit der isomatte

        Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
        Ein guter Punkt ist generelle Abkühlung der Beine, die sind meist ziemlich kühl (kein frieren, aber weniger Kleidung als obenrum), vielleicht achte ich da in Zukunft etwas mehr drauf (2/3 lange Unterhose...). Daunen überhosen etc sind bei den bergtouren leider fast unmöglich, da ich ziemlich radikal gewicht sparen muss
        So was wiegt nicht viel:

        http://klattermusen.se/produktsida.p...sex=2&curr=EUR

        Preislich wesentlich günstiger (und nicht viel schwerer) kommt das, wenn Du irgendeine einfache Primalofthose kaufst und kürzst. Oder bei Roberts oder Nahanny anfragen, was die für so eine Sonderanfertigung nehmen.

        Ob Du als Allergiker mit Rentierfell klar kommst, müsstest Du probieren. Allrdings ist das packmaß recht ordentlich, und super leicht ist es auch nicht. Meins wiegt, zugeschnitten auf 55 x 90, 850 g und hat das Packmaß einer dicken Evazote. Also eher was für Pulkatouren.

        Bei Interesse schicke mir eine PN, ich habe von Bastelarbeiten bestimmt das eine oder andere Reststückchen, was ich dir für einen "Allergietest" schicken könnte.
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        • woodcutter
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          #5
          AW: Probleme mit der isomatte

          Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
          ...bewegen tue ich mich wohl eher wenig, allein weil im Winter mit dem Atemloch das alles nicht so einfach ist


          Ein guter Punkt ist generelle Abkühlung der Beine, die sind meist ziemlich kühl (kein frieren, aber weniger Kleidung als obenrum), vielleicht achte ich da in Zukunft etwas mehr drauf (2/3 lange Unterhose...). Daunen überhosen etc sind bei den bergtouren leider fast unmöglich, da ich ziemlich radikal gewicht sparen muss
          Hätte als mögliche Ursache für die Wärmeverluste "nächtliche Unruhe" vermutet, also unbewusst doch mehr Bewegung als du selbst einschätzt.

          Dem kann man mit den modernen Aktivitätstrackern auf die Spur kommen.

          Mit mehr Kleidung unten rum wäre ich vorsichtig, das kann zum Abschnüren der Blutversorgung führen, als wenn schon, dann wirklich leichte + lockere Sachen probieren.

          Mit Mittelchen kann man die Haut an den Beinen "anregen", also z.B. mit Melissengeist u.ä. - nach Geschmack - einreiben.

          Stichwort restless legs, vielleicht findest du unter diesem Themenfeld weitere Ursachen, Ideen und Lösungsvorschläge.

          Das Problem mit der Isomatte ist m.E. wohl eher ein Problem deiner Rückenlage und er damit möglicherweise verbundenen "Schwachstelle" im Hüftbereich, über den nun mal alles läuft: Nerven und Blutbahnen. Kommt es dort zu Einengung, Abdrücken u.ä. dann gibt es Unterversorgung und Kälteempfinden.

          Empfehle deshalb mal durchchecken lassen, z.B. bei einem Osteopathen (wikipedia). Mein (kassenärztlicher) Hausarzt bietet das an, es gibt - wer Heilpraktiker meiden will - einige Schulmediziner, regional vor Ort einfach mal mit dem eigenen Hausarzt sprechen und Empfehlungen abfragen bzw. das örtliche Telefonbuch konsultieren.

          Viel Erfolg !

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          • JonasB
            Lebt im Forum
            • 22.08.2006
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            #6
            AW: Probleme mit der isomatte

            Wie alt sind die Matten denn?
            EVA hält zwar lange, aber nicht ewig. Wenn das Material alt ist und du ggf. auch noch schwer oder z.B. nur sehr punktuell auf den Matten liegst, dann drückst du die Matte(n) schnell auf nur noch einige mm zusammen. Da Isoliert dann nicht mehr all zu viel.
            Nature-Base "Natürlich Draußen"

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            • jeskodan
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              #7
              AW: Probleme mit der isomatte

              stimmt "kurze" primaloft Hose wäre ne idee, muss mal schauen ob ich was finde, was ich auch über die Stiefel krieg.

              Rentierfell ist wegen dem Volumen wohl raus, da ich doch primär am berg unterwegs bin und dort vorallem auch große Rucksäcke vermeide (neben gewicht auch Windanfälligkeit, letztens mal wieder sauber umgeweht worden

              die Isomatten sind beide relativ neu, evazote nicht älter als 3-4 Jahre, die Ridgerest etwas mehr. Mit 70-75 kg bin ich dazu auch nicht übermäßig schwer.

              zum Thema Rückenlage, schlaft ihr auf der Seite oder Buch?. Im Winter krieg ich das nicht nicht hin, kleines Atemloch, abgetrennter Kopfbereich (über Wärmekragen), dazu hat mein dicker Schlafsack sanfte Züge innen (zum entfalten). Also ich kann mich da net viel bewegen, ist mehr so ein vollkommenes eingemümmelt sein

              Das mit der Schwachstelle Rücken ist gar nicht so doof. Bin eh ein Rückenpatient, kann eventuell sein, dass dies ne indirekte Folge meines "Krüppeldaseins" ist, muss ich eventuell mal meinen Artzt fragen obs da bekannte zusammenhänge gibt.

              ps: nach meinem letzten Finalgon experiment bin ich erstmal wieder mit mittelchen zur durchblutungsanregung vorsichtig

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