Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

[Sarekmaniac]

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Ich denke, die Löcher halten mehr aus, als man meint (kommt natürlich auch auf die Laste an, die man ziehen will).

Ich würde es nicht zu kompliziert machen. Wenn Du den Lochbohrungen nicht traust, benutze sie als Führung, und befestige die Zugseile am Packsack (Rucksack?) und zurre den seinerseits auf dem Schlitten fest.

[edreoj]

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Ich habe mehrere Berichte von Leuten gefunden, die PVC-Rohr, Wäscheständer-Stahlrahmen und was auch immer noch als Zuggestänge nutzen, nur kein Baumarkt-Alurohr.
Spricht irgendetwas gegen ein solches Rohr? Hat jemand Erfahrung und wenn ja, mit welcher Stärke bei welchem Pulkagewicht/Geländeprofil? Mein Plan war, die Enden z.B. mit Panzerband zu entschärfen und eine Reepschnur durchzuführen. Und die Reepschnur dann wiederum an Beckengurt und Pulka zu befestigen.

[Sarekmaniac]

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Gestänge und so ein leichter Plastikschlitten passen IMO nicht zusammen. Eine stabile Gestängekonstruktion wiegt ja mehr als die Plastikschale, und alle Vorteile (schnell mal auf den Rücken nehmen) gehen verloren.

Wenn die Last so schwer wird, dass ein Gestänge nötig wird, greift man besser zu einer echten Pulka.

Die vertrauenerweckendsten Eigenkonstruktionen, die ich gesehen habe, waren mit GFK-Rohr oder Stab. Von Baumarktalu würde ich aus eigener Erfahrung auch abraten. Eine Alternative wäre vielleich noch ein ausgedientes Paar Aluminium-Skistöcke.

Ich habe mir jetzt was aus einer geschälten PE-1000-Platte gebastelt. Das Teil wiegt mit allem Drum und Dran, also inklusive Gummi-Spannseile, Karabiner, Zugseile, 905 Gramm. Die Platte ist 1,2 bis 1,3 mm stark (der Hersteller hat die angegebene Toleranz, 1 mm + 0,3/ -0, voll ausgeschöpft). Macht aber nix, der Schlitten lässt sich nach wie vor rollen, und beladen kriegt die Schale eine solche Steifigkeit, dass sie sich am Boden nicht mehr (in Querrichtung) rundet.

[Heimdall]

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Sarekmaniac, das ist geil, mußt Du unbedingt mal zeigen...Für Felskontakt wohl nix, aber für bewaldetes Gebiet mit wenig Ausrüstung wahrscheinlich ideal!

[Sarekmaniac]

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Aber gern. Bevor ich den Skisack zumache, ein paar Bilder:

Seitenansicht:




Schnürung mit Gummi und drei Minikarabinern:




Mit Isomatte:




Die Zugseile werden per Karabiner mit dem Handgriff des Rucksacks gekoppelt:






Da verrutscht nichts:




Die Ausformung der Wanne ist vorn und hinten symmetrisch, die Überlappungen wurden verschraubt:




Der Übergang zum Tragemodus dauert zwei Minuten. Muss man nur die Karabiner einmal lösen, um an die fixierten Tragegurte und Packriemen zu kommen, die Zugleinen zwischen Schlitten und Rucksack verklemmen und die Isomatte auf der Gegenseite fixieren:










Der Schlitten lässt sich in etwa auf das Format einer 9-mm-Evazote-Matte rollen. Und passt absolut stressfrei in den Skisack:

Sarekmaniac, das ist geil, mußt Du unbedingt mal zeigen...Für Felskontakt wohl nix, aber für bewaldetes Gebiet mit wenig Ausrüstung wahrscheinlich ideal!

Zum Thema Felskontakt: PE-1000, habe ich gelernt wird u.a. zur Auskleiden von Schüttgutrutschen im Bergbau verwendet.

[JonasB]

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Sehr schöne Lösung. Mir gefällt die Bug und Heckform- und Lösung besonders!

[Torres]

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Ja, klasse. Toll gemacht. Was zu erwarten war .

[chriscross]

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Super, einfach, genial.

[Heimdall]

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Mensch Barbara, Du bist ein Genie! Das Ding sieht ja so aus, wie die Pulken auf dem Yukon Arctic Ultra, also wie Du das vorne mit dem Knick gelöst hast...Genau so muß dat!

...und immer wenn ich den Rucksack sehe, wir mir ganz warm ums Herz! Sowas leichtes brauche ich auch noch, nur leider bin ich zu blöd und zu faul mir das so zu bauen. Eine Art kurzer Toboggan, wäre auch geil und leichter machbar.

Danke für die Vorstellung!

[Tie_Fish]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Bitte zum ForumsCamp mitbringen! Dankeeeee!

[edreoj]

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@Sarekmaniac: Ich finde deine Pulka toll und möchte sie nachbauen. Allerdings habe ich eine Frage: Am Ende meiner Tour wird mein Rucksack um ca. 10kg Essen erleichtert und dadurch schätzungsweise 25cm kürzer sein, das ließe sich nur begrenzt durch einen lockerer gepackten Schlafsack verringern. Durch die Verschraubungen scheint mir, als könne man die Pulka nicht unbegrenzt verkürzen. Wie sind deine Erfahrungen damit? Eine Schraube aufgemacht? Ich hatte überlegt, statt Schrauben Nieten zu nehmen, da würde diese Option ausfallen.
Vielen Dank vorab!

[Sarekmaniac]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Hi Edroj: Erfahrungen noch keine, frag mich in zwei Wochen Da die Zugseile aber an der Last einsetzen und der Schlitten quasi nur daran gezurrt ist gehe ich davon aus, dass dann hinten eben einfach Luft ist. Macht ja nichts.

Nieten: wäre eine Alternative. Mir sind selbst gemachte Nieten schon aufgegangen auf Tour, deshalb schraube ich lieber.

Die zusätzliche Idee bei diesem Schlitten ist, dass man, wenn die Gleitfläche irgendwann abgenudelt ist, das Ganze (sogar unterwegs)aufschrauben, in Gegenrichtung wölben und wieder verschrauben könnte (also die Innenfläche zur Gleitfläche machen). Das geht bei Nieten nicht.

Tie: Ja bring ich mit, legen wir dann neben die 210 cm Acapulka von Johannes...

[cast]

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Fragt sich nur warum die Hersteller, die seit Ewigkeiten Erfahrung mit Pulken haben so was noch nicht gebaut haben, bzw. warum bspw Tobbogans eher lang und schmal sind, anstatt kurz und breit......

IMHO ist das Gewicht pro Fläche bei den selbstgebauten zu ungünstig. Sprich er sinkt zu tief ein um noch bequem gezogen werden zu können.

Auf Eis bzw festgepresstem Schnee mag das okay sein, aber Wald und Tiefschnee, wohl eher nicht.

Aber jeder wie er will.

[Sarekmaniac]

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Cast, genau umgekehrt. Das Teil schwimmt in Tiefschnee hervorragend auf, und bleibt im Großen und Ganzen in der Spur. Natürlich sollte man ihn, bei der in der Tat keine Fläche, nicht mit 40, 50 kg beladen. Aber das habe ich ja auch nicht vorgesehen. Anfangsgewicht war etwa 22, 23 kg.

Wenns steiler und der Schnee härter wird, wird es eher nervig, wegen der mangelnden Spurstabilität. im Prinzip ist er da aber noch schneller. Wenn man beispielsweise in der Loipe flott unterwegs ist, bleibt er hinter einem und überholt nicht.

Die Materialeigenschaften sind hervorragend, das Teil zeigt nach ca 200 km praktisch keine Benutzungsspuren. Einmal habe ich bei einer Abfahrt eingefädelt, die Pulka ist vor einen Baum und hat mich, in voller Fahrt, ausgebremst. Ich war überzeugt, dass im Material was gerissen sein muss. Aber nix war. Eine Seite der Frontwölbung hat es durch den Aufprall nach innen gestülpt, ich habe die Wölbung zurückgedrückt, das wars.

Ich denke, man könnte daraus auch eine "richtige" Pulkaschale bauen, für 30-40 kg Zuladung.

[Philipp]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

[...]wegen der mangelnden Spurstabilität.

Prinzipiell gefällt mir Deine handliche Pulka. Hast Du schon mal überlegt, sie mit Kufen auszustatten? Ich könnte mir vorstellen, daß man Kufen aus PE-Profil mittels Klettband oder Druckknöpfen anbringen können müßte, ohne dabei das angenehme Packmaß zu beschränken.

Gruß, Philipp

[JonasB]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Kufen aus PE-Profil mittels Klettband oder Druckknöpfen anbringen können

Druckknöpfe oder Klett geht nicht. Aber ebenfalls verschraubt ist kein Problem.
So habe ich es bei meiner neu entwickelten Komfort Pulka auch gemacht.

[Philipp]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Druckknöpfe oder Klett geht nicht.

Hast Du das ausprobiert oder ist das Deine Vermutung, ggf. aufbauend auf anderweitig gemachten Erfahrungen?

Ich bin immer wieder erstaunt, welche Kräfte ein Klettverschluß halten kann und frage mich, warum er sich nicht auch für Kufen an einer Pulka eignen sollte.

Gruß, Philipp

[JonasB]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Hast Du das ausprobiert oder ist das Deine Vermutung, ggf. aufbauend auf anderweitig gemachten Erfahrungen?

Nicht ausprobiert. Es basiert auf Materialerfahrungen.
Hin zu kommt- wenn der Klett nur minimal abgelöst ist, sammelt sich Eis darin, dann hält er gar nicht mehr.

[Sarekmaniac]

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Ich bin zwar nicht Jonas, aber: An den Kufen wirken ständig Scherkräfte. Bei Jonas letzter Version der Leichtpulka, die ich letztes Jahr benutzt habe, habn sich sogar die angeschraubten Kufen lose gerappelt, weil keine Stoppmuttern verwendet wurden.

Bei Klett würde ich zudem annehmen, das es sich nur irgendwo zu lösen beginnen muss, und dann setzt Schnee das Klett zu, die Klettwirkung ist dann gleich Null, und dann "nagt" es an dieser Stelle immer weiter und löst sich. Wenn man dann an einem Ast/Stein mit der Kufe hängen bleibt, wird sie abgezogen.

Kufen würde ich nur mit Stoppmuttern schrauben oder dauerhaft vernieten. Am ehesten Schrauben durchschrauben und einsenken, und die Löcher mit einem harten Grundwachs auffüllen. Was den Transport angeht, hat man dann entweder eine etwas größere Montageaktion vor dem Start, oder ggf. lässt sich die Pulka um die Längsachse (also parallel zu den Kufen) so weit rollen, dass sie beispielsweise in den Skisack passt. Ich würde vermuten, dass das geht.

Über eine längere, schmalere Pulka, mit Kufen und Leicht-Gestänge und etwa 100-120 l Ladevolumen denke ich momentan nach (sozusagen die "Kahlfjäll-Variante).

Die Option "auf den Rücken nehmen" habe ich auf der letzten Tour kein einziges Mal genutzt.

Jonas: Sieht interessant aus. Insbesondere der radikale Schritt, überhaupt keine Wanne mehr zu formen. Liegt der Packsack nur auf der Platte, oder ist er fest verbunden?

[Moltebaer]

AW: Kleiner, leichter Plastikzugschlitten gesucht

Schraubgewinde lassen sich auch einfach mit Leinöl tränken, welches harzig wird und dann quasi LocTite-handfest ergibt, wenn man aus "Gründen" auf selbstsichernde Muttern verzichten sollte.
Bin momentan mit diesem SnowCarver-Kinderbob unterwegs - bisher keine nennenswerten Erfahrungen
Höchstwahrscheinlich werde ich dem Ding nach der Tour noch Kufen spendieren, kann nur besser werden.
Ich kann die Pulka an den Rucksack knoten und das Dufflebag vorm Körper tragen, bin aber sehr auf Barbaras Workshop gespannt!