Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

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  • wossam
    Gerne im Forum
    • 11.06.2009
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    • Meine Reisen

    Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

    Hallo,

    nach einigen gescheiterten Anläufen soll es dieses Jahr klappen mit der ersten Wintertour. Geplant ist von Abisko nach Nikkaluokta als Hüttentour, mit der Option auf Abstecher sowie evtl. Verlängerung nach Vakkotavare.
    Die Vorbereitung steht im Großen und Ganzen, nur einige Fragen sind noch offen. (Ich habe schon viel im Internet gesucht und auch hier im Forum, falls ich etwas übersehen habe, bitte einfach kurz posten )

    Wie ist die Winterausstattung der Hütten auf dem Kungsleden? Wandern um Abisko war ich schon (im Sommer), nur habe ich dort immer die Hütten gemieden. Feuerholz ist wohl da, gibts auch Papier, Rinde o.ä. zum Anzünden? Kann man auf den Holzöfen gut kochen oder braucht man doch eher einen Kocher (abgesehen von der zusätzlichen Sicherheit auf Tour)?

    Würdet ihr für den Abschnitt von Singi nach Vakkotavare Felle empfehlen? Sind die dort Luxus oder wirklich notwendig, weils sonst nur in Serpentinen geht? Soll heißen: Pack ich sie ein oder lass ich sie hier und muss sie nicht schleppen...)

    Grüße, Ole

  • bjoernsson
    Fuchs
    • 06.06.2011
    • 1863
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

    Die Hütten am Kungsleden sind alle bewirtschaftet. Das heißt, es gibt einen Hüttenwart, der das Geld für die Übernachtung einsammelt, Schlafplätze zuweist, Proviant verkauft, bei Fragen zur Verfügung steht, etc.

    Einen Kocher darfst du in den Hütten nicht benutzen.

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    • weisseruebe
      Erfahren
      • 20.09.2010
      • 152
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

      Hallo,

      also die richtigen Hütten sind wie schon erwähnt, bewirtschaftet. Dort bekommst Du trockenes Brennholz, das Du teilweise noch selbst sägst und spaltest. Aber um Ofen, Papier usw. musst Du dich nicht kümmern. Besonders in viel genutzten Hütten brennt eh der Ofen den ganzen Tag lang.
      Eigentlich braucht man dort nicht mal einen Winterschlafsack.
      In den Windschutzhütten sieht das anders aus, aber dort darf man sowieso nicht schlafen ohne Not. Eigentlich soll dort Brennholz lagern, aber darauf verlassen sollte man sich nicht. Dort kann ein Kocher sehr hilfreich sein - damit kann man auch ein WENIG heizen.
      Felle würde ich mit Gepäck immer mitnehmen. Die sind bei den Steigungen immer hilfreich!
      Mit wie viel Gepäck wollt ihr unterwegs sein? Rucksack?

      Meine Erfahrung beim Langlauf ist, dass ich mit Pulka schon bei relativ wenig Gepäck viel sicherer Fahre als mit Rucksack (so ab 20kg).

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      • OttoStover
        Fuchs
        • 18.10.2008
        • 1076
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

        I have just used a handful of the huts on Kungsleden, the Padjelantaleden is closer to my place and therefore I'm there more often. You got one answer and I may fill in some extra info. All of the huts have propane gas for cooking, some have propane for heating also. Those that have wood for heating have a pile of 1,5 metres of whole logs inside a shed. You are then required to saw and chop the wood you need for the heating. Quite impressive when you look at the prices for accomodation! Remember to be a member or the prices are 100 SEK higher even.

        Here is a link to the info site of one of the huts.
        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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        • wossam
          Gerne im Forum
          • 11.06.2009
          • 50
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

          Ich hatte die Seiten des STF nicht ausreichend gelesen, und dachte, die Hütten wären zwar offen aber nicht bewirtschaftet. Die Preise für die Übernachtungen sind auf Dauer natürlich schon happig (auch wenn man natürlich ganz schön viel Luxus mitten im Fjell bekommt). Aber mit Zelt kommt erst mit der nächsten Tour dran
          Über Felle bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, von den Steigungen her hatte ich die letzten Jahre wenig Probleme (im Harz und Fichtelgebirge). Bin mir nur nicht sicher, wie das wird, wenn ordentlich Wind dazu kommt. Aber zur Not sitze ich es aus, genügend Reservetage sind eingeplant. Ne Pulka wollte ich nicht mitnehmen, das Rucksackgewicht wird wohl bei 12-14kg liegen.

          Vielen Dank nochmal für hilfreichen Antworten.
          Grüße, Ole

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          • wossam
            Gerne im Forum
            • 11.06.2009
            • 50
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

            Hallo,
            die Nachbereitung bin ich ja noch schuldig... Weniger als Reisebericht, eher Erfahrungsbericht und eine Zusammenfassung für alle, die die Tour auch einmal machen wollen.

            Charakter der Route:
            Die Tour habe ich solo gemacht, was überhaupt kein Problem war. Übernachtet habe ich in den STF-Hütten, allesamt bewirtschaftet, in jeder zweiten (oder spätestens dritten) kann man Essen zukaufen. Die Route selbst ist einfach, zumindest wenn die Sicht gut ist.
            Eigentlich dachte ich, auf der Tour etwas mehr alleine zu sein, aber selbst 2-3 Wochen vor Ostern war überall viel los. Nur auf der Nallo war ich der einzige Gast.

            Zur Route:
            Die Tour (siehe Karte) ging nun von Abisko über Abiskojaure, Alesjaure, Vistas, Nallo, Sälka, Singi, Kebnekaise nach Nikkaluokta. Geplant war eigentlich von Abisko über Abiskojaure, Unna Allakas, Alesjaure, Tjäktja, Nallo, Sälka, Singi, Kaitumjaure, Teusajaure nach Vakkotavare. Grund für die Änderungen waren die Steigungen nach Unna Allakas und Teusajaure und Lawinenwarnungen zwischen Tjäktja und Nallo. Als schöne Option mit nur geringeren Steigungen wurde mir unterwegs von Sälka nach Hukejaure, Sitasjaure und Ritsem empfohlen. Leider spielte hier aber das Wetter mit starken Gegenwinden nicht mit...
            Entlang des Kungsleden ist der Weg mit Wintermarkierungen (rote Kreuze in Abstand 40 - 50m) ausgestattet, der Abstecher nach Vistas und Nallo ist jedoch nicht markiert. Allerdings ist das Tal recht markant, sodass es wohl nur bei wirklich schlechter Sicht schwierig wird.
            Die einzelnen Etappen lagen zwischen 21 und 9 km, wobei mir die 21km auf der Strecke von Abiskojaure und Alesjaure als 2. Etappe erst reichten. Die späteren 9km zur Mitte der Tour waren dann aber doch arg kurz (bei starkem Rückenwind). Viele kombinieren je zwei der mittleren ca. 9km Etappen zu einer und laufen von einer Hütte mit Shop zur nächsten (mit Shop). Dadurch können die kleineren Hütten manchmal recht leer sein.

            Zum Wetter:
            Die ersten drei Tage war perfektes Wetter, nur leichte Minusgrade um -5° und Sonne pur. Die insgesamt kälteste Temperatur waren -15° morgens nach einer klaren Nacht, allerdings bei relativ wenig Wind. Danach wurde das Wetter wechselhaft, mit teils "hartem" Wind (laut schwedischen Wetterbericht), d.h. bis 20m/s = 72 km/h. Bei meinen recht gleichmäßigen milden Temperaturen war damit der Wind für die gefühlte Kälte eindeutig der wichtigste Faktor. Und schon bei leichtem Wind und leichtem Schneefall wirds schwierig mit dem Whiteout.
            Einige Schweden hatten zusätzlich auch Seile dabei, um im schlimmsten Fall entlang der Wintermarkierungen von einer Markierung zur nächsten den Weg suchen zu können (einer bleibt bei der letzten Markierung stehen, der andere sucht die nächste Markierung und gibt dann ein Zeichen).
            Ob das Wetter typisch war, kann ich euch noch nicht sagen. Evtl. können andere dazu ja etwas mehr Auskunft geben.

            Ausrüstung:
            An Ski hatte ich Backcountry Schuppen Ski (Madshus Glittertind MGV) mit durchgehender Stahlkante und SNS-Bindung, sowie die Stiefel Salomon X-ADV-6. Ich selbst mit der Kombi ganz gut zurecht gekommen, trotz manchmal ruppiger Beanspruchung. Die Stiefel selbst könnten etwas steifer im Knöchel sein, auf dem Harsch war es recht schwierig, gezielt die Kante einzusetzen. Ausserdem sind sie nicht wasserdicht, was bei Schneeregen der totale Mist war. In Abisko habe ich Stiefel von Crispi in der Hand gehabt, die sahen nicht schlecht aus. Und nächstes Mal nehme ich Felle mit, das würde für mich als mittelmäßigen Skiläufer einiges einfacher machen (auch wenn etliche Schweden ähnliche Probleme hatten).
            Für die Navigation hatte ich Karte und Kompass mit. Für mich selbst reicht das vollkommen aus, allerdings werde ich mir nächstes Mal doch ein GPS besorgen. Erstens sieht man selbst bei "leichten" Whiteout (Triebschnee oder leichter Schneefall mit Sichtweiten von 400 m) auf dem Schnee in einem weiten Tal ohne Wintermarkierung keinerlei Konturen mehr, zum Anderen musste ich lernen, dass A-GPS fähige Telefone mitunter tagelang nach einem GPS-fix suchen und somit unbrauchbar sind (meine Meinung).
            Die restliche Ausrüstung ist nun ne Frage nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis: Auf den Hütten findet man fast alles, bis hin zu den Decken auf den Betten und nen kleinen Shop... Trotzdem hatte ich einen Winterschlafsack mit, dazu Biwaksack, Schneeschaufel, Benzinkocher, Topf und Essen für 10 Tage. Eine wintertaugliche Isomatte hatte ich mir dann aber gespart. Was aus meiner Sicht auf jeden Fall mit muss, ist eine Thermoskanne für die Pausen.
            An Kleidung hatte ich mich bis max -20° (in Bewegung) eingestellt (aus eigenen Erfahrungswerten).

            An- und Abreise:
            Komplette Strecke ab Nürnberg mit der Bahn, d.h. zwei Nachtzüge. Wenn man von Stockholm mit der Bahn in der Norden, ist man mit dem Flieger auch nicht wirklich schneller (zumindest wenn man im Zug recht gut schlafen kann).
            Auf der Hinreise habe ich eine gute durchgehende Verbindung gehabt, was recht gut klappte. Am besten bei der deutschen Bahn alles durchgehend buchen und nicht getrennt, dann fühlt sich die schwedische ggf. nicht deutsche / dänische Verspätungen verantwortlich, falls man doch mal zu spät dran ist. Obwohl die SJ da wohl sehr zuvorkommend sein soll.
            Auf der Rückreise lieber einen Tag in Stockholm oder in Malmö einplanen, da der Nachtzug von / nach Narvik so eher generell Verspätungen von etwa einer Stunde haben soll...

            Ankedoten:
            Seit Beginn der Tour schwebte die gesamte Zeit die Frage im Raum, was an der Kebnekaise-Station wird: Zum Start war bei einer Militärübung eine norwegische Herkulesmaschine an der Westflanke des Kebnekaise zerschellt. Zum Einen wusste niemand genaues, auch die Hüttenwarte nicht. Zum Anderen war dort das norwegische Militär vor Ort zum Suchen. Die ersten Tage nach dem Unglück wurden Ankommende wohl direkt mit dem Scooter zur nächsten Hütte gebracht.

            Grüße, Ole
            Zuletzt geändert von wossam; 03.06.2012, 10:01.

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            • retebu
              Erfahren
              • 15.09.2008
              • 433
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Wintertour: Hütten auf dem Kungsleden

              Schöne und ausführliche Zusammenfassung.
              Vielen Dank.

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