Verständnisfragen zur Lawinenkunde

[cabernet]

Hallo Auskenner/innen,

ich arbeite gerade das Buch „Sicher am Berg: Skitouren: Risikomanagement Stop or Go© und Notfall Lawine“ des österr. Alpenvereins durch.
Sehr interessant. Was mir aus der Lektüre nicht klar geworden ist:
Bei Schneefall ist doch relevant, ob und wie stark der Wind in der Nacht vor der Schitour geweht hat. Davon hängt ab, wie viel Schnee der Wind verfrachtet hat (Triebschneeproblem) und wie die kritische Neuschneemenge zu bestimmen ist.

Frage: Ab welchen Windstärken entsteht Triebschnee? Bereits ab 5km/h oder erst ab 20 km/h?

[Icefeather]

Bei Schneefall wird auch bei 5 km/h Schnee verfrachtet.
Ansonsten beginnt ab 15 km/h Windgeschwindigkeit die Verfrachtung von bereits gefallenem Schnee wenn die Schneekristalle locker und trocken sind.

[qwertzui]

Man muss natürlich auch noch auf der Rechnung haben, dass in den Bergen Düseneffekte entstehen, wodurch die Angaben zu den überregionalen Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen nur sehr grobe Anhaltspunkte liefern. Die Windgeschwindigkeit kann punktuell um ein Vielfaches höher sein. Von Ferne beurteilt, kann man zwar von einer hohen gemeldeten Windgeschwindigkeit auf Schneeverfrachtungen schließen, der Umkehrschluss ist ohne weitere Anhaltspunkte aber nicht sicher möglich.

[cabernet]

Danke euch für die interessanten und hilfreichen Antworten. Beides zeigt, dass die Planung (Filter 1) und die Beurteilung der Verhältnisse vor Ort und vor dem Einzelhang (Filter 2 und 3 nach Munter) zwei paar Schuhe sind.
Edit: Es sind 3 Paar Schuhe.