[Iglubau] Belüftung?

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  • Mjöllnir
    Anfänger im Forum
    • 07.01.2004
    • 14

    • Meine Reisen

    #21
    Zum Pulverschnee: Das wird anstrengend!
    Ich habe Anfang des Jahres einen Kurs in den Alpen besucht, bei dem wir auch Schneeunterkünfte gebaut haben. Durch die sehr niedrigen Temperaturen war der Schnee leider alles andere als kompakt. Während vier oder fünf Personen geschaufelt haben, ist einer mit Schi auf dem Haufen herumgelaufen und hat den aufgeworfenen Schnee komprimiert. Bis man eine Unterkunft für vier Personen fertig hat, muss man schon eine Weile schaufeln.
    Zur Belüftung: Hmm wie erklär´ichs am besten.
    Stellt euch eine Ananasscheibe aus der Dose vor (die mit dem Loch in der Mitte). Diese Scheibe wird von einer Kuppel überspannt. Von aussen leicht ansteigend führt ein Kriechgang in die Mitte der Scheibe. Jetzt noch Ananas gedanklich durch Schnee ersetzen, das wars. Ich hoffe, das war verständlich?
    Zum schluss wurde mit dem Stiel der Lawinwnschaufel noch ein Loch schräg in die Decke gebohrt, um etwas Luft einströmen zu lassen. Nachts wurde dann in einer Nische eine Kerze angezündet, die die Temperatur auf kuschelige 3-4° ansteigen liess.
    Ausserdem wurden nachts alle Schneehöhlen kontolliert, so konnte man evtl. Sauerstoffmangel an der erloschenen Kerze erkennen.

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    • hikingharry
      Dauerbesucher
      • 23.05.2004
      • 788
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      OT@Christine M : Was ein Bergwanderführer (bzw. der Kurs dazu) ist steht da recht gut beschrieben. Siehe Untermenü beim Link Wanderführer oben in der Leiste.

      @alaskawolf1980: Schnee von der Sorte, wie du ihn beschreibst hatte ich bis jetzt nicht oft, und dann ging er nur ein bißchen übers Knie. Da hatte ich noch mit Wegschaufeln Erfolg. Ein entsprechend großes Loch, weils von den Rändern wieder nachrutscht, muß geschaufelt werden. Mehr fällt mir zu diesem Spezialfall momentan auch nicht ein.
      *???* Mhm, vielleicht ließe sich der Schnee so ähnlich komprimieren, wie es Mjöllnir erklärt hat -> Aufwerfen, niederfallen lassen. Und wenn dann ein Haufen da ist, aus diesem eine Plattform bauen. *???* Der nächste Winter kommt bestimmt. Werde ich dann einmal probieren.

      @Mjöllnir: Genauso habe ich das auch schon gemacht - und das ist echt anstrengend -> deswegen doch meistens lieber Zelt oder Tarp.

      Gruß hikingharry

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      • Thomas75
        Erfahren
        • 02.10.2004
        • 477

        • Meine Reisen

        #23
        @alaskawolf1980: Meistens lässt sich mit den Skiern eine Fläche "befestigen". Evtl. zwischen festtrampeln und Zeltaufbauen ein bisschen warten, da die Kälte hilft, den zusammengepressten Schnee zu verfestigen.
        Wenn das nicht geht, dann sollte man nach einem besseren Zeltplatz Ausschau halten. An Stellen, die nicht so sehr windgeschützt sind liegt in der Regel nicht so viel Pulverschnee, bzw. unter dem Pulverschnee findet man festere Schichten.

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        • waldschrat
          Gerne im Forum
          • 22.03.2005
          • 79
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von hikingharry
          Durch das Niederfallen des Schnees verändert sich wahrscheinlich die Kristallstruktur.
          Meinst Du wirklich?
          Die Kanadier meinten, dass es wichtig sei, dass der Schnee sich lang genug setzen kann - das würde bewirken, dass er fest wird.

          Vielleicht frieren die Kristalle dann etwas zusammen - aber eine Änderung der Kristallstruktur würde ich nicht erwarten.

          Zitat von alaskawolf1980
          meine Frage hat nichts mit dem eigentlichen Iglubau zu tun, sondern nur mit der Herrstellung einer flachen festen Fläche (für z.B. Zelte).

          Das Problem ist also: Wie stelle ich unter den von mir beschriebenen Bedingungen eine feste Zeltstellfläche her?
          Hatten im März im Riesengebirge auch das Problem, dass wir bis zu den Hüften eingesunken sind. Mit Skiern an den Füßen.
          Wir haben erst mit den Skiern zusammengetreten, soweit es ging. Das war fest genug, dass man darauf liegen und knien konnte - fand ich ausreichend zum schlafen. Ist auch richtig bequem weich .
          Zelt / Tarp wurde mit Skiern unter den Füßen aufgebaut
          Ohne Skier natürlich wieder eingesunken bis zu den Hüften. Dann haben wir noch den Weg zum nächsten Baum zu Fuß festgetrampelt und einen kleinen Platz zum Kochen. War fast wie kochen an einem Tisch

          Ich denke, wenn Du so weit einsinkst, dann macht es keinen Sinn, gleich zu Fuß loszulegen. Damit macht man sich nur fertig. Wenn Du's fest für zu Fuß brauchst, dann lieber 2 Durchgänge - erst mit Ski, dann zu Fuß.

          Ach ja, mir wars da deutlich lieber, eine Weile den Schnee zusammentrampeln zu müssen als den härteren Schnee im Wind zu nutzen (mich Ski-Anfänger hatte es auf dem Kamm immer mal ein bissl rückwärts gepustet... über Nacht hatten wir uns dann nach 3 Bäume unterhalb der Baumgrenze verzogen) Allerdings hätte man oben sicherlich Schneehölen graben können, ohne dass irgendein Problem mit der Standfestigkeit aufgekommen wäre...

          Viele Grüße,

          Claudia

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          • hikingharry
            Dauerbesucher
            • 23.05.2004
            • 788
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von waldschrat
            Zitat von hikingharry
            Durch das Niederfallen des Schnees verändert sich wahrscheinlich die Kristallstruktur.
            Meinst Du wirklich?
            Die Kanadier meinten, dass es wichtig sei, dass der Schnee sich lang genug setzen kann - das würde bewirken, dass er fest wird.
            Leider eben nur meinen, und nicht wissen. So habe ich das geschildert bekommen, was beim Aufwerfen des Schnees in die Luft und folgendem Niederfallen passiert. Who knows? Zumindest waren das Bergführer, die sich ganz gut auskennen denke ich mal.

            Gruß hikingharry

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            • waldschrat
              Gerne im Forum
              • 22.03.2005
              • 79
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Hallo hikingharry

              Zitat von hikingharry
              Leider eben nur meinen, und nicht wissen. So habe ich das geschildert bekommen, was beim Aufwerfen des Schnees in die Luft und folgendem Niederfallen passiert. Who knows? Zumindest waren das Bergführer, die sich ganz gut auskennen denke ich mal.
              War vielleicht etwas unklar formuliert meinerseits: sicher wird das neuerliche Auftreffen dazu beitragen, dass der Schnee kompakter wird. Aber es gibt wohl noch mehr Faktoren, die da eine Rolle spielen. Blick in die Wikipedia sagt, dass frischer Schnee aus bis zu 90 % Luft besteht.

              Die Kristallstruktur von Eis unter lebensfreundlichen Bedingungen ist hexagonal (Eis Ih). Um andere Kristallstrukturen zu erreichen, muss man's entweder ziemlich kalt haben (unter ca. -140 °C) oder feste drücken (im Bereich von Kilobar) - das ist aber weder im Winnipeger Winter noch beim Schaufeln in den Alpen gegeben. Vielleicht verstehe ich unter Kristallstruktur auch nur was anderes als die Bergführer.

              Ich nehme an, dass der Sinn der Schaufel- und Sitzen-lass-Übung sowie von Festklopfen oder -trampeln einerseits ist, dass der Luft-Anteil reduziert wird und andererseits die Kriställchen vielleicht etwas zusammenfrieren.

              Soweit mein Senf zur Sache

              Viele Grüße,

              Claudia

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              • hikingharry
                Dauerbesucher
                • 23.05.2004
                • 788
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Hallo Waldschrat,

                danke für deine Erklärungen, gut das zu wissen. Das mit weniger Luftanteil und dem Zusammenfrieren von den Schneekristallen leuchtet mir ein.

                Gruß hikingharry

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                • Christine M

                  Alter Hase
                  • 20.12.2004
                  • 4084

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Das Neueste: Ein Igludorf auf dem Zugspitzblatt: Klick. Es werden übrigens u. a. noch Iglubauer gesucht.

                  Christine

                  Kommentar


                  • alaskawolf1980
                    Alter Hase
                    • 17.07.2002
                    • 3389
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Fragen, die Sie vor einer Kontaktaufnahme durchgehen sollten:

                    * Wie gross soll das Iglu werden/wieviele Leute sollen Platz zum sitzen/stehen haben?
                    * Welche Exposition?
                    * Wieviele Meter über Meer liegt ihr Platz?
                    * Habe ich Natur- oder Kunstschnee (min. 300m3)?
                    * Habe ich ein Pistenfahrzeug zur Verfügung?
                    * Ist eine grosse Schneeschleuder vorhanden?
                    * Ist Elekrizität vorhanden?
                    * Werde ich das Iglu mit Infrastruktur einrichten?
                    * Sollen wir die Künstler für die Gestaltung der Innenräume mitbringen?

                    Und was macht der Mensch da nun, wenn er kein Pistenfahrzeug hat? Sind wir jetzt bei unserer Diskussion wieder angelangt? Dass der lockere Schnee von der Schneeschleuder sich stark verfestigt?


                    P.S. prinzipiell ist die Idee an sich..also der Job doch Klasse
                    \"Everything, absolutely everything, is possible\" Lars Monsen

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                    • kakadu
                      Dauerbesucher
                      • 25.11.2004
                      • 593

                      • Meine Reisen

                      #30
                      @bushtrommler
                      ne ne die plätzte sind nicht privat. da biwakieren in den alpen nicht untersagt ist geht dass schon. und da jeder sein material selber mitbring fallen so auch keine kosten an. lediglich durch das essen entstehen kosten.

                      @hikingharry
                      mmm, schweres problem. hatte bis jetzte noch nie diese erfahrung machen müssen, ich würde wahrscheinlich zuerst versuchen zu stampfen. da dies jedoch nicht klappt so würde ich versuchen den lockeren schnee weg zu schaufeln. wenn das auch nicht hilft. :bash: dann irgend was spontan improvisieren! kann leider keine kompetentere antwort geben

                      @all danke für das positive echo über www.iglubauer.ch
                      www.iglubauer.ch der Verein für kaltes Abenteuer

                      "Wer das Gesicht des Todes vergisst, hat verspielt" Wolfgang Güllich

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                      • Christine M

                        Alter Hase
                        • 20.12.2004
                        • 4084

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Tja, und wer wissen will, wie die Profis auf dem Zugspitzblatt die Iglus bauen, dem wird's jetzt hier erklärt: FAZ.Net. Man braucht nur einen großen Ballon und eine Schneefräse.

                        Christine

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