Doku wie Steinzeitmenschen leben

[M4TL0]

Ich habe eine Interessante Doku in YT von ArteTV gefunden.

https://youtu.be/-cKtmAQI3sQ
https://youtu.be/EVzAcR74zPU

https://youtu.be/K3kGVn5YokI

Schon hart zu sehen wie Unfähig ohne unsere Gesellschaft ich bin.

[bananensuppe]

Danke.
Kann man aber auch mit Mediathekview runterladen.

[markrü]

Sehr empfehlenswert!

[atlinblau]

Schon hart zu sehen wie Unfähig ohne unsere Gesellschaft ich bin.

Hat auch seine Gründe

"Der Befund ist eindeutig: Seit etwa 10.000 Jahren schrumpft das Gehirn des modernen Menschen. Mehr als zehn Prozent an Masse büßte unser Denkapparat seitdem ein.

https://www.n-tv.de/wissen/Warum-uns...e21135762.html

[Tornado]

In Teil 2 sagen sie selbst, daß sie trotz ihrer Fähigkeiten wenig bis keine Chance hätten...

[atlinblau]

In Teil 2 sagen sie selbst, daß sie trotz ihrer Fähigkeiten wenig bis keine Chance hätten...

Darauf basiert ein Teil unserer Filmkultur - "du hast keine Chance, also nutze sie"

[cast]

Ich habe mir das gestern zufällig beim herumzappen angesehen, wenigstens teilweise.
Wenn man derartig wenig Ahnung von der Jagd hat, sollte man eigentlich zur Strafe verhungern.

[markrü]

Damals wäre das wohl auch passiert...

Was man bei diesem Experiment nicht vergessen darf:
- Sie haben keinen Stamm hinter sich.
- Sie haben keine große Erfahrung unter Realbedingungen, nur mit Einzelskills.
- Die Flora und Fauna ist eine ganz andere als damals. Es dürfte heute im Vergleich kaum Wild geben (?).

[ronaldo]

Hab mir das mal angesehen und fand es nicht uninteressant.

Zwo Sachen fielen mir auf:
- Hohe Erwartungen. Selbst für jemanden mit paar Jahren Survivalbla-Erfahrung ist das Überleben durch Jagd und Sammeln nochmal ne ganz andere Nummer als für z.B. einen Mesolithiker, der das quasi mit der Muttermilch aufgenommen hat (und nix anderes kennt).
Für Ungeübte am ehesten machbar ist übrigens Fischfang - da waren die aber wenig kreativ und inspiriert.
Immerhin haben sie trotz "derartig wenig Ahnung" einen Hirsch gemeuchelt.
- Die Leute haben z.T. (wohl vor der Aufzeichnung) unglaublich viel Zeit in das Nähen von durchaus ansehnlichen Klamotten investiert. Unter realistischen Bedingungen hast du die Zeit dafür natürlich nur, wenn das mit Jagen und Sammeln auch verlässlich und effektiv klappt.

Trotzdem, nicht schlecht.

Edit: Hat sich mit Makrüs Beitrag überschnitten.

[cast]

Damals wäre das wohl auch passiert...

Was man bei diesem Experiment nicht vergessen darf:
- Sie haben keinen Stamm hinter sich.
- Sie haben keine große Erfahrung unter Realbedingungen, nur mit Einzelskills.
- Die Flora und Fauna ist eine ganz andere als damals. Es dürfte heute im Vergleich kaum Wild geben (?).

Es gab deutlich geringere Wilddichten.

Das erlegen des Hirschs war doch absolut dilettantisch. Glaubst du ernsthaft Steinzritjäger wären derartig ungeübt drauf gewesen?
Mal abgesehen von den moralischen Bedenken des 21. Jahrhunderts

[ronaldo]

...

Das erlegen des Hirschs war doch absolut dilettantisch. Glaubst du ernsthaft Steinzritjäger wären derartig ungeübt drauf gewesen?
...

Spielt keine Rolle, zur Not hätte es auch ein Steinwurf getan, Hauptsache Essen.
Und, vgl oben, selbstverständlich waren die Mesolithiker in einem Ausmaß geschickt und effektiv bei der Jagd, das wir uns gar nicht vorstellen können.
Mit der "Jagd" von heute hat das aber nix zu tun.

[cast]

Ja und mit dem was da demonstriert wurde, noch viel weniger.

[ronaldo]

Unsinn. In beiden Fällen gehts drum, was in den Bauch zu bekommen. Q.e.d.

[Goettergatte]

Was ich als anachronistisch empfand war scheinbar dünnwandige Keramik

[ronaldo]

Keramik überhaupt... das ganze "Setting" war doch klar mesolithisch.

[Goettergatte]

Ungebrannte Tonware wär vielleicht ja gegangen, aber die wär im Feuer wohl gesprungen?
gibt es aus dem Mesolithikum archäologische Nachweise für ungebrannte Tonware?

[Martin206]

Schon die Erzählweise zeigte mir, daß es um eine unterhaltsame Darstellung gehen sollte, nicht um Detailverliebtheit.
Was rüber kam: Es war damals sicher selbst mit drin aufgewachsen kein Zuckerschlecken, nicht die Wanderung durchs Paradies (so wie das Leben ohne so ein Auswandern sicher auch nicht).
Seht es als Appetizer um in das Thema etwas einzutauchen.

[ronaldo]

...
gibt es aus dem Mesolithikum archäologische Nachweise für ungebrannte Tonware?

Nein, ungebrannt erhält sich im Boden kaum.
Nördlich der Elbe an Nord- und Ostsee verwendet eine sehr zähe, beharrende (= erfolgreiche) mesolithische Kultur fast 1.000 Jahre lang Keramik, während südlich davon schon längst jeder brav seinen Acker bestellt. Faszinierendes Phänomen.

[Goettergatte]

OT: Bei uns besteht zur Zeit eine, im Zuge der Erforschung der Blätterhöhle im Weißensten aufgestellte, Hypothese, wonach bei uns im Lennebergland 3 Kulturen parallel existierten, neolithische Bauern auf den flachen Ruhrterassen, halbseßhafte Fischer in den Tälern und eine eher mesolithische Jäger und Sammlerkultur in den Wäldern der Hochflächen - wobei Frauen der Fischer und Jäger wohl in den seßhaften Familien aufgenommen wurden, aber umgekehrt wohl nicht, es wird spekuliert, das dieses womöglich einem sozialen Abstieg bedeutet hätte

[ronaldo]

Och, OT ist das m.E. eigentlich nicht, wir beleuchten ja quasi den Hintergrund der titelgebenden Doku.
Ja, die Blätterhöhlenerkenntnisse krempeln grad das Verständnis des Frühneolithikums bisschen um, so wie du sagst. In Kurzform: Der Übergang zum Ackerbau war doch a weng komplexer, als man gemeint hat.
(Wenn du da tiefer reingehen willst, lies mal zu Herxheim. Immerhin so was wie eine frühe Burg im weiteren Sinne. )