Jagdrecht und Co.

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  • ronaldo
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
    • 11941
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Jagdrecht und Co.

    Zitat von Kane Beitrag anzeigen
    ...Gesunder Menschenverstand. Jäger vorallem in Bayern erschießen Wilderer gerne...
    Wenn ich Jäger und Bayer wäre, fühlte ich mich hier schon auf den Schlips getreten ob deiner groben Verallgemeinerung.
    Selbst nicht unbedingt jagdaffin weiß ich aber doch, dass Wilderer in Bayern keinesfalls zum jagdbaren Wild zählen.

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    • Honkahonka
      Anfänger im Forum
      • 25.01.2014
      • 19
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Jagdrecht und Co.

      Ich bin zwar neu hier im Forum, erlaube mir aber trotzdem meine Meinung kund zu tun.
      Zwar habe ich nur die Beiträge die 2014 gepostet gelesen, da aber hier quer durch den Gemüsegarten Themen angeschnitten werden, manche Dinge verzerrt oder einseitig dargestellt werden oder manche Aspekte ganz weggelassen werden, möchte ich meine allgemeine Einschätzung zur Jagd geben bzw. warum ich jage und Jagd für sinnvoll halte:

      Zu aller erst: Ich bin selbst Jäger. Ich bin aber auch Skitouren Geher, Läufer, Weitwanderer. Und mit den Zwergen aus der Verwandtschaft auch ab und an Geocacher.

      Alles Bereiche die sich gerne überschneiden bzw. Konfliktpotential haben.

      Zweitens, ganz allgemein zur Jagd:
      Es gibt viele Vorurteile, teilweise unberechtigt, teilweise berechtigt. Gegen letztere kämpft aber seit Jahren eine Generation junger, aufgeschlossener Jäger.
      Ich selbst und viele sehen in der Jagd eine nachhaltige Möglichkeit Fleisch zu gewinnen. Ich lehne Massentierhaltung ab, habe selbst ein paar Hühner und hole mir Schwein und Rind vom Bauern meines Vertrauens. UND: Ich konsumiere wenig Fleisch, dafür hochwertiges. Dazu gehört in einem erheblichen Maße Wildpret.

      Jagd hat aber auch andere Funktionen: Von der Nordsee bis zu den Gipfeln der Alpen haben wir keine Wildnis, keine Naturlandschaft. Seit der Mensch vor 8000 Jahren begonnen hat in die Natur einzugreifen leben wir in einer Kulturlandschaft. Die Eingriffe die dazu geführt haben sind weitreichend, das Argument "der Natur alles selbst überlassen" zählt nicht mehr, da es "die Natur" und die natürlichen Kreisläufe seit langer Zeit verändert, beeinflusst, gestört werden. Wir können die Menschheit ausrotten, dann kann ein natürliches Ökosystem wieder funktionieren, solange aber 7 Mrd. Menschen auf der Welt sind, müssen wir die Natur als Ressource nutzen. Es geht also nicht um das ob sondern um das wie.

      Andere Gründe für Jagd ist die Wildschadensthematik. Diese wird gerne kleingeredet oder sogar die Ursache den Jägern zugeschrieben. Ich bin zwar Natuwissenschaftler, allerdings kein Biologe oder Forstwirt. Ich kann nur sagen: Jenen, denen der Wald gehört und die vom Naturprodukt leben, sind für die Jagd und für intensiven Rotwildabschuss. Jene die pflanzen, spüren die Schäden durch wachsende Schwarzwildpopulationen und befürworten den Abschuss.
      Klar, Fehler in der Jagd drücken sich häufig auch in Wildschäden aus, aber die Jagd alleine ist nicht Schuld an wachsenden Schwarzwild Beständen in Berlins Vorstädten. Vielmehr ist aus meiner Sicht ein Zusammenspiel vieler Faktoren, extreme Ausweitung des Maisbaus fürs Heizen/Biogasanlagen, starke Mastjahre...

      Reh und Hirsch wurden weitestgehend nachtaktiv stimmt, aber nicht wegen der Jagd sondern wegen dichter Besiedlung, Landwirtschaft, Freizeitnutzung (schon mal Hirsch und Gams vor Skitourengehern oder frei laufenden Hunden flüchten sehen?). Wir jagen ja fast ausschließlich morgens und Abends und kaum tagsüber, also muss die Ursache wohl unter anderem auch zwischen 08:00 und 20:00 liegen?

      Trophäenjagd, Haustierabschüsse, radikal Abschuss weil "Wald vor Wild" sind Streitthemen auch innerhalb der Jägerschaft. Ich jage nicht wegen einem Hörndl an der Wand und töte keine Katzen. Wald vor Wild wird v.a. von Förstern gepredigt, ich selbst sehe das auch etwas weniger dramatisch und bin eigentlich für weniger Abschüsse wie die meisten Jäger, während Forstwirtschaft und Öko-Jäger für die Erhöhung der Abschusszahlen sind.

      Kurzum, ich jage weil Jagd eine Kulturtechnik ist, die der Mensch seit Jahrtausenden pflegt. In Zeiten von Massentierhaltung und Billigfleisch ist Wildpret eine nachhaltige und hochwertige Alternative.
      Wer gegen Jagd ist sollte vegan leben. Wer vegan lebt sollte seinen westlichen Lebensstil überprüfen, denn wenn Ledertaschen böse sind, was sind die dann die viel geliebten Funktionsprodukte die wir tragen, deren Hauptbestandteil Erdöl ist, Stichwort Nigerdelta z.B.


      Ein Wort noch zu der etwas konstruierten Situation:
      Wenn in meinem Revier jemand in eine Notituation käme, dann würde er von mir binnen 48 Stunden gefunden ;)
      Wäre dem nicht so, sei ihm sein Eichhörnchen oder was auch immer man glaubt mit selbst gebauten Fallen so fangen zu können, vergönnt. Wobei das Oachkatzl ja gar nicht zum jagdbaren Wild (bei uns zumindest) gehört, und daher nicht ins Jagdrecht fällt. Tierschutz lässt grüßen.
      Hase, Fasan oder Reh mit der improvisierten Falle? Viel Spaß ;)

      Aber ganz ehrlich: Nur weil die Trapper in Alaska das drauf haben, bezweifle ich, dass ohne Training und Übung jemand aus unserem Kreis hier, das in einer Notsituation schaffen würde.
      Ohne Notsituation in einem fremden Revier bzw. Wald auf mitteleuropäischen Trapper machen, halte ich das aber
      a) für einen Verstoß gegen Jagdrecht UND Tierschutz
      b) für westliche Präpotenz und Selbstüberschätzung


      Ich weiß nicht ob jemand überhaupt meinen Beitrag ganz lesen wird, ich hoffe trotzdem die doch sehr vielfältige und komplexe Thematik aus meiner persönlichen Sicht aufschlussreich dargestellt zu haben.

      Gruß

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      • cane

        Alter Hase
        • 21.10.2011
        • 4401
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Jagdrecht und Co.

        Zitat von Honkahonka Beitrag anzeigen
        Ich weiß nicht ob jemand überhaupt meinen Beitrag ganz lesen wird, ich hoffe trotzdem die doch sehr vielfältige und komplexe Thematik aus meiner persönlichen Sicht aufschlussreich dargestellt zu haben.
        Ich für meinen Teil habe deinen beitrag interessiert gelesen und finde deine neutrale Darstellung sehr positiv!

        mfg
        cane

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        • Fritsche
          Alter Hase
          • 14.03.2005
          • 2817
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Jagdrecht und Co.

          Zitat von Honkahonka Beitrag anzeigen
          Ich weiß nicht ob jemand überhaupt meinen Beitrag ganz lesen wird, ich hoffe trotzdem die doch sehr vielfältige und komplexe Thematik aus meiner persönlichen Sicht aufschlussreich dargestellt zu haben.

          Gruß
          Hab ich.

          Guter Einstand ins Forum!

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          • ronaldo
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 24.01.2011
            • 11941
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Jagdrecht und Co.

            Danke für deine Darstellung. Zwar bin ich in manchen Punkten anderer Meinung, aber die deine respektiere ich natürlich (wie das hier so üblich ist ).
            Lies jetzt bitte auch noch die anderen (gefühlten) tausend Beiträge hier - dann wirst du feststellen, dass eine Aussage wie "Wer gegen Jagd ist sollte vegan leben" vielleicht doch etwas zu einseitig und einfach ist.

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            • Honkahonka
              Anfänger im Forum
              • 25.01.2014
              • 19
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Jagdrecht und Co.

              Vorweg, danke für die Antworten

              Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
              "Wer gegen Jagd ist sollte vegan leben"
              Natürlich, das war überspitzt formuliert.
              Trotzdem bin ich der Meinung, dass jegliche Form von Fleischkonsum oder Nutzung tierischer Produkte, die Akzeptanz von Jagd als Ressourcen schonende Methode zur Fleisch/Leder/Pelz Gewinnung nach sich zieht.

              Ich kann nicht Haustiere (Rind, Schwein, Huhn) züchten, in Gefangenschaft halten und für meinen Nahrungskonsum schlachten und gleichzeitig Jagd auf nicht gefährdete Tierarten ablehnen. Das ist ein Paradoxon. Zumindest meiner Meinung nach...

              Von Trophäenjagd, Treib/Riegel/Drückjagden, Fallenjagd, Wald vor Wild/Ökojäger, kann man halten was man will bzw. besteht Diskussionsspielraum. Da sehe auch ich Diskussionsbedarf.

              Liebe Grüße

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              • Gerd76
                Neu im Forum
                • 08.02.2014
                • 9
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Jagdrecht und Co.

                Mal eine Frage zu diesem Thema. Ab welcher Tiergröße wird das eigentlich Wilderei? Insekten usw. essen ist kein Problem. Mäuse und Rattenfallen aufstellen darf ja auch noch jeder der will. (zumindest zu Hause) Wie schaut das Gesetzlich mit Amphibien, Nagetieren und anderen Kleintieren (die nicht explizit unter Naturschutz fallen) eigentlich aus? Darf man sich z.B. eine Bisamratte, einen Frosch oder Flußkrebse fangen und grillen ohne damit ein Gesetz zu übertreten? Nicht das ich das vor hätte, ich nehme lieber Würstchen und Steaks mit. ;).

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                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12362
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Jagdrecht und Co.

                  Jagdwilderei kann man nur begehen bei Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Nur bei denen sind die Jäger aneignungsberechtigt. Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, sind aufgelistet im Bundesjagdgesetz und den Jagdgesetzen der Länder. Jagdwilderei ist eine Straftat.
                  Andere Tiere sind geschützt durch die Natur- und Artenschutzgesetze. Da gibt es ebenfalls umfangreiche Auflistungen. Schau in die Listen, wer von Deinen Beispielen da aufgeführt ist. Übrigens: soviel ich weiß, sind alle Amphibien geschützt. Auch viele Insektenarten.
                  Je nach Qualität des Schutzes kann es entweder eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat darstellen, diesen Tiere nachzustellen.
                  Einige Tiere, sogenannte Doppelrechtler, sind zwar als jagdbar in den Jagdgesetzen aufgeführt, dennoch nach den Natur- und Artenschutznormen geschützt, so daß sie tatsächlich nicht erlegt werden dürfen.
                  Beispiel für Letzteres: der Wolf, in Sachsen ins Jagdrecht aufgenommen, darf dennoch nicht gejagd werden, da umfassend geschützt. Das war`s im Groben.
                  Gruß Ditschi

                  Kommentar


                  • Gerd76
                    Neu im Forum
                    • 08.02.2014
                    • 9
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Jagdrecht und Co.

                    Das heißt also alles was kreucht und fleucht das nicht im Bundesjagdgesetz oder im Natur- oder Artenschutzgesetz aufgelistet ist, dürfen auch Privatpersonen jagen und essen? Oder gibt es da nochmal Einschränkungen? Bei nicht geschützten Pflanzen ist es ja auch so, dass man die nicht Kofferraumweise aus dem Wald hohlen darf, sondern nur einen "Handstrauß" mitnehmen darf.

                    Kommentar


                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 12362
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Jagdrecht und Co.

                      Das heißt also alles was kreucht und fleucht das nicht im Bundesjagdgesetz oder im Natur- oder Artenschutzgesetz aufgelistet ist, dürfen auch Privatpersonen jagen und essen? Oder gibt es da nochmal Einschränkungen? Bei nicht geschützten Pflanzen ist es ja auch so, dass man die nicht Kofferraumweise aus dem Wald hohlen darf, sondern nur einen "Handstrauß" mitnehmen darf.
                      Was erwartest Du jetzt? Eine Auflistung aller Tiere und Pflanzen, die Du jagen, essen und mitnehmen darfst? Das darf gerne ein anderer machen, denn daran würde man Tage sitzen.
                      Es gibt ja noch andere Normen außern den Jagd- und Naturschutzgesetzen. Das Eigentumsrecht zum Beispiel. Die Pflanzen in einem Privatwald, den zu betreten der Eigentümer nicht verbieten darf, stehen in seinem Eigentum. Trotzdem darf man bestimmte Pilze, Beeren und Früchte sammeln und verwerten. Nur eben für den Hausgebrauch in geringer Menge, nicht z.B. kommerziell. Und auch öffentliche-rechtliche Eigentümer -Bund, Länder, Kommunen und sonstige Träger-- können bestimmen, etwa durch Satzung, was man mitnehmen darf und was nicht. Da greifen viele Normen ineinander. Kannst ja mal alle Listen des Bundes , der Länder und Kommunen ausdrucken und abgleichen, was übrig bleibt.
                      Mir fällt noch das Tierschutzgesetzt ein. Danach ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten. Ob Surviveltraining wohl ein vernünftiger Grund ist ?
                      Gruß Ditschi
                      Zuletzt geändert von Ditschi; 08.02.2014, 17:28. Grund: ergänzung

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                      • Schattenparker
                        Erfahren
                        • 26.02.2009
                        • 123
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Jagdrecht und Co.

                        Da hier Jagdrechtskundige anwesend sind, hab ich auch mal 'ne Frage.

                        Es wird immer gesagt, die Jagd mit Pfeil und Boden oder mit der Armbrust sein in Deutschland gänzlich verboten.
                        Im Jagdgesetz wird aber diese Art der Jagd nur auf Schalenwild und Robben verboten, so weit ich mich erinnere.

                        Woanders habe ich noch kein Verbot dieser Art gelesen oder Hinweise bekommen. Steht dieses Verbot tatsächlich irgendwo oder ist das Totalverbot nur eine volkstümliche Verallgemeinerung, die tatsächlich garnicht zutrifft?

                        (Zur Beruhigung besorgter Leser: Das ist reiner Wissensdurst als traditioneller Bogenschütze; ich habe nicht vor, mit dem Bogen auf was Lebendes zu schießen. Ich habe zwar schon viele Wildschweine, Hirsche etc. und sogar mal ein Murmeltier mit dem Bogen erlegt - aber die waren aus PU-Schaum.)
                        Grüße vom Weichei

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                        • Ditschi
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 20.07.2009
                          • 12362
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                          AW: Jagdrecht und Co.

                          Im Jagdgesetz wird aber diese Art der Jagd nur auf Schalenwild und Robben verboten, so weit ich mich erinnere.
                          Ja, Im Bundesjagdgesetz, § 19 Abs 1 Ziff. 1. Es gibt noch 16 weitere Landesjagdgesetze. Da gibt es meines Wissens explizite Verbote, auch wenn ich jetzt nicht alle geprüft habe.

                          Hier als Beispiel Landesjagdgesetz Schleswig-Holstein § 29 Abs 5 Ziff. 6 .

                          Danach ist verboten,

                          6.

                          auf alle Tierarten, die nach § 2 Bundesjagdgesetz dem Jagdrecht unterliegen, mit Bolzen und Pfeilen zu schießen;
                          Wer möchte, kann ja in seinem Bundesland selbst mal suchen.

                          Gruß Ditschi
                          Zuletzt geändert von Ditschi; 08.02.2014, 17:34.

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                          • ronaldo
                            Freak
                            Moderator
                            Liebt das Forum
                            • 24.01.2011
                            • 11941
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                            Zitat von Gerd76 Beitrag anzeigen
                            ... Wie schaut das Gesetzlich mit Amphibien, Nagetieren und anderen Kleintieren (die nicht explizit unter Naturschutz fallen) eigentlich aus?
                            Wie Ditschi richtig sagt, sind alle Amphibien bei uns gesetztlich geschützt. Das gleiche gilt für alle Reptilien.
                            Was du m.W. problemlos der Natur entnehmen und konsumieren darfst, ist der hier eingesetzte, also nicht heimische "Amerikanische Flusskrebs", für den es keinen Schutz gibt. Zwar gibt es den ursprünglichen Europäischen Flusskrebs kaum noch, doch solltest du beide vor jeglicher Aktivität unterscheiden lernen.

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                            • GandalftheGrey
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                              Zitat von Gerd76 Beitrag anzeigen
                              Das heißt also alles was kreucht und fleucht das nicht im Bundesjagdgesetz oder im Natur- oder Artenschutzgesetz aufgelistet ist, dürfen auch Privatpersonen jagen und essen?
                              Eher nein.

                              Was nicht über das Jadgrecht und den besonderen Artenschutz (§ 44 BNatSchG) geschützt/geregelt ist, unterliegt immer noch dem allgemeinen Artenschutz (§ 39 BNatSchG) sowie dem Tierschutzgesetz. Die beiden besagen, dass ein Tier nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden darf.

                              Und ob "wollte ich halt mal essen" hierzulande ein vernünftiger Grund ist, darf angezweifelt werden.
                              jgr-photo.com

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                              • Gerd76
                                Neu im Forum
                                • 08.02.2014
                                • 9
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                                Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                                Wie Ditschi richtig sagt, sind alle Amphibien bei uns gesetztlich geschützt. Das gleiche gilt für alle Reptilien.
                                Was du m.W. problemlos der Natur entnehmen und konsumieren darfst, ist der hier eingesetzte, also nicht heimische "Amerikanische Flusskrebs", für den es keinen Schutz gibt. Zwar gibt es den ursprünglichen Europäischen Flusskrebs kaum noch, doch solltest du beide vor jeglicher Aktivität unterscheiden lernen.
                                Mich hat das eh nur theoretisch interessiert. Flußkrebse wären das einzige was mich tatsächlich mal reizen würde. Da ich aber noch nie welche gesehen habe ist das hinfällig Aber danke für die Antworten. Das war doch mal wirklich aufschlußreich.l

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                                • Schattenparker
                                  Erfahren
                                  • 26.02.2009
                                  • 123
                                  • Privat

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                                  AW: Jagdrecht und Co.

                                  @ Ditschi: Danke!
                                  Grüße vom Weichei

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                                  • Ditschi
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                                    Liebt das Forum
                                    • 20.07.2009
                                    • 12362
                                    • Privat

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                                    AW: Jagdrecht und Co.

                                    Aber danke für die Antworten. Das war doch mal wirklich aufschlußreich.l
                                    Ich gehe mal davon aus, daß Du nicht nur ronaldo meinst, und bedanke mich für den Dank. Nein, Arbeit ist es nicht, weil es mir Spaß bringt. Und weil ich die Antworten auf viele Frage keinesfalls aus dem Ärmel schüttel, sondern auf die Antwort selbst neugierig bin. Ist halt nicht nur Beruf, sondern auch Hobby. Mittlerweile habe ich die Vorauflagen diverser Kommentare vom Dienstherrn im Rahmen der Aussortierung billig gekauft und bin umgeben von Fachliteratur. Manches habe ich auch neu selbst gekauft. Tagsüber im Dienst habe ich das Neueste. Ich prüfe sorgsam, was ich beitrage, damit wenigstens hier einmal etwas Richtiges steht. In net steht soviel Mist. Aber was das Jagdrecht angeht: cast, ich vermisse Dich. Einer, der mir auf die Finger schaut, falls ich Blödsinn verkaufe. Vergammel bitte nicht in der Schmollecke.
                                    Gruß Ditschi
                                    Bei Schattenparker auch. Hat sich überschnitten.

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                                    • peter97
                                      Erfahren
                                      • 30.01.2013
                                      • 326
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                                      AW: Jagdrecht und Co.

                                      Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                                      Wie Ditschi richtig sagt, sind alle Amphibien bei uns gesetztlich geschützt. Das gleiche gilt für alle Reptilien.
                                      Was du m.W. problemlos der Natur entnehmen und konsumieren darfst, ist der hier eingesetzte, also nicht heimische "Amerikanische Flusskrebs", für den es keinen Schutz gibt. Zwar gibt es den ursprünglichen Europäischen Flusskrebs kaum noch, doch solltest du beide vor jeglicher Aktivität unterscheiden lernen.
                                      Stimmt nicht egal ob Edelkrebs oder amerikanischer Signalkrebs, sie unterliegen beide dem Fischereirecht, somit braucht man um sie sich anzueignen einen Angelschein und eine gültige Fangerlaubnis für das jeweilige Gewässer. Alles andere ist Fischwilderei!


                                      Zitat von Gerd76 Beitrag anzeigen
                                      Mich hat das eh nur theoretisch interessiert. Flußkrebse wären das einzige was mich tatsächlich mal reizen würde. Da ich aber noch nie welche gesehen habe ist das hinfällig Aber danke für die Antworten. Das war doch mal wirklich aufschlußreich.
                                      Wenn du Flusskrebse essen willst, geh in ein Restaurant.

                                      Peter
                                      The solution to pollution is dilution. = Alles eine Frage der Konzentration.

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                                      • Ditschi
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                                        AW: Jagdrecht und Co.

                                        Stimmt nicht egal ob Edelkrebs oder amerikanischer Signalkrebs, sie unterliegen beide dem Fischereirecht, somit braucht man um sie sich anzueignen einen Angelschein und eine gültige Fangerlaubnis für das jeweilige Gewässer. Alles andere ist Fischwilderei!
                                        Richtig daran ist, daß grundsätzlich Krebse wie auch Muscheln und Neunaugen dem Fischereirecht unterliegen und ihnen ohne gültige Fangerlaubnis nicht nachgestellt werden darf.
                                        Richtig ist aber auch, daß der Edelkrebs streng geschützt ist und überhaupt nicht, also auch nicht mit Fangerlaubnis, gefangen und verwertet werden darf.
                                        Aber die Hinweis auf das Fischereirecht war hilfreich.
                                        Gruß Ditschi

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                                          • 26.02.2009
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                                          AW: Jagdrecht und Co.

                                          OT: DEN "Amerikanischen Flusskrebs" gibt es nicht, sondern, regional unterschiedlich, drei bis fünf verschiedene Arten.

                                          Das Problem ist, wie auch der Sacki in seinen Rechtsfragen-Videos betont: Alles in Deutschland gehört irgendjemandem.
                                          Alle Tiere, außer Spinnen und Insekten, sind entweder geschützt oder unterliegen dem Jagd- oder Fischereirecht. Und selbst bei Spinnen und Insekten gibt es geschützte Arten.
                                          Damit ist es fast komplett Essig mit "kann man getrost der Natur entnehmen".
                                          Grüße vom Weichei

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