Naturvölker

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  • Nicht übertreiben
    Hobbycamper
    Lebt im Forum
    • 20.03.2002
    • 6979
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Ich liebe diese Diskussionen

    Geld...unglücklich macht nicht das Geld, sondern die Einstellung dazu - Geld ist eine Vereinfachung für den Tauschhandel, an Neid und Ungerechtigkeit hat es wenig Anteil.

    Kein Bock mehr auf Zivilisation - auch die Natürvölker haben eine Zivilisation, nur unterscheided sie sich von unserer, die Probleme sind anders (kein Neid auf den Sportwagen des Nachbarn, dafür Hunger bei schlechter Jagd...)

    Einfluss...auch wenn du dich noch so bemühst dich zu integrieren, du kommst aus einer anderen Welt, wirst beobachtet und beeinflusst - und weißt zuviel.

    Mit Fabian gab es schonmal eine ziemlich lange Diskussion zu einem ähnlichen Thema, Leben aus und mit der Natur ist ein Privileg, das sich heute nur wenige Menschen leisten können und zum Teil auch müssen.

    Weglaufen ist selten eine Lösung, überleg dir, was dir nicht gefällt, denk darüber nach, ob das nicht evtl. an dir selbst liegt und sonst mach die Gedanken darüber ob und wie du es verändern bzw. dich ihm entziehen kannst.

    Ich freue mich auf jeden Fall nach jeder Tour wieder auf mein Bett, einen Weg zur Toilette, der nicht mit dem Suchen nach der Stirnlampe, dem Öffnen von zig Reissverschlüssem ind dem Anziehen von Schuhen beginnt und mit dem Angriff von Mücken endet, die Auswahl im Supermarkt - nur um sobald ich zu hause bin auch das andere wieder zu vermissen.

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    • Erny
      Gesperrt
      Alter Hase
      • 05.05.2005
      • 2763

      • Meine Reisen

      #22
      Taube

      Das Problem fängt doch aber mit den bisschen Zahnschmerzen an. Ein bisschen Zahnschmerzen, ist oft ei´n kleines Loch. Gehst du nicht zum Zahnarzt, hast du bald ein großes Loch. Alles fängt an zu gammeln, na ja, irgendwann schnitzt du dir dann im Dschungel eine Schnabeltasse.

      Mütze.

      sollte sich dein Wunsch irgendwas als Forstwirt machen lassen, wärst du ja schon mal ein bisschen in der Natur. Nur glaube ich ,dass du mit Musik, da das falsche studierst. Und ohne Studium wirst du kein Forstwirt.

      Sachsen ist nicht so meine Gegend. Aber soweit ich weiß, gibt es da auch tolle Gegenden, wo man sich outdoormäßig austoben kann. Man muss ja nicht gleich zu den letzen Wilden. Mach am Wochenende, oder auch mal, wenn ein Feiertag reinpasst, eine schöne Wanderung da bei euch. Von Jugendherberge zu Jugendherberge. Durch Wald und Flur, durch Weinberge ( so was habt ihr da glaube ich auch). Besorg dir mal Wanderkarten von der Gegend da. Gibt es da nicht eine sächsische Schweiz. Die soll doch sehr schön sein.Wenn du das ganze Wochenende draußen gewesen bist, abends vor der Jugendherberge schön Abendbrot gegessen hast, beim Sonnenuntergang, hast du auch eine ganze Menge Natur erlebt. Um seine Freizeit ausgeglichen gestalten zu können, und nicht, nur wegen der blöden Bundesliga, vorm Fernseher hocken zu müssen muss man sich nicht gleich in die Steinzeit katapultieren.

      Und wenn du neben den Wochenenden in Sachsen, dann noch mal im Sommer 3 Wochen in Nordschweden wanderst, und vielleicht sogar noch mal 3 Wochen im Winter, lebst du für diese Zivilisation schon etwas ungewönlich, und sehr weit innerhalb der Natur.

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      • Mütze
        Erfahren
        • 20.09.2005
        • 109

        • Meine Reisen

        #23
        Was die Zahnschmerzen oder andere Krankheiten betrifft, so muss man sich wenn man sich für so ein Leben entschieden hat, auch damit abfinden, d.h. eben mal schnell den Zahn unter Schmerzen entfernen, oder halt wenn's ne schlimmere Krankheit ist mit dem schlimmsten rechnen. Und ich glaube, das der Tod in der Natur einer der schönsten ist!

        Dominik
        Das stimmt schon, wenn ich längere Zeit draußen verbracht hab, wie zum Beispiel bei meiner 10Tage Elberadtour, dann freut man sich auch wieder auf ein warmes Bad und natürlich auf sein eigenes Bett. Aber ich glaube würde man noch 10 weitere Tage unterwegs sein, würde man damit schließlich auch locker zurechtkommen.

        Erny
        Für Forstwirt muss man nicht studieren. Ist nur ne 3-jährige Ausbildung. Aber da ich Abi hab, könnt ich studieren. Da aber Forstwissenschaft und -wirtschaft mir dann zu theoretisch wird, würde ich auf mein anderes bevorzugtes Gebiet, Musik, umschwenken. Weiß dann jedoch nicht wie's mit Freizeit aussieht.
        Oder vielleicht Biologie? Weiß auch nicht.

        Sicher gibts auch möglichkeiten bei uns durch die Gegend zu wandern, aber ich musste feststellen, dass es kaum noch größere Waldstücken gibt. Letztens wollt ich mit einem Freund ein Wochenende im Wald verbringen, das hat dann am ersten Abend damit geendet, dass uns der Förster weggeschickt hat. Und der hat sich über das kleine Kochfeuer aufgeregt! Mann! Ich meine, der soll doch froh sein, dass es noch Naturliebhaber gibt.

        Nicht übertreiben
        Kann ja sein, dass du recht hast, dass die Einstellung zum Geld entscheidet, ob es unglücklich macht oder nicht. Ich ich bezweifle, das damit der Tauschhandel vereinfacht wurde: Arbeiten --> Geld verdienen --> dem anderen geben --> Gegenstand oder Dienstleistung erhalten -->damit hat diser Geld und gibt wieder jemandem sein verdientes Geld, damit er was bekommt. War's vielleicht nicht doch einfacher, als die Menschen noch direkt Sachen oder Arbeiten angeboten haben?


        Möglich, dass ich ziemlich naiv bin. Aber wahrscheinlich wäre es besser, wenn alle Menschen etwas mehr Naivität zeigen würden.

        Mfg
        \"Ein Mensch ist so reich wie die Anzahl der Dinge, auf die er verzichten kann.\"
        (Henry D. Thoreau)

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        • Nicht übertreiben
          Hobbycamper
          Lebt im Forum
          • 20.03.2002
          • 6979
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Und wenn du dann einen neuen Speer brauchts, der Speerproduzent aber schon in Kartoffeln erstickt, die du ihm als Gegenleistung anbietest, du also erstmal durchs halbe Dorf laufen musst um mit deinen Kartoffeln was aufzutreiben, was dem Speerproduzent gefällt...dann wird dir plötzlich der Sinn von Geld klar

          Was gefällt dir denn an der Zivilisation nicht?



          Thorben

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          • Erny
            Gesperrt
            Alter Hase
            • 05.05.2005
            • 2763

            • Meine Reisen

            #25
            Die Funktion des Geldes ist in den letzten zweitausend Jahren sicher etwas aus der Kontrolle geraten. Aber die Grundfunktion, nämlich wenn ich Kartoffeln habe, eine Axt aber brauche, ich eben dieses relativ einfach beim Schmied erledigen kann, weil ich ihm Geld geben kann, ist doch eigentlich genial. Wenn es kein Geld gibt, was soll ich mit meinen Kartoffeln beim Schmied machen, wenn mein Nachbar, der auch Kartoffeln hat, sich gerade beim Schmied einen neuen Pflug geholt hat, und den mit Kartoffeln bezahlt hat. Wenn ich meine Axt haben will, sagt mir der Schmied doch glatt:Sorry, Kartoffeln habe ich jetzt, aber wenn du mir ein halbes Schwein besorgen kann, kannst du deine Axt haben. Schwein habe ich nicht, also muss ic him Dorf einen suchen, der mir für meine Kartoffeln ein halbes Schwein gibt, damit ich meine Axt bekomme.

            Also. Die Idee mit dem Geld war schon ganz gut. Wie bei vielen kommt es immer darauf an, was man daraus macht. Ackerst du dich tot, um mit einem Daimler, oder einem großem Haus angeben zu können, oder arbeite ich so, dass ich meine Familie ernähren kann, vernünftig unterbringen kann, und ich ein guter Vater sein kann. Dazu zählt nicht ungedingt immer das neuste T-Shirt, sondern auch mit dem Sohn am Sonntag zu seinem Fußballspiel mitzugehen, oder mit den Kindern am Sonntag im Stadtpark zu bolzen, oder in den Wald zu gehen, oder eine Fahrradtour zu machen. Wenn man eine Tour macht, an irgend einem Fluß längs, muss man ja auch nicht gleich da übernachten. Das der Förster was dagegen hat, kann ich verstehen. Es gibt immerhin auch Brandgefahr, und du weißt auch nicht, ob da, wo du übernachten willst, vielleicht nachts die Rehe, oder anderes Getier sich durch dich verdrängt fühlen. Man kann aber schon mal am Sonntag gleich nach dem Frühtstück los, und erst am Abend wieder kommen. Zwischendruch auf eine Lichtung schön Mittagessen, und die Natur zu genießen.

            Lehne die Zivilisation nicht grundsätzlich ab. Immerhin gibt sie dir die Möglichkeit, Musik zu studieren. Suche aber soviel Natur wie möglich. Es gibt doch sicher auch schöne Wanderwege an der Elbe, wo man dann vielleicht auch noch sich mal einer alter Burgruine anschauen kann. Wenn ich nicht mit dem Speer an einem Dschungelbach stehen kann, um Fische zu jagen, kann ich doch immer noch an der Elbe auf einer alten Burgruine Brotzeit (so heißt das glaube ich bei euch im Süden) machen, auf das Elbtal schauen, und den Ausblick und die Natur genießen. In Anbetracht deine Wünsche, würde das deinen Wünschen zumindest wesentlich näher kommen, als am Sonntagnachmittag vor dem Fernseher sitzen, und zu sehen wie (mit Schiedsrichter) 25 Leute hinter einem Ball herlaufen. Ich habe zwangsweise schon mitbekommen, dass Bayern an der Spitze ist. Frage mich aber bitte nicht, wer auf Platz 2, oder 3 oder sonst wo steht. Ich weiß es nicht. Ich habe als Lübecker auch mitbekommen, das der VFB Lübeck in der Regionaliga an der Spitze steht. Aber mehr weiß ich von de örtlichen Liga nicht. Ich verplemper meine Freizeit nicht für so etwas. Da bin ich lieber draußen. Und wenn ich zu faul bin was zu machen, sitze ich bei gutem Wetter eben mit "Nils Holgersons underbara resa genom Sverige" , von Selma Lagerlöf, am Kanal in der Sonne. Zumindest, solange das Wetter noch mitspielt. Damit bereite ich mich auch auf meine nächste Reise in die "Wildnis" vor, und ich genieße es im grünen, in der Sonne zu sitzen. Das ist sicher auch eine angenehme Lebensart, mit der man es aushalten kann. Auch in der Zivilisation. Alleine das Buch zu lesen, ist schon eine Herausforderung. Immerhin habe ich für die ersten 85 Seiten schon fasst 4 Wochen benötigt. Aber es macht spaß.

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            • Mütze
              Erfahren
              • 20.09.2005
              • 109

              • Meine Reisen

              #26
              Wenn ich mich jetzt aber erstmal durcht halbe Dorf Kämpfen muss, um etwas wertvolles für den Schmied mit meinen Kartoffeln zu erhandeln, dann fördert das doch um so mehr die soziale Zusammenarbeit. Durch das Geld verliert man bedeutende Verbindungen zu anderen Menschen. Durch das Geld entsteht im weiteren Sinne eben auch die Hetzerei der Menschen. Alles kann nun schneller erreicht werden. Das steht doch im Gegensatz zum ruhigen natürlichen Leben, dass man eben mal etwas mehr Zeit für sein Ziel aufbringt (ist doch viel angenehmer, wenn ich mein eigenes Essen anbaue, als wenn ich es schnell mal aus dem Laden hole, von Genmanipulation mal abgesehen).

              Erny.
              Ich wohne in Sachsen. Tiefer Osten. Nix mit Brotzeit. :wink:
              Mal sehen, werd mal schauen, ob mir deine Ideen weiterhelfen. Auf jeden Fall schon ma danke! (soll nicht heißen, die Diskussion beendet ist!)

              Nicht übertreiben.
              Die Ungerechtigkeit ist das große Übel der Zivilisation. Nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch gegenüber der Natur. Profit vernebelt den gesunden Menschenverstand.
              \"Ein Mensch ist so reich wie die Anzahl der Dinge, auf die er verzichten kann.\"
              (Henry D. Thoreau)

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              • derMac
                Freak
                Liebt das Forum
                • 08.12.2004
                • 11888
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von Mütze
                Die Ungerechtigkeit ist das große Übel der Zivilisation. Nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch gegenüber der Natur.
                Ungerechtigkeit gegenüber der Natur? Was soll ich mir darunter vorstellen? Aber du hast recht, ohne Zivilisation (wenn man jetzt die einfachen Zivilisationen dazurechnet) gibt es keine Ungerechtigkeit. Da gibt es nämlich gar keine moralischen Begriffe mehr.

                Reizt dich wirklich hauptsächlich das Leben der Naturvölker oder gefällt dir einfach unsere aktuelle Gesellschaft nicht?

                @all
                Was bringt hier so viele auf die Idee, dass man Handel treiben müsste? Die wirklich einfachen Natürvölker treiben kaum Handel. Die haben es nicht so sehr mit Privatbesitz. :wink:

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                • Erny
                  Gesperrt
                  Alter Hase
                  • 05.05.2005
                  • 2763

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Mütze

                  es ist nur die Frage, ob du auch die Zeit hast, einen ganzen Tag durch das Dorf zu laufen, um so lange in und her zu tauschen, bis du vom Schmied eine Axt bekommts.

                  Du hast die Kartoffeln eingefahren. Du musst sie auch verkaufen (tauschen) wenn du den ganzen Tag brauchst, um eine Axt zu bekommen, fehlt der Tag dir schon um für den Winter holz zu hacken. Eigentlich hättest du vielleicht auch jagen müssen, damit mal wiede ein bisschen Fleisch auf den Tisch kommt, und deine Frau vielleicht einen neuen Pelz, damit sie im Winter nicht friert. Nun hast du mit deiner Taushaktion den Tag zum holzhacken schon verloren. Was willst du am nächsten Tag machen. Jagen, oder Holzhacken. Beides ist nötig, und du kannst auch nicht, nur weil du einen Tag verloren hast, den Medizinmann bitten einen Schönwettertanz zu machen, damit der Winter einen Tag später kommt, und du dadurch den verlorenen Tag, um einen Winterpelz und Holz für die kalte Jahreszeit zu bekommen.

                  Das, dadurch, dass du nicht jagen konntest (wegen der Tauschaktion), auch kein Wild auf den Tisch kommt, mag ja noch nicht so schlimm sein. In der Steinzeit ist man wohl öfters mal mit knurrendem Magen ins Bett gekommen. Na ja, man hat ja noch die Kartoffeln

                  Wenn das damals alles so einfach gewesen wäre, dann hätte auch keiner einen Grund gehabt, ein Rad zu erfinden, oder ein Speer, oder sonst was. Man war ja glücklich, mit den was man hatte, Fledi hat recht, wenn sie behauptet, dass die Menscheit immer versucht hat hightec zu benutzen. Nur eben was heute ein PC ist, war vor ein paar tausend Jahren, das allzeit ersehnte Steinzeitmesse.

                  Warum entstand die germanische Völkerwanderung. Sie enstand nicht aus Abenteuerlust, sondern aus der Not. Es gab damals eine Klimaschwankung, die die Ernten verschlechterte, die Anbaugebiete verkleinerte. Es war Not, bitteste Not, warum die Schweden ins Land der Kelten und Slaven gezogen sind. Und die Not war so groß, dass sie auch bereit waren, kriegerische Auseinandersetzungen deshalb in kauf zu nehmen. Den die Kelten und Slaven fanden das auch nicht ungedingt gut, als da jemand auftauchte, und sich Land und Nahrung nahm. Die Germanen taten dass nicht aus Gier. Es war mehr, als nur ein leichtes Magenknurren.


                  Brotzeit ist wohl dann mehr was für die Bazis. Aber du weißt was gemeint ist. Oder ?

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                  • Mütze
                    Erfahren
                    • 20.09.2005
                    • 109

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von derMac
                    Ungerechtigkeit gegenüber der Natur? Was soll ich mir darunter vorstellen?
                    Ausbeutung, Verschmutzung, Zerstörung! Wir sind der Natur untergeordnet, nicht die Natur uns.

                    Zitat von derMac
                    ... Da gibt es nämlich gar keine moralischen Begriffe mehr.
                    Sorry, versteh ich nicht. Erklär mal bitte!

                    Zitat von derMac
                    Was bringt hier so viele auf die Idee, dass man Handel treiben müsste? Die wirklich einfachen Natürvölker treiben kaum Handel. Die haben es nicht so sehr mit Privatbesitz. :wink:
                    Danke! Ich frag mich warum ich nicht selbst draufgekommen bin. DAS ist natürlich die beste Lösung (solange das moralische Verständnis das ist).

                    Erny
                    Ja nee, Brotzeit versteh ich schon.
                    Ohne Privatbesitz hätte sich die Diskussion mit dem Tauschhandel eigentlich erübrigt. Oder?

                    Was würdest du von der Idee halten wenigsten in einer Art Ökodorf zu leben? Wir haben ein altes Bauerngut (nicht mehr in Betrieb) mit 9ha Grundstück. Da könnte man doch einiges draus machen...
                    Ich bin aber leider kein Organisator und mir fehlt auch die nötige Erfahrung. Naja, aber das Grundstück wär schon mal da :wink: [/quote]
                    \"Ein Mensch ist so reich wie die Anzahl der Dinge, auf die er verzichten kann.\"
                    (Henry D. Thoreau)

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                    • derMac
                      Freak
                      Liebt das Forum
                      • 08.12.2004
                      • 11888
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Zitat von Mütze
                      Zitat von derMac
                      Ungerechtigkeit gegenüber der Natur? Was soll ich mir darunter vorstellen?
                      Ausbeutung, Verschmutzung, Zerstörung! Wir sind der Natur untergeordnet, nicht die Natur uns.

                      Zitat von derMac
                      ... Da gibt es nämlich gar keine moralischen Begriffe mehr.
                      Sorry, versteh ich nicht. Erklär mal bitte!
                      Die Natur kennt keine Moral. Die existiert ausschließlich bei den Menschen (welche aber wieder Teil der Natur sind und ihr auch nicht untergeordnet). Deshalb kann man moralische Begriffe wie Ungerechtigkeit auch nicht auf die Natur anwenden. Wenn man es doch versucht, kommt man auf unlösbare Probleme. Die einzig logische Konsequenz zu absoluten Vermeidung von "Ausbeutung, Verschmutzung und Zerstörung der Natur" wäre z.B. Selbstmord. Der Mensch muss IMHO andere Wege finden, die Probleme zu lösen als über verklärte Naturvorstellungen. Wir können Natur auch nicht zerstören, sondern höchstens verändern. (Damit das jetzt nicht gleich wieder falsch verstanden wird: Ich sage damit nicht, dass ich die gegenwärtigen Eingriffe des Menschen in die Umwelt alle gut oder unvermeidbar finde.)

                      Mac

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                      • Donnie Darko
                        Anfänger im Forum
                        • 15.07.2005
                        • 16

                        • Meine Reisen

                        #31
                        @ der Mac:

                        Du meinst sowas wie die "Bild" Zeitung gerne schreibt: "Brutale Killerwelle tötet auf hinterhältige und grausame Weise wahllos deutsche Urlauber"(sinngemäß)? Über sowas rege ich mich regelmäßig auf!

                        Ok, gehört hier nicht hin, bin schon wieder still...
                        ...an\' I said: \"Hey baby, take a walk on the wild side! Ever been to the wildsite?\"

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                        • Erny
                          Gesperrt
                          Alter Hase
                          • 05.05.2005
                          • 2763

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Mütze

                          Ich weiß nicht, wie groß ein Bauernhof normalerweise ist.

                          Sind 9 ha im ( 300x300 m), viel oder wenig.

                          Zumindest dürfte man von früh morgens, bis spät abends arbeiten, erst recht, wenn man es ökologisch machen will, puckeln, puckeln, puckeln.

                          Das würde nicht heißen: Leben um Geld zu verdienen, sondern leben um zu arbeiten.

                          Ich möchte aber arbeiten um zu leben. Das heißt Geld zu verdienen um zu leben. .

                          Kommentar


                          • Mütze
                            Erfahren
                            • 20.09.2005
                            • 109

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Wenn, dann würd ich ja nicht das ganze Grundstück als ökologische Anbaufläche nutzen. Ich meine, der Platz reicht locker für 50 Menschen +jeweilige Fläche für Eigenbedarf. Paar hübsche Holzhüttchen draufsetzen und alles was dazugehört.

                            Ach, was weiß ich. Ich geh erstmal Mucke machen!
                            \"Ein Mensch ist so reich wie die Anzahl der Dinge, auf die er verzichten kann.\"
                            (Henry D. Thoreau)

                            Kommentar


                            • Erny
                              Gesperrt
                              Alter Hase
                              • 05.05.2005
                              • 2763

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Da müssen die Leute aber auch arbeiten gehen, um zu essen, heizen, Kleidung kaufen, usw. Was ist da so groß anders als in einer normalen Neubausiedlung ???? Außer vielleicht, dass die Häuser unter ökologischen
                              Vogaben gebaut würden.

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                              • Simon
                                Fuchs
                                • 21.10.2003
                                • 2075
                                • Privat

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                                #35
                                Hi Mütze
                                Ich habe und mache mir auch heute noch Gedanken über den "Ausstieg". Bin dann halt ab 17 Jahren über den Sommer immer ohne viel Geld durch Italien und Spanien getrampt. Würde ich jedem empfehlen. Waren immer tolle Erfahrungen und ich habe nette Leute kennengelernt. Habe dabei auch gelernt mich selbst einzuschätzen, heute weiß ich, daß nach 6 Wochen "ohne Zivilisazion", war zwar viel in Städten unterwegs hatte aber kein Dach über dem Kopf, ich mich wirklich riesig auf mein! Bett freue und auch mein Körper anfängt Probleme zu bekommen (kleine Krankheiten werden einfach gleich viel schlimmer)! Im Süden hast du es meist relativ einfach da die Temperaturen angenehmer sind und dieser Lebensstil einfach etwas eher akzeptiert wird. Du triffst auch bald gleichgesinnte Menschen.
                                Einige Bekannte von mir bewirtschaften kleine gemietete Bauernhöfe und arbeiten den Sommer über auf Almen, wo sie Käse und andere Produkte herstellen. Wenn ich Zeit hatte (besonders während meiner Abendschulzeit, heute eher weniger) helfe ich ihnen. Die Arbeit ist sehr mühsam aber wie ich finde extrem befriedigend. Mein Cousin hat auch das College für Forstwirtschaft absolviert. Im Sommer pachtet er öfters eine Alm im Winter lebt er mit seiner Familie in Südfrankreich. In Österreich ist es nahezu Pflicht, wer kein Bauernkind ist und eine Alm übernehmen möchte, das College zu machen.
                                Heute gehe ich eigentlich ganz gerne arbeiten da ich weiß, dass ich mir damit mein Hobby das Bergsteigen finanzieren kann.
                                Mein Tipp: Stell dich nach dem Zivi mit dem Nötigsten! (habe mal einen Typen getroffen der nur mit ner kleinen Armitasche, Inhalt eine Decke, soviel zum ultralighthiking, durch Südeuropa getrampt ist) einfach auf eine Raststätte und starte Los, du wirst bald Gleichgesinnte treffen, und vielleicht findest du auch Menschen die mit der den Hof bewirtschaften.
                                Grüße
                                Simon
                                Einige Fotos beim Trampen durch Italien, Frankreich, Spanien und Marokko mit meiner Freundin


                                Mein Blog: www.steilwaende.at

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                                • Robiwahn
                                  Fuchs
                                  • 01.11.2004
                                  • 2099
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Zitat von Mütze
                                  ...
                                  Die Ungerechtigkeit ist das große Übel der Zivilisation. Nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch gegenüber der Natur. Profit vernebelt den gesunden Menschenverstand...
                                  Moin

                                  Vielleicht darf ich mal meinen Senf aus zumindest der geographischen Nähe einiger Naturvölker abgeben. Im Moment wohn ich in Sapecho, am Rio Beni in Bolivien und justamente ein paar km um die Ecke wohnen die sog. Mosetenes, weiter im Norden die Tsimane, Tacana und insgesamt in Bolivien ca. 30 oder 35 indigene Gruppen. Und ich muss die leider sagen, das die menschlichen Eigenschaften von Profit, Geld- und Machtgier auch schon hier in den pueblos indigenas angekommen sind. Die Mosetenes haben vom Staat das nutzungsrecht für ihr Stammesland zugesprochen bekommen. Und da wird jetzt kräftig abgeholzt. Mal abgesehen davon, das mir als Förster das in der Seele weh tut, wenn ich die gerodeten Hänge sehe, wird das illegal eingenommene Geld nicht gerecht unter allen Dörflern bzw. Stammesmitgliedern verteilt, sondern leider wurde das so ein bisschen unter der Hand verteilt. Und anschließend in Fernseher, DVD-Player und Alkohol umgesetzt. Eigentlich sollte ich für den DED mit der Org. der Mosetenes arbeiten, weil aber hier leider noch nicht überall die zivilisatorischen Ideen der Gleichberechtigung von Mann und Frau und der allgemeinen Menschenrechte angekommen sind und einer der Stammesführer eine schwangere Frau fast tot geprügelt hat, wurde die Zusammenarbeit mit den Mosetenes erstmal auf sehr tiefes Eis gelegt. Dumme Sache, aber ich will dir mit den beiden Bsp. nur kurz zeigen, das bei den Naturvölkern leider auch nicht alles perfekt ist, von oben und von anderen schon erwähnten Faktoren mal abgesehen.
                                  Aber wenn du eine Farm suchst, hier gibt es ca. 15ha Land je nach Bewuchs ab ca. 5000 Euro. Mit ein paar Kakaopflanzen, ein paar Citruspflanzen und ein bisschen Gemüse, Getreide usw. kommt man hier schon ganz gut davon. Ich könnte dir auch ein bisschen was über die Bewirtschaftung erzählen, bzw. es gibt auch einheimische Fachleute hier, die ihr Wissen über die nachhaltige Bewirtschaftung der Parzellen mit kombinierten naturnahen Agroforstsystemen gern weiter geben.

                                  @Mac
                                  Mal abgesehen davon, das es kaum noch wirklich einfache Naturvölker gibt, auch die treiben Handel. Mit der Ankunft der Spanier sind Glas, Eisen und Pferde nach Amerika gekommen, dazu Alkohol und Feuerwaffen. Alles sehr begehrte Handelsgüter hier in Bolivien, zumindest die Macheten aus Brasilien, Motorsägen aus Dtl. und Autos aus Japan. Im Moment auch sehr begehrt ist irgendwelcher Plastikmist aus China und DVD-Player, um irgendwelche F-Movies aus den hinterletzten Hollywood-klitschen abzuspielen. Handel im Sinne von Austausch von Gütern gab es immer und wird es immer geben.

                                  Grüße aus Bolivien, meine Laptopbatterie ist jetzt alle, das letzte Kabel in die westliche Zivilisation sozuagen erstmal wieder gekappt Robert
                                  quien se apura, pierde el tiempo

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                                  • Stephen
                                    Neu im Forum
                                    • 06.09.2005
                                    • 9

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    Tag Leute,

                                    Vor Allem muss man sich klar sein, dass der Wiedereinstieg ins normale LEben sehr schwierig ist.

                                    Meine Freundin ist Sozialarbeiterin und die hat einige Klienten, die auch ausgestiegen sind, mit ~40 wieder zurueck nach EU wollten. Weil so toll es dort auch wieder nicht war. Schlechte hygienische Bedingungen, schlechte Medizin, Arzt, Umwelteinfluesse -> kalt, heiss, feucht,.. Uvm.
                                    Jedoch den Wiedereinstieg in eine "normale" Gesellschaft haben sie dann einfach auch nicht geschafft . (Arbeit, Leistung(sdruck), Aufstehen, Konsumwahn,...)
                                    Jetzt sind sie obdachlos....

                                    keep im mind!!!

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                                    • derMac
                                      Freak
                                      Liebt das Forum
                                      • 08.12.2004
                                      • 11888
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Zitat von Robiwahn
                                      @Mac
                                      Mal abgesehen davon, das es kaum noch wirklich einfache Naturvölker gibt, auch die treiben Handel. Mit der Ankunft der Spanier sind Glas, Eisen und Pferde nach Amerika gekommen, dazu Alkohol und Feuerwaffen. Alles sehr begehrte Handelsgüter hier in Bolivien, zumindest die Macheten aus Brasilien, Motorsägen aus Dtl. und Autos aus Japan. Im Moment auch sehr begehrt ist irgendwelcher Plastikmist aus China und DVD-Player, um irgendwelche F-Movies aus den hinterletzten Hollywood-klitschen abzuspielen. Handel im Sinne von Austausch von Gütern gab es immer und wird es immer geben.
                                      Bei der bisherigen Diskussion ging es um den Handel innerhalb des Stammes/Dorfes. Natürlich treibt ein Stamm nach außen Handel, aber bei den wirklich naturnah lebenden Völkern ist dieser sehr gering. Aber solche Völker gibt es kaum noch. Und DVD-Player und Motorsäge sind nicht wirklich naturnah. Der Handel innerhalb des Stammes fällt mit der Erfindung des Privateigentums zusammen. Und diese Erfindung ist Menschheitsgeschichtlich gesehen noch gar nicht so alt. :wink: Und selbst als es Privateigentum gab, waren die wirklich lebensnotwendigen Dinge nach lange Zeit Gemeinschaftseigentum. Mann kann also innerhalb einer überschaubaren Gruppe durchaus ohne Handel leben und somit wird die bisherige Handels-/Gelddiskussion unnötig (ja, Geld ist trotzdem eine nette Erfingung aber hier ging es ja um ein zurück zu Natur :wink: ).

                                      Was das Rumreisen angeht: Wir haben mal in Patagonien mitten in der Pampa einen Franzosen mit einer mittelgroßen Plastiktüte getroffen. Der hat gesagt, dass er so schon seit 20 Jahren durch die Welt reist. Da geht schon viel, aber ob das wirklich naturnahes Leben ist?

                                      Mac

                                      Mac

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                                      • Dominik

                                        Lebt im Forum
                                        • 11.10.2001
                                        • 9178
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Was das Rumreisen angeht: Wir haben mal in Patagonien mitten in der Pampa einen Franzosen mit einer mittelgroßen Plastiktüte getroffen. Der hat gesagt, dass er so schon seit 20 Jahren durch die Welt reist. Da geht schon viel, aber ob das wirklich naturnahes Leben ist?
                                        Das unterscheide ich definitiv!
                                        20 Jahre Reisen bzw. die Welt erfahren ist etwas anderes als ein Naturnahes Leben zu führen; letzteres ist imo eher an einen Standort gebunden.

                                        Egal welche Variante man nimmt, Praxis ist vor einer endgültigen Entscheidung ist unbedingt mitzubringen um nicht in der Traufe zu landen.
                                        Früher wollte ich eine Blockhütte in Canada haben und dorhin auswandern (*schwelg*)
                                        Die Blockhütte entstand - die Einstellung hat sich danach geändert.
                                        Zum Abschalten bestens geeigentet, aber nicht auf Lebenszeit.

                                        Gruß
                                        Dom

                                        @ Robiwahn
                                        Freu mich von dir zu hören Viele Grüße aus Deutschland
                                        Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                                          #40


                                          freunde, mitstreiter, weggefährten, spinner, phantasten, seelisch kind gebliebene, all ihr wundersamen bluemchen in gottes grossem garten...einem jeden von euch der wirklich den langen atem hat und seine suche nach was auch immer durchsteht...

                                          ...goood riddance!

                                          all den anderen einen geruhsamen, entspannenden donnerstagabend!

                                          ciao

                                          p.s. hier noch ein smilie: :kaffee: (weils meine tochter gluecklich macht)

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