Sau leichte Solarpaneele
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Diese 1.000 W/m² sind eben die Solarkonstante, das erreichbare Maximum am wolkenlosen Äquator. Denke nicht, daß die Hersteller da irgendeine Schuld hätten, sondern nur derjenige, der sich vorstellt, daß er auch nachts 10 W erreichen könnte. Ein wenig grundlegende Ahnung von der Materie würde ich schon voraussetzen.
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Wenn man erwartet, dass ein 10-Watt-Modul ein Elektrogerät ist, das im Normalbetrieb 10 Watt Leistung liefert, ist man gewissermaßen verloren. Aber die Hersteller tragen natürlich eine Mitschuld an dieser Vorstellung.
Die Nennleistung von Solarmodulen wird bei einer Bestrahlungsstärke von 1000 Watt/qm gemessen. Das wird unter natürlichen Bedingungen gelegentlich auch mal erreicht, aber nur in meteorologischen Ausnahmesituationen. Ansonsten sind 90 % der Nennleistung mittags bei sehr blauem Himmel und perfekter Ausrichtung zu erreichen, bei Sonnenschein mit leichter Trübung sind es meist nur noch 70 % (das ist also normal und kein schlechter Wert), bei tiefstehender Sonne mittags im Winter 40-50 %, bei weiß bedecktem Himmel im Sommer 20-30 %, und in allen anderen Situationen ist der tatsächlich erwirtschafteten Leistung sozusagen nach unten keine Grenze gesetzt. Schon ein Wechsel zwischen Sonne und Wolken führt beispielsweise im Sommer zu Schwankungen zwischen 20 und 80 %, und bei starker Bewölkung lohnt sich das Aufklappen kaum.
Manche Module sind im Diffuslichtbereich effizienter als andere, aber ich kenne keine, die bei diffusem Licht mehr Leistung erbringen als bei direkter Sonne.
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Zitat von Kili375 Beitrag anzeigenAber ein Luxmeter oder ähnliches konnte ich nicht bekommen.
Habe selbst mal für einen ganz anderen Zweck (Verbesserung der Ausleuchtung des Home-Office-Arbeitsplatzes) auf Android die App "Lux Light Meter" genutzt.
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Hallo Bambus, gerne.
Wie gesagt sind meine Messmöglichkeiten begrenzt, ich habe mir jetzt ein USB-Messgerät geliehen und mal bei Sonne (sehr leichte Schleierbewölkung) gemessen. Aber ein Luxmeter oder ähnliches konnte ich nicht bekommen. Laut diesem bringt das Paneel 7 Watt, also etwas weniger als angenommen. Nach einer Nachfrage beim Verkäufer kommt das durch Verluste bei der Elektronik und die Paneele seien mehr für defuses Licht ausgelegt und dort stärker. Etwas schade, aber hoffentlich immer noch unter den leichtesten, da ich mal davon ausgehe, dass das bei anderen Herstellern ähnlich ist; wie ja von dir beschrieben.
Ich bin mit dem Paneel und einer 10.000 mAh Powerbank unterwegs und das Laden klappt problemlos. Die 10.000 mAh sind mein Puffer für schlechte Tage und in der Tat kann ich schwerlich sagen, ob ich über mehrere stark bewölkte Tage kommen würde ohne eine Steckdose zu benötigen. Das wird sich zeigen und bis dahin laufe ich halt noch mit einem 5 Watt Apple Stecker herum. War vielleicht etwas voreilig die Aussage. Jedoch habe ich vorher viel zu dem Energiebedarf gelesen und theoretische Überlegungen angestellt und bin darauf gekommen, dass die 10 Watt für mich mit Puffer reichen.
Ich war damit unterwegs und die Robustheit wirkte gut auf mich. Das Paneel besitzt immer noch genug Steifigkeit um stabil befestigt oder aufgestellt zu werden. In meinem Mailkontakt mit dem Shop-Betreiber erfuhr ich, dass das Paneel extra einen dickeren ETFE-Film besitzt, als das 8 Watt Paneel, um die Faltungen auch langfristig aushalten zu können.
Ich habe meinen Energiebedarf nicht akribisch durchgerechnet, ich kann nur sagen dass meiner ist ziemlich gering ist. Ein Handy und eine winzige USB-Lampe. Auf welche Akku Größe beziehst du dich mit deinen 9h Ladezeit?
Und das mal nebenbei: da ich noch recht neu im ultraleicht/leicht Wandern bin freue ich mich immer über freundliche Anmerkungen.
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Danke für die ausführliche Zusammenstellung. Methodisch habe ich ein paar Fragen bzw. Anmerkungen dazu:
Hast du das MSC Panels selber durchgemessen? Sowohl bei bewölktem Himmel wie bei voller Sonneneinstrahlung? 210gr für ECHTE 10W Leistung an der USB Schnittstelle wären ganz gut.
Ich vermute jetzt mal, das du für die Panels, die schlechter im Ranking liegen, die Daten der Verkäufer/Hersteller angegeben hast. Es wäre demnach eine löbliche Ausnahme wenn MSC hier vom üblichen Vorgehen abgewichen wäre, den (unrealistischen) theoretischen Spitzenwert anzugeben.
Hast du ein MSC Panel man unterwegs verwendet und kannst etwas zur Robustheit sagen? Weniger Gewicht geht ja zwingend zu Lasten des mechanischen Schutzes der Zellen.
Und hast du es im Zusammenspiel mit einer Powerbank getestet?
Etwas skeptisch macht mich folgender Passus:... Für mich waren 10 Watt die Zahl die sich gut angefühlt hat um stressfrei unterwegs zu sein und dann sogar das Ladegerät unterwegs komplett ersetzen zu können, auch wenn es mal bewölkt ist.
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Sau leichte Solarpaneele
Ich recherchierte in letzter Zeit lange an ultraleichten tragbaren Solarpaneelen; und damit meine ich wirklich ultraleicht. Die meisten Leichtwanderer versorgen sich unterwegs mit einer kleinen Powerbank und eventuell einem Ladestecker, mit dem der Stromspeicher im nächsten Dorf wieder aufgeladen werden kann. Je nachdem wie der eigene Stromverbrauch aussieht. Jedoch erfordert das laden per Wandstecker immer einiges an Geduld und Wartezeit. Und es setzt voraus, dass die Zivilisation auch in der Nähe ist.
Um diese Probleme zu umgehen und autark zu sein schien mir nichts besser geeignet als das Solarladen. Sehen wir doch mal was da dran ist und was das für mein Rucksackgewicht bedeutet. Als ich vermeintliche Testberichte zu Wander-Solarpaneelen las wurde mir schnell klar: mit den immer gleichen drei angepriesenen Herstellern die dort auftauchten werde ich nicht glücklich. Einerseits war die Werbesprache dieser Artikel kaum auszuhalten und andererseits waren die als ultraleicht angepriesenen Lösungen Tippfehler, es hätte dort stehen sollen: schwer wie Blei.
Hier nun also die Erkenntnisse die ich selber sammelte:
Das zu Anfang: ich stehe mit keinem der Hersteller in irgendeinem finanziellen Zusammenhang, ich möchte hier nur meine Erfahrungen teilen und da ihr mich nicht kennt müsst ihr mir das wohl einfach glauben.
Nach der ersten intensiven Recherche hatte ich mich für ein Solarpaneel von Powertraveller entschieden, welches 12 Watt besaß und dieses dann abgespeckt. Somit kam es auf ca. 275 Gramm, was durchaus leicht für die Leistung war, zumal das Paneel die angegebene Leistung von 12 Watt auch erreichte. Allerdings merkte ich schnell, dass ich mein Paneel beim spätabendlichen Tunen vermutlich beschädigt hatte und kam erst nach meiner Bastelei auf die Problematik mit den Microcracks. Diese Microrisse können entstehen, wenn die spröden Silizium Wafer in den Paneelen bei mechanischer Belastung brechen - ich hatte mich ausversehen darauf gekniet. Somit hatte ich jetzt zwar ein annehmbar leichtes Paneel, zumindest bei der von mir erwünschten Leistung, allerdings hatte das Paneel auch ein paar Watt an Leistung eingebüßt und ich hatte nichts gewonnen.
Also musste ich noch ein zweites mal ran, und so recherchierte ich mir die Finger wund und die Augen eckig. Tagelang. Und hier sind die Ergebnisse (in g/W):
herkömmliches Paneel: Goal Zero (10W) - 51
schwer aber tatsächlich wasserdicht: Powerfilm (7W) - 46
schwer aber cooles Format: Knog (10W) - 45
Und hier das wichtigste, die leichtesten Paneele im 10 Watt-Bereich (g/W) sind nach meiner Recherche:- Sandberg (10W) - 36
- Sunsoaker (10W) - 34
- Basic Nature (10W) - 33,5
- Powertraveller (12W) - 33,3
- Voltaic (10W) - 30,6
- Flex Solar (10W) - 30
- Sunnybag (14W) - 28,6
- Powertec (11W) - 27,3
- MSC (13W) - 25,7
- Link Solar (11W) - 23,3
- Sunslice (12W) - 22,3
- MSC (10W) - 20,6
(Die zugrundeliegende Masse der Paneele habe ich nach bestem Wissen nachrecherchiert und angepasst, wenn mir die Herstellerangaben zu utopisch erschienen. Ich vertraue da tendenziell mehr auf Testberichte und Foren-Einträge als auf die Herstellerangaben.)
Bestellt habe ich dann das 10 Watt Paneel von Mobile Solar Chargers, nicht nur weil es mit großem Abstand zu den meisten Alternativen das leichtetes Paneel war, sondern auch weil mich der Auftritt der Website und die Beantwortung meiner nerdigen Fragen durch den Shop-Inhaber von der Qualität überzeugten. Im Gegensatz zu fast allen herkömmlichen Paneelen funktioniert dieses Paneel nicht mit Silizium, sondern mit CIGS. Was das genau ist müsst ihr selbst nachlesen, aber im Kern bedeutet das; dass dieses Paneel deutlich leichter sein kann, dass es in lowlight Situationen besser funktioniert und nicht so anfällig für Microcracks ist. Also perfekte Voraussetzungen für gute Dienste auf dem Trail und genau die Nische die ich mir ausgemalt hatte.
Das Paneel kam also aus England bei mir an und ich bin bisher sehr zufrieden mit der Qualität und der Leistung. Ich habe mit meinen Möglichkeiten die Ausgangsleistung vermessen und die kommt ungefähr hin, das könnten andere jedoch sicherlich genauer. Auch in lowlight Situationen tut das Paneel was es verspricht. Es lädt zum Beispiel bereits früh am Morgen und bis in den Abend hinein, wo mein Solartraveller 12 Watt keine Leistung mehr bringt. Und es bringt 206 g auf die Waage. Was so leicht ist, dass mir als technikaffiner Person das Herz aufgeht.
Abschließend bin ich froh dieses Paneel gefunden zu haben und wollte das gerne mit euch teilen.
Aber natürlich müsst ihr nicht in gleicher Weise von dem 10 Watt MSC Paneel überzeugt sein. Seid versichert, dass die anderen genannten Alternativen ebenfalls sorgsam recherchiert und aufgelistet worden sind. Zu der Qualität kann ich da jedoch wenig sagen.
Anhang:
Warum nutze ich keines der oft besprochenen Lixada 10 Watt Paneele?
Weil die Paneele im Sinne der Nachhaltigkeit nicht zu vertreten sind (Produktqualität) und weil es unseriös ist auf seine Paneele 10 Watt zu schreiben, wenn sie bei südeuropäischer Mittagssonne max. 4,5 Watt produzieren. Zudem sind die Paneele ungetuned schwerer als einige der oben genannten Alternativen (in g/W!).
Ist mir zu schwer, alles nicht ultraleicht.
Es kommt immer darauf an, welchen Strombedarf man auf seiner Reise hat. Für mich waren 10 Watt die Zahl die sich gut angefühlt hat um stressfrei unterwegs zu sein und dann sogar das Ladegerät unterwegs komplett ersetzen zu können, auch wenn es mal bewölkt ist. Ich meine, dass ich für die Leistung von 10 Watt, das leichteste und ansprechendste gefunden habe was kommerziell erhältlich ist. Und falls jemand keinen Wert darauf legt das Paneel klein packen zu können und man weniger Leistung benötigt gibt es auch eine 8 Watt Version bei 19,3 g/W.
(Bei einer eventuellen eigenen Recherche zu größeren, oder kleineren Paneelen kann ich nur empfehlen auch in g pro W zu rechnen; für eine gute Vergleichbarkeit.)
Was ist mit der Größe des Paneels?
Es ist schön klein im zusammengefalteten Zustand, dagegen ist es im aufgefalteten Zustand etwas größer als Silizium-Paneele mit der gleichen Leistung, da die Zellart technisch weniger effizient ist, man braucht also etwas mehr Fläche für die gleiche Watt-Zahl.
Wasserdicht?
Nö, zumindest nicht der USB-Anschluss, der Rest schon
Was ist mit Platz zwei?
Erschien mir nicht so seriös, sind kürzer im Rennen - „keiner hats ausprobiert“, Gewichtsangaben auf der Website scheinen bei genauerer Recherche grob falsch zu sein und das System packt größer + Autoplay Videos... mäh. Bei Platz drei ist das ähnlich, obwohl das ganze durchaus etwas seriöser erscheint.
So, für mich gibt es nichts mehr hinzuzufügen, mal sehen ob jemand auf diesen Bericht stößt. Cheerio!
Wenn ihr Lust habt schaut gerne mal hier vorbei: https://rundeaugen.wordpress.com/
Zuletzt geändert von Kili375; 01.06.2023, 21:40.
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