Der Dropoutbag - ein Ansatz zur zeitweisen Gewichtseinsparung

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  • Denj
    Anfänger im Forum
    • 18.10.2022
    • 14
    • Privat

    • Meine Reisen

    [UL] Der Dropoutbag - ein Ansatz zur zeitweisen Gewichtseinsparung

    Moin.
    Mir kam letztens eine Idee, wie man auf Tour Gewicht sparen kann. Es funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen. So muss man an einem Punkt zwei Mal vorbei kommen.
    Die Idee ist einfach einen Sack mit Ausrüstung, welche man für eine gewisse Zeit nicht braucht, in der Natur zu deponieren, weiter zu gehen und später wieder aufzusammeln, wenn man erneut an der Stelle vorbei kommt. Das würde funktionieren, wenn ich bspw. auf dem gleichen Wege eine Route zurückgehe oder einem Rundkurs gehe und eine Stelle zwei mal passiere. Man macht sich also die Natur zu nutze, indem man den Sack versteckt. Klappt natürlich abhängig von der Vegetation unterschiedlich gut. Gegenstände könnte man bspw. Essen und Wasser für später in dem Sack parken. Beim Essen ist es natürlich tricky mit Tieren. Da würde dann nur etwas tiersicheres helfen oder den Sack an einen evtl. vorhandenen Baum zu hängen. Auch könnte man bspw. auf dem Weg zu einer Hütte sein Zelt und Kochgeschirr in dem Sack lassen.
    Vielleicht völlig trivial für manche aber ich dachte ich teile das mal hier. Vielleicht gefällt einem ja die Idee. Ich werde es in Zukunft auf jeden Fall mal ausprobieren, da die Situation, dass ich an einem Punkt zwei mal in kurzer Zeit vorbeikam, bei mir in der Vergangenheit häufiger vorkam. So bin ich in Schottland häufiger von der Zivilisation zu einem Bothy gelaufen und am nächsten Tag den gleichen Weg zurück. Danach ging es dann weiter zu weiteren Bothies oder so. Machte halt in der Situation wenig Sinn das Zelt oder Essensvorräte mitzuschleppen, die eigentlich für in ein paar Tagen gedacht waren. Beim Zelt muss man natürlich genau abwägen, ob man es riskieren will bspw. vor verschlossener Tür zu stehen.
    Ich denke, das Prinzip ist klar. Funktionierz natürlich auch im nicht UL Bereich aber ich dachte hier macht es am meisten Sinn, wegen des Gewichtsthemas. Teilt gerne eure Gedanken oder auch Erfahrungen, falls ihr schon mal so etwas in der Richtung gemacht habt. Habe hierzu noch nie andere Artikel oder Threads gefunden. Gerne auch sowas teilen. Genannt habe ich es jetzt mal Dropoutbag. Vielleicht fällt euch ja noch was besseres ein.

  • walnut
    Fuchs
    • 01.04.2014
    • 1118
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Das Prinzip ist ziemlich verbreitet bei Kletterern/Bergsteigern, heißt dort Materialdepot. Einfach ne Ikeatüte oder nen wasserdichten Packsack mit Reiseklamotten, nem Snack oder was zu trinken für die Rückfahrt deponieren was mensch nicht auf den Berg wuppen mag. Gab in letzter Zeit leider durch ahnungslose Wanderer dann teils Anrufe bei der Bergrettung, insofern Vorsicht beim deponieren, nicht dass jemand denkt dass dir was passiert ist.

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    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 28955
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Etwas heroischer "Basislager" oder "Cache"

      Unser TAB im Altschnee-Kühlschrank ist leider schon mehrfach dreisten Berg"kameraden" zum Opfer gefallen, die ganz offenbar nicht widerstehen konnten.
      Normale Ausrüstung (etwa am Einstieg von MSL) war aber bisher nie ein Problem.
      Meine Reisen (Karte)

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      • derray

        Vorstand
        Lebt im Forum
        • 16.09.2010
        • 5380
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo Denj!

        Ein ähnliches Konzept gab es schon vor einigen Jahren im ultraleicht Bereich. Der sogenannte "overflow bag" (wenn ich mich richtig erinnere) hat Sachen aufgenommen, die sonst nicht in die oft kleinen UL-Rucksäcke gepasst hätten. Zum Beispiel zusätzliches Essen bei langen Tourabschnitten. Darüber hinaus wurden diese Packsäcke auch genau für den von dir skizzierten Zweck verwendet.
        Das Ganze ist aber relativ schnell wieder in Vergessenheit geraten, als die Rucksackmaterialien immer leichter wurden und es kaum noch einen Unterschied machte, ob man einen großen oder einen kleinen Rucksack mitnimmt.

        mfg
        der Ray

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1332
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Denj Beitrag anzeigen
          ... Beim Essen ist es natürlich tricky mit Tieren. Da würde dann nur etwas tiersicheres helfen oder den Sack an einen evtl. vorhandenen Baum zu hängen...
          Wir deponieren seit Jahren, vor allem Essen und Brennstoff, gelegentlich Bergmaterial, und sind bislang nicht verdächtig geworden, dadurch im UL- Stil unterwegs zu sein. In Grönland eingermaßen dicht verpackt im Wickelbeutel, hat immer ausgereicht und braucht keinen anderen Namen. In Bärengebieten in Kanada auch mal in einer Bärentonne, davon gäbe es eine UL-Version, den Ursack. Ist nicht konform mit Nationalpark-Vorschriften, so es die gibt. Meine wenigen Versuche, per Seilwurf einen Beutel an Ästen Bären sicher zu platzieren, endeten fast desaströs, immerhin habe ich das Kletterseil wieder aus dem Baum bekommen.
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • Christian J.
            Lebt im Forum
            • 01.06.2002
            • 9228
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Auch unter sächsischen Bergsteiger*Innen ist das Konzept "Wir verstecken das Boofen-Bier und schleppen es nicht den ganzen Tag beim Klettern mit" seit vielen Jahrzehnten bekannt.

            Es passt aber gar nicht zu meiner Art, unterwegs zu sein. Meine Pläne und Routen ändern sich auf Tour ständig- und zwar sowohl bei der 14-tägigen Schottlandtour als auch bei der 2stündigen Wanderung im Stadtwald. Mich würde es also enorm einschränken, an irgendwelche Stellen zurückkehren zu müssen, um da irgendwas wieder einzusammeln.

            Außerdem kann ja (jenseits von deutschen Mittelgebirge) immer was schiefgehen und ich habe keine Lust, 5km von meinem versteckten Zelt entfern not-biwakieren zu müssen, weil ein Wegabschnitt länger gedauert hat als geplant.

            Dein Bothy-Beispiel aus Schottland ist nachvollziehbar. Mich persönlich stört Gewicht im Rucksack nicht so sehr, als dass ich es nicht einfach dauerhaft tragen könnte. Auch 25kg nicht.
            "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
            Durs Grünbein über den Menschen

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            • Denj
              Anfänger im Forum
              • 18.10.2022
              • 14
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
              Es passt aber gar nicht zu meiner Art, unterwegs zu sein. Meine Pläne und Routen ändern sich auf Tour ständig- und zwar sowohl bei der 14-tägigen Schottlandtour als auch bei der 2stündigen Wanderung im Stadtwald. Mich würde es also enorm einschränken, an irgendwelche Stellen zurückkehren zu müssen, um da irgendwas wieder einzusammeln.

              Außerdem kann ja (jenseits von deutschen Mittelgebirge) immer was schiefgehen und ich habe keine Lust, 5km von meinem versteckten Zelt entfern not-biwakieren zu müssen, weil ein Wegabschnitt länger gedauert hat als geplant.
              Genau das Ganze hat halt Grenzen und passt nicht für jeden bzw. jede Tour.

              die Sicherheit sollte natürlich Vorrang haben. Gerade beim Zelt sollte man sich das gut überlegen.

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              • Christian J.
                Lebt im Forum
                • 01.06.2002
                • 9228
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Jo, klar. Aber was bleibt dann noch zum Ablegen? Höchstens Nahrungsmittel. Mir persönlich wäre der Aufwand, meinen Futterbeutel zu sortieren, irgendwo abzulegen und wiederzufinden zu hoch dafür, um 1-2kg Essen weniger tragen zu müssen.
                Aber ja, es gibt bestimmt auch Szenarien, wo das sinnvoll ist (ein Packcraft ablegen z.B.) und im Endeffekt machen wir ja Touren, weil wir Spaß haben wollen und nicht wegen irgendwelcher objektiven Leistungskonzepte.

                Was ich sagen will: Wenn es für Dich Sinn ergibt oder zu Deinen Touren passt oder Du es einfach mal probieren willst, dann mach es doch. Ich mache ja auch auf meinen Touren Sachen, die "objektiv" vielleicht keinen Sinn ergeben.

                Ich glaube, ein gut versteckter Ortliebsack macht auch keine große (optische) Naturverschmutzung.
                "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                Durs Grünbein über den Menschen

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                • Killer
                  Fuchs
                  • 07.11.2006
                  • 1060

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hatte in Norwegen auch mal Teile der Ausrüstung zurücklassen, zwei Wochen dürfte sich die dortige Tierwelt jeden Morgen über den Handywecker freuen und ich mich anschließend über einen leeren Akku
                  Suche Freiwillige für gefährliche Reise. Niedriger Lohn, bittere Kälte, lange Stunden in vollständiger Finsternis garantiert. Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Fall des Erfolges.

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                  • Freedom33333
                    Dauerbesucher
                    • 09.09.2017
                    • 898
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ich glaube dass mich das schon nervös machen würde, auch schlichtweg wegen Wanderern. Wenn man durch Schweden / Schottland läuft und findet einen großen Packsack denke ich schon, dass es Leute geben wird, die zumindest mal reinschauen. Könnte ja auch Müll sein, könnte da schon Jahre liegen usw.

                    Ich hab grad das Essen für ne Woche im Hotel in Inverness deponiert gehabt und meine Tour auf zweimal eine Woche aufgeteilt. Und im zweiten Schottland Urlaub habe ich mir ein Paket an ein Hotel geschickt in dem ich nach ner Woche vorbeikommen würde. Bequem war es in beiden Fällen. Es geht ja nicht nur um Gewicht sparen (2x. Gaskartusche statt eine große / Mehr Platz im Rucksack ohne jeden Morgen ideal packen zu müssen), sondern auch darum, dass man dann zusätzlichen Kram schleppen kann. Z.B. einen 900g Firelog mit dem garantiert ein Feuer gelingt, eine Flasche Whisky pro Woche, haufenweise Kerzen, Feueranzünder, Essen das nicht vollgepackt sein muss mit Kalorien usw.). Und bei ner Flasche Whisky würde ich das Risiko, dass die Leute kriminell werden, schon als hoch einschätzen. Die reden sich das dann schön, siehe oben.

                    Aber irgendwie nimmt es einem das Gefühl der Wildnis dann doch ein wenig. Ist es nicht gerade die Freiheit, zwei Wochen machen zu können was man will, mit nur feststehendem Start- und Endpunkt? Ich glaube für eine richtige Wildnis Tour wäre das nichts für mich.

                    Außerdem muss man den Sack dann ja doch den ersten Tag mitschleppen, denn wenn der Deponierpunkt in der Nähe der Zivilsation ist, kann ichs ja auch so machen wie oben beschrieben.

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                    • SvenW
                      Erfahren
                      • 02.11.2012
                      • 410
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Hab ich auch schon 2x gemacht, beide Touren aber nicht unbedingt UL ;)

                      Einmal bei einer Rundtour in Grönland wo nach einer Fjordquerung dann das Packraft, Paddel, sowie Essen für eine Woche und einige weitere Kleinigkeiten gedroppt wurden.
                      Macht schon einen Unterschied wenn man im weglosen Gelände nurnoch 18kg statt 24kg schleppt.

                      Das zweite mal war dieses Jahr in Schweden wo wir ungefähr in der Mitte der Tour einmal eine Straße kreuzten.
                      Da wir mit dem Auto angereist sind konnten wir hier auf dem Hinweg schonmal das Essen für die zweite Hälfte der Tour (+etwas Bier ) deponieren. Auch hier also ca. 3kg die man die erste Woche nicht schleppen musste.

                      Ich achte bei sowas dann aber immer darauf das das alles halbwegs geruchsdicht verpackt ist, und verstecke die Sachen so das man direkt dran vorbei laufen kann ohne sie zu bemerken. In Grönland in einer Felsspalte, über die wir dann noch einen großen Flachen Stein platziert haben, in Schweden unter einem umgestürzten Baum und mit einigen Ästen getarnt.
                      Wichtig ist nur sich die Position gut auf dem GPS zu markieren und Fotos zu machen. In Schweden mussten wir selbst 5min suchen bis wir die Sachen gefunden hatten da im Wald der auf dem GPS markierte spot leider nicht eindeutig war

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                      • Becks
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 11.10.2001
                        • 19609
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        Da ist nix besonderes dabei. Ich pack auch gerne Luxusgegenstände für An- und Abreise (ein Paar Schuhe, 1-2 Dosen Bier, ne Packung Chips) in eine Tüte am "Trailhead" und verstau die irgendwo dort, wo es keinen stört und nicht auffällt.
                        Am Aconcagua habe ich bei den ersten zwei Akklimatisierungstouren vom Basecamp hoch auf 5500m auch Zeug hochgeschleppt und versteckt gelagert, damit ich beim eigentlichen Umzug nicht so viel im Rucksack hatte. Aufrgund der Gefahr des unerwünschten Materialschwunds durch andere habe ich sogar gezielt graue Säcke verwendet und sie 200-300m vom Camp entfernt komplett unter Steinen vergraben (und die Position im GPS vermerkt).
                        Und in Tadjikistan wurde alles Material für 2 Wochen per Maultier an einen See gekarrt, wo wir dann die 100L Expeditionstasche zwischen Felsen versteckten, weil wir für die 2-4-tägigen Ausflüge ab dort auch nicht immer alles mitnehmen wollten.

                        Mit UL hat das aber nix zu tun, ausser dass einmel mehr halt neue Buzzwords für bestehende Konzepte verwendet werden.
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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