AW: Was ist für euch "fernab der Zivilisation"?
OT:
Also der Unterricht in (bayrischen) Schulen
BTT:
Ich glaube ich unterscheide zwei Arten von "fernab der Zivilisation" - eine positive, die mit einem entspannten Lächeln gesagt wird und eine negative, die einen bedrohlichen Unterton hat.
Positiv gesehen fühle ich mich fernab der Zivilisation, wenn ich deren negative Auswirkungen nicht mehr spüre.
Oder, um es auf den Punkt zu bringen, wenn wir nix mehr hören und riechen und wenn man uns nicht mehr hört oder riecht (die Eltern eher riechen die Kinder eher hören). Das ist dann seeeehr dehnbar und seeehr von der Tageszeit und Wochentag und von meiner Verfassung und der der Kinder abhängig. Hören und riechen ist deshalb so wichtig, da man das nicht einfach ändern kann.
Es gibt Momente, da hab ich vielleicht mitten in der Stadt nur 2 Minuten übrig, aber sie ist noch ganz verschlafen und es gibt einen Baum an den ich mich lehnen und die Augen schließen kann und dann ist alles weg außer der knubbeligen Rinde in meinem Rücken und Sonne oder Wind oder Kälte oder Nässe in meinem Gesicht und ein Hauch von Harz und Rinde in der Nase. Da ist die Zivilisatoin so was von fernab von mir.
Manchmal muss mir sogar nur in den eigenen vier Wänden etwas in die Hand fallen, ein Foto, eine Muschel, eine Wanderkarte, ... um dieses Gefühl auszulösen.
Manchmal bin ich gaaaanz weit und doch mittendrin in der Zivilisation, da finde ich die Klamotten, die ich auf dem Leib habe einfach zu hässlich und künstlich, die Kinder singen irgendwelche Jingels in Dauerschleife, die Steuererklärung hört nicht auf, durch meinen Kopf zu geistern (und garantiert steht am nächsten Eck ein Ohdarfichhiernichtschreiben und quarzt mitten im Wald).
Wenn die Tage so sind, dann werde ich diesen blöden Moloch einfach nicht los.
Fernhab der Zivilisation bin ich , negativ gesehen, wenn mir deren positiven Errungenschaften verwert bleiben.
Besonders, wenn ich nix zu Essen bekomme und auch keinen Arzt.
Oder wenn ich auch nur Angst habe, es könnte so sein.
Manchmal kann man mitten im Gedränge so weit weg sein von jeder Art von Zivilisation, wie nur geht. Keiner lächelt, keiner spricht, keiner hilft, keiner fühlt mit, statt dessen Brüllen, mürrisches Gesicht, kalte Worte. Es ist nach Ladenschluss und kein Stück Schokolade oder kein Brot weit und breit.
Manchmal sind Arzt und Laden sooooooo weit weg, aber im Rucksack ist noch Futter für Tage und ich fühle mich und uns unverletztbar. Dann bin ich trotz allem nicht fern von aller Zivilisation im negativem Sinne, denn ich vermisse ja nix.
So richtig hässlich sind Orte, die zwar fernab im negativen Sinn, nicht aber im positiven Sinne sind.
OT:
Zitat von qwertzui
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BTT:
Ich glaube ich unterscheide zwei Arten von "fernab der Zivilisation" - eine positive, die mit einem entspannten Lächeln gesagt wird und eine negative, die einen bedrohlichen Unterton hat.
Positiv gesehen fühle ich mich fernab der Zivilisation, wenn ich deren negative Auswirkungen nicht mehr spüre.
Oder, um es auf den Punkt zu bringen, wenn wir nix mehr hören und riechen und wenn man uns nicht mehr hört oder riecht (die Eltern eher riechen die Kinder eher hören). Das ist dann seeeehr dehnbar und seeehr von der Tageszeit und Wochentag und von meiner Verfassung und der der Kinder abhängig. Hören und riechen ist deshalb so wichtig, da man das nicht einfach ändern kann.
Es gibt Momente, da hab ich vielleicht mitten in der Stadt nur 2 Minuten übrig, aber sie ist noch ganz verschlafen und es gibt einen Baum an den ich mich lehnen und die Augen schließen kann und dann ist alles weg außer der knubbeligen Rinde in meinem Rücken und Sonne oder Wind oder Kälte oder Nässe in meinem Gesicht und ein Hauch von Harz und Rinde in der Nase. Da ist die Zivilisatoin so was von fernab von mir.
Manchmal muss mir sogar nur in den eigenen vier Wänden etwas in die Hand fallen, ein Foto, eine Muschel, eine Wanderkarte, ... um dieses Gefühl auszulösen.
Manchmal bin ich gaaaanz weit und doch mittendrin in der Zivilisation, da finde ich die Klamotten, die ich auf dem Leib habe einfach zu hässlich und künstlich, die Kinder singen irgendwelche Jingels in Dauerschleife, die Steuererklärung hört nicht auf, durch meinen Kopf zu geistern (und garantiert steht am nächsten Eck ein Ohdarfichhiernichtschreiben und quarzt mitten im Wald).
Wenn die Tage so sind, dann werde ich diesen blöden Moloch einfach nicht los.
Fernhab der Zivilisation bin ich , negativ gesehen, wenn mir deren positiven Errungenschaften verwert bleiben.
Besonders, wenn ich nix zu Essen bekomme und auch keinen Arzt.
Oder wenn ich auch nur Angst habe, es könnte so sein.
Manchmal kann man mitten im Gedränge so weit weg sein von jeder Art von Zivilisation, wie nur geht. Keiner lächelt, keiner spricht, keiner hilft, keiner fühlt mit, statt dessen Brüllen, mürrisches Gesicht, kalte Worte. Es ist nach Ladenschluss und kein Stück Schokolade oder kein Brot weit und breit.
Manchmal sind Arzt und Laden sooooooo weit weg, aber im Rucksack ist noch Futter für Tage und ich fühle mich und uns unverletztbar. Dann bin ich trotz allem nicht fern von aller Zivilisation im negativem Sinne, denn ich vermisse ja nix.
So richtig hässlich sind Orte, die zwar fernab im negativen Sinn, nicht aber im positiven Sinne sind.
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