Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

[Vegareve]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

OT:

OT: Der Körper greift die eigenen Fettreserven fast mit dem ersten Schritt am Berg an. Und der Hungerast ist zwar bedingt trainier- aber nicht vollkommen abtrainierbar.

Habe ich auch nicht behauptet, ich bin schon mit Dir einer Meinung .

[Tie_Fish]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Komischerweise hatte ich vor ein paar Wochen mal einen Hungerast beim Paddeln, obwohl man sich ja da kaum anstrengt. Kannte ich vorher gar nicht, nicht mal bei langen Läufen oder harten Bergtouren. Irgendwie scheint das wohl auch tagesformabhängig zu sein.

Wie kriegt man denn nun die unnötigen Kilos an Futter aus dem Rucksack? Sollte ich tatsächlich versuchen, nur für 80% der Tour Futter einzupacken und den Rest zu "improvisieren"? Ich fürchte, dann fängt mein Kopf bei der ersten Wirtschaft an, die Improvisationskarte zu spielen

[atlinblau]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Entsprechend dem Thema halte ich eine Gewichtsreduktion beim Proviant
für eine Schere im Kopf, wenn es man nicht probiert.
Vieles ist bei Ernährung auch nur das Resultat von (schlechten) Gewohnheiten.

@Tie_Fish
Hungerast beim paddeln kannte ich auch.
Der Körper hatte durch ständiges Nahrungsangebot verlernt, mal mit Mangel umzugehen.


Thomas

[Tie_Fish]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Vieles ist bei Ernährung auch nur das Resultat von (schlechten) Gewohnheiten.

Ich hatte schon das Bedürfnis nach Nahrung, bevor ich schlechte Gewohnheiten hatte. Sagt meine Mutti.

Ja klar ist das nur die Angst, dass das Futter nicht reicht, schrieb ich ja. Aber die Frage ist doch nun, wie man es ganz praktisch hinbekommt, annähernd genau richtig viel oder wenig einzupacken. Die Salami in Scheiben tageweise abzählen? Striche auf die Butter ziehen? Nutella portitionieren? Bei dem Trockenfutter und beim Müsli kein Problem, aber was ist mit dem ganzen Gruppen-Frühstücks-Zeugs (Stichwort Multi-User)?

[Antracis]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Also ich hatte nach der letzten 13 Tage Tour vor zwei Wochen wirklich nix mehr übrig. Hab halt genau kalkuliert und auch alles gegessen und zwischendurch gabs nur eine paar Hände voll Blaubeeren. Also einfach aufgrund d. Erfahrungen der letzten Touren genau kalkulieren und meinetwegen auch knapp, und dann halt da hin fahren, wo man nix kaufen kann.

[Tie_Fish]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Also ich hatte nach der letzten 13 Tage Tour vor zwei Wochen wirklich nix mehr übrig. Hab halt genau kalkuliert und auch alles gegessen und zwischendurch gabs nur eine paar Hände voll Blaubeeren.

Für Solo-Touren ist das ja einfacher, als wenn man für eine Gruppe (2 Erwachsene + 2 erwachsene Teeanager) planen soll. Ich habe für mich alleine auch kein Problem, am Ende die Rationen zu strecken oder auch drei Tage zu fasten.

[Antracis]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Naja, meine Frau war auch dabei und die hat tatsächlich einige Riegel und 2 Tüten Nüsse mehr mitgebracht. Und das macht sie eigentlich immer, traut sich da vielleicht auch nicht wirklich. Vielleicht traue ich mich ja auch nur so knapp zu kalkulieren, weil ich notfalls weiß, dass bei Ihr noch was ist.

[Intihuitana]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Ich esse mir vor einer langen Tour lieber eine kleine Reserve an und verbrauche das auf der Tour. So kann ich meine Nahrungsreserven besser strecken.
Das Körperfett hat einen Kaloriengehalt von 700 cKal pro 100 Gramm. Da kommt man mit den allerwenigsten Lebensmitteln an diese Kaloriendicht heran.
Darüberhinaus wird das auch zu 100% verwertet, wohingehen Nahrung immer irgendwelche Ausscheidungen produziert.
Zuletzt verteilt sic hdas Gewicht auch deutlich besser auf den Körper als es alles im Rucksack zu haben.
Mit dme Essen welches ich dabei habe vermeide ich die bereits genannten Hungeräste.
Aber ich nehm auf einer langen schweren Tour meist so 5-6 Kilo ab.

[Tie_Fish]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Ich esse mir vor einer langen Tour lieber eine kleine Reserve an und verbrauche das auf der Tour. So kann ich meine Nahrungsreserven besser strecken.
Das Körperfett hat einen Kaloriengehalt von 700 cKal pro 100 Gramm. Da kommt man mit den allerwenigsten Lebensmitteln an diese Kaloriendicht heran.

Das stimmt zwar, aber du kannst die 700kcal nicht einfach abrufen wie beim essen von Zucker! Auf der Leber pappen ingendwie 2 Tafeln Schokolade an Energie, die man zur Jagd oder Flucht von Mutter Natur bekommen hat und als schnelle Energiequelle nutzen kann. Danach kommt ein Turboloch, und dann versucht der Körper aus Stoffwechsel und Körperfett Energie zu holen (und die Schokolade wieder auf die Leber zu laden) So hat mir das ein Sportmediziner erklärt. Man kann also keinen Ultra laufen, wenn man 15.000kcal an Körperfettreseven hat - man kommt einfach nicht so schnell dran. Beim Wandern geht das langsam, aber versuch mal auf dem Spinning-Rad bei 2000kcal/h eine Stunde zu fahren

[Intihuitana]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Das stimmt zwar, aber du kannst die 700kcal nicht einfach abrufen wie beim essen von Zucker! Auf der Leber pappen ingendwie 2 Tafeln Schokolade an Energie, die man zur Jagd oder Flucht von Mutter Natur bekommen hat und als schnelle Energiequelle nutzen kann. Danach kommt ein Turboloch, und dann versucht der Körper aus Stoffwechsel und Körperfett Energie zu holen (und die Schokolade wieder auf die Leber zu laden) So hat mir das ein Sportmediziner erklärt. Man kann also keinen Ultra laufen, wenn man 15.000kcal an Körperfettreseven hat - man kommt einfach nicht so schnell dran. Beim Wandern geht das langsam, aber versuch mal auf dem Spinning-Rad bei 2000kcal/h eine Stunde zu fahren

Ja genau, das hab ich auch geschrieben. Damit man nicht in diese Löcher gerät, hat man Nahrung dabei, aber auf die Gesamtsicht ist man katabol unterwegs.

[Tie_Fish]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Ja genau, das hab ich auch geschrieben. Damit man nicht in diese Löcher gerät, hat man Nahrung dabei, aber auf die Gesamtsicht ist man katabol unterwegs.

Ok, dann sind wir uns ja einig und können zusammen fastenwandern

Ich packe also nur 80% ein, der Rest wird aus eigenen Reserven hinzugefügt.

(Kann mir jemand das mal hübsch für meine beste aller Hälften ausformulieren??)

[derSammy]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

ich kenns nur so....

Beim "gehen" bekomm ich einen Bärenhunger... geht aber gut weiter
Beim "radeln" kommt irgendwann der Mann mit dem Hammer...da geht gar nix mehr

[Christian J.]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

ich kenns nur so....

Beim "gehen" bekomm ich einen Bärenhunger... geht aber gut weiter
Beim "radeln" kommt irgendwann der Mann mit dem Hammer...da geht gar nix mehr

OT:
Geht mir seltsamerweise genau so. Beim Wandern/Trekking kommt es bei mir oft vor, dass ich meine Tagesverpflegung als Nachtisch zum Abendbrot esse, weil ich am Tag keinen Hunger hatte. Beim Radfahren zeigt der Tacho auf einmal 10km/h weniger an und die asphaltierte Straße in der Ebene wird schwer wie ein Schotterweg steil bergauf.

[lina]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

OT: ... Radwandern wäre hier die ideale Problemlösung

[Antracis]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

...das geht jedem so und hängt wie gesagt mit den endlichen Kohlenhydratspeichern zusammen, nicht nur in der Leber sondern vor allem in der betroffenen Muskulatur. Für Läufe ab Marathon hat das Bedeutung und beim Langdistanztriathlon ist es als Kombination von Radfahren und dann noch (einen Marathon) laufen ein noch größeres "Problem".

Nicht zu schnelles und zu steiles Wandern = Gehen ist relativ energieeffizient (halt unsere Hauptfortbewegungsart), während schnelles Laufen zwar sehr schnell sein kann, aber viel Energie kostet, wie auch schnelles Radfahren. Insofern fällt man da dann in ein Notprogramm, wo nur noch eine deutlich langsamere Geschwindigkeit geht, die dann hauptsächlich durch den Fettstoffwechsel gedeckt wird und ein Notprogramm.

Wandern hingegen läuft mit relativ niedriger Energieflussrate...wenns sehr steil ist und man es eilig hat, geht es einem aber genauso, wie mit Rad und Laufen. Kann man gut beispielsweise beim Norseman Extremtriathlon sehen, wo nach über 200km Radfahren noch die Marathondistanz bewältigt werden muss und die letzten 10km auf einen Berg führen. Da gehen fast alle, aber ohne regelmäßige Kohlenhydratzufuhr geht nix.

[Mus]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Nur zur Veranschaulichung: Ein Riegel mag einem zwar psychisch sofort weiterhelfen, braucht aber je nach Magenfüllung 90-120min, bis die Kohlenhydrate aus dem Darm im Blut angekommen sind. Die Zucker aus flüssiger oder gelierter Nahrung sind hingegen schon ab 7-15min im Blut verfügbar.

"Je nach Magenfüllung"? Wann hattest du das letzte mal bei gefülltem Magen einen Hungerast?????
Und glaubst du, der Zuckeranteil im Riegel bleibt schön brav im Magen liegen, bis die letzte Nuss komplet verarbeitet ist?
Schluckst du den Riegel im Ganzen hinunter?
Also bei mir ist das so: Die erste Zuckerzufuhr gibt es bereits beim - hoffentlich gründlichen- Kauen. Da wird nämlich bereits ein kleiner Teil des Zuckers über die Mundschleimhäute resorbiert. Nebenbei wandelt sich einiges der längeren Kohlenhydrate in Zucker umgewandelt. Die Zuckeranteile sind anschließend schneller verdaut und stehen schon nach 7-15 Minuten zur Verfügung. Zum Glück hat das Ding aber auch noch langkettige Kohlenhydrate, Eiweiß- und Fettanteile, die länger brauchen bis sie durch sind und von daher dem Körper dann zur Verfügung stehen, wenn die Energie aus dem Zuckeranteil schon "verbraten" ist.
Bei diesem Geldingsdich hast du nicht schneller überhaupt was zur Verfügung, sondern schneller die gesamte Energiemenge, das heißt dann auch schneller wieder garnixmehr. Vermutlich noch schneller, da ein Pik beim Zuckerspiegel auch immer eine hohe Insulinproduktion anregt. Dann ist wieder Hungerast und das nächste muss her.

[Becks]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

(Kann mir jemand das mal hübsch für meine beste aller Hälften ausformulieren??)

Die Anwesenheit von der hier:


beendet alle unnötigen Diskussionen.

Aber bevor ihr jetzt wieder über Kalorienverbrauch unterwegs redet, nur erneut die Erinnerung daran, dass der Grundsatz lautet: unnötiges daheim lassen, also z.B. kein Zelt auf eine Tagestour mitzuschleppen. Das gilt imo auch für die unnötigen Pfunde, dies sich da gerne so auf den Hüften ansammeln, während die einzige Outdoortätigkeit unter der Woche aus dem Betrachten von Tourenbildern besteht.
Wenn man dann noch das Motto berücksichtigt, den Fokus auf die schwersten Dinge zu werfen, dann kommt man nicht umhin, einen Blick auf die x kg Speckröllchen zu richten, anstelle durch Abfeilen irgendwelcher Ecken am Titankocher noch ein halbes Gramm rausschinden zu wollen.

[atlinblau]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Ok, dann sind wir uns ja einig und können zusammen fastenwandern

Ich packe also nur 80% ein, der Rest wird aus eigenen Reserven hinzugefügt.

(Kann mir jemand das mal hübsch für meine beste aller Hälften ausformulieren??)

Fastenwandern: man fastet und geht wandern und hat daher keine Lebensmittel dabei
=>Lerneffekt des Körpers, dass die Energiebilanz nicht mehr stundengenau ausgeglichen werden muss

80%-Variante: man wandert und leidet, weil eine spontane mittelfristige 80% Energieversorgung ungewohnt ist

Ausformulierung für die (oft diätgeschädigte) beste aller Hälften: eine befristete 80%
oder 0% -Versorgung ist keine Diät und erlernbar.
Hinweis: Sie wird dann auch für die Mitmenschen erträglicher...klick!!!

@ Becks...nicht nur Speckröllchen erhöhen das Gewicht, auch der Proviant für den Erhalt der Selbstverträglichkeit


Thomas

[Becks]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Wie kriegt man denn nun die unnötigen Kilos an Futter aus dem Rucksack?

Genau gleich wie mit allem anderen, egal ob Gas, Strom, Kleidung: mit etwas Sorgfalt/Aufwand. Kurz ein paar Eckpunkte zur Tour notieren den Zettel zusammen mit der Packliste aufbewahren, auf der man hinterher kurz abgehakt hat, was man nun verbraucht hat und was nicht.

Nach der fünften Tour hat man dann wirklich eine Übersicht darüber, wieviel man denn nun verbraucht hat, oder was dann doch unnötig getragen wurde.

Das hat mit Angst zu verhungern gar nichts zu tun sondern ist lediglich der Ungewissheit geschuldet, dass man ohne ausreichende Datengrundlage keine präzisen Einschätzungen vornehmen kann. Je weniger Infos man hat, desto mehr muss man schätzen, und desto unpräziser wird das Ganze letztendlich.

Es macht z.B. schon einen Unterschied, ob man sich auf die grobe Schätzung "25g Gas pro Person/Tag" verlassen muss, oder doch anhand der letzten Tourenmerkzettel sagen kann: "real kochen wir weniger, wir kommen mit 10g aus". Jep, ich weiss, hier wird schon im Grammbereich gerechnet, aber da fällt dann die Entscheidung leichter, eine kleine 100g Gaskartusche einzupacken als doch die schwerere 220er zu nehmen...

Und noch einmal: man muss daraus kein eigenes Hobby erschaffen, indem man mit Ausrüstungsdatenbanken, Kalorientabellen o.ä. herumfuchtelt. Für die grössten, ersten Schritte (80/20-Regel) reicht etwas Aufwand aus. Die restlichen 20% kann man sich auch sparen.
Wenn ich mich da dann so umsehe und auf den Hütten fern von Eis und Schnee quasi nur Leute erblicke, die wohlgefüllte 50L-Rucksäcke schleppen, dann ist da bei vielen Leuten sehr viel machbar, und das ohne grosse Anstrengungen.

[Antracis]

AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

Bei diesem Geldingsdich hast du nicht schneller überhaupt was zur Verfügung, sondern schneller die gesamte Energiemenge, das heißt dann auch schneller wieder garnixmehr. Vermutlich noch schneller, da ein Pik beim Zuckerspiegel auch immer eine hohe Insulinproduktion anregt. Dann ist wieder Hungerast und das nächste muss her.

OT: Ich hab von einem Gel für den Notfall gesprochen, nicht als Basisernährung weiterhin ist beispielsweise der Insulinpeak unter körperlicher Belastung aufgrund der Katecholaminausschüttung kein großes Problem. Wir könnten jetzt darüber diskutieren, wie lange sehr hungrige Menschen auf Tour im Notfall, z.B. Im Unwetter kauen oder das es gute Untersuchungen darüber gibt, das die Einnahme flüssiger oder gelierter Zucker deutlich schneller aufgenommen wird, als beispielsweise aus einem Sportriegel - und ich da waren nicht Müsliriegel sondern schon so vorgekaute gemeint. Aber das wars für mich auch zu dem Thema, das eh nicht hierher passt. Wichtig fürs Trekking wäre eh nur die Botschaft, beizeiten regelmäßig zu essen.