Ernährung für 3-wöchige Trekkingtour

[Becks]

AW: Ernährung für 3-wöchige Trekkingtour

Die Details der anderen tu ich mir jetzt nicht an, zu viel Theorie.

Fakt ist dass ihr wahrscheinlich nicht das ganze Essen die ganze Zeit schleppen wollt. Auf Langtouren wo man die Energiespeicher nicht in der Zivilisation nachfüllen kann braucht man grob 1kg Trockennahrung pro Person und Tag. Yap, es gibt Hungerhaken die dann wieder mit "ich bin 1 Woche unterwegs gewesen und habe da 600g/Tag benötigt", aber zwischen 1 und 3 Wochen ohne Nachschub ist ein grosser Unterschied im Bedarf.

Bei drei Wochen kämen so pro Person rund 20-21kg Nahrung zusammen plus das Gewicht für Kocher, Brennstoff etc. - ziemlich unhandlich und es macht einfach keinen Spass, mit einem Rucksack voller Essen unter Verzicht auf jegliche andere Dinge (wegen Gewicht) sich durch die Gegend schleppen.

Das führt dann dazu dass man unterwegs einfach in Supermärkten Nachschub kauft, wenn man dran vorbei kommt und da schlichtweg das einpackt auf was man Hunger hat und was vorrätig ist. Diskussionen über Proteinshakes sind völliger Humbug wenn es im Dorfladen nur getrocknetes Elchfleisch gibt.

Tipp: die norwegischen Fertiggerichte sind mit Maggi etc. nicht vergleichbar. Die Fischsuppen sind nicht übel aber es gibt da auch so asiatische Suppen (mit Morcheln drin) oder Reisgerichte zum Aufkochen, die machen satt und schmecken. Haben wir dort besorgt (neben teurem Bier oder auch mal Äpfeln - weil es schmeckt. Fisch ist auch klasse und es gibt da noch zig andere Dinge bei denen man dann sofort zugreift).

Alex

[lina]

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OT: Das es geht, ist ja unbestritten. Nur – ob es den einzelnen Beteiligten damit auch gut geht?

[Dogmann]

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Ja nun sind wir aber wieder an dem Punkt, geht nichts nach zu kaufen? Muss eben geschleppt werden! Trotzdem wir mit meistens drei Personen alles dabei haben müssen zumeist jedenfalls, haben wir Fertiggerichte, dazu Riegel, Schokolade, Suppen, Deserts, Ei und Milchpulver dabei!Wobei ich der Ansicht bin das man kaum ( Gewichtsmässig ) die Fertiggerichte an ausgewogenheit, einfachheit toppen kann! Auser man macht sich da wiederum die Mühe. Ich finde trotz allem geht es uns nicht schlecht unterwegs. Da ist sowieso das kleinste Extra eine Sensation. Habe auch schon gesehen wie am ende einer Tour , die Leute, Schokolade wie Brötchen gegessen haben!

[r5027]

Ja macht er ;)

Mir geht es vorallem um die Sachen die wir selbst herstellen können wie zb. Gemüsebrühe etc. Diesbezüglich würde ich gern wissen ob denn jemand alles was so geht selbst herstellt und auch damit weitest gehend ausreicht.

Also vielen Dank nochmal

Hallo erdbob,

ich bin im August 2 Wochen in Norwegen mit 9 anderen Freunden unterwegs. Abends koche ich für alle. Obwohl wir eine Hüttentour machen so nehmen wir unser Essen fast komplett von zu Hause mit. Hier ein paar Rezepte die sich bewährt haben mit Gewichtsangaben pro Person:
Risotto mit Steinpilzen: 120g Reis, 10g Steinpilze, 10g Parmesan, Gemüsebrühe, gekochter Schinken aus der Dose
Farfalle mit Möhren und Hack: 120g Nudeln, 30g Möhren, 30g Hack, 20g Soßenpulver
Farfalle mit Spinat und Lachs: 120g Nudeln, 30g Spinat, 30g Lachs, 20g Soßepulver

Die Vorsuppe wird aus einem Brühwürfel gemacht und da kommt dann noch Reis oder Nudeln rein. Zum Nachtisch gibt es Pudding (Milchpulver und Puddingpulver zu Hause gemischt und dann nur noch in kochendes Wasser einrühren) und Dosenobst.

Die Dosen "kaufen" wir in der Hütte. Die restlichen Zutaten für eine Mahlzeit wiegen pro Person nicht mehr als 200g. Gemüse, Fleisch und Fisch dörre ich selber und vakuumiere ich dann. Steinpilze kaufe ich bereits gedörrt. Das Soßenpulver ist fertiges von Mxxxx oder Kxxxx.

Für die zweite Woche werden wir den Reis und die Nudeln wahrscheinlich unterwegs nachkaufen um etwas Gewicht zu sparen. Uns reichen diese Mengen abends. Dann ist der Bauch voll und mehr geht nicht mehr rein. Tagsüber gibt es selten ausgiebige Pausen. Da habe ich nur Sachen dabei die auch im Gehen gegessen werden können. Also Riegel (die ich nicht selber mache) und Trockenobst und Nüsse.

[Randonneur]

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Da habe ich aber was anderes gelernt.

Wo denn?

Im Notfall (Hungerstoffwechsel) kann begrenzt aus Eiweiss und Glycerin Glucose gewonnen werden (Gluconeogenese). Im Wesentlichen da das Gehirn und Erythrozyten das brauchen. Das Gehirn verbrennt dann auch ausnahmsweise Ketonkoeper, deren Konzentration im Blut auch zunimmt. Aber das Ganze ist eine Notmassnahme. Im Normalfall wird das Fett als Fettsaeuren und Ketonkoerper verbrannt.

Eine kurze Einfuehrung gibt es zum Beispiel
[URL="https://www.mh-hannover.de/fileadmin/institute/klinische_biochemie/downloads/vorlesungen/Stoffwechsel-Unterricht.pdf"hier[/URL].

[erdbob]

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Hallo erdbob,

ich bin im August 2 Wochen in Norwegen mit 9 anderen Freunden unterwegs. Abends koche ich für alle. Obwohl wir eine Hüttentour machen so nehmen wir unser Essen fast komplett von zu Hause mit. Hier ein paar Rezepte die sich bewährt haben mit Gewichtsangaben pro Person:
Risotto mit Steinpilzen: 120g Reis, 10g Steinpilze, 10g Parmesan, Gemüsebrühe, gekochter Schinken aus der Dose
Farfalle mit Möhren und Hack: 120g Nudeln, 30g Möhren, 30g Hack, 20g Soßenpulver
Farfalle mit Spinat und Lachs: 120g Nudeln, 30g Spinat, 30g Lachs, 20g Soßepulver

Die Vorsuppe wird aus einem Brühwürfel gemacht und da kommt dann noch Reis oder Nudeln rein. Zum Nachtisch gibt es Pudding (Milchpulver und Puddingpulver zu Hause gemischt und dann nur noch in kochendes Wasser einrühren) und Dosenobst.

Die Dosen "kaufen" wir in der Hütte. Die restlichen Zutaten für eine Mahlzeit wiegen pro Person nicht mehr als 200g. Gemüse, Fleisch und Fisch dörre ich selber und vakuumiere ich dann. Steinpilze kaufe ich bereits gedörrt. Das Soßenpulver ist fertiges von Mxxxx oder Kxxxx.

Für die zweite Woche werden wir den Reis und die Nudeln wahrscheinlich unterwegs nachkaufen um etwas Gewicht zu sparen. Uns reichen diese Mengen abends. Dann ist der Bauch voll und mehr geht nicht mehr rein. Tagsüber gibt es selten ausgiebige Pausen. Da habe ich nur Sachen dabei die auch im Gehen gegessen werden können. Also Riegel (die ich nicht selber mache) und Trockenobst und Nüsse.

Danke für die tollen Anregungen. Wir werden das wohl auch so machen, dass wir Obst, Gemüse und usw. selbst dörren und den Rest dann vor Ort kaufen. Habt ihr schonmal versucht selbst Riegel o.ä. herzustellen? Ich mache das hin und wieder mal, allerdings halten die sich nicht lang...

[kletterling]

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Energieriegel selbst machen, da gibt es einige Threads drüber. Einer, bei dem ich selbst dabei war, ist der hier: Human Diesel. Die Suchfunktion spuckt aber auch weitere aus.

[maahinen]

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ich bin im August 2 Wochen in Norwegen mit 9 anderen Freunden unterwegs. Abends koche ich für alle. Obwohl wir eine Hüttentour machen so nehmen wir unser Essen fast komplett von zu Hause mit...

Aber denkt bitte daran: in den bewirtschafteten DNT-Hütten, oder auch draußen bei den Hütten, ist es nicht erwünscht, Mitgebrachtes zu kochen.

[r5027]

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Das respektiere ich auch immer gerne und genieße dann den Luxus einer bewirtschafteten Hütte. Eine warme Dusche, ein 3 Gänge Menü vom Feinsten, ein leckeres Frühstück und ein Nistepakke. Ist besonders gut zum Abschluß einer Tour

[Onkel Homie]

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Wir haben in 13 Tagen auf dem Bohusleden mit 500g pro Person und mit ca. 2200kcal gerechnet. Und wir sind beide weder sonderlich sportlich noch Hungerhaken (essen leider meist viel mehr als gut wäre im Alltag).

Damit waren wir autark unterwegs. Morgens selbst zusammengestelltes Müsli, zwischendurch mal Schokoriegel oder Trockenfleisch und abends Fertiggerichte aus der Tüte.

Wir haben dann in der Praxis sogar noch deutlich weniger benötigt und von den geplanten 4-5 Schokoriegeln am Tag oft nur 1-2 gegessen.

Hier habe ich den Plan mal etwas aufgeschrieben:
https://romconstruct.net/2014/08/13-...den-meal-plan/

Im Făgăraș im Rumänien, auf einer deutlich anstrengenderen Tour, hatte ich damals etwas mehr dabei und auch da schon die Erfahrung gemacht das es zu zu viel war. Ich glaube wir hatten damals mit 700-800g und ~3.000 -3.500kcal pro Tag gerechnet und haben auch alle deutlich weniger benötigt.

Der wichtige Punkte hier: benötigt!
Es war nicht das Ziel zwingend abzunehmen und möglichst am untersten Limit zu sein.

Mein Fazit:
Man muss es einfach für sich selber herausfinden. Einerseits was einem schmeckt und was man eben so benötigt um gut durch den Tag zu kommen. Daher würde ich eher empfehlen es vorher mal auf kleineren Mehrtagestouren auszutesten. Pauschale Aussagen lassen sich hier einfach meines Erachtens nicht treffen.

Das gilt auch für Fett vs. Kohlenhydrate. Natürlich gibt es Studien dazu, aber es gibt auch Menschen die unterschiedlich drauf reagieren. Ich kann mir z.B. eine sehr große Menge Porridge reinziehen und habe 1 1/2 bis 2 Stunden danach wieder Hunger. Meine Freundin ist von einer kleineren Menge fast den ganzen Tag pappsatt. Mit anderen Speisen ist es genau umgekehrt. Und da hilft einem die schönste Studie nix wenn man dann mitten in Norwegen oder sonst wo steht und erst da feststellt wie der eigene Körper wirklich reagiert.