Übernachten in Schutzhütten

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  • aeeicki
    Erfahren
    • 03.08.2010
    • 121
    • Privat

    • Meine Reisen

    Übernachten in Schutzhütten

    Hallo Gemeinde,

    Ich habe vor, Ende nächster Woche drei Tage zu wandern und in Schutzhütten zu übernachten.
    In dieser Jahreszeit ist das Gras, das Zelt und eigendlich alles vom Tau patsch nass.
    Wie sieht es mit dem Schlafsack aus, wenn man in einer nach zwei Seiten offenen Schutzhütte nächtigt?
    Ist er auch kladder nass, oder bleibt er einiger maßen trocken?

    Grüße

    Andreas

  • Zz
    Fuchs
    • 14.01.2010
    • 1720
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Übernachten in Schutzhütten

    Hallo Andreas,
    was soll man sagen, daß hängt natürlich vom Wetter (Luftfeuchtigkeit, Temperatur, usw.) ab und wir haben jetzt halt Herbst. Aber prinzipiell geht das schon und ein Kunstfaserschlafsack ist dafür besser geeignet als ein Daunenschlafsack. Höhere Lage mit Wind / Luftzug ist oft besser als unten im Tal, ein wenig Abstand von Gewässern eben so. Richtig naß wird es erst, wenn Du im totalen Nebel nächtigen mußt, ansonsten sollte es gehen und ansonsten einfach mal bei Tage eventuelle Sonnenstrahlen nutzen und den Schlafsack lüften und trocknen. Gruß Z
    "The Best Laks, Is Relax."
    Atli K. (Lakselv)

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    • Igelstroem
      Fuchs
      • 30.01.2013
      • 1984
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Übernachten in Schutzhütten

      Je stärker sich eine Oberfläche nachts abkühlt, desto mehr Tau bildet sich auf ihr. Und bei halbwegs unbewölktem Himmel kühlt sich eine Oberfläche nachts umso stärker ab, je exponierter sie ist, d.h. je ungehinderter sie ihre Wärme in den Weltraum abstrahlen kann. Insofern ist Abschirmung des Schlafplatzes nahezu immer ein Vorteil, sei es durch eine Wolkendecke, sei es durch Bäume, sei es durch das Dach eines Unterstandes. (Im Wald muss man allerdings damit rechnen, dass morgens der Tau von den Bäumen tropft.)

      Sobald allerdings nicht nur die Oberflächentemperatur, sondern auch die Lufttemperatur den Taupunkt unterschreitet, bildet sich Nebel (d.h. es bilden sich schwebende Wassertropfen in der Luft); dann nützt die Strahlungsabschirmung nichts mehr, und der Flüssigkeitsniederschlag auf einer Oberfläche hängt dann praktisch nur noch von der Luftbewegung und von der Dichte des Nebels, d.h. von der flüssigen Wassermenge in der Luft ab.

      Gegen Tau auf dem Schlafsack und gegen nässenden Nebel kann man sich durch einen Biwaksack schützen, handelt sich aber damit den Nachteil ein, dass sich auch die Feuchtigkeit von innen (verdunsteter Schweiß und in den Biwaksack ausgeatmete Feuchtigkeit) als ›Kondens‹ irgendwo niederschlägt – häufig auf der Innenseite des Biwaksacks, so dass der Schlafsack trotzdem feucht wird. Wie viel das ist, hängt davon ab, wie viel man schwitzt und wohin man nachts ausatmet. Wenn man außen am Biwaksack Tau hat, wird man innen immer auch Kondens haben, aber der Tau aus der Außenluft bleibt wenigstens draußen.

      Theoretisch ganz vermeiden kann man das Feuchtwerden des Schlafsacks im Herbst und Frühjahr nur, wenn man die Umgebungs- und Oberflächentemperatur des Schlafsacks über dem Taupunkt der Außenluft hält, also zum Beispiel in einem beheizten Zelt oder in einer geschlossenen Schutzhütte, sofern man dort dafür sorgen kann, dass es ein paar Grad wärmer ist als draußen.

      Praktisch muss man leider ausprobieren, wie viel Feuchtigkeit der Schlafsack unter realen Bedingungen tatsächlich aufnimmt. Es gibt eben eine ganze Reihe von möglichen Quellen dafür, die in unterschiedlicher Gewichtung wirksam werden: die Berührung kondensnasser Oberflächen z.B. im Zelt ist auch einer der Faktoren. Auch im Herbst und Frühjahr kann es aber sein, dass die Anfeuchtung durch Kondens gering bleibt, wenn man sich gegen den Tau von außen schützt. Bei mir betrug die Feuchtigkeitsaufnahme des Schlafsacks im Frühjahr im Zelt nur ca. 20-30 g in drei Tagen (bei 800 g Schlafsackgewicht), und das ist dann auch für einen Daunenschlafsack kein Problem.

      Darauf, dass man das Problem durch morgendliches ›Lüften‹ des Schlafsacks beheben kann, kann man sich nicht verlassen, denn bei einer Umgebungsluftfeuchte von 90-100 % findet eben kaum noch eine Austrocknung statt, höchstens noch durch die Restkörperwärme, wenn man morgens gerade rausgekrochen ist, oder eben durch Sonne bei entsprechendem Wetter. Deshalb muss man z.B. bei tagelangem Regenwetter mit einer Akkumulation rechnen.
      Lebe Deine Albträume und irre umher

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      • AlfBerlin
        Lebt im Forum
        • 16.09.2013
        • 5073
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Übernachten in Schutzhütten

        Danke Igelstroem. Du entwickelst Dich noch zum Outdoor-Wissenschaftler und Outdoor-Autor.

        Also aeeicki, Unter dem Dach wirst Du bei wenig Luftzug auch nur wenig Tau abkriegen. Im Zweifel schützt ein Biwaksack vor Tau, aber nicht vor Kondens. Wenn Du kaum schwitzt und nach draußen atmest, hast Du kaum Kondens.

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        • Prachttaucher
          Freak

          Liebt das Forum
          • 21.01.2008
          • 12040
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Übernachten in Schutzhütten

          Es kann sogar durchaus sein, daß Du in der Schutzhütte trockener wegkommst wie im Zelt (Tropfsteinhöhle). Ich mache das bei meinen Kurztouren bei kritischen Bedingungen gerne so, daß ich erst die zweite Nacht zelte (soweit möglich).

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          • Igelstroem
            Fuchs
            • 30.01.2013
            • 1984
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Übernachten in Schutzhütten

            Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
            Also aeeicki, Unter dem Dach wirst Du bei wenig Luftzug auch nur wenig Tau abkriegen. Im Zweifel schützt ein Biwaksack vor Tau, aber nicht vor Kondens. Wenn Du kaum schwitzt und nach draußen atmest, hast Du kaum Kondens.
            Danke, Alfi. Ich komme auf Dich zurück, wenn ich mal wieder ein Abstract von allem und dem ganzen Rest brauche.
            Lebe Deine Albträume und irre umher

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            • aeeicki
              Erfahren
              • 03.08.2010
              • 121
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Übernachten in Schutzhütten

              Hallo zusammen,

              so wie es aussieht, ist es also möglich, zu dieser Jahreszeit nur im Schlafsack in einer Schutzhütte zu übernachten, ohne zu ertrinken. Ich denke mal, wenn es nicht so wäre, würden ja diese Übernachtungsform nicht benutzt.

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              • Prachttaucher
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                • 21.01.2008
                • 12040
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Übernachten in Schutzhütten

                Kondens macht wenig Probleme, ein anderes Thema ist allerdings der Regen. Ob die Nacht damit angenehm bleibt hängt sehr von der Güte des Daches, der Bauform der Hütte und der Windrichtung ab. Im Winter natürlich entsprechend mit Schneefall.

                Nichts ist nerviger als mitten in der Nacht dann doch sein Zelt aufbauen zu müssen.

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                • aeeicki
                  Erfahren
                  • 03.08.2010
                  • 121
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Übernachten in Schutzhütten

                  Hallo Prachttaucher,

                  gerade der Wind und der Regen hatten mir etwas Sorgen gemacht (bin übrigens schon wieder zurück).
                  Bei angesagten 80 km/h kann der Regen schon mal quer durch die ganze Hütte peitschen.
                  Glücklicher Weise hatte ich am ersten Abend eine Gasthof gefunden. Am zweiten Tag habe ich dann
                  die dritte Etappe angehängt. Somit habe ich mir eine weitere Übernachtung erspart.
                  Allerdings war es nicht so einfach, nach zwei Stunden Fahrt aus dem Auto zu kommen.
                  Man ist halt keine zwanzig mehr :-)

                  Gruß

                  Andreas

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
                    • 12040
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Übernachten in Schutzhütten

                    Zitat von aeeicki Beitrag anzeigen
                    ...
                    Allerdings war es nicht so einfach, nach zwei Stunden Fahrt aus dem Auto zu kommen.
                    Man ist halt keine zwanzig mehr :-)...
                    Einfach wieder öfters machen, dann geht das immer besser.

                    Im Prinzip ist eine Schutzhütte allerdings schon eine schöne Sache, auch wegen der Sitzgelegenheiten. Und so oft treten die ungünstigen Umstände wie z.B. Regen + undichtes Hüttendach ja nicht zusammen auf. Ein bißchen den Wetterbericht berücksichtigen (soweit möglich) hilft allerdings ungemein. Gerade bei einer längeren Anreise sage ich mir dann "lohnt nicht für die bescheidene Wetterlage" und verschiebe die Aktion.

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                    • aeeicki
                      Erfahren
                      • 03.08.2010
                      • 121
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                      #11
                      AW: Übernachten in Schutzhütten

                      Mit den Terminen ist das nicht immer so einfach.
                      Outdoorübernachtungen mache ich immer, wenn meine Göttergattin auch nicht da ist.
                      Dann muss man auch mal los, auch wenn es regnet und stürmisch ist. (war ja auch Freitag der 13.)
                      In einer Schutzhütte hat man halt mehr Platz als in einem Zeilt. Gilt vor allem fürs Anziehen oder dem Packen der Ausrüstung.
                      Außerdem braucht man hinterher das Zelt nicht zu reinigen und zu trocknen.

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                      • Prachttaucher
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                        • 21.01.2008
                        • 12040
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                        #12
                        AW: Übernachten in Schutzhütten

                        + Sitzgelegenheit + Tisch zum Kochen + morgens kommt man dann auch schneller los.

                        Statt Zelt trocknen hat man dann allerdings meist eine relativ versiffte Schutzplane, die man (ich) dann doch öfters mal reinigt, was sonst (bei Waldboden) eher nicht nötig ist.

                        Leider sind manche Schutzhütten auch extrem vermüllt - da freut man sich umso mehr, wenn man mal eine saubere antrifft. Mit Mäusen o.ä. hatte ich bisher relativ Glück.

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                        • aeeicki
                          Erfahren
                          • 03.08.2010
                          • 121
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Übernachten in Schutzhütten

                          + Sitzgelegenheit + Tisch zum Kochen + morgens kommt man dann auch schneller los.
                          Das war auch mein Gedanke, erstmailg in einer Schutzhütte zu übernachten.
                          Außerdem ist das Anziehen und zusammen packen einfacher als in einer niedrigen Dackelhütte.
                          Man ist ja keine 20 mehr :-)
                          Statt Zelt trocknen hat man dann allerdings meist eine relativ versiffte Schutzplane, die man (ich) dann doch öfters mal reinigt, was sonst (bei Waldboden) eher nicht nötig ist.
                          Das Zelt trocknen zu müssen, war auch der Grund, warum ich die zweite und dritte Etappe zusammen gelegt habe.
                          Für 12-13 km im Wald zu übernachten und das bei dem Sauwetter, fand ich es besser durch zu laufen.
                          Die Schutzplane war ein Stück aus dem Baumarkt, das ich noch in der Garage gefunden habe.
                          Im Zweifelsfall würde ich sie entsorgen.

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                          • lina
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                            • 12.07.2008
                            • 44442
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Übernachten in Schutzhütten

                            Zitat von aeeicki Beitrag anzeigen
                            Außerdem ist das Anziehen und zusammen packen einfacher als in einer niedrigen Dackelhütte.
                            Man ist ja keine 20 mehr :-)
                            Wobei letzteres auch ein Anlass sein kann, ersteres trainingshalber etwas zu verkomplizieren

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                            • aeeicki
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                              • 03.08.2010
                              • 121
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Übernachten in Schutzhütten

                              Hallo Lina,
                              da hast Du völlig Recht. Man sollte sich das Leben nicht zu einfach machen.
                              Aber manchmal ist der Geist willig, aber das Fleisch ist schwach.

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                              • speckbaron1409
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                                • 12.03.2012
                                • 192
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Übernachten in Schutzhütten

                                Leider sind manche Schutzhütten auch extrem vermüllt - da freut man sich umso mehr, wenn man mal eine saubere antrifft. Mit Mäusen o.ä. hatte ich bisher relativ Glück.

                                vermüllt geht noch aber reingesch...
                                Wer den Koch kennt , braucht vor dem Essen nicht zu beten .

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                                • Prachttaucher
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                                  • 21.01.2008
                                  • 12040
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Übernachten in Schutzhütten



                                  @alle : Wie macht Ihr das denn bei Regen und undichter Schutzhütte ? Habt Ihr da ein Tarp dabei - wenn ja wie wird das angebracht ? Gibt es das ideale Schutzhüttenzelt : Sehr leicht und freistehend ?

                                  Thema gab´s schon, aber für mich keine richtig zufriedenstellende Antwort.

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                                  • windriver
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                                    Fuchs
                                    • 25.11.2014
                                    • 2039
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Übernachten in Schutzhütten

                                    Hi, sehr leicht und freistehend wird schwierig . Vielleich sowas wie das Nigor PioPio . Da reichen 2 Abspannpunkte . Ich selber nutze Verma Biwakzelt oder Gatewood Cape , wenns eh in die Hütte regnet , stell ich das Zelt halt daneben. Habe ich gerade letztes WE so gehandhabt , da mir die Schutzhütte zu zugig war.

                                    MfG, windriver

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                                      • 12040
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                                      #19
                                      AW: Übernachten in Schutzhütten

                                      Am besten was in Richtung 500-600 g und in der Hütte notdürftig aufbaubar, dann würde eine Anschaffung bei vorhandenem Laser (1,0 kg) gerechtfertigt sein.

                                      Hast aber schon recht - im Zweifelsfall halt schon am Abend außerhalb aufbauen, da ist man auf der sicheren Seite.

                                      Nachtrag : Das Gatewood Cape ist aber wirklich recht leicht !

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                                      • windriver
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                                        #20
                                        AW: Übernachten in Schutzhütten

                                        Ja, leicht ist es. Aber auch nicht besonders gross und nur eingeschränkt mistwettertauglich.
                                        Ein freistehendes Ul-Zelt ist z.B. das Big Sky International Soul, gibts ( und viele andere schöne Sachen ) z.B. bei trekking-lite-store.

                                        MfG, windriver

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