Zitat von Lobo
Verhalten bei Gewitter draussen!
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Von einem Hochspannungsexperten habe ich mir mal sagen lassen, dass ich einen direkten Blitz-Einschlag ins Zelt nicht überleben würde, trotz Metallstangen und nasser Zeltoberfläche.
Mein Kommentar zu den Bodenströmen
Vom Bodenstrom wird nur ein geringer Teil durch den Körper fließen. Am besten, Du isolierst Dich vom Boden, z.B. durch eine Isomatte. Und wenn Du in einem Kreuzkuppelzelt liegst, fließt vermutlich das meiste über die Stangen, vor allem wenn sie gut geerdet sind. Auch helfen könnte, ein Metallpaddel parallel legen oder ein Kabel rings um Deinen Liegeplatz verlegen, falls Du zufällig eines dabei hast oder findest. Mein Geheimtipp: Alufolie als Zeltunterlage. Zelt, Paddel, Kabel und Alufolie "ziehen" zwar den Blitz minimal an, durch den geringeren Widerstand, aber leiten überproportional viel an Dir vorbei, soweit ich das als Hobby-Elektriker beurteilen kann.
Bitte lasst Euch von einem Hochspannungsexperten beraten, bevor Ihr meine Tipps anwendet. Bei mir ist nichts zu holen und ich weiß nicht, ob meine 10-Euro-Haftpflichtversicherung Eure Hinterbliebenen angemessen entschädigt.
Was Du nicht tun solltest, ist nahe an einem Weidezaun zu zelten. Der sammelt den Blitz aus einem großen Bereich und leitet ihn, wenn Du Pech hast, über dein Zelt in den Boden ab.Zuletzt geändert von AlfBerlin; 01.06.2021, 19:13.
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Zitat von Homer Beitrag anzeigenprobier das mit der alufolie bitte mal aus.
Ich hab mal einen Warnhinweis ergänzt. Bei Gewitter bleibe ich lieber zu Hause.
Bei der Blitzabwehr ist es leider wie bei der Coronaabwehr, dass die Experten wenig engagiert und sehr zurückhaltend sind 😭 so dass ich mir halt eigene Gedanken mache, um meine Überlebenschancen (hoffentlich) zu verbessern 🤪
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Oha hier wird es jetzt ja langsam etwas komplizierter. Ich versuche es mal weitsgehend ohne Formeln. Also zunächst mal zu seinem auf dem Boden liegenden Menschlein. Beim Blitzschlag in den Boden fließt ein Strom dadurch Bildet sich eine elektrisches Feld und somit zwischen zwei Punkten eine elektrische Spannung (siehe Beitrag 229). Wenn nun ein Menschlein auf dem Boden liegt ist es erstmal egal ob sein Widerstand größer oder kleiner ist. Wenn der Mensch nur mit Kopf und Fuß aufliegt hat man die klassische Schrittspannung. Als Ersatzschaltbild kann man sich da zwei Parallele Widerstände denken die einen Stromteiler bilden. Egal welcher Widerstand größer ist. Es fließt durch beide Widerstände Strom. Nicht gut! Wenn der Mensch jetzt flächig aufliegt kann man sich das so Vorstellen, dass man viele kleine Widerstände hat an denen jeweils nur eine Teilspannung anliegt. Da fließt aber ebenfalls Strom. Das macht es nicht besser. Ob Alufolie das soviel besser macht wage ich zu bezweifeln. Aluminium ist zwar ein guter Leiter jedoch ist Alufolie sehr dünn und deshalb ist auch der Widerstand von Alufolie relativ groß. Widerstand = spezifischer Widerstand * Länge / Querschnittsfläche.
Zu dem Rest mit Weidezaun, Brücke usw. schreibe ich morgen was.
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Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigenVom Bodenstrom wird nur ein geringer Teil durch den Körper fließen. Am besten, Du isolierst Dich vom Boden, z.B. durch eine Isomatte. Und wenn Du in einem Kreuzkuppelzelt liegst, fließt vermutlich das meiste über die Stangen, vor allem wenn sie gut geerdet sind. Auch helfen könnte, ein Metallpaddel parallel legen oder ein Kabel rings um Deinen Liegeplatz verlegen, falls Du zufällig eines dabei hast oder findest. Mein Geheimtipp: Alufolie als Zeltunterlage. Zelt, Paddel, Kabel und Alufolie "ziehen" zwar den Blitz minimal an, durch den geringeren Widerstand, aber leiten überproportional viel an Dir vorbei, soweit ich das als Hobby-Elektriker beurteilen kann..
Hier mal ein Bericht, passend zum Thema wird es ab Minute 36
Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---
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Zitat von AlfBerlinUnd wenn Du in einem Kreuzkuppelzelt liegst, fließt vermutlich das meiste über die Stangen, vor allem wenn sie gut geerdet sind.
Zitat von AlfBerlinAuch helfen könnte, [...] ein Kabel rings um Deinen Liegeplatz verlegenUnd was genau soll das bringen? Einen faradayischen Witz damit sich der Blitz totlacht?
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Das Kabel rund um den Liegeplatz wäre zur Weiterleitung der Bodenströme, damit sie nicht durch Dich gehen.
Und was hat es mit Deiner Anspielung mit "gut geerdet" auf sich?
Klar, dass die Erde meistens nicht gut leitet. Wenn sie gut leiten würde, bräuchte man ja keine Angst wegen Schrittspannung zu haben. Deshalb ja auch meine Idee mit dem zweidimensionalen faradayischen Käfig für die Bodenströme.
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Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen...
Und was genau soll das bringen? Einen faradayischen Witz damit sich der Blitz totlacht?
Made my Day!
"Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL
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Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigenDas Kabel rund um den Liegeplatz wäre zur Weiterleitung der Bodenströme, damit sie nicht durch Dich gehen.
Und was hat es mit Deiner Anspielung mit "gut geerdet" auf sich?
Klar, dass die Erde meistens nicht gut leitet. Wenn sie gut leiten würde, bräuchte man ja keine Angst wegen Schrittspannung zu haben. Deshalb ja auch meine Idee mit dem zweidimensionalen faradayischen Käfig für die Bodenströme."Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL
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Ich habe mich nochmal etwas künstlerich betätigt und ein paar Skizzen angefertigt dann wird das ganze vielleicht klarer. Die Werte sind ausgedacht bzw. so das was ich noch im Kopf habe. Auch ist das ganze natürlich sehr stark vereinfacht aber sonst wird es eben auch für nicht E-Monkeys völlig unverständlich. Ich habe daher mal versucht das ganze mit halbwegs Schulwissen durchzurechnen.
Ein Mensch 2 m großer Mensch steht neben einem 10 m hohen Mast mit einem Widerstand von 1 Ohm. Oben schlägt ein Blitz ein und es fließen 100 kA durch den Mast in den Boden. Der Mensch hat einen Widerstand von 1000 Ohm. Wenn man den Mast in zwei Teile (8 m und 2 m) zersägen würde hätten die die Widerstände 0,8 Ohm und 0,2 Ohm. Daraus kann man eine Ersatzschaltung zeichnen. Der Schlalter ist zunächst offen. Der Mensch packt also nicht an dem Mast.
Durch den Strom I = 100 kA ergibt sich am gesamten Mast ein Spannungsfall U = 100 kV. Man sieht hier ganz gut, dass auch wenn der Mast recht gut leitet der Spannungsfall mit dem großen Strom ziemlich groß ist. Wenn man den Mast jedoch als zwei einzelne Stücke betrachtet fallen über dem oberen Widerstand 80 kV und über dem unteren 20 kV ab. Wenn der Mensch nun also in 2 m höhe an den Mast fasst, packt er in 20 kV. Das ist das gleiche Prinzip wie bei der Schrittspannung jedoch hier vielleicht leichter zu verstehen. So jetzt wird der Schalter geschlossen. Der Mensch packt also an dem Mast.
Dann teilt sich der Strom I = 100 kA zwischen dem Mast und dem Mensch auf. Die Formeln fürn den Stromteiler habe ich oben schonmal verlinkt. Durch die Parallelschaltung aus den 0,2 Ohm und 1000 Ohm ist der Gesamtwiderstand der Parallelschaltung fast unverändert R = 0,2 Ohm. Mit der Formel für den Stromteiler kann man ausrechnen wie sich die 100 kA auf den Mast und den Menschen aufteilen und siehe da. Da fließen 20 A durch den Menschen und da würde ich mal sagen: Aus die Maus!
Der Mensch muss aber gar nicht an den Mast packen. Man sagt ja immer "der Strom sucht sich den besten Weg". Jenachdem wo man nachschaut findet man, Werte darüber, dass man für einen Überschlag von 1 cm zwischen 1 kV und 10 kV benötigt. Das könnte man sich elektrich so denken, dass dort eine Diode mit einer Spannungsquelle eingezeichnet ist. Wenn die Spannung U2 größer als 10 kV wird wird die Diode leitend. Bei den angenommenen 20 kV fallen dann an der Spannungsquelle die eingegen gerichtet ist 10 kV ab. Am Menschlein liegen also noch 10 kV an und es fließen 10 A. Eigendlich müsste man hier etwas anders rechnen (z.B. Ersatzspannungsquelle) aber da es hier ums Prinzip geht lasse ich das mal. Außerdem ist das mit dem Überschlag nicht ganz so einfach. Da spielt natürlich noch mit rein wie groß der Widerstand des Menschen ist und dazu zählt sich die eventuell isolierende Unterlage aber wie ich schon sagte es geht ums Prinzip.
Wenn man das so halbwegs verstanden hat kann man sich auch überlegen was Weidezäune, Brücken, Zelte oder Felsüberhänge manchen. Theoretisch fließt der Strom durch die Umgebung, den Zaun oder das Gestänge aber wenn es jetzt für den Strom "günstig genug" wird springt er aus der Umgebung auf den Menschen über. Hier kommt eben dazu, dass die Ströme sehr sehr groß sind und man dementsprechend auch bei gut leitenden Strukturen wie dem Mast deutliche Spannungsfälle hat. Große Ströme erzeugen auch an gut leitenden Strukturen hohe Spannungsfälle. Das gilt auch für Kabel (s.u.). Beim Zelt (rechts) kommt hinzu, dass man in bei unserem Mast ganz oben ist und somit die volle Spannung für den Überschlag zur Verfügung hat. Bei einem Felsübergang sagt man, dass man den nur nehmen soll wenn der ausreichend groß ist und man da Abstand vom Eingang und den Wänden halten soll. Bei einem Weidezaun ist das ganze dann eben so, dass der Blitz wenn er wirklich da rein kracht natürlich durch den Zaun fließt und wenn es dann günstiger ist den Zaun zu verlassen und auf den Menschen über zu springen macht er das.
Was Blitze mit Kabeln bzw. Elektroinstalationen machen kann man sich übrigens unter anderem hier angucken.
https://www.schadenprisma.de/wp-cont...p_1985_4_2.pdfZuletzt geändert von ApoC; 02.06.2021, 07:54.
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Danke ApoC
Dass man einen Teil des Stromes abkriegen kann, wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, ist klar.
Die Frage ist aber, ob bei Bodenströmen das Zeltgestänge oder das Kabel ums Zelt oder die Alufolie unter der Isomatte einen größeren Teil des Stromes durchleitet, den man ansonsten selbst durchleiten würde.
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Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigenDie Frage ist aber, ob bei Bodenströmen das Zeltgestänge oder das Kabel ums Zelt oder die Alufolie unter der Isomatte einen größeren Teil des Stromes durchleitet, den man ansonsten selbst durchleiten würde.Zuletzt geändert von ApoC; 02.06.2021, 08:17.
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Meine Reisen (Karte)
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Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigenDeshalb ja auch meine Idee mit dem zweidimensionalen faradayischen Käfig...soso, ein zweidimensionaler Käfig also.
Der ist gut.
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Zitat von Lobo Beitrag anzeigensoso, ein zweidimensionaler Käfig also.
SCNR, MartinMeine Reisen (Karte)
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Ich hab das mal grade zusammengeklickt Zweidimensionaler Nutzer im zweidimensionalen Käfig... Das Ergebnis ist ein knusprig durchgebratener zweidimensionaler Nutzer im zweidimensionalen Käfig...
Meine Meinung: Finger weg von jeglichen Arten und Ideen die Blitze leiten zu wollen.
So ich muss jetzt wieder sinnvolle Sachen machen!
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Zitat von ApoC Beitrag anzeigen...
Was Blitze mit Kabeln bzw. Elektroinstalationen machen kann man sich übrigens unter anderem hier angucken.
https://www.schadenprisma.de/wp-cont...p_1985_4_2.pdf
verweilte der Blitz noch einige Zeit darin
und fand schließlich seinen Weg zum
Kessel der Zentralheizung im Erdgeschoss…"
Auch Blitze machen zwischendurch mal Pause...
Thomas
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Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
"Einmal in das Rohrsystem der Heizanlage gelangt,
verweilte der Blitz noch einige Zeit darin
und fand schließlich seinen Weg zum
Kessel der Zentralheizung im Erdgeschoss…"
Auch Blitze machen zwischendurch mal Pause...
Thomas
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