Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Ultraheavy
    Alter Hase
    • 06.02.2013
    • 3186
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

    Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
    Genau genommen haben wir keinen Orientierungssinn[...], sondern die Fähigkeit zur Orientierung.
    Sicher?
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...-a-843338.html

    http://www.scinexx.de/wissen-aktuell...011-06-22.html
    Ich glaub, ich schlaf am Stock

    Kommentar


    • Gast-Avatar

      AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

      Sehr schön!

      Aber sicher ist man sich noch nicht!

      Der Forscher hält es für gut möglich, dass Menschen mehr oder weniger große Überbleibsel dieses Orientierungssinns haben - und dies auch zu spüren bekommen.
      Inwieweit dies bedeutet, dass auch der Mensch über einen rudimentären Magnetsinn verfügt, müssen nun weitere Forschungen zeigen. „Noch wissen wir nicht, ob diese molekulare Fähigkeit auch in eine biologische Reaktion in der menschlichen Retina übersetzt wird“, erklären die Forscher.
      Nach meinen Erfahrungen im Schneesturm bzw. Whiteout bin ich mir sicher, dass es mit meinem "rudimentären Magnetsinn" nicht weit her ist.
      Zuletzt geändert von ; 23.11.2014, 20:35. Grund: Ergänzung

      Kommentar


      • Goettergatte
        Freak

        Liebt das Forum
        • 13.01.2009
        • 27961
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
        Themen, denen der Fachbezug fehlt, kommen in den Bereich Lagerfeuer (=Feuer). Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern dient der Strukturierung.
        Ich wüßt nicht, wo bei Altwanderers Anfangsbeitrag der Fachbezug fehlt,
        er hat meines Wissens nach vollkommen Recht.

        Allein die Tatsache, das die Qualität heutiger Wanderkarten eine Navigation nach Sicht und Kompas kaum noch richtig ermöglicht, weil die notwendigen Landschaftsmarken fehlen, aber mehr Wert auf das GPS-Gitter gelegt wird, beweist doch ausreichend, daß sich was mental verschoben hat, bei einem nicht unerheblichen Teil der Wandernden.

        Natürlich bin ich mit den heutigen Techniken mental anders unterwegs, einen Träck ablaufen ist etwas anderes, als den Weg im Gelände zu suchen,
        genau so, wie ein Wandern mit Karte, Kompas und Wegweiser etwas komplett anderes ist, als Wandern in historischen Zeiten, ohne Hilfsmittel, auf Auskunft der Begegnungen und Ansässigen angewiesen.

        Um wieviele Überraschungserlebnisse ist man heutigen Tags beraubt, das allein nur zu bemessen, ist doch schon schwer nachzuvollziehen.
        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
        Der über Felsen fuhr."________havamal
        --------

        Kommentar


        • Vegareve
          Freak

          Moderator
          Liebt das Forum
          • 19.08.2009
          • 14503
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

          Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
          einen Träck ablaufen ist etwas anderes, als den Weg im Gelände zu suchen,
          Das ja, aber einen "Track ablaufen" ist nicht die einzige Verwendungsmöglichkeit eines Gps.



          Post als Moderator
          Einige offtopic Beiträge gelöscht (trotz deren Humorpotential ).

          Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

          Kommentar


          • Goettergatte
            Freak

            Liebt das Forum
            • 13.01.2009
            • 27961
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

            Das stimmt, aber ist noch immer weit entfernt von "klassischer" Navigation oder Navigationslosigkeit,
            auch ich nutze mitunter die Techniken,
            der von Sammy genannte Faktor "Zeit" ist hierbei hauptausschlaggebend
            ...
            und was bedeutet das?
            Das bedeutet, das bei Wandernden tatsächlich ein mentaler Wandel eingetreten ist,
            das "verpflichtend getrieben sein" wird technisch unterstützt (nur ein weiteres Beispiel)
            wir nehmen also Arbeits- und Gesellschaftsstreß mit auf unsere Touren.
            "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
            Mit erkaltetem Knie;------------------------------
            Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
            Der über Felsen fuhr."________havamal
            --------

            Kommentar


            • Vegareve
              Freak

              Moderator
              Liebt das Forum
              • 19.08.2009
              • 14503
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

              Navigationslosigkeit hat es noch nie gegeben. Ob man sich nach den Sternen orientiert oder mittels GPS seinen Standpunkt ausmacht, beides muss beherrscht werden (ok das Erste schon mehr als das Zweite).

              Gesellschaftsstress? Ich nenne es Realität. Ich habe 16 Tage Zeit, einen teuren Rückflug und möchte dennoch halbwegs die Strecke laufen, die ich mir ausgesucht habe und nicht meine Kraft und mein Proviant tagelang verplempern weil es in der (sagen wir mal, norwegischen, weil da haben wir es am meisten gebraucht) Pampa keine Wege, keine Wegweiser, keine andere Mitwanderer und eher schlechte Karten gibt. Ich hatte das Gefühl dass wir trotzdem genug Abenteuer, Naturgenuss und Ruhe hatten, trotz der Tatsache dass wir nicht unsere Resourcen vergeudet haben (und dazu hat, unter anderem!, auch das GPS beigetragen). Von der potentiell lebensgefährlichen Pampa in Nepal, Kashmir, Kaukasus ganz zu schweigen.
              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

              Kommentar


              • Gast-Avatar

                AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                Allein die Tatsache, das die Qualität heutiger Wanderkarten eine Navigation nach Sicht und Kompas kaum noch richtig ermöglicht, weil die notwendigen Landschaftsmarken fehlen, aber mehr Wert auf das GPS-Gitter gelegt wird,
                Mal abgesehen davon, dass das so pauschal nicht stimmt, sollte dieser Zustand doch das "Wildnissgefühl" eher bestärken. Die Krönung wäre überhaupt keine Karte. Da werden Erinnerung wach, als wir mit einer schlechten Kopie einer schematischen Karte im Retezat unterwegs waren.

                Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                Natürlich bin ich mit den heutigen Techniken mental anders unterwegs, einen Träck ablaufen ist etwas anderes, als den Weg im Gelände zu suchen,
                Das ist ein Anwendungsbereich. Wieviele machen das so und warum tun sie das? Wieviele sind überhaupt mit GPS unterwegs? Meiner Meinung nach sind das gar nicht so viele.

                Jemand hatte bereits den Faktor Zeit angesprochen. Genau das ist bei mir der Grund, wenn ich mir mal die Mühe mache, einen Track vorher manuell zu planen und als Kontrollmöglichkeit auf das GPS-Gerät lade.
                Bei meiner diesjährigen Tour war ich mit 12 Personen(6Erw. + 6 Kinder) 8 Tage unterwegs. Ende Oktober wird es gegen 17:00 Uhr bereits dunkel. Die Etappen waren so, dass wir öfter im Dunkeln ankamen. Was ging uns verloren? 2-3 weiteren Stunden im finsteren Wald.
                Überraschungen gab es allerdings genug. 2 Etappen musste ich spontan umplanen, weil ich die physischen Fähigkeiten meiner Mitwanderer überschätzt habe. 3-mal mussten wir unsere Jungs suchen, dass die Fähigkeit zur Orientierung scheinbar überhaupt nicht vorhanden ist und man nicht weiß wie das GPS im Smartphone genutzt wird! Dort wo laut elektronischer Karte ein Weg sein soll, war nichts mehr vorhanden, weil dort schon ewig kein Mensch mehr lang ist. Außerdem wurde ich angezählt, weil ich die zu erwartenden Höhenmeter nicht mitgeteilt hatte. Man hätte sich gerne darauf eingestellt.

                Mit GPS kann ich heute Touren durchführen, die so vor Jahren nicht möglich gewesen sind. Jungendliche bekommt man mit Geocaching eventuell raus in die Natur. Leute mit schwacher Orientierungsfähigkeit trauen sich interessante Touren zu, die sie sonst nicht gemacht hätten. Umgedreht wird ein Schuh draus. Das GPS ist wohl eher eine Bereicherung.

                Haupteinsatzzweck meine GPS-Gerätes ist das Tracken meiner Touren. Dies dient vorrangig der Dokumentation meiner Touren.

                Kommentar


                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 32315
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                  Zitat Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                  Themen, denen der Fachbezug fehlt, kommen in den Bereich Lagerfeuer (=Feuer). Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern dient der Strukturierung.
                  Ich wüßt nicht, wo bei Altwanderers Anfangsbeitrag der Fachbezug fehlt,
                  er hat meines Wissens nach vollkommen Recht.
                  Bitte mich nicht sinnentstellend zitieren, Göga. Mein Beitrag war keine inhaltliche Wertung, sondern die Erklärung des von Vega genutzten Begriffes "Feuer". An sich müsstest Du Vega zitieren.

                  Das bedeutet, das bei Wandernden tatsächlich ein mentaler Wandel eingetreten ist,
                  das "verpflichtend getrieben sein" wird technisch unterstützt (nur ein weiteres Beispiel)
                  wir nehmen also Arbeits- und Gesellschaftsstreß mit auf unsere Touren.
                  Ist es wirklich so? Gibt es nicht auch Menschen, die spätestens nach dem zweiten Tag abschalten können und den Druck rausnehmen? Die sich Reiseziele suchen, die den Stress minimieren, indem sie auf eine lange Anreise / Flug / Auto verzichten?
                  Gibt es nicht auch Menschen, die gar keinen Arbeitsstress haben und den Urlaub nutzen, um gefordert zu sein? Gibt es nicht auch Naturliebhaber, die jahrelang in der gleichen Region wandern und immer etwas Neues entdecken? Oder gibt es nicht sogar Menschen, die nur deshalb wandern, weil es schlank / gesund macht, der Arzt es verordnet hat, die Frau / der Mann unbedingt will? Anders ausgedrückt: Die von Kern her überhaupt kein Interesse an der Natur haben? Was ändert GPS messbar an ihrem Erleben und können wir das überhaupt nachweisen?

                  Und noch mal anders ausgedrückt: Wenn jemand Wandern im Sinne von Naturerleben zu seiner Leidenschaft erklärt, erlebt er dann nicht Natur bereits völlig anders? Unabhängig davon, was er für technische Hilfsmittel nutzt? Weil sein Fokus und sein Empfinden auch der Natur selbst liegt? Und ist es nicht (und da bin ich selbstkritisch) auch der Fotoapparat, der dieses Naturerleben kanalisiert, weil er Naturerleben zur Suche nach Motiven macht, die fotografiert werden wollen? Statt sich dem Lauf einfach ohne zu Denken hinzugeben?

                  Und letztlich: Hilft GPS wirklich (ich erlebe es oft so, dass mich das GPS kein bisschen schlauer macht, weil es auch nicht mehr weiß, als meine Karte.... Daher gucke ich oft gar nicht mehr drauf). Ich logge mit dem GPS vor allem den Weg mit, um beim Schreiben des Reiseberichtes zu wissen, wieviele km es waren und vielleicht im Nachhinein zu schauen, wo ich falsch abgebogen bin. Als ich in Finnland im Winter erstmals nach Track gelaufen bin (orientiert habe ich mich an den Markierungen, aber zur Sicherheit hatte ich den Track dabei), hat das auch nichts genutzt, als ich den vereisten Hügel umgehen musste. Ich konnte ja keine Wege herzaubern, die es nicht gibt. Da musste ich genauso nach Gefühl weiterlaufen, wie in den GS-losen Zeiten und hoffen, dass es wie immer gut geht. Der einzige Unterschied war, dass ich an der Straße schauen konnte, ob ich links oder rechts muss. Andernfalls hätte ich ein Auto anhalten müssen.

                  Ich sehe daher immer noch nicht ganz, wo der Unterschied ist, ob ich eine Karte studiere, um mich zu orten, ob ich (wenn vorhanden) einen anderen Wanderer frage, wo ich bin oder ob ich ein GPS befrage. Der Wanderer beeinflusst mein Naturerleben im Allgemeinen viel stärker, wenn er sagt: Der Weg ist matschig, da kommen Sie aber nicht durch, das ist sehr steil. Derartige Informationen verändern meine Naturwahrnehmung gravierend, weil sie mich daran hindern, mich spontan der Natur auszusetzen.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

                  Kommentar


                  • subxero
                    Gerne im Forum
                    • 18.09.2013
                    • 85
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                    GPS erlaubt es mir, weniger Zeit mit Kartenstudieren, Herumrätseln, Zurücklaufen zu verschwenden und mich mehr auf die Natur und die Umgebung zu konzentrieren. Der Einfluss auf meine Gefühlswelt ist daher sehr positiv.

                    P.S.: Ich bin bis vor 5 Jahren nur mit Papierkarten unterwegs gewesen und wünsche mir diese überhaupt nicht mehr zurück. Und nein, ich kann nicht feststellen, dass mein "Orientierungssinn verkommen" wäre. :-)

                    P.P.S.: Für mich bedeutet ein GPS-Gerät auch nicht, dass man stupide "einen Track abwandert". Der Verstand muss wach bleiben, besonders in schwierigem oder weglosem Gelände, weil der Track ja nicht zwangsläufig stimmen oder optimal sein muss. Oder weil man unterwegs eben doch ab und zu von der geplanten Route abweichen will. Dann aber zum Glück ohne Risiko, sich komplett zu verlaufen.
                    Zuletzt geändert von subxero; 24.11.2014, 11:09.

                    Kommentar


                    • subxero
                      Gerne im Forum
                      • 18.09.2013
                      • 85
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Ich sehe daher immer noch nicht ganz, wo der Unterschied ist, ob ich eine Karte studiere, um mich zu orten, ob ich (wenn vorhanden) einen anderen Wanderer frage, wo ich bin oder ob ich ein GPS befrage.
                      • Die Karte sagt dir nicht, wo du bist. Sie liefert nur Anhaltspunkte.
                      • Den anderen Wanderer muss man erst einmal treffen, und dann muss er auch auskunftsfähig sein.
                      • Ein GPS zeigt dir immer genau, wo du dich gerade befindest.

                      Kommentar


                      • Spartaner
                        Lebt im Forum
                        • 24.01.2011
                        • 5393
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                        Zitat von altwanderer Beitrag anzeigen
                        In einem anderen Thema hat berniehh geschrieben:

                        „Warum das planen und Anschauen einer Route auf Google Earth das tatsächliche Reiseerlebnis, wie Wildnisfeeling, Wildnisgefühl, Abenteuercharakter oder was für Wörter man dafür sonst noch verwendet, mindert, ist mir schleierhaft“

                        Ich sehe im Vergleich zur alten reinen Karten-Kompass-Höhenmesser-Technik durch die volle Ausschöpfung der modernen Technik von Google Earth/GPS usw. durchaus neben einer Veränderung nicht nur rein technischer Art (z.B. präzisere, schnellere Routenplanung usw.), auch eine in ihrer Wirkung auf die Gefühlswelt, im weitesten Sinne psychischen Befindlichkeit des Anwenders während seiner weglosen Wanderung in der Wildnis.

                        Würde gerne, wenn ihr beide Arten kennt (muß auch nicht unbedingt in der weglosen Wildnis gewesen sein), eure Meinungen dazu erfahren, ob die moderne Google/GPSwandertechnik nicht nur bestimmte äußere Aspekte des Wanderns (qualitativ und quantitativ), sondern auch den Menschen innerlich in seiner Gefühlswelt verändert.
                        Also ich begreife nicht, warum ihr hier auf des altwanderers Eingangsthese so herumhackt. Ich kann seine postulierte Veränderung der Gefühlswelt beim Wandern mit oder ohne GPS und/oder Google Earth absolut bestätigen. Bei mir ist das ganz deutlich. Ohne GPS und/oder Google Earth-Vorbereitung ist das Abenteuergefühl doch viel ausgeprägter, ganz einfach weil man weniger informiert ist und immer erst in Angesicht der Örtlichkeiten weiß, was kommt.

                        Als ich vor 30 Jahren, ausgerüstet mit einer 1:1000000-Straßenkarte (da war nichts weiter drauf als Straßen und Ortschaften und vereinzelte hohe Berggipfel mit Höhenangabe) durch Bulgarien und Rumänien gestreift bin, da war das Abenteuer und Spannung pur, da war so vieles neu und überraschend und Wege wurden einfach vor Ort in der Landschaft gefunden (oder auch nicht).

                        Wenn ich heute perfekt vorbereitet (GPS-Koordinaten bestimmter Punkte auf dem Smartphone, mit Google-Earth-Satbildern den ganzen Fluss vorab erkundet, viele Panoramio-Bildchen gesehen) 300 km Nordural-Wildnis paddle, dann weiß ich so viel vorab, dass kaum noch überraschendes auftaucht, und unzweifelhaft ist der Abenteuercharakter, das Wildnisfeeling spürbar geringer als früher.

                        Meinen letzten großen Höhepunkt Abenteuerfeeling hatte ich 2007 in Vorbereitung und Durchführung einer Familien-Paddeltour in die Pripjat-Sümpfe, und das sogar trotz voller Ausschöpfung meiner damaligen technischen Mittel und Netzquellen. Es blieb Spannung pur, das war wirklich toll. Natürlich hat GE damals nicht besonders viel hergegeben (geringe Auflösung der Sat-Bilder) und auch auf Panoramio war dort kaum was zu finden (das wurde erst nach mir besser

                        Ich weiß auch nicht ganz, wie ich aus diesem Dilemma herauskommen kann, denn natürlich habe ich den starken Drang, die tolle Technik heute nun auch zu nutzen. Und selbstverständlich ist es auch ganz gut, Informationen zum Gebiet zu haben, da man sonst an vielem dicht vorbeifährt, nur weil man nicht weiß, dass es da in der Nähe Sehenswürdigkeiten gibt.
                        Trotzdem, die Wirkung auf meine Gefühlswelt ist ganz klar und deutlich spürbar da, genau wie vom altwanderer benannt. Und dass ich in Zukunft vielleicht mal einen Track runterlade und diesen nachwandern will, da bin ich ja mal gespannt, ob ich noch so weit sinken werde

                        Gruß Michael

                        Kommentar


                        • Fritsche
                          Alter Hase
                          • 14.03.2005
                          • 2808
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                          Ich bin früher mal mit einem der ersten GPS Dinger rumgelaufen. Das Teil konnte nicht viel mehr als die Koordinaten anzeigen und notfalls den Track zurückgehen lassen. Das hat bei mir folgende Dinge ausgelöst:

                          -Da ich sicher war, den Rückweg zu finden, habe ich mich weniger darauf konzentriert, dauernd im Kopf meine Position mitzuloggen, also etwa mir den Sonnenstand, die Topographie und auch die vergangene Zeit zu vergegenwärtigen.
                          -Da ich sicher war, im Zweifelsfall über die GPS Koordinaten meinen Aufenthaltspunkt auf der Karte zu finden, habe ich mich weniger darauf konzentriert, regelmäßig den erwarteten Aufenthaltsort auf der Karte mit der reale Umgebung abzugleichen.

                          Beides ist der „Beifahrereffekt“ – als Beifahrer hat man kaum eine Ahnung, wo man gerade ist, völlig ungeachtet der tatsächlichen Orientierungskenntnisse. Beides reduziert meinen Wohlfühlfaktor und mein Naturerleben, weil ich gerne das Gefühl habe, Landschaft auch 3D-mäßig zu erleben. Zumindest bei mir ist das so: alles, was ich nicht regelmäßig mache, vergesse ich, und zweitens, kaum überraschend: alles, was ich regelmäßig mache, lerne ich.

                          Also: in der Zeit, als ich das GPS verwendete, lernte ich mit dem GPS umzugehen und verlernte, mich ohne GPS zu orientieren.

                          Das bedeutet für mich: sollte ich mal wieder was richtig spannendes machen, so mit Gefahr und so, dann würde ich ein GPS zusätzlich mitnehmen (die Solo – ACT- Tour z.B. war dazu nicht spannend genug). Im Alltag frisst mein GPS jedoch seit einigen Jahren Staubmäuse anstatt Batterien, und für die Entfernungsmessung habe ich ein Pedometer (ohne Batterien) und einen Schrittzähler (ohne Batterien) für die Karte und für die Zeitmessung (für mich wichtiger Orientierungswert) eine Uhr am Handgelenk (ohne Batterien).
                          Nachtrag: für die Höhenmessung habe ich (natürlich auch ohne Batterien): einen barometrischen Höhenmesser. (Das Navi übrigens ist inzwischen ganz abgeschafft).
                          Zuletzt geändert von Fritsche; 24.11.2014, 11:43.

                          Kommentar


                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 32315
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                            Zitat von subxero Beitrag anzeigen
                            • Die Karte sagt dir nicht, wo du bist. Sie liefert nur Anhaltspunkte.
                            • Den anderen Wanderer muss man erst einmal treffen, und dann muss er auch auskunftsfähig sein.
                            • Ein GPS zeigt dir immer genau, wo du dich gerade befindest.
                            Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass ich im Ausland nur die Straßenkarte Europa mithabe. Da ist eine genaue Positionsbestimmumg nur auf Straßen möglich. Immer, wenn es wirklich wichtig ist, stehe ich im Nichts. Wenn ich dann keine Topo mithabe - und das ist meistens der Fall - muss ich grübeln. Deshalb präge ich mir immer die Umgebing ein, denn Karten verliere ich auch schon mal.

                            @Spartaner
                            Das würde mich nerven, wenn ich einen so starken Einfluss merken würde. Ich weiß ja manchmal eine Woxhe bor dem Urlaub nicht, wo ich hinfahre. Und je besser ich mich vorbereite, desto wahrscheinlicher ist es, dass ich wetterbedingt abbrechen muss. Das ist mein Schicksal seit jeher, weshalb ich es meistens lasse.

                            Die Umstimmigkeiten hatten übrigens nichts mit der These zu tun, sondern mit der Unterstellung, es ginge allen so.
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

                            Kommentar


                            • lina
                              Freak

                              Vorstand
                              Liebt das Forum
                              • 12.07.2008
                              • 44575
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                              Mal bezüglich der erwähnten Neurowissenschaften: Eine (zugegeben kurze, aber vielleicht kann ja noch jemand Erhellendes beitragen) Recherche (auszugsweise: klick, klack, klock) ergab, dass eine Beeinträchtigung der Orientierungsfähigkeit durch Navigationsgeräte bisher noch nicht durch Studien dingfest gemacht werden konnte. Ein Ausbau bestimmter Hirnareale (wie z.B. auch bei Berufsmusikern, etc.) wäre eine zusätzliche (vlg. auch: klick, Stichwort "Hippocampus") Erschließung, führe aber nicht automatisch zu einer Beeinträchtigung von Teilen der im Übrigen ohnehin sehr komplexen Strukturen.
                              Zuletzt geändert von lina; 24.11.2014, 12:20.

                              Kommentar


                              • Chouchen
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 07.04.2008
                                • 20001
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                                Ich wüßt nicht, wo bei Altwanderers Anfangsbeitrag der Fachbezug fehlt,
                                er hat meines Wissens nach vollkommen Recht. (…)
                                (Im folgenden beziehst du Dich auf den Orientierungs"sinn".)

                                Göga, die Frage nach der Beeinflussung der Orientierungsfähigkeit kam erst später dazu. Zu Beginn ging es um die Frage, ob das "innere Erleben", "die Gefühlswelt", "den Wildnischarakter" einer Tour beeinflusst wird. Es wurden konkret Menschen, die beide Arten zu wandern (unter Nutzung von Karte + Kompass und unter Nutzung von Google Earth und GPS) kennen, nach ihren Erfahrungen gefragt. Einige User wie Dieter, die beides sehr gut und lange kennen, haben ihre Erfahrungen dazu geschrieben und haben gesagt, dass bei ihnen der "Wildnischarakter", das "innere Erleben" einer Tour nicht beeinträchtigt werden. Daraufhin wurde deutlich, dass die Eingangsfrage nur rhetorisch gemeint war, da denjenigen, die die Behauptung von altwanderer nicht bestätigten, Negierung, unsensible Reflektion, Enfremdung, nicht Wahrhaben wollen unbewusster Prozesse, Verlust von Gefühlsintensitäten, Abwehr usw. von ihm vorgeworfen wurde. Besonders der Vorwurf der Negierung und der Behauptung, dass die postulierten negativen Veränderungen unbewusst stattfinden, ist ein absolutes Todschlag-"Argument". Wie will man denn da noch diskutieren? Ich frage Dich scheinheilig nach Deiner Meinung, Du antwortest nicht so, wie ich es gerne hätte, also stempele ich Dich zu einem Opfer unbewusster Prozesse ab. Ansonsten würdest Du mir nämlich selbstverständlich zustimmen. Das ist miserabler Diskussionsstil, da sie Dir keinerlei Chance lässt, aus der Nummer raus zu kommen. Entweder Du übernimmt meine Meinung oder Du stehst eben in einer pathologischen Ecke. Großartig.
                                "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

                                Kommentar


                                • Goettergatte
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 13.01.2009
                                  • 27961
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                  Soweit wollte ich nicht gehen, auch den Orientierungs "Sinn" nicht diskutiert wissen (meiner ist relativ gut),
                                  aber das ist Personenabhängig,
                                  die verallgemeinernden Thesen des TO habe ich nicht gelesen,
                                  ich habe lediglich bei mir selbst festgestellt, das sich mein Wanderverhalten unterbewußt veränderte,
                                  was mir erst im Lauf der letzten 3 Wochen klar wurde,
                                  eben das digitale Wegfestlegen-ausdrucken-abrennnen

                                  Ich lese oft nur die Erste Seite eines Fadens, weil vieles was danach kommt mit der Start des Fadens inhaltlich nichts zu tuen hat.
                                  Alles was ich heute schrieb ist einzig auf den Anfangspost und dem Verdacht des "nichtfachlichen" bezogen,

                                  (aber daß man eine Verhaltensveränderung nicht wahrnimmt, an sich selbst, ist wirklich nicht selten,
                                  nur diagnostizieren können Forenuser dieses nicht, allenfalls unterstellen, dahingehend gebe ich Dir recht, Chou )
                                  "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                  Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                  Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                  Der über Felsen fuhr."________havamal
                                  --------

                                  Kommentar


                                  • lina
                                    Freak

                                    Vorstand
                                    Liebt das Forum
                                    • 12.07.2008
                                    • 44575
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                    Nun, das "digitale Wegfestlegen-ausdrucken-abrennnen" ist aber nur eine Entscheidung, die man treffen kann. Eine anderen wäre die "dem Zufall eine reelle Chance einräumen"

                                    Kommentar


                                    • Goettergatte
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 13.01.2009
                                      • 27961
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                      Nun, das "digitale Wegfestlegen-ausdrucken-abrennnen" ist aber nur eine Entscheidung, die man treffen kann. Eine anderen wäre die "dem Zufall eine reelle Chance einräumen"
                                      Und dem Scheitern!
                                      Dem Scheitern eine reelle Chance einzuräumen ist eine nicht außerachtzulassende Sache,
                                      wäre das Scheitern auszuschließen wären unsere Touren zwar um vieles sicherer, aber auch um einiges öder und langweiliger

                                      Das weis ich von einem Herrn, der ähnlich viel Haar hat, wie ich,
                                      aber um ein Ettliches intensiver mit GPS umgeht, als ich
                                      (Aber analoges navigieren beherrscht er wohl auch noch)
                                      "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                      Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                      Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                      Der über Felsen fuhr."________havamal
                                      --------

                                      Kommentar


                                      • lina
                                        Freak

                                        Vorstand
                                        Liebt das Forum
                                        • 12.07.2008
                                        • 44575
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                        Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                                        Und dem Scheitern!
                                        Dem Scheitern eine reelle Chance einzuräumen ist eine nicht außerachtzulassende Sache
                                        Ja, selbstverfreilich!

                                        Kommentar


                                        • Gast-Avatar

                                          AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                          Zitat von Lookas Beitrag anzeigen
                                          Und wer es versäumt, .. die Quellen seines Wissens offen zu legen, gerät nun einmal sofort in den Verdacht, einfach irgendetwas zu propagieren, das er sich aus den Fingern saugt.
                                          Du hast deine Frage nach den Quellen und die Bedeutung von Quellen an sich ausführlich begründet, und da ich deine reflektierte und differenzierte Art, wie schon mal erwähnt, schätze, will ich hier nicht kneifen.
                                          Auch wenn ich dich jetzt wieder enttäusche und immer noch keine Quellen nenne, so will ich das wenigstens begründen.

                                          Erstens halte ich meine Ausführungen nicht für neu oder gar so revolutionär, daß sie alles auf den Kopf stellen. Sie sind schon lange auch im gehobenen Allgemeinwissen von Laien verankert. Zweitens habe ich jetzt keine Lust zu forschen, wo ich mal etwas gelesen habe. Ich lese was, ich merke mir was, gleiche das mit eigenen Erfahrungen ab und das war es.

                                          Neu ist eigentlich nur, daß diese bekannten Erkenntnisse jetzt auch immer mehr durch die bildgebenden Verfahren der Hirnforschung bestätigt werden können. Da gibt es alle naslang Berichte zu (der Nobelpreis ist grade für „Navi im Gehirn“-Forschung, die ja auch schon älter ist, verliehen worden). Auch da habe ich keinen Bock links zu suchen. Jeder weiß doch, daß Fähigkeiten, die man nicht nutzt, verkümmern (und daß das auch Veränderungen im Gehirn bewirkt, die den Bereich der Emotionen betreffen, ist vielleicht für einige neu.)

                                          Stattdessen will ich es mal auf die ganz einfache Art versuchen, wo man keine Internetlinks braucht, sondern nur links in die eigene Erfahrung.

                                          Stell dir vor, du hättest noch nie einen Bären (einen schwarzen Menschen, die Mondoberfläche, das Matterhorn, einen Gletscher usw.) real oder auf Fotos gesehen. Oder stell dir vor, du würdest vor einem date kein Foto von der Frau haben, mit der du schon länger schriftlich kommunizierst.

                                          Wäre da bei einer realen Begegnung das Überraschungsgefühl größer oder kleiner im Vergleich zu einer Begegnung mit einem Foto vorab? (Bitte jetzt keine Witze, sie liegen mir auch auf der Zunge.)

                                          Anders als Reiseführer oder Bildbände stellt Google Earth vergleichsweise eine unendliche Menge von Fotos zur Verfügung. Sie sind in der Qualität nicht so gut wie Fotos in Bildbänden, aber dafür zeigen sie durch Zoomen, Drehen und Kippen, wenn man will, jede Perspektive jeden „Meters“ deiner geplanten Wanderroute. Du kannst so vorab ein Gefühl für die Route und einen ziemlich genauen visuellen Eindruck bekommen: was geht wahrscheinlich, wo könnte es schwierig werden, welche Variante sollte ich meiden, welcher Blick eröffnet sich wo, wie schaut der Fluß, der Passanstieg an der und der Stelle aus usw....

                                          Daß einiges auch durch Kartenstudium vermutlich bestimmbar ist und man sich dann immer noch irren kann, und konkret angenehme oder unangenehme Überraschungsgefühle haben kann, ist doch klar. Aber der visuelle Eindruck (ein Bild sagt mehr als Tausend Worte) ist in seiner Wirkung auf das Gehirn extrem im Vergleich zum reinen Kartenstudium oder zu schriftlichen Berichten mit einigen Fotos. Dieser Vorabeindruck ist nicht nur rein kognitiv, sondern immer auch emotional wirksam. Die Werbewirtschaft nutzt das intensiv.

                                          Jetzt das GPS.
                                          Stell dir vor, du wärst dir nicht mehr sicher, ob du noch auf der geplanten Route bist. Mit Beobachtung und Analyse der dir sichtbaren Umgebung, könntest du jetzt mit Karte und Kompass versuchen, eine Standortbestimmung durchzuführen. Oder du könntest mit Knopfdruck auf den „Meter“ genau, wissen, wo du bist. Welche Methode erhöht dein Sicherheitsgefühl? Ob die Erhöhung des Sicherheitsgefühls jetzt konkret positiv ist und vor Lebensgefahr rettet oder eigene andere intensive Erfahrungen, die man später nicht mehr missen möchte, verhindert, ist erstmal egal. Gefühle werden so auf jeden Fall durch GPS in einer konkreten Situation verändert, ob man es gut oder schlecht findet. Auch Zeitersparnis und Planungssicherheit für rechtzeitige Rückkehr zur Arbeit, können begrüßt werden, aber haben Einfluß auf das Gefühl.

                                          Ich will es mal wieder zuspitzen, nicht um die Apologeten des GPS zu provozieren und unnötige Abwehrmechanismen wie Wut zu wecken, sondern um die Sache, wie versprochen, zu vereinfachen, damit so mancher besser versteht, worum es mir geht:

                                          Google Earth nimmt visuelle Eindrücke den konkreten in einem Ausmaß vorweg, daß so die Wanderung zur second experience wird und die originären Gefühle einer first experience erheblich beeinflußt.

                                          GPS ist wie wandern nach Zahlen, ähnlich wie malen nach zahlen. Sicher, aber vergleichsweise emotionsarm.

                                          Je mehr beide Technologien zusammen (deshalb nenne ich es Google/GPS-Wandern) intensiv ausgeschöpft werden, desto mehr entfalten sie ihre Wucht und verändern das Wandererlebnis auf der Gefühlsebene. Da aber das konkrete Gefühlserleben auf der Wanderung immer im Vordergrund steht, wird diese Änderung nur von ganz wenigen überhaupt wahrgenommen.

                                          Zur Beruhigung der Gemüter also: man nimmt sich mit diesen Technologien bei weitem noch nicht mal 50% vom Gefühlserlebnis. Oder, um mal die anderen im Vergleich zu meiner Zeit neuen Faktoren zu erwähnen, auch wenn Hunderte auf dem gleichen Trail unterwegs sind, wenn Infrastruktur auf jeder Tagesetappe vorhanden ist und sogar genutzt werden muß, selbst dann bleibt noch auf der Gefühlsebene sehr viel emotionales Wandererlebnis übrig.

                                          Ob es genug ist, muß jeder selbst entscheiden. Aber er hat, anderns als auf die äußeren Umstände des Wanderns als Massenbewegung, die Wahl auf die Technologien zu verzichten, weil er um ihre Gefahr der Erlebnisminderung weiß, oder sie nur im Notfall einzusetzen. Oder sie als selbstverständlichen Teil seiner Art zu Wandern intensiv zu nutzen und trotzdem sehr zufrieden zu sein und sie als Bereicherung seiner individuellen Möglichkeiten zu empfinden, ohne wütend zu werden auf Wanderer, die darauf bewußt verzichten.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X