sind langzeitreisende normal?

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  • ronaldo
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    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: sind langzeitreisende normal?

    Zitat von Fritsche Beitrag anzeigen
    Wenn wir schon biologisieren, dann sehe ich das eher woanders verortet: Männer (wie bei Tieren auch), sind seltener Teil der Gruppe. Nur wenige Männchen einer Gruppe, wenn gar nur eines, darf sich paaren, die anderen sind entweder "ferner liefen" oder gehen. Die meisten Einzelgänger sind Männchen. So auch bei Menschen.
    OT: Das ist - gelinde gesagt - doch sehr stark vereinfacht und trifft allenfalls auf große patrilineare Sozialgruppen zu. Allein unter den doch wenigen Menschenaffenarten gibt es noch etliche andere Sozialstrukturen.
    Welche Sozialstruktur der Mensch ursprünglich hatte, lässt sich kaum erschließen und daher schon gar nicht parallelisieren.

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    • Meer Berge
      Fuchs
      • 10.07.2008
      • 2381
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: sind langzeitreisende normal?

      Ich habe auch nach jeder Reise, manchmal schon nach einem langen Wochenende, das ich intensiv draußen im Kajak, auf dem Rad oder auf Schusters Rappen zugebracht habe, so meine Probleme, mich wieder in den Arbeitsalltag einzufinden.

      Ich denke, es liegt daran, dass dieses Leben draußen, diese kleinen und großen Touren, meine eigentliche Welt sind. Hier fühle ich mich richtig und wohl, hier möchte ich eigentlich immer sein.
      Der Arbeitsalltag dient vor allem dazu das Geld für diese kleinen und großen Touren zu verdienen. Es ist nicht so, dass ich meinen Beruf nicht mögen würde, aber aber er ist eine Verpflichtung, die ich nicht vermissen würde, wenn ich das Geld nicht bräuchte.
      Draußen auf Tour könnte ich immer bleiben, das ist "mein Leben".
      (Ich habe es als Reiseleiter mit Trekking- und Radtouren schon ein paar Jahre versucht, aber das ist was anderes, nicht das, was ich dort draußen liebe.)

      Daher finde ich in den Reisemodus sehr schnell hinein, aber nur schwer wieder hinaus.
      Am meisten urlaubsreif fühle ich mich nach der ersten Arbeitswoche nach einer Reise. Wenn ich dann eine Weile drin bin, geht´s wieder. Aber ich fange bald an, eine neue Reise zu planen ...

      Ich könnte ein Jahr lang Auszeit nehmen, aber ich habe tatsächlich ein wenig Angst davor, nachher gar nicht mehr arbeits- und gesellschaftsfähig zu sein.

      Ob das normal ist?
      Für mich schon

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      • rumpelstil
        Alter Hase
        • 12.05.2013
        • 2707
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: sind langzeitreisende normal?

        Zitat von nele85
        Was meinst du damit bzw wie funktioniert das deiner Meiung nach? Ist ja doch eher schwierig, aus dem Beruf auszubrechen und frei von diesem Alltag zu leben, der einem dann ja meist Probleme macht.
        Natürlich ist es nicht so einfach, alles zu ändern. Aber es ist auch nicht unmöglich.
        Für mich klangen im Eingangsbeitrag zwei Dinge durch (kann sein, dass ich es falsch aufgefasst habe!):

        - Das Alltagsleben ist ein zäher Trott. Es fällt mir schwer, nach den langen Reisen wieder zurück in dieses langweilige Leben zu finden.
        - Auf diesen langen Wanderungen werden ich zu einem offenen, lachenden Menschen. Einem solchen wird aber in diesem zähen, faden Alltagsleben von den verzagten Mitmenschen skeptisch bis ablehnende begegnet.

        Das Problem ist für mein Dafürhalten hier nicht das "Wiedereinfügen" sondern die Tatsache, dass man seinen eigenen Alltag so negativ erlebt. Es klingt für mich so, als ob der TE das Gefühl hat, auf den Reisen eher sich selbst zu sein als im Alltag und es wegen der Gegebenheiten nicht möglich ist, dieses "ich" in den Alltag hinüberzuretten. Es klingt nach "die anderen sind schuld". Und das ist m.E. falsch.

        Einige Antworten gingen mehr in die Richtung, dass man sich umgewöhnen muss, und dass das dann halt eine Weile dauert. Das halte ich für normal. Beim TE wirkte es auf mich mehr nach "der Alltag ist schlimm" und sogar nach "ich möchte hören, dass wir Langzeitreisenden halt eine ganz eigene Spezies sind - wir sind besser die Menschen, die im Alltagstrott dahinleben etc.". Das ist aber etwas arg suggestiv.

        Da ich meist in Jobs arbeite, die mit der Freizeit von Menschen zu tun haben, erlebe ich es oft, dass man mir sagt "du hast es halt schön...." und "so würde ich auch gerne leben" etc. Da muss ich dann sagen: Wenn du deinen Alltag so übel findest, dass du ihn überwiegend als zähen Trott und die Menschen als abweisend und misstrauisch wahrnimmst, dann ist es an dir, das zu ändern. Man muss dafür nicht alles umstossen. Vielen Menschen in unserer Gesellschaft ist es durchaus möglich, das eigene Leben zu einem grossen Teil selbst zu gestalten. Aber das muss man dann halt tun.

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        • Ditschi
          Freak

          Liebt das Forum
          • 20.07.2009
          • 13191
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: sind langzeitreisende normal?

          Ich sehe da einen Widerspruch in sich: ist Langzeitreise nicht Alltagstrott? Alltagstrott ist doch das, was man jeden Tag macht? Nur Mut, liebe Langzeitreisenden, brecht mal aus und traut Euch, zumindest vorübergehend einem normalen Beruf nachzugehen. Auch wenn die Umgewöhnung danach schwierig ist und einen die Reiselangeweile wieder einholt.
          Ditschi

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          • Fritsche
            Alter Hase
            • 14.03.2005
            • 2808
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: sind langzeitreisende normal?

            Ich hatte mich mal, aus dem Zustand erheblich schlechter Gesundheit heraus, auf eine unter meinem damaligen schlechten Gesundheitszustand betrachtet spannenden Tour vorbereitet. Das hieß: jedes Wochenende raus und Ausrüstung testen und trainieren.

            Anfangs war ich im siebten Himmel, aber nach 3 Monaten wurde es manchmal lästig weil verpflichtend.*

            So stelle ich mir eine sehr lange Tour ebenfalls zunehmend lästig vor.

            *ich war für diese Tour dann übrigens völlig übertrainiert

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            • Ditschi
              Freak

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              • 20.07.2009
              • 13191
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: sind langzeitreisende normal?

              Mein Beitrag 26 war natürlich ironisch gemeint. Wer zu einer Langzeittour aufbricht, wird das nicht tun, wenn er darin keine Erfüllung findet. Nur: Erfüllung finden kann man nicht nur im Langzeitreisen, sondern auch zu Hause in seinem Beruf. Es muß ja nicht jeder, wie von Rumpelstil in der Antwort beschrieben, den eigenen Alltag negativ erleben. Der kann doch täglich auf`s Neue aufregend und spannend sein.
              Das ist dann eine glückliche Fügung, bei der man Aufbruch und Ausbruch nicht als erstrebenswert erachtet. Ich kann mir aber vorstellen, daß sich ein Leben in unerfüllter Sehnsucht vergeudet anfühlt. Wer es schafft, sollte dann in dem Fall etwas ändern.
              Ditschi
              Zuletzt geändert von Ditschi; 19.11.2014, 17:20. Grund: Ergänzung

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