ein zeltlein steht im walde

[mahajan]

wahrscheinlich gibt es den thread schon, hab ihn aber nicht gefunden (ja, ich kenne die such-funktion :wink: )...

man kriegt ja so mit, dass einige von euch öfter mal in deutschen wäldern nächtigen, egal ob mit zelt, tarp, biwak oder auch naksch..
ich frage mich dabei nur immer, ob euch dabei nicht manchmal mulmig ist.. nicht wegen den tieren, die haben wohl mehr angst, aber doch eher wegen den menschen, oder?
ich hätte da nette geschichten auf lager: ein bekannter von mir ist mal nachts durch den wald gestappt (war ne abkürzung). da wusste er aber nicht, dass im wald irgendein nazitreffen war. er wurde dann erst mehrere wochen später aus dem krankenhaus entlassen.
also mir wäre da wirklich mulmig.. von meinem haus ist der wald zwar nur 1km entfernt, die landesnervenklinik und eine schicke kleine strafvollzugsanstalt aber nur 50m tja.. es ist sehr angenehm, wenn hier ab und zu hubschrauber rum fliegen und nach ausreißern suchen..

unabhängig von meinen wohngegebenheiten:
wie könnt ihr nachts ein auge zu kriegen??

grüße
marian

[crash]

naja es wohnt ja nicht jeder neben einem Knast nicht wahr
Ich muß aber zugeben das ich ein Problem damit hätte z.B. in der Sächischen Schweiz irgendwo im Wald zu pennen da ich wohl kaum die Furcht verdrängen könnte in eins der dort ja wohl doch recht verbreiteteten "Naziwochenendcamps" zu geraten.
Mir sind schon geschichten zu Ohren gekommen das dort wohl schon ganze Jugendzeltlager von braunen Meuten überfallen wurden.
Allerdings will ich natürlich nichts pauschalisieren und sage ja auch nicht das es unweigerlich zu sowas kommen muß. Ein dumpfes Gefühl würde mir aber immer bleiben

crash

[Felix]

Ich fühle mich im Wald meistens wohler als in irgendwelchen Städten. Das könnte daran liegen, dass ich schon als Kind viel im Wald unterwegs war. Schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen habe ich dabei nie gemacht. Deshalb ist es für mich auch kein Problem dort einzuschlafen.

Gruß

Felix

[Markus Mohr]

Ich wohne schon seit meiner Geburt am Wald. Ich muss nur das Gartentor öffnen dann bin ich drin. Dementsprechend kenne ich jeden Stock und jeden Stein.
Doch seit ein paar Jahren scheint sich herumgesprochen zu haben, das man in diesem Wald gut sein Leben beenden kann. Soll heißen: in den letzten 2 Jahren haben sich hier 3 Menschen, die mit ihrem Leben nicht mehr klar kamen, an einem Baum aufgehängt.
Seit dem ist mir das übernachten im Wald vergangen.

[Robiwahn]

Hola Crash

Vorsicht mit deinen Aussagen. Normalerweise ist die Sächs. Schweiz an schönen WE so von Wanderern, Kletterern und sonst. Outdoorern durchsetzt, das du erstens kaum ein ruhiges Plätzchen finden wirst und zweitens bestimmt kein lichtscheues Gesindel zu Gesicht bekommen wirst. Zu den ganzen Wanderern usw. kommen noch die Ranger und der BGS. Also ich behaupte mal, die Kern-Sächs. Schweiz ist das sicherste Gebirge in dieser Beziehung. Und in den umliegenden Dörfern gibts zwar einige Nazis (die Wahlen haben es leider mal wieder gezeigt), aber da ist es landschaftlich nicht so schön, das man da unbedingt übernachten muss. Also wie gesagt, in den Felsen habe ich noch nie einen Nazi gesehen.
Aber ich muss zugeben, dass ich gerade voriges Jahr einige Male im Nat.park in unerlaubten Boofen geschlafen habe oder einfach mal am Felsfuß übernachtet habe, wobei gerade die Angst vorm entdeckt werden durch Ranger größer ist als sonst irgendeine Angst. Aber allgemein kann ich trotzdem immer recht gut schlafen. Was evtl. noch gegen Schlaflosigkeit hilft ist ne Flasche Wein.

Grüße, Robert

[crash]

...wie gesagt war ich noch nie in der S. Schweiz und meinte eigentlich auch nicht nur den Nationalpark sondern mehr das ganze Gebiet darum.
Ich wurde auch noch nie von Nazis überfallen aber die Geschichten die man sich über diese östlichen, ländlichen Gegenden erzählt sind meiner Ansicht nach manchmal recht furchteinflößend.
Da wird von ländlichen Trainingszentren, rechten Jugendtreffs im Wald, Überfällen auf Pfadfindergruppen und so weiter berichtet und mir versauen solche Geschichten einfach den Spaß an der Sache. Zumal ich denke das da mehr Wahrheit dahintersteckt als man eigentlich glauben will

crash

[waterfriend]

Ich denke die Nazi- und Gaunerdichte in der Stadt ist deutlich höher als im finstersten Wald.

Klaus

[crash]

ist nur die Frage wo es schlimmer ist sie zu reffen:
In der Stadt oder lieber im Dunklen wald Ich weis nich
Hier bei uns im Schwarzwald find ich es übrgens auch schon recht erstaunlich in wievielen Dörfern mann nachts von irgendeinem Grillplatz aus eindeutig rechte Musik aus dem Wald schallen hört!
Möchte gar nicht Wissen wie das in Bundesländern aussieht in denen sich prozentual gesehen mehr von dem Gesindel herumtreibt

crash

[K.B.]

So lange man sich weiter als 500m vom nächsten Parkplatz aufhält, sollte man mit solchen Leuten keine Probleme kriegen. Bierkästen sind halt keine leichten Gepäckstücke...

Allgemein kann ich nur zustimmen, dass man im Wald eigentlich sicherer draußen nächtigen kann, als in der Stadt.
Wenn man zuviel Angst hat, kann man ja erst zu zweit oder dritt draußen übernachten. Je öfter man aber nachts auch mal alleine draußen war, desto geringer wird die Angst. (So ging es mir zumindest.)

Kristof

[Dispatch]

Hab auch schon ähnliche Überlegungen gehabt. Allerdings nicht auf Nazis bezogen sondern ganz allgemein. Ist es eigentlich verboten in deutschen Wäldern zu übernachten? In Australien hatte ich damit nie ein Problem aber in D hab ich's noch nicht probiert.

[crash]

im Grunde war das Nazibeispiel ja auch eher exemplarisch für die einen bestimmten Landesteil in einer nochmals bestimmteren Gegend zu sehen!
Alles in allem ziehe ich es immer vor da zu nächtigen wo es absolut unwahrscheinlich ist auf andere zu treffen also am besten auch nicht in Schutzhütten

crash

[papajoe]

hm, interessantes thema. ich denke mal entscheident is warscheinlich, wie weit man sich in unwegsamen gelände bewegt, denn das meiste gesindel, was in horden kommt, wird nich soweit von letzten parkplatz weg sein. deswegen is die gefahr in den für outdoorer interessanten bereichen der sachsenschweiz warscheinlich, wie schon erwähnt recht gering. die meisten boofen befinden ssich an kletterzustiegen, ich wüsste nich, warum sich der geneigte neonazi aus schmilka oder bad schandau dort nachts rumtreiben sollte und/oder könnte.
abgesehn davon isses sicherlich noch ne frage davon, wie sehr man auffällt. pfadfinder mit klampfen und lagerfeuer sind sicherlich nochn stück weit zu hören/sehen, so dass sich gelangweilte und frustrierte jugendliche aus ihrer geliebten dorfbushaltestelle herauswagen könnten um agressionen abbauen zu können. wenn man hingegen eher in ner kleinen gruppe oder gar alleine unterwegs is, is man eher ruhig und nich so auffällig.

jetz fällt mir noch was ein, was uns ma passiert is, als wir mitm bike vpr paar jahren aufm rennsteig unterwegs waren. war im herbst und ziemliches mistwetter. wir ham in soner schutzhütte genächtigt und die zum windschutz mit soner rettungsfolie zugehängt (ja, das hat natürlich tierisch geraschelt). jedenfalls kam als wir grad am einpennen warn ein auto vorgefahren und es stiegen paar leute aus. wir uns instinktiv ersma ruhig verhalten und gelauscht, wer das wohl sein mag. die ham bier getrunken und merkwürdige brummende geräusche mit hilfsmitteln erzeugt und waren offensichtlich gut gelaunt. und sie haben unsere verbarrikadierung scheinbar einfach so akzeptiert. nach ner weile stellte sich raus, dass die friedlich waren und wir haben unsern vorhang entfernt und kontakt ermöglicht. stellte sich heraus, dass das junge bewohne aus steinbach waren, was per forststraße zu erreichen is, die versuchten mit ner plastegieskanne den brunftschrei von hirschen zu imitieren um solche anzulocken. ham noch bissi lustig mit denen gelabert und durften ihr einheimisches bier probieren und irgendwann sindse wieder ins dorf zurück runter gefahrn. müssen also nich immer negative unerwartete begegnungen sein :wink:

[crash]

ihrer geliebten dorfbushaltestelle

HiHi, wie ich sehe haben gewisse Leute auf euren Dörfern genau die gleichen verlängerten Wohnzimmer wie die hier im süden :P
Intressant

crash

[ToP]

also am besten auch nicht in Schutzhütten

Ich denke, es ist eher eine Frage der Entfernung zum nächsten Parkplatz. Ich gehe davon aus, das ab 5 km Zuweg keiner in der Nacht mehr kommt . Man kann es ja einfacher haben. Ansonsten habe ich bis jetzt allen immer "versteckte" Lager bevorzugt, aber eher wegen der Gesetzeshüter

Torsten

[Waldhoschi]

Also außerhalb von Naschus ist Biwakieren erlaubt. Das heist keine Häringe, nur Matte Schlafsack und Biwaksack/Tarp (ohne Stangen und Heringe) Un Naschus würde ich auf den Wegen bleiben und keine Müll sichtbar sehen lassen.
Seit ich draußen unterwegs bin Campe und Biwakiere ich wild. Vielleicht insgesamt überschlöagen rund 400 Nächte vll. mehr. Hin und wieder wurde ich von der Polizei aufgegriffen, aber die war meist generös. AUch in anderen Ländern (ganz Südeuropa und Westeuropa) machen nicht so nen Wind, solange es "Biwakieren" für ne Nahct und kein Campingurlaub wird. Ein kleines Zelt ist natürlich gut. In aussiland ist das sowieso kein Problem, da generell erlaubt.
Angst hab ich in der Nacht nicht, wovor denn? Böse menschen werden sich wohl etwas besseres Vorstellen als einen verranzten Waldläufer zu ärgern. Manchmal gab es schon leicht brenzliche Situationen, aber nichts was sich nicht regeln lässt. Mit politischen Statements halte ich mich zurück, wenn ich unterwegs bin.
Ansonsten: Alarmanlage mitnehmen und Pfefferspray.
Um das Lager legen und wenn jemand auftaucht wirst du wach.

[mahajan]

tarp ist erlaubt??? ich dachte jegliches überdachtes campieren ist verboten, auch ohne heringe..
das problem ist zusätzlich, dass viele wälder privatbesitz sind (eigentum an naturschätzen sollte imho verboten werden), und da bräuchtest du immer eine erlaubnis..
aber was solls, wir brennen ja schließlich auch illegal cd's..
REBELLION!

aber mir geht es eigentlich nicht um das gesetz, sondern um seltsame menschen mit kranken, aggressiven eigenarten im wald..
gruß
marian

ich stell mir grad vor, die würden mal wieder einen aus der landesnervenklinik nebenan suchen und der heli fliegt wieder rum mit seiner wärmekamera.. und dann landet er vor meinem tarp

[Waldhoschi]

Hach, dann lacht man drüber ;)
Tarp ist meines Erachtens erlaubt. Natürlich nur wenn es regnet. Sonst hilft da wenige argumentation.

[p2m]

man kann eigentlich nix fallsch machen, wenn man sich bei Tageslicht noch ein Plätzchen sucht wo man übernachten will und natürlich keines wo man wie auf dem Präsentierteller liegt.
Das ist schon mal die halbe Miete um eine Ruhige nacht zu haben.
p2m

[Felix]

Re: ein zeltlein steht im walde

wahrscheinlich gibt es den thread schon, hab ihn aber nicht gefunden (ja, ich kenne die such-funktion :wink: )...

Es gab tatsächlich schonmal einen ähnlichen Thread: http://forum.outdoorseiten.net/viewtopic.php?t=1160

Gruß

Felix

[Neesel]

ich bin in den brandenburgischen wäldern zu hause und hab nie(!!!) einen nazi getroffen. die einzigen leute die man trifft sind jogger oder waldarbeiter. angst vor unverhofften begenungen habe ich nicht... ich bevorzuge es versteckt zu campieren ( ist schonmal belohnt worden, durfte ein pärrchen bespannen). horden von lauten menschen gehe ich aus den weg, sowas hört man ja. ansonsten hoffe ich mal, nicht in das typische opferbild von nazis zu passen.
angst hab ich trotzdem manchmal, aber eher vor hexen, wenn ich mal wieder blairwich angeschaut habe