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Umfrage: Naturlagerplätze / Trekkingplätze in Deutschland
AW: Umfrage: Naturlagerplätze / Trekkingplätze in Deutschland
@Ditschi
Der Platz an der Treene erinnert sehr an einige dänische Naturlagerplätze die ich letztes Jahr auf meiner Tour genutzt habe. Mag sein daß die Nähe zu Dänemark da durchaus eine Rolle gespielt hat und die Initiatoren sich das zum Vorbild genommen haben.
AW: Umfrage: Naturlagerplätze / Trekkingplätze in Deutschland
Wie finanzieren sich eigentlich die dänischen Naturlagerplätze? Nur durch die Broschüre kann ja nicht sein. Trotzdem kostet dort eine Übernachtung umgerechnet nur ca. 3 Euro.
AW: Umfrage: Naturlagerplätze / Trekkingplätze in Deutschland
Ich hatte teilweise Plätze die mehr gekostet haben. Bei Plätzen mit WC oder/und fließend Wasser lagen die Preise meist bei 20 oder 25 DKK, wenn es eine Duschmöglichkeit gab (in den Plätzen die an Häfen angeschlossen waren immer) dann kostete die 5 oder 10 DKK und war direkt mit Münzeinwurf zu bezahlen. Es gab auch einen Platz der gar nichts kostete - die Besitzer hatten einfach eine Wiese in der Nähe einer traumhaft schönen Bucht als Zeltplatz gekennzeichnet, einen Tisch mit Bänken drauf gestellt und auch eine Feuerstelle angelegt - wollten aber kein Geld dafür. Das Plumpsklo um die Ecke war möglicherweise von der Gemeinde hingestellt, ich meine da war ein Wappen drauf - und drin stand ein Kanister mit einem Schild daß man bitte neues Seewasser holen möge wenn man den leert.
...Aber auch freie Wohnmobilstellplätze haben meiner Erfahrung nach meist nur dort eine Chance - so wie Biwakplätze auch! - wo es an anderen Übernachtungsmöglichkeiten fehlt und auch kein Campingplatz vorhanden ist. Sonst gibt es immer eine (starke) Lobby, die dagegen ist...
Hi,
das kenn ich anders, im Naturpark Altmühltal (wo es übrigens auch formidable Bootsrastplätze gibt, wo man sich auch als Wanderer niederlassen kann) ist beides durchaus möglich (konkretes Beispiel: Beilngries). Das funktioniert m.E. auch, weil Womo- und Campingplatz jeweils von etwas anderem Publikum genutzt werden.
In Frankreich sind die Womoplätze oft mitten im Dorf oder Städtchen (nett für Kultur-Touren), die Campings halt an der Peripherie...
Ausgeprägtes "Camping-Lobby-Verhalten" mit Verdrängung anderer Unterkunftsmöglichkeiten kenn ich aber schon auch, z.B. aus Kroatien. Dort gehören die Campings meist großen Ketten, die schon dafür sorgen, dass nicht jeder (auch private) was vom Kuchen abbekommt...
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Zitat lina:Wie finanzieren sich eigentlich die dänischen Naturlagerplätze? Nur durch die Broschüre kann ja nicht sein. Trotzdem kostet dort eine Übernachtung umgerechnet nur ca. 3 Euro.
Die dänischen Naturlagerplätze sind auf Initiative vieler privater und staatlicher Vereinigungen zustande gekommen und werden gemeinsam finanziert.
Hier die Liste der Betreiber:
Ich hatte teilweise Plätze die mehr gekostet haben. Bei Plätzen mit WC oder/und fließend Wasser lagen die Preise meist bei 20 oder 25 DKK, wenn es eine Duschmöglichkeit gab (in den Plätzen die an Häfen angeschlossen waren immer) dann kostete die 5 oder 10 DKK und war direkt mit Münzeinwurf zu bezahlen.
Wenn der Kurs den ich gefunden habe nicht falsch ist.......... sind 25 DKK doch ca.3€ oder meinst du noch andere Plätze die noch mehr gekostet haben?
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)
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das höchste waren irgendwo mal 30 oder 35 DKK...fand ich zwar in dem fall fair weil da irgendwas spezielles inklusive war, aber ich kriegs grad ohne Blick ins reisetagebuch nicht wirklich zusammen. Insgesamt war nach meinem Eindruck die Preisgestaltung sehr fair - besonders wenn man mit den Preisen für reguläre Campingplätze verglichen hat. Wenn man keine Campingcard hat sind die nicht wirklich billig - und die lohnte sich für mich nicht bei insgesamt 10 Übernachtungen von denen der größte teil eben solche Lagerplätze waren absolut nicht. Für mich ist Dänemark oder die anderen Länder wo die Card gilt nun mal eben nicht um die Ecke, so daß ich da mehrfach im Jahr hin käme.
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das kenn ich anders, im Naturpark Altmühltal (wo es übrigens auch formidable Bootsrastplätze gibt, wo man sich auch als Wanderer niederlassen kann) ist beides durchaus möglich (konkretes Beispiel: Beilngries). Das funktioniert m.E. auch, weil Womo- und Campingplatz jeweils von etwas anderem Publikum genutzt werden.
Nur gibt es im Altmühltal noch eine Lobby, die den C-Platz-Besitzern was entgegen zu setzen hat: Die zahlreichen Kanuverleiher. Im Altmühltal herrscht auch starker Radtourismus und nach meinem Eindruck sind Kanufahrer und Radtouristen "hedonistischer", gehen ihre Touren eher als Genußtouren an, das bedeutet, sie kaufen ihre Brötchen morgens beim Bäcker, trinken irgendwann tagsüber ein Weizenbier im Biergarten und gehen abends essen. Ich fürchte, diesen Ruf haben wir nicht.
Wer also soll die Lobby sein, die sich für uns und Naturlagerplätze einsetzt?
Ich sehe zunächst drei Möglichkeiten:
- Der Bekanntheitsgrad der Region soll allgemein gefördert werden. Kontraproduktiv: Schöne Naturlagerplätze werden in der "Szene" eher als Geheimtipp gehandelt, sobald sie gut angenommen werden weicht die "Szene" in "unentdeckte" Gebiete aus.
- Naturlagerplätze dienen auch der Erholung der örtlichen Bevölkerung. Das bedeutet, dass die Plätze eventuell auch Jugendgruppen für Freizeiten dienen und Familien vielleicht nur zum Übernachten dort hin kommen. Wenn das dann Konflikte mit den Trekkern gibt oder Trekker dann doch auf "wilde" Plätze ausweichen, kann das das Ende der Lagerplätze bedeuten. Das bedeutet, wir müssten solche Nutzungen und auch einen Obulus akzeptieren. Meiner Beobachtung nach funktioniert das aber z.B. im Altmühltal ganz gut, außer auf mit dem Auto erreichbaren großen Plätzen, die dann als Campingplatz ohne Ruhezeiten (sprich für Saufgelage mit Ghettoblaster der Dorfjugend) missbraucht werden.
- Wir ändern unser Verhalten (zumindest diejenigen, die bisher "autark" mit Spezialnahrung vom Ausrüster gewandert sind) und verschaffen uns den Ruf, ausgehungert in jede Dorfmetzgerei einzufallen, tun unser möglichstes, Biergärten und Dorfkneipen vor der vielleicht drohenden Schließung (weil unrentabel) zu retten, kaufen unseren Proviant im Tante-Emma-Laden (so es ihn noch gibt) vor Ort. Also meiner Erfahrung nach - im Inn- oder Ausland - führt das oft zu interessanten Begegnungen die ich nicht missen möchte, man bekommt Hintergrundinformationen (oft auch die notwendigen, z.B. "der Bus fährt nicht, aber mein Schwager kann Euch mitnehmen") und Anekdoten, die doch jede Tour würzen, zumindest im Nachhinein.
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Ich hatte eben als Idee, mal die Jugendherbergen an zu sprechen, aber viele von denen haben bereits Zeltplätze. Preislich im oberen Bereich und zum Teil mit Vollpension. Klick. In der Nachsaison dennoch eine Option.
Aber noch einmal zu Waldhexes Gedanken: Ich denke, dass unsere (skandinavische) Tourenplanung tatsächlich ein Knackpunkt ist: Spät abends aufbauen, morgens früh weiterziehen, möglichst abseits der Zivilisation. Das beißt sich mit touristischer Sichtbarkeit. Als Radreisender / Kanufahrer ist man anders unterwegs, da man ja doch an Straßen oder Wege bzw. an einen Fluß gebunden ist und folglich immer wieder einmal mit der Zivilisation in Kontakt kommt. Und dazu noch aufgrund der Packtaschen oder des Bootes als Tourist erkennbar ist.
Auch in Polen gibt es Naturlagerplätze und diese sind meiner Erinnerung nach vor allem in Wasser-/Flussnähe oder - reguliert - in Naturschutzgebieten.
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ein dorf kann sich ja auch die frage stellen, wie sie "diese touristen" ins dorf bewegt, wenn es mit den bisherigen mitteln nicht klappt.
als lobby sehe ich z.B. naturschutzvereine, wandervereine, DAV etc. als lokale lobby könnte man evtl. kinder-/ jugendgruppen gewinnen.
wenn der platz für natur-pädagogische arbeit genutzt werden kann, evtl. mit feuerstelle für stockbrot (kindheitserinnerung
und z.B. mit infos zur umliegenden natur versehen wird und nachts zum lagern genutzt werden darf.
ich nehme an so wird der lagerplatz auch nicht so schnell als konkurenz angesehen zu den lokalen unterkünften, kann aber tagsüber für "deren touristen" attraktiv sein.
An diesem Tag habe ich alles gelernt, was man über das Scheitern wissen muß.
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In der Pfalz wurde als Argument für die Lagerplätze ein indirekter Wert für die Region hervorgehoben.
Nicht, dass die Nutzer der Plätze direkt Geld in der Region lassen sondern ggf. in späteren Lebensphasen wieder in die Pfalz reisen und Hotels u.ä. in Anspruch nehmen. Eine frühe Kundenbindung, wenn man so will
Das halte ich für ein realistisches Argument, womit man arbeiten kann.
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Ein bisschen beißt sich die Katze da in den Schwanz.
Geheime Plätze bringen nicht die Überzeugungsarbeit.
Die bislang vorhandenen Plätze sind meist an Wasserrouten.
Dort gibts wirtschaftlich schlecht nutzbare Wiesen.
So z.B. hier an der Lune.
Prachttaucher war dort glaube ich schon paddeln.
2 Kanuverleiher haben dort mitgewirkt, dass es Einsetzplätze gibt und sind mit ihrer Arbeitsplätzelobby an den Landkreis getreten.
Wir würden aber gerne Flächen/Schonungen im Wald haben.
Das erklär mal der Klosterforst.
Mit wirtschaftlicher Waldnutzung läßt sich Geld verdienen. aber mit Rucksackträgern?
Gruß Harry.
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)
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Bei allem Für nun auch ein Wider.
Meine Frage, und die wird ja sicher auch zu beantworten sein, Wer sorgt nachhaltlich für die Sauberkeit an diesen Orten? Räumt ihr dann den vergessenen Müll anderer auch mit weg? Wer mäht da mal Gras?
Auch wenn es hier in den anderen abgetrennten Beiträgen ja an Begeisterungen nur so wimmelt, stelle ich diese Frage.
Hier in Sachsen hat die Booferei im Sandstein seit altersher Tradition, Aber seinerzeit bei Gründung des NP haben sich die Verbände, die heut meist im DAV aufgegangen stark gemacht und einen minimalen Konsens gefunden der beide Intressen etwas entgegen kam.
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Die Komune.
WOhnmobilisten fegen oder mähen ihren Platz auch nicht selber.
Gruß,
Claudia
OT: P.S.: Der Begriff "nachhaltig" wird zur Zeit inflationär gebraucht. Er kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet "auf kommende Generationen bezogen"...
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Ich denke, die grobe Pflege ist nur ehrenamtlich tragbar. In der Pfalz z.B. gibt es "Kümmerer" die sich freiwillig um die einfachen Sachen kümmern.
In vielen Regionen gibt es Wandervereine, die kurz vorm Exitus sind, weil das junge Publikum fehlt. Vielleicht besteht da ein Anknüpfungspunkt.
Hier gibt es ebenfalls ne ganze Reihe Stammtische. Da werden verschiedene Akteure zusammen arbeiten müssen.
(Werden in Schweden die Hütten nicht ebenfalls ehrenamtlich geführt?)
Davon ab sollte imo Ziel sein, umweltverträgliches Trekking zu fördern. Klar wird es immer Leute geben, die ihren Müll hinterlassen. Trotzdem sollte der Gedanke als Teil des Konzepts integriert sein...
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Bei allem Für nun auch ein Wider.
Meine Frage, und die wird ja sicher auch zu beantworten sein, Wer sorgt nachhaltlich für die Sauberkeit an diesen Orten? Räumt ihr dann den vergessenen Müll anderer auch mit weg? Wer mäht da mal Gras?
Hinten eingestiegen und nicht mitgelesen? Wir reden doch die ganze Zeit darüber, wie solche Platze anzuschieben und hinsichtlich der Folgekosten zu finanzieren sind. Es liegt auf der Hand, daß Folgekosten entstehen. Sich selbst überlassen, würden solche Plätze alsbald zuwachsen und / oder vermüllen. Da würde niemand mehr hinwollen.
Ditschi
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Hallo,
hier wurde schon wiederholt darauf hingewiesen, daß die Errichtung solcher Plätze nur Sinn macht, wenn sie für eine randalierende Klientel unerreichbar oder zumindest nicht bequem erreichbar sind.
Ich bin grade mit der Kamera ein paar Schritte gegangen und habe die nachfolgende Aufnahme gemacht.
Dazu die Geschichte: wir haben am Rande des Dorfes eine der Gemeinde gehörende alte Kiesgrube. Dort haben wir ehrenamtlich und in Eigenleistung für die Kinder im Dorf eine Rodelbahn und eine flache Eisfläche zum Schlittschuhlaufen angelegt. Für die wartenden Eltern wurde eine halboffene Schutzhütte errichtet. An der habe ich auch viele Stunden mitgebaut. Einweihung erfolgte mit Pressefoto, Glühwein, Kaffee und Kuchen.
Dann mußte wir mindest einmal die Woche die Hütte reinigen von leeren Flaschen, Müll und Fäkalien, nachdem eine entsprechende Klientel von Vollpfosten die Hütte für sich entdeckt hatte. Es nutzte nichts: eines Nachts wurde sie niedergebrannt. Vollgemüllt, vollgeschissen, abgefackelt -- wir haben nicht einmal unser eigenes Werk schützen können.
Das demotiviert. Hier wird sich niemand mehr finden, die Schutzhütte wieder aufzubauen. Das Bild zeigt den traurigen Rest.
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