Trekking mit Immunsuppressiva: Anregungen und Tipps

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  • cryagon
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    • 06.08.2010
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    Trekking mit Immunsuppressiva: Anregungen und Tipps

    Hallo

    Ich weiss zwar nicht, ob es ein Bedarf für das Thema „Wandern mit Immunsuppressoren“ hat, aber als ich vor ein paar Jahren ernsthaft mit Wandern und Mehrtages-trekking angefangen habe. Habe ich auf dem ganzen Web (deutsch, englisch, französisch) nach Tipps und Ideen gesucht auf was man beim Trekking besonders achten muss, wenn man Immunsuppressoren einnimmt. Konnte leider überhaupt nichts darüber finden, also habe ich angefangen selber meine Erfahrung zu sammeln.
    Jetzt habe ich mich entschlossen meine Erfahrungen einfach hier zu posten. Wenn sich niemand dafür interessiert wird der Thread ja von alleine wieder verschwinden....

    Alles was ich hier schreibe basiert auf meine persönliche Erfahrung (Krankheit) und es kann unter keine Umstände als absolute Referenz betrachtet werden.
    (ich kann mir vorstellen, dass es sich diese Tipps für „normal-sterbliche“ völlig paranoid anhören, aber wenn man aus einem leichten husten plötzlich mit einer schweren Lungenentzündung im Spital liegt, dann kann ein bisschen Paranoia völlig okay sein.)

    - Das grösste Problem: trocken und warm bleiben.
    Dies war die grösste Herausfordung beim Wandern und Campen. Schliesslich ist man im feuchten-kalten Zustand viel anfälliger auf eine Erkältung.
    In meinem Fall habe ich es so gelöst, dass ich einfach ein trockener Shirt im Deckelfach aufbewahre und ein warmer Pulli zur Hand habe. So dass ich mich bei Pausen oder beim Camp schnell umziehe und die „nass geschwitzte“ Sachen zum trocken aufhänge (stichwort funktionsunterwäsche). Das ewige an und aus ist leider etwas mühsam.
    Da der Schweiss sich auch im unteren Rückenbereich ansammelt (dort wo der Hüftgurt drückt), habe ich ein kleines traveltowel im Slip geklemmt. Dieser kann man bei den Pausen ausziehen und er trocknet sehr schnell.

    - egoistisch und paranoid beim schlafen
    Vor allem wenn man in Gruppen wandert mit Leuten, die man nicht kennt, ziehe ich es vor mein eigenes Tarp zu haben, so dass ich mit niemanden Zelt/Tarp teilen muss. (Schliesslich kann man nie wissen was der Zeltnachbarn an „Keime und Microben“ rumschleppt). Bis jetzt konnte ich leider noch keine Hüttenwanderung durchführen, da ich Angst habe vor Massenlager...hat da vielleicht einer Erfahrung gesammelt?

    -Wasser : doppelt hält besser
    Ganz nach dem Motto, doppelt hält besser habe ich ein Wasserfilter und Micropur tropfen gebraucht. General habe ich einfach überall ein paar Micropurtropfen rein getan, damit wird das Wasser auch konserviert und die Flasche ein bisschen desinfiziert...

    - Hygiene
    Hat sich als viel unproblematischer herausgestellt als gedacht. Der Wald ist gross und bei weitem sauberer als so manch Camping platz (oder sogar hotels). Ich habe einfach darauf geachtet mich nicht mit Fluss- und Bachwasser zu waschen, sondern entweder mit Feuchtigkeitstücher oder Trinkwasser.

    - Essen und Trinken
    Da ich mich durch meine Darmkrankheit sowieso ganz anders ernähre als andere, werde ich nur ein paar allgemeine Tipps geben.
    Besteck, Teller und Wasserflasche mit niemand teilen. Wenn man seine Sachen im Flusswasser spült kann man mit ein paar Tropfen Sterilium (oder brennsprit) das ganze nachdesinfizieren. Oder einfach von vorne hinein Haushaltpapier mit sterilium verwenden.
    Bei der Nahrung nur gut haltbare Sachen mitnehmen, die nicht riskieren zu verderben.

    - Zecken und Mücken
    Glücklicherweise habe ich noch keine Erfahrung damit gesammelt.... Ich benütze einfach gutes Spray, lange Hosen und langarmshirts und wurde bis jetzt immer verschont.

    - Medikamente und erste Hilfe
    Eigentlich bin ich Fan von Ultraleicht-wandern und minimalismus. Aber ich komme nicht umhin, genügend Sachen für der Fall der Fälle einzupacken. (Schmerzmittel, Antidurchfall, breitband antibiotika, cortison, nasenspray, hustentablette....)

    - Vorbereitung für Mehrtagestouren
    Sich von seinem Arzt ein Brief mit Krankengeschichte, aktuelle Behandlung und Kontaktadressen auf englisch schreiben lassen und das ganze wasserfest mitnehmen.
    Schauen wo man notfalls in Spital gehen könnte, dort wo man wandert.
    Und ein Notfallplan bereitlegen wenn wirklich was ist. (also wie schnell kann man zurück, wer könnte einen abholen kommen).
    Und auf genügend Versicherungsschutz schauen.
    Da ich bis jetzt nur so zwischen Deutschland, Frankreich, Schweiz und Norwegen gewandert bin (also dort wo man schnell zu einem Spital kommt), kann ich keine Tipps für fernab der zivilisation geben.


    Und hier noch eine Frage:
    Ich muss jede Woche Medikament spritzen, die aber nur bei 5 grad aufbewahrt werden können.
    Hat jemand eine Idee, wie man diese mitnehmen (lagern) könnte, während einer Tour?
    Ich habe mir gedacht vielleicht vor der Tour in einer Apotheke abgeben? Oder in einem Hotel? Und irgendwie einplanen, dass man da am richtigen Tag rankommt...


    Tja, ich hoffe jemand kann meine Anregung gebrauchen und wenn ich noch mehr ausprobiert habe, kann ich es neu schreiben.

    Grüsse
    cryagon

  • Klappstuhl
    Alter Hase
    • 25.01.2009
    • 4235
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    #2
    AW: Trekking mit Immunsuppressiva: Anregungen und Tipps

    Hallo,
    ich packe gewisse Medis und aber auch meine Akkus auf Tour immer in einen Zipplockbeutel den ich von innen komplett mit einem Stück Rettungsdecke ausgekleidet habe (Gold nach aussen da ich vor Kälte schützen möchte). Wenn man das mal ausprobiert hat und weiß wie man sie schneidet oder wo man den Tesa hinklebt, geht das Ruckizucki

    Gruß Klapp

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