Bewertung von Archäölogischem Fund auf Tour

[HUIHUI]

Hallo Zusammen,

damals als das Internet noch sehr neu war habe ich ein "Kistchen" an einem Gletscher gefunden. Ich konnte damals keine genauen Infos dazu bekommen und habe mir eigentlich auch wenig dazu gedacht.
Ich werde gleich mal ein paar Bilder einstellen, die Fragen jedoch vorab:

- wie sind die gesetzlichen Bestimmungen zu solchen Funden
- hat wer ne Ahnung was das für ein Kistchen sein könnte
- wie alt könnte dieses Kistchen sein
- Fundort: Bossons Gletscher, 90er Jahre

[HUIHUI]

AW: Bewertung von Archäölogischem Fund auf Tour



ca. 15cm lang, poste später evtl noch mehr

[Goettergatte]

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- wie sind die gesetzlichen Bestimmungen zu solchen Funden
-
- Fundort: Bossons Gletscher, 90er Jahre

Das ist von Staat zu Staat unterschiedlich, in Deutschland sogar von Land zu Land.
Du müßtest Dich nach dem Französischem "Schatzregal" erkundigen oder jemanden aus dem Forum fragen, der aus Frankreich kommt.

Ansonsten warte ich gespannt auf die Bilder.

Ich verweise noch auf diesen Faden

[Goettergatte]

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Das Ding ist aber arg geknautscht, wo genau ist die Fundstelle? Welche Höhe, auf dem Weg zu einem Sattel oder Pass?
Kann die ornamentik schärfer dargestellt werden?
Wird das Metall mit Alufolie und Salzwasser blank?
Ist der Stein wie Plastik oder wie Glas/Stein?
Seitenansichten, Draufsicht, Unteransicht?

Zunächst kann es allesmögliche sein, von römisch-Neuzeit.

[Nasus]

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OT: 'Regal' bedeutet hier ja nur, dass das Gesetz noch aus königlicher/kaierlicher Zeit stammt; wird in Frankreich daher wohl nicht wirklich so genannt werden...

Die erste Anlaufstelle wäre die Direction Régionale des Affaires Culturelles, bzw. der Service Régional de l’Archéologie - wobei ich zu faul bin, den hierfür zuständigen rauszusuchen.

Gesetzestexte mit Erläuterungen gibts z.B. da: http://www.halte-au-pillage.org/loi.htm.

Auf den ersten groben Blick würd ich das Teil ins ausgehende 18. Jhd. schieben, aber prinzipiell wäre alles offen. Weitere Bilder, am besten auch Details der Ornamentik, wäre da recht nützlich.

[Grimmbold]

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Habe mal einen Feund einen Blick auf das Bild werfen lassen, der sich beruflich mit so etwas auseinandersetzt, sein Tip wäre Reliquienbehälter, 9-10. Jahrhundert.

[heinze]

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Magnetisch?

[Goettergatte]

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Der Fundort spricht eher dafür, den Fund relativ früh zu datieren, da er scheinbar im Bereich alter Saumpfade zwischen Savoyn und Piemont gemacht wurde.
Seit dem 16. Jhdt nahm man andere Wege.

[MikeTango]

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http://www.bangitout.com/uploads/71indianajones.jpg


Das gehört in ein Museum!


/Scherz beiseite, aber wenn du das hier schon postest, solltest du damit rechnen, dass früher oder später jemand Anspruch darauf erhebt. Vom moralischen Standpunkt: Ich würde das wirklich einem Museum/Archäologen zukommen lassen, zusammen mit einer möglichst genauen Fundortbeschreibung. Vielleicht gibts da ja mehr zu entdecken, und du kriegst nen Homo Habilis HUIHUI nach dir benannt


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[Grauwolf]

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Cooler Fund auf jeden Fall.
Aber ich möchte in dem Zusammenhang ine Bitte aussprechen:
Wenn ihr solche Funde macht, nehmt Sie nicht einfach mit.
Ein Einzelfund ist zwar eine spannende Sache, aber evtl gibt es um den Fundort noch weitere Beifunde, und wenn diese nun erst anch und nach von einzelnen Personen gefunden werden, fehlt der zusammenhang des Fundes, und dadurch können dann sehr viele Informationen verloren gehen, die Archäologen aus dem Gesamtfund hätten ziehen können.
Ein besonders tragisches Beispiel ist die Sonnenscheibe von Nebra. Wenn der genaue Fundort bekannt gewesen wäre, hätte man eine professionelle Ausgrabung machen können, die gewiss viel mehr Aufschluss gegeben hätte.

Ich habe mal mit einem Museumsaufseher im Römisch-Germanischen Museum in Mainz gesprochen, er meinte das die Archive dort fast überquellen von diversen Einzelfunden, die aber einein wissenschaftlich viel geringeren Wert haben, als Sie haben könnten, wenn man sie exakt bestimmen kann.

Also, wenn ihr auf euren Touren etwas derartiges findet: Bitte immer die Behörden einschalten! Eine sorgfältig durchegeführte Professionelle Bergung bringt euch und der Allgemeinheit viel mehr Informationen, und damit Wert, als der schöde Materielle Wert des ganzen!!

P.S.
Soll keine Moralpredigt sein, aber ich bin ein großer Geschichtsfan, und finde es immer wieder traurig, wenn tolle Einzelfunde verrotten, weil man sie nicht genau einordnen kann.

Gruß
Martin

[aeeicki]

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Da hat er es auf den Punkt gebracht.
Gruß
Andreas

[HUIHUI]

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Hallo, ich werde morgen weitere Bilder und Infos posten.

[Shorty66]

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Sieht ja schon spannend aus. Wenn du dich noch an die genaue Fundstelle erinnerst machen wir mal ne Forumsausgrabungstour

[HUIHUI]

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[Goettergatte]

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Sieht aus wie eine Pyxis für Oblaten/Hostien, stark zerdrückt, von der Art der Steinfassung schätze ich Hochmittelalterlich, von der Ornamentik her kann ichs nicht einschätzen, womöglich, mit den antikisierenden Ornamenten vielleicht ottonisch, oder auch staufisch, Salierzeit würde ich ausschließen.

am Ende ists aus dem 19. Jhdt.

[HUIHUI]

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Hier ein Link zu einer Karte mit markiertem Fundgebiet. http://bit.ly/kistchen

[awo]

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Ich hab DIr eine nPN geschickt, wegen der Bestimmung.

[Asterixhuetchen]

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Was sollte man den am besten machen, wenn man auf dem Gletscher ist und sowas findet? Denkmalamt anrufen? Und was wenn kein Empfang? Mitnehmen und GPS Position merken und dann melden? Wieder verbuddeln und dann mit Forschern wieder kommen?

[Grimmbold]

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Je nach Lage Asterix, würde ich sagen.

[montaine]

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Als Kunsthistorikerin, die für ein Museum tätig ist, kann ih mich Grauwolf vollumfänglich anschliessen.
Ich würde das Ding auch eher früh datieren, schliesse mich Göttergatte an.

Wenn man sowas findet: Ich würd's mitnehmen, GPS-Position merken, Denkmalamt benachrichtigen. GGf. mit Forschern nochmals hingehen. Nur Du kennst den genauen Fundort und weisst, wie das Teil auf dem Gletscher gelegen hat.

Herzlich
montaine