Historisches am Wegesrand

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Daddyoffive
    Fuchs
    • 24.08.2011
    • 2437
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Historisches am Wegesrand

    Nicht ganz so alt, aber beeindruckend: Eine aufgelassene Eisenbahnstrecke und ein Tunnel am Rande der Westerwaldvariante des Rothaarsteigs.

    Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
    John Eldredge
    ><>

    Kommentar


    • Daddyoffive
      Fuchs
      • 24.08.2011
      • 2437
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Historisches am Wegesrand

      Und noch was älteres. Würde auch zu "Wo bin ich" passen. Na?!

      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
      John Eldredge
      ><>

      Kommentar


      • Chouchen
        Freak

        Liebt das Forum
        • 07.04.2008
        • 20009
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Historisches am Wegesrand

        Zitat von Islandexperte Beitrag anzeigen
        Und noch was älteres. Würde auch zu "Wo bin ich" passen. Na?!

        Ein korsischer Genueserturm?
        "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

        Kommentar


        • Daddyoffive
          Fuchs
          • 24.08.2011
          • 2437
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Historisches am Wegesrand

          Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
          Ein korsischer Genueserturm?
          Fast. Der Turm steht allerdings auf der Nachbarinsel.
          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
          John Eldredge
          ><>

          Kommentar


          • Goettergatte
            Freak

            Liebt das Forum
            • 13.01.2009
            • 27466
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Historisches am Wegesrand

            OT: Eigentlich öffnete ich dem Faden mal,
            um Denkmale und historische Stätten vorzustellen,
            vorallem auch inhaltlich
            nicht einfach nur als Galerie.
            Ein paar erläuternde Worte dürften doch wohl nicht zuviel verlangt sein.
            Ich schätze, um der Inhalte wegen ist er, der Faden, vor einiger Zeit aus dem Lagerfeuer hierher gehoben worden,
            und dieser Wertschätzung sollte auch weiterhin Rechnung getragen werden.
            "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
            Mit erkaltetem Knie;------------------------------
            Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
            Der über Felsen fuhr."________havamal
            --------

            Kommentar


            • Schlammschnecke
              Erfahren
              • 28.08.2012
              • 373
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Historisches am Wegesrand

              Oh,

              ähm, ups?
              Sorry, bei den prähistorischen Bilder war es etwas schwierig mit dem Text. Es steht sozusagen jedem frei seine eigene Theorie zu entwickeln, wissen tut ja keiner wirklich was.

              Okay, spulen wir ein paar Jahre vor. Dann wird es allerdings mit den Bildern schwieriger. Dafür gibt es mehr Text. Diese Delle im Boden war dann also das vermutlich nördlichste Amphitheater im römischen Imperium. Darf ich vorstellen:



              Im Theater war Platz für ca. 1500 Zuschauer. Das war zu Spitzenzeiten auch die Stammbesatzung im Fort. Dazu kamen kamen dann nochmal ungefähr genauso so viele Zivilisten die außerhalb des Forts lebten. Handwerker, Händler, Bauern.
              In Melrose, der nächstgelegenen Stadt, leben heute gerade mal ca. 1600 Leute! Die Gegend war also vermutlich nie wieder so dicht besiedelt wie zur Römerzeit.

              Okay, die Delle ist wirklich nicht spektakulär. Aber mehr ist vom großen Trimontium nicht übrig geblieben. Hier ein Blick genau in die Gegenrichtung, also vom Berg herunter.



              Diese Aussicht haben schon die Römer genossen, die hatten oben auf dem Berg eine Signalstation. Die Häuser im Vordergrund, sind der kleine Ort Newstead. Weiter hinten sieht man die alte Eisenbahnbrücke. Zwischen Newstead und der Brücke lag Trimontium. Also 'drei Berge'. Interessant ist auch noch die Baumreihe, die sich vom der Brücke zum rechten Bildrand zieht. Diese markiert die alte Römerstraße. Auf den Straßenresten wuchsen die Bäumer besser. Danach gab es in der Gegend ein paar hundert Jahre lang nichts mehr, was in unseren Augen den Namen 'Straße' verdient gehabt hätte.
              Der Fluß ist übrigens der Tweed. Der war zur Römerzeit noch nicht so schön gerade. Das waren die französichen Mönche, die man im 12. Jahrhundert hier angesiedelt hat. Als 'Entwicklungshilfe' sozusagen. Die haben dann erst mal den Fluß begradigt und die Felder trockengelegt.
              Apropos drei Berge, hier sind sie alle drei:



              Von links nach rechts: North, mid und west hill.

              Den 'importierten' Mönchen haben wir auch noch diese eindrucksvolle Ruine zu verdanken:



              Melrose Abbey. Eigentlich müsste man 'new Melrose Abbey' sagen. Es gab nämlich vorher schon ein Kloster Melrose, ein Stück flussabwärts. Aber 'old Melrose' und 'Melrose' reicht zur Unterscheidung wohl auch.
              Melrose liegt übrigens am Southern Upland Way, dem ältesten Fernwanderweg Schottlands. Außerdem beginnt hier der der St. Cuthbert's Way, der auf Lindisfarne endet. Und last but not least, liegt Melrose auch noch am Borders Abbey Way. Also jede Menge gute Gründe mal in Melrose vorbei zu schauen.

              Ich hoffe, ich habe dann fürs erste genug geschwafelt? Ich kann aber gerne auch noch ergänzen, ich weiß ja nicht ob es jemand interessiert?

              Gruß
              Schlammschnecke
              Caelum crebris imbribus ac nebulis foedum - Das Klima ist durch die häufigen Regenfälle und Nebel widerlich
              Tacitus (über das Wetter in Britannien)

              Kommentar


              • Goettergatte
                Freak

                Liebt das Forum
                • 13.01.2009
                • 27466
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Historisches am Wegesrand

                Liegt das zwischen Hadrians und Antoniuswall?
                "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                Der über Felsen fuhr."________havamal
                --------

                Kommentar


                • Schlammschnecke
                  Erfahren
                  • 28.08.2012
                  • 373
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Historisches am Wegesrand

                  Stimmt,
                  ich hätte vielleicht mit einer genaueren Ortsangabe anfangen sollen. ;o)
                  Melrose liegt in den schottischen Borders. Und ja, damit zwischen den Wällen, sozusagen. Trimontium wurde deshalb schon ca. 180 A.D. aufgegeben, die Römer zogen sich dann endgültig aus dem Norden wieder zurück. Na ja, nicht alle Römer. Es blieben vermutlich einige zurück. Viele davon wahrscheinlich Veteranen. Wenn so ein Soldat es tatsächlich geschafft hat das Rentenalter zu erreichen, bekam er normalerweise ein Stück Land. Viele blieben dann einfach wo sie gerade waren.

                  Die oben erwähnte Römerstraße war die sogenannte Deere Street. Also die 'Hauptverkehrsstraße' von Eboracum (York) über den Hadrians Wall in den Norden. Melrose lag aber noch an einer anderen wichtigen Straße: dem Tweed. 1500 Soldaten wollen ja auch versorgt werden. Auch wenn vieles vor Ort von lokalen Händlern gekauft wurde, so einiges musste auch importiert werden. Der Nachschub auf dem Landweg war meist beschwerlich und unsicher. Vor allem so hoch im Norden. Schon Tacitus beklagte sich über den schottischen Regen...
                  Der Tweed mündet bei Berwick upon Tweed in die Nordsee. Und von Trimontium aus wurden dann auch einige kleinere Forts am Tweed versorgt, die weiter westlich lagen. z.B. Lyne in der nähe des heutigen Peebles.

                  Äh, was war noch mal die ursprüngliche Frage?
                  Caelum crebris imbribus ac nebulis foedum - Das Klima ist durch die häufigen Regenfälle und Nebel widerlich
                  Tacitus (über das Wetter in Britannien)

                  Kommentar


                  • pittysun
                    Anfänger im Forum
                    • 16.04.2013
                    • 22
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Historisches am Wegesrand

                    Hallo,

                    Ihr macht alle so schöne Fotos, sehr interessant wieder!

                    LG
                    Pittysun

                    Kommentar


                    • Schorsch74
                      Erfahren
                      • 10.10.2012
                      • 499
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Historisches am Wegesrand

                      Moin,

                      da fährt man mit seinen Jugendlichen vom Kinderheim auf ne Paddel- und Wanderfreizeit nach Schweden, und mitten im touristisch voll erschlossenen Glaskogen holt einen dann die Geschichte wieder ein...

                      Da ist nicht nur Wald und Wasser, auf einmal steht man mitten in sowas:



                      Panzersperren mitten im schwedischen Wald, im Glaskogen? Häh?

                      Ein bisschen weiter gewandert, und auf einmal stehen wir in einer gut erhaltenen Geschützstellung, mit einer kleinen Infotafel.
                      Richtig recherchieren konnte man dann leider erst zu Hause.
                      Aber die Infotafel gab soviel her, das man seinen Jugendlichen die neuere europäische Geschichte auf einmal ganz bildlich erklären konnte:

                      Die norwegische Grenze ist an dieser Stelle nur gute 30km (Luftlinie) entfernt, und Norwegen wurde im
                      2. Weltkrieg ja von den Deutschen besetzt.
                      Aus Angst vor einer weiteren Invasion nach Schweden hat die schwedische Armee unter anderem dieses Sperrwerk, das Fort 118 errichtet.
                      Es liegt anscheinend strategisch günstig an der Straße von Lennungshammer nach Arjäng, in einem erwarteten Einfallgebiet der Wehrmacht, die dann ja Gott sei Dank nie nach Schweden marschierte.

                      Das Fort 118 wird von einer Mischung aus Heimat-und Veteranenverein gepflegt und unterhalten, siehe obige HP.
                      Laufgräben, Geschützstellungen, Mannschafts-Unterstände und Befehlsbunker sind gut erhalten und offen, und einmal im Jahr findet wohl ein heutzutage so modernes Reenactment statt, siehe hierzu díe Youtube Links auf der HP, auf der man auch schön die Gesamtheit der Anlage erkennen kann.

                      Die Jugendlichen waren auf alle Fälle beeindruckt...








                      Diese abgedeckten Schützenstände gibt's mehrfach in der Stellung, im Vordergrund ein Laufgraben, die zur besseren Begehung der Anlage heutzutage z.T. durch Holzbrücken, wie ganz rechts im Bild, überbrückt sind.





                      Die Leber wächst mit ihren Aufgaben

                      Kommentar


                      • Goettergatte
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 13.01.2009
                        • 27466
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Historisches am Wegesrand

                        Ja, die Sorge bei den Schweden war groß, und nicht unberechtigt.
                        So erzwang sich Deutschland im 2ten Weltkrieg z.B. die Nutzung der Inlandsbahn zum Truppentransport von Wehrmachtseinheiten nach Norden, sowie die Kontrolle über die Erzbahn,
                        in dem neutralen (!) Schweden.
                        Hätte sich Schweden geweigert, wäre es auch mit absoluter Sicherheit besetzt worden.
                        Wie erfolgreich und dauerhaft ein Widerstand Schwedens hätte sein mögen, vermag ich nicht abzuschätzen.

                        Zwischen Fjälnäs und Tänndalen, in Härjedalen, ziehen sich auch Panzersperren, jener Zeit, aus Granitblöcken, quer durch das Tal.
                        .
                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                        Der über Felsen fuhr."________havamal
                        --------

                        Kommentar


                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 8362
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Historisches am Wegesrand

                          Bei meiner Pfingstwanderung kam ich an einer Wallanlage auf dem Lindelberg, nördlich von Nürnberg vorbei.
                          Zu sehen ist nur noch ein Wall im Wald, ist ja auch rund 2400 Jahre alt. Das beschriebene Zangentor habe ich leider auch nicht gesehen, weil ich quasi von hinten auf den Wall gestoßen bin und die Beschreibung auf der Tafel erst nach dem Abstieg gelesen habe.



                          Geschichte der Wallanlage Sage zur mittelalterlichen Burg
                          Lage
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                          Kommentar


                          • entropie
                            Alter Hase
                            • 09.07.2010
                            • 2528
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Historisches am Wegesrand



                            Zählt das? Auf nem ascheberg in der nähe gesehen, schon ein bisschen her.
                            Whenever people agree with me, I always feel I must be wrong.
                            -- Oscar Wilde

                            Kommentar


                            • Goettergatte
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 13.01.2009
                              • 27466
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Historisches am Wegesrand

                              Jungpaläolithische Boofe im nördlichen Vogelsbergkreis

                              Im Wald, nordwestlich des Ruhlkirchener Sportplatzes, 120 m über der Antriff, auf dem Osthang des Kitzel, findet sich ein teils freiliegendes verwitterte Quarzitblockmeer, teils bemoost, überwuchert, von Buchen überschattet, teils von Walddickicht verdeckt.
                              Hier findet man, wenn man lang genug sucht, oder seiner Intuition folgt, unter Farnen, Heidelbeersträuchern und Moos eine Wetterschutz bietend Boofe, aus übereinanderlagernden Quarzitplatten, in Jahrtausenden fast ganz durch Eintrag von Verwitterungs- und Organischem Material verfüllt.
                              Bei Archäologischen Untersuchungen stellte man fest, das dieser Ort vor Jahrtausenden von Jägern aufgesucht wurde. Hier fanden sie neben dem praktischen Wetterschutz auch den Rohstoff zur Werkzeugherstellung
                              Das hier geborgene Fundgut (Messer, Pfeilspitzen, Ahlen, Abschlagstücke von Steinwerkzeuganfertigung) stammt aus der jüngeren Altsteinzeit. Damals, vor 10.000-40.000 Jahren dürfte die Landschaft hier Fjellcharakter gehabt haben, somit bot der Platz neben Wetterschutz und Rohstoff, wegen der baumlosigkeit, auch einen guten Ausblick ins Antrifftal und auf die mählich ansteigenden Hänge des gegenüberliegenden Katzenberges und Eulenbergs.

                              Vielleicht konnte man von hier auch gut die Rentierherden beobachten,
                              wenn sie die windigen Höhen der Tundra hinter sich lassend,
                              der im Tale liegenden Tränke zustrebten?


                              Eindrücke vom "Quarzitblockmeer"


                              Ein einfacher Qarzitblock?
                              Nein, der Wetterschutz von der Wetterseite!



                              Die Steinzeitboofe ...


                              ... böte auch heut noch die Möglichkeit einer geschützten Brotzeit ...


                              ... und platz zum Boofen,
                              wenn es sein müßt, wohl auch für drei



                              Blick über das Antrifftal auf den Katzenberg, ca 50 m tiefer der Quarzitkuppe


                              Der Eulenberg, von ca. 75 m unter der Boofe
                              Zuletzt geändert von Goettergatte; 12.09.2013, 09:05.
                              "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                              Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                              Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                              Der über Felsen fuhr."________havamal
                              --------

                              Kommentar


                              • ronaldo
                                Freak
                                Moderator
                                Liebt das Forum
                                • 24.01.2011
                                • 11972
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Historisches am Wegesrand

                                Hi,

                                Paläolithikum, Quarzit... muss ich nachhaken. Schneller google hat nix gebracht, hast du vielleicht mehr Info dazu?

                                Danke, Gruß, Ronald

                                Kommentar


                                • Gast-Avatar

                                  AW: Historisches am Wegesrand

                                  Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                                  ... und platz zum Boofen,
                                  wenn es sein müßt, wohl auch für drei
                                  Boofen gibt es genau genommen nur in Sachsen. Aber schön, dass Du das Wort verwendest.

                                  Kommentar


                                  • Goettergatte
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 13.01.2009
                                    • 27466
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Historisches am Wegesrand

                                    Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                                    Boofen gibt es genau genommen nur in Sachsen. Aber schön, dass Du das Wort verwendest.
                                    OT: Ich bin 1/8 Sachse, mit Eppendorfer Wurzel
                                    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                    Der über Felsen fuhr."________havamal
                                    --------

                                    Kommentar


                                    • Ingwer
                                      Alter Hase
                                      • 28.09.2011
                                      • 3237
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Historisches am Wegesrand

                                      Zitat von Schorsch74 Beitrag anzeigen
                                      Die norwegische Grenze ist an dieser Stelle nur gute 30km (Luftlinie) entfernt, und Norwegen wurde im
                                      2. Weltkrieg ja von den Deutschen besetzt.
                                      Aus Angst vor einer weiteren Invasion nach Schweden hat die schwedische Armee unter anderem dieses Sperrwerk, das Fort 118 errichtet.
                                      Es liegt anscheinend strategisch günstig an der Straße von Lennungshammer nach Arjäng, in einem erwarteten Einfallgebiet der Wehrmacht, die dann ja Gott sei Dank nie nach Schweden marschierte.
                                      OT: Ich bin ja der Meinung das solche Sperren grundsätzlich nichts bringen und reine Geldverschwendung sind bzw waren (Festung Mutzig, hust). Früher als man nur Pferde zur Verfügung hatte, da hat man mit Sperren und Festungen sehr gut Zufahrtswege kontrollieren können. Mit der Erfindung des LKW´s und des Panzers nimmt man einfach einen ganz anderen Weg und umfährt die Sperre einfach. Auch kann man mit LKW´s ganz einfach dicke Kanonen herankarren, die dann außer der Reichweite des Sperre selbige beschießen (mit Pferden ging das nicht, zuwenig Leistung). Das haben die Deutschen bei der Maginotlinie ganz gut verstanden.
                                      Sehr interessant finde ich, dass die Deutschen daraus nichts gelernt haben und dann den Atlantikwall und Westwall bauten. Landung der Allierten im Norden und Versorgung der Truppen über südfranzösische Häfen, bis dann irgendwann der Hafen Antwerpen eingenommen wurde.
                                      Das ist zumindest meine Meinung (die muß aber nicht zwangsläufig richtig sein).

                                      Kommentar


                                      • Cameiro
                                        Gerne im Forum
                                        • 02.11.2011
                                        • 85
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Historisches am Wegesrand

                                        Sehr interessant finde ich, dass die Deutschen daraus nichts gelernt haben
                                        Scheint leider auf keine Nation begrenzt zu sein, dieses Phänomen: Ob das nun Minengürtel in der Atacama sind (muß Fotos noch rauskramen) oder die britischen Seeminenfelder quer durch die Nordsee oder in der Dänemarkstraße (Grönland/Island): Diese Sperranlagen kosten unglaublich große Anstrengungen und Geld, können relativ einfach umgangen werden, sind eine Gefahr für die eigenen Verbände (siehe Vorfall der HMS Niger vor Hornstrandir (Island) ) oder verursachen jahrzehnte-/jahrhundertelang Ärger. Ein echter Mist!


                                        Bin auf Hornstrandir an der ehemaligen US-Radarstation 'Straumnes Air Station' vorbeigekommen. Der Kontrast dieser 'Cold-War'-Relikte vor der grandiosen und nahezu unberührten Landschaft war enorm: Einerseits die pure Wildnis, andererseits versuchten die US-Militärs eventuell auf die Staaten/Canada heranfliegende russische Atombombern aufzuspüren. Besonders gruselig, wenn sich dann noch Nebel vom Meer über die Kliffs schiebt und die Ruinen von schlimmen Zeiten zeugen...

                                        Die Station wurde Mitte der 60er dann stillgelegt, weil der Aufwand in der entlegenen Region zu hoch war.





                                        Zuletzt geändert von Cameiro; 12.09.2013, 11:21.

                                        Kommentar


                                        • Goettergatte
                                          Freak

                                          Liebt das Forum
                                          • 13.01.2009
                                          • 27466
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Historisches am Wegesrand

                                          Dazu, als polit-/gesellschaftskritischen Hintergrund, empfehle ich Halldor Laxness' "Atomstation"
                                          "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                          Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                          Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                          Der über Felsen fuhr."________havamal
                                          --------

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X