Historisches am Wegesrand

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  • uli.g.
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    Liebt das Forum
    • 16.02.2009
    • 13261
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: Historisches am Wegesrand

    Jeden Monat eine gute Tat.....

    Jetzt wollte ich doch gerade ein Photo davon einstellen und die Geschichte dazu erzählen...... und muss leider feststellen, dass es jetzt doch überstrichen ist...

    Nämlich ein mit roter Farbe an die Gartenmauer des Mietshauses, in dem wir bis vor einigen Jahren wohnten, geschmiertes "Hammer-und-Sichel"-Zeichen (Freiburg, Landsknechtstr.). Ganz augenscheinlich war es weit älter und mit anderer Farbe gestrichen als die neuzeitlichen Graffitis. Über die Herkunft und den Grund der Schmiererei konnte ich mir lange keinen Reim machen, bis ich eines Tages durch Zufall eine sehr alte Hausbewohnerin darauf ansprach, ob sie wisse, was es damit auf sich habe. "Ha, jo! in dem Haus im zweide Schtock hett´ doch´s "Kommunischte-Sepple" g´wohnt!" - und so erfuhr ich, dass ich nun in der Wohnung wohnte, in welcher der inzwischen weitgehend vergessene Joseph Wirth ( http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Wirth ) bis zu seinem Tod lebte.
    Zuletzt geändert von uli.g.; 13.12.2011, 13:05.
    "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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    • umeier

      Alter Hase
      • 13.04.2009
      • 4185
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: Historisches am Wegesrand

      Hochinteressant! Danke, Uli
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      • THD
        Dauerbesucher
        • 02.08.2010
        • 538
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        • Meine Reisen

        #63
        AW: Historisches am Wegesrand

        nicht schlecht, was man durch ein bisschen Recherche so rausbekommt!
        Rock the world! Die Hoffnung stirbt zuletzt

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        • Kris
          Alter Hase
          • 07.02.2007
          • 2799
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          • Meine Reisen

          #64
          AW: Historisches am Wegesrand

          Hm, heutiges Outdoorerlebnis oder doch ein Mini-Reisebericht? Ach, da gabs ja noch was pädagogisch Wertvolles! Und da hier letzen Monat (und dieses Jahr!) noch niemand eine gute Tat vollbracht hat, gibt’s diesmal ein bisschen mehr auf einen Schlag, wenns recht ist. Auch wenn ich mich damit auf Jahre um "Wo bin ich"-Bilder bringe. Also los...

          Fasching ist nicht so mainz, äh meins. Und was läge näher als ein Kurztrip durch die heimischen Wälder, um dem närrischen Treiben etwas aus dem Weg zu gehen? Eine 2-Tages-Runde durch den nahen Pfälzerwald sollte es sein – gespickt mit jeder Menge „Historisches am Wegesrand“ quer durch die Jahrhunderte!

          Am Sonntagmorgen stehe ich in Dernbach. Beim verspäteten Frühstück leiste ich doch noch meinen Beitrag zu Fasching und genehmige mir „e Fassenachtskischelche“. Sehr lecker...




          KM 0,0: Direkt am Parkplatz gleich das erste historische Fundstück: ein Sühnekreuz, 1593 erstmals schriftlich belegt, aber wie so oft mit ungeklärtem Hintergrund…




          KM 0,3: Auch irgendwie historisch: Mercedes W126 aus den frühen 80ern?




          KM 1,0: Raus aus dem Ort folgt die erste Steigung des Tages. Auf halber Strecke weist eine Hinweistafel darauf hin, dass sich zu früheren Zeiten hier eine Hinrichtungsstätte befand. Naheliegender Name der Gemarkung daher noch heute: Galgenberg.




          Wem der Galgen erspart blieb, war wohl nicht unbedingt besser dran. Aber ihr wisst ja: Jeder nur ein Kreuz!




          KM 3,0: Über das Sanatorium Eußerthal gelange ich zum „Schwörstein“, der seit jeher nicht nur Grenzstein war, sondern an dem auch die Wächter der Haingeraiden – einem einst genossenschaftlich bewirtschafteten Waldgebiet vom Oberelsass bis nach Bad Dürkheim - vereidigt wurden.




          KM 6,0: Über einen netten Pfad, auf dem die hart erkämpften Höhenmeter wieder dahinschmelzen, gelange ich zur „Böchinger Hütte“ des Pfälzerwaldvereins. Ihr Beiname „Pottaschtal-Hütte“ lässt auf das Historische im Tal schließen: Hier wurde lange Zeit Pottasche gesiedet, die als Dreingabe bei der Glasherstellung benötigt wird. Die Hütte selbst diente einst Waldarbeitern als Behausung. Noch in diesem Jahr soll rund um die Hütte die Geschichte des Pottaschtals wieder erlebbar gemacht werden…




          KM 8,2: Wieder heraus aus dem Pottaschtal folge ich einem Jägersteig und komme an diesen alten Steinmauern vorbei. Was das war und wie lange es schon nicht mehr steht? Keine Ahnung.




          KM 9,3: Ich erreiche die Ramburg, eine im 12. Jh. von den Staufern errichtete Reichsburg zum Schutz der Trifels. Neben der eindrucksvollen Schildmauer ist vor allem der Felsenkeller imposant: ca. 20 x 11 x 2,5 Meter misst der und ist komplett aus dem Fels gehauen! Schöne Arbeit…






          KM 9,5: Die müsste derzeit eigentlich auf Halbmast wehen… Historisch Wertvolles liegt länger zurück. Aber wenn, dann richtig. Wie zuletzt 1997/98: als Aufsteiger Deutscher Meister. So stehts geschrieben. Und König Otto ist jetzt bei der Hertha. Mir schwant übles.




          Es folgt ein eher unhistorischer Abschnitt und ich nutze die Gelegenheit zu einer kleinen Vesper in der Sonne unter einer knorrigen Eiche. Die Stärkung kommt recht, denn nun steht peu a peu der Anstieg zum mit 613 Metern ü.NN. höchsten Punkt der Tour bevor. Doch die Flanken des Steigerkopfs bieten allerlei Gelegenheit zum kurz Innehalten.







          KM 17: Im Zug der Koalitionskriege tobte am Steigerkopf, auch Schänzel genannt, am 12. und 13. Juli 1794 eine Entscheidungsschlacht zwischen preußischen und französischen Truppen. Der Schänzel war eine der Hauptverteidigungsstellungen der deutschen Gefechtslinie, mit 4.000 Soldaten besetzt und durch mehrere Schanzen und Gräben befestigt. 7.000 französische Soldaten siegten in der Schlacht, nachdem
          Zitat von http://www.venninger-heimatverein.de/Nr._31_Oktober_1989_.pdf
          „ein Jäger der fürstlich löwensteinischen Herrschaft Scharfeneck bei Dernbach ein französisches Detachement auf uneingesehenen Wegen in den Rücken der Schänzelverteidiger führte.“
          Die Schanzen sind noch zu erkennen, auch wenn der Schänzel heute wieder bewaldet ist. Zu Zeiten als Gefechtsstellung war er ein
          Zitat von http://www.venninger-heimatverein.de/Nr._31_Oktober_1989_.pdf
          „schussfreies, bauloses Glacis“



          Verschiedene Gedenksteine stehen hier, in deutlicher Färbung von damaliger Ideologie und Volksgeist. Nicht nur der preußischen Niederlage von 1794 wird hier gedacht. Ein Jahr später, am 13. Dezember 1795 erstürmten österreichische Truppen den Schänzel. In zahlreichen Felsen am gesamten Berg haben sich zudem die stationierten Regimenter teils kunstvoll verewigt.






          Noch etwas weiter in die Vergangenheit reicht der Schwedenstein, der an die im Dreißigjährigen Krieg hier stationierten schwedischen Truppen erinnert.




          KM 17,8 Auf dem Gipfel des Steigerkopfs steht der Schänzelturm, erbaut 1874
          Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Schänzelturm
          „im deutschnationalen Überschwang nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg“



          Im strahlenden Sonnenschein komme ich an, lege meinen Rucksack auf einer Bank ab und mache mich auf zur Turmbesteigung. Zehn Minuten später ist alles mit einer dünnen Schneeschicht gepudert. Der Schneeschauer geht so schnell wie er gekommen ist. Der Wind hat aufgefrischt, Wolken und die tiefstehende Sonne liefern ein grandioses Lichtspiel.








          Von nun an geht es abwärts – mal was anderes! Unterwegs komme ich an weiteren ehemaligen Schanzen vorbei und wundere mich doch sehr über die Spur eines Harvesters, der ohne Rücksicht auf Verluste hier durchgepflügt ist… Vor lauter Kopfschütteln vergesse ich ein Foto zu machen. Aber die Waldarbeiten sollten mich auch die nächsten Kilometer begleiten: Tief zerfahrene Wege, erst tief gefroren, tagsüber gerade wieder aufgetaut und nun wieder am überfrieren. Der lehmige Matsch klebt an den Schuhen…






          Das schöne Licht der Dämmerung über dem Bergland entschädigt. Beneidenswert, wer hier eine Waldhütte sein Eigen nennen kann.




          KM 19,9: Schlussendlich finde ich doch einen brauchbaren Platz für mein Zelt. Flux steht das Larca-Schnäppchen und bald darauf gibt’s Risotto mit Steinpilzen und kuschelige Daune.




          Tag 2
          Es war kalt in der Nacht - und ist es auch jetzt noch, als die Sonne zaghaft durch die Bäume lugt.




          Das Wasser im Rucksack ist zum Großteil gefroren, dabei muss das Milchpulver doch heute aufgebraucht werden – es ist der 20.2.2012!




          KM 21,5: Gefrühstückt wird dann auf dem Frankenfels im Licht der ersten (naja, zweiten) Sonnenstrahlen. Über die hier einst stehende Felsenburg Frankenburg ist nur wenig bekannt. 1327 erstmalig erwähnt und bereits im 15. Jahrhundert aufgegeben – nicht allzu verwunderlich, dass heute nicht mehr viel zu erkennen ist. Aber ein genialer Platz…




          KM 24,1: Die nächsten Kilometer geht es stetig hinab ins Modenbachtal. Die Hubertus-Hütte, schwer gezeichnet und wohl bald Geschichte…




          KM 25,4: Steil windet sich ein schöner Pfad die gegenüberliegende Seite des Modenbachtals hinauf. Kurz vor dem Pass stoße ich dann auf den Pfälzer Weinsteig. Ein Premiumweg! Ja, ja!




          KM 25,8: Die Wegekreuzung Dreimärker liegt vor mir. Den einstigen Grenzstein dreier Gemarkungen zieren auch zwei Märker anderer Art - für die dritte Mark war wohl kein Geld mehr da.




          KM 29,3: Über die Landauer Hütte gelange ich zur eindrucksvollen Ruine Neuscharfeneck. Von der Landauer Hütte kommend läuft man direkt auf die gewaltige Schildmauer zu – eine der wenigen für den Einsatz von Geschützen eingerichteten Starkmauern in der Pfalz. Kein Spaß dagegen anzurennen… Bis vor wenigen Jahren waren die Kasematten in der Schildmauer noch frei zugänglich, mussten nach einem Unfall aber vergittert werden.






          Dennoch gibt es in und um die Ruine viel zu entdecken und auch das Wetter könnte besser nicht sein. Frühling lässt sein blaues Band – naja, noch nicht ganz… Dementsprechend begegnen mir hier in einer halben Stunde mehr Menschen, als in den anderthalb Tagen zuvor zusammengenommen. Die Aussicht auf die „Pfälzer Dreifaltigkeit“ mit Trifels, Anebos und Münz ist famos – nur meine Knippse ist mit dem starken Gegenlicht gnadenlos überfordert.




          Meine Tour neigt sich unweigerlich dem Ende entgegen. Der Abstieg Richtung Dernbach geht flott, bringt aber noch zwei mal Historisches am Wegesrand mit sich.

          KM 31,4: Zunächst die Marien- oder auch Lourdesgrotte, eingeweiht im Mai 1932 und in den folgenden Jahren Ziel tausender Pilger von Christi Himmelfahrt-Prozessionen.




          KM 32,0: Mein Ausgangs- und Zielpunkt ist gleichzeitig Startpunkt des Historichen Marktweges, der die Marktgänger der Dörfer Dernbach und Ramberg zu den Märkten in Landau und Edenkoben brachte. „Der weite Marktweg unter dem Scharfeneck und am Zimmerplatz vorbei nach Landau und über den Abschel und Rotsteig nach Edenkoben und zurück hat wohl viele Seufzer müder Marktgänger von Ramberg gehört…“ wird Dr. Lukas Grünewald auf dem Hinweisschild am Parkplatz zitiert.






          Auf dem Kopf trugen die Frauen ihre Waren – vor allem Kirschen, Bürsten und Besen (Ramberg ist heute noch das Dorf der Bürstenbinder) – die 11 Kilometer lange Strecke in die Stadt und wieder zurück. Ich werfe meinen Rucksack in den Kofferraum und bin eine Viertelstunde später zu Hause.
          „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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          • THD
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            • 02.08.2010
            • 538
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            #65
            AW: Historisches am Wegesrand

            toller Bericht kris! Sehr interessant und schöne Bilder. Danke! ;)
            Rock the world! Die Hoffnung stirbt zuletzt

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            • uli.g.
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              • 16.02.2009
              • 13261
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              • Meine Reisen

              #66
              AW: Historisches am Wegesrand

              Vielen Dank für Deinen Bericht! ..und wenn Du das nächste Mal was im wbi-Faden einstellst, werden wir nicht spicken! Neinein, das werden wir nicht!

              LGUli
              "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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              • Goettergatte
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                Liebt das Forum
                • 13.01.2009
                • 27465
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                • Meine Reisen

                #67
                AW: Historisches am Wegesrand

                Neuscharfeneck ist ein Klassiker, für Schildmauerburgen,
                ein frühes Beispiel für Verteidigung gegen die damals aufkommende Artillerie,
                sind die Kasematten für immer dicht, oder manchmal auch geöffnet?
                "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                Der über Felsen fuhr."________havamal
                --------

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                • Kris
                  Alter Hase
                  • 07.02.2007
                  • 2799
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Historisches am Wegesrand

                  Vielen Dank! Ich werde zu gegebener Zeit dann bei Wbi abfragen, wer hier aufmerksam gelesen hat. Und in nem anderen Fenster natürlich die anwesenden Benutzer in dem Faden hier verfolgen...

                  Zu den Kasematten: Im Rahmen von Burgführungen, die der Scharfeneckverein anbietet/-bot, kann/konnte man in die Schildmauer einsteigen. Allerdings weiß ich nicht, ob der Verein noch wirklich aktiv ist. Zumindest deren Website ist seit 2009 nicht mehr aktualisiert worden. Im Eingang der Burg hing immer ein Eisenkässchen für Spenden an den Verein und zum Erhalt der Burg. Ist nicht mehr da. Ob das nun Vandalismus war oder der Verein kein Geld mehr annehmen darf, weils ihn nicht mehr gibt - who knows...
                  „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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                  • Jezz
                    formerly known as Ludion
                    Erfahren
                    • 06.05.2011
                    • 106
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Historisches am Wegesrand

                    Sehr schöner Bericht, die Fotos sind klasse

                    Danke

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                    • Clouseu
                      Dauerbesucher
                      • 04.11.2009
                      • 650
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: Historisches am Wegesrand

                      Im Korsischen Wald habe ich diese Ruine einer völlig unbekannten Korsisch-Französischen Familie entdeckt.



                      Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

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                      • Goettergatte
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                        Liebt das Forum
                        • 13.01.2009
                        • 27465
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                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: Historisches am Wegesrand

                        Irgendwo las ich mal, die Familie Bonaparte sei aus schottischen Exilanten hervorgegangen

                        Der einzige korsische König war im übrigen ein Westfale
                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                        Der über Felsen fuhr."________havamal
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                        • Clouseu
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                          • 04.11.2009
                          • 650
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                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: Historisches am Wegesrand

                          Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                          Irgendwo las ich mal, die Familie Bonaparte sei aus schottischen Exilanten hervorgegangen

                          Der einzige korsische König war im übrigen ein Westfale
                          ich sags ja, ....."die spinnen, die Römer"
                          Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

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                          • SwissFlint
                            Lebt im Forum
                            • 31.07.2007
                            • 8570
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: Historisches am Wegesrand

                            Endlich hab ich den Thread wieder gefunden..
                            Dann mal eine Serie von mir:
                            Zuerst was über den Kratz/Chratz (Hohlwege):
                            http://www.forums9.ch/dorfplatz/hedi...tzer/index.htm

                            Dann einige Steine:
                            http://www.forums9.ch/ausflug/Menhire/1/index.htm
                            http://www.forums9.ch/ausflug/Erdmanndli/index.htm
                            http://www.forums9.ch/dorfplatz/birm...eber/index.htm
                            http://www.forums9.ch/ausflug/Kraftorte/index.htm

                            Burg:
                            http://www.forums9.ch/ausflug/albis/index.htm

                            hab noch vieles mehr.. ich muss gucken...
                            Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                            • uli.g.
                              Freak
                              Liebt das Forum
                              • 16.02.2009
                              • 13261
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: Historisches am Wegesrand

                              Mal wieder was Historisches, diesmal aus meinem "Neue-Heimat"-Dörflein:



                              Eingefasst in eine Gedenkwand vier Wegkreuze: Im Dorf - wie auch in der Inschrift - geht die Mähr´, die Kreuze seien als Buße gestiftet worden, weil auf der Kirchweih´im Jahr 1495 ein Freiburger im Rausch einen Ebringer erschlagen habe; allerdings dürfte diese Deutung nicht zu halten sein, denn vermutlich sind die Kreuze älter, unterschiedlich gearbeitet, standen eine lange Zeit vor ihrer "Zusammenfassung" "zusammengewürfelt" am Ortsrand - wo sie wohl nach ihrer Auflassung als ausgedienten Wegkreuzen hin gebracht worden waren - ; außerdem ist in der Dorfchronik sehr unklar, wer hier warum wen (d.h. letzteres ist klar...) auf der Kirchweih im Suff erschlagen hat - und außerdem: erschlagen wurde nur einer! Weshalb dann aber vier Kreuze

                              LGUli




                              So, und schon wieder eine gute Tat
                              "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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                                • 13.01.2009
                                • 27465
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                                #75
                                AW: Historisches am Wegesrand

                                Vier Schläger,
                                ein Opfer,
                                somit machte es Sinn.

                                Und, von der Art her, sehen sie schon wie Sühnekreuze des 14./15./16: Jhdt. aus.
                                Ich kenne Sühnekreuze des 17. Jhdt., due auch noch sehr archaisch wirken. (z. B. Mordstein in Silbach/HAS)
                                "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                Der über Felsen fuhr."________havamal
                                --------

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                                  • 16.02.2009
                                  • 13261
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                                  #76
                                  AW: Historisches am Wegesrand

                                  Das mit den vier Schlägern schau ich noch mal in der Ortschronik; Ich meine aber, es sei nur ein Verantwortlicher gewesen - Danke für den Ansatz!

                                  LGUli
                                  "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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                                    • 31.07.2007
                                    • 8570
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                                    #77
                                    AW: Historisches am Wegesrand

                                    Wenn die Kreuze etwas jünger wären, also 15xx, dann würde ev. die Reformation da hineinspielen.
                                    Wir haben im Dorf wo mein Vater wohnt auch ein solches Kreuz aus der Zeit.
                                    Da geht die Sage, dass die Obrigkeit das Dorf an die Stadt verkauft hat, und die war dann reformiert. Also zogen die Katholischen ins Nachbardorf und bei diesem steinenen Kreuz haben sie sich verabschiedet. Ein Tropfen Blut floss zum Zeichen ewiger Familienverbundenheit.
                                    Dieser Ortsteil heisst immer noch : Steinenkreuz.
                                    http://www.erratiker.ch/CH/ruedlingen_sage.htm

                                    Das Kreuz welches hier abgebildet ist, passt nicht mit meiner Erinnerung zusammen. Ich meine, es hätte so ausgesehen, wie das ganz links bei dir.
                                    http://www.erratiker.ch/CH/ruedlingen.htm
                                    Hm.. nein.. das war es.. Und hier wird eindeutig von Sühnekreuzen gesprochen bez. Erschlagenen.

                                    http://www.suehnekreuz.de/schweiz/sc...einenkreuz.htm

                                    edit: vermutlich hat das Kreuz schon bestanden und die Brüder haben sich bei dem Kreuz nur verabschiedet.
                                    Zuletzt geändert von SwissFlint; 12.04.2012, 16:31.
                                    Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                                      • 16.02.2009
                                      • 13261
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                                      #78
                                      AW: Historisches am Wegesrand

                                      Die Dorfchronik wiederzugeben, würde den Rahmen eines postings bei weitem übersteigen ; alles in allem bleibt es insgesamt bei Deutungen; die Kirchweihthese dürfte wohl nicht zu halten sein. Es gab damals zwar mehrere Rechtsstreite, die bis nach Ensisheim, gar bis bis zum kaiserlichen Hofgericht nach Rottweil getragen wurden; von vier Delinquenten war jedoch nie die Rede.

                                      Auch die reformationsthese (hallo swissflint!) wurde als Begründung der vier Kreuze herangezogen; angeblich könnten es Bannkreuze gewesen sein, die das kreuz(sic!)katholische Ebringen gegen das protestantische Wolfenweiler abgrenzen bzw. anzeigen sollten, bis wohin die lutherischen Truppen gedrungen waren.

                                      Sehr plausibel ist aber auch die These, dass - einem seinerzeit üblichen Brauch - die Kreuze, seien sie nun Sühne- oder sonstige Kreuze gewesen sein, nach Aufgabe ihres Zwecks an einem gemeinsamen Ort zusammengesammelt und dort stehen gelassen wurden.....

                                      Lguli
                                      "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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                                        • 28.09.2011
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                                        #79
                                        AW: Historisches am Wegesrand

                                        Zitat von uli.g. Beitrag anzeigen
                                        Mal wieder was Historisches, diesmal aus meinem "Neue-Heimat"-Dörflein:


                                        Wo steht das denn? Freiburg, Ebringen, oder in der Mitte bzw St.Georgen?

                                        Grüße

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                                          #80
                                          AW: Historisches am Wegesrand

                                          Ebringen, wenn du von schallstadt über die Bahnbrücke kommst, nach dem Ortseingang geradeaus, dann macht die Schönbergstr eine Linkskurve - in der Kurve steht's
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