Wochenendwanderung ohne Zelt

[Tomi]

Hallo an alle,
ich bin mitte 40 und war mal bis vor 20 Jahren bei den Pfadfindern. Jetzt habe ich mit 2 meiner Kinder (13 J.) vor am Freitag nach Feierabend einfach mit Rucksack und Schlafsack loszuwandern. Ziel ist eine Wiese mit Bach die mir gehört in 30km Entfehrnung. Da wir das nicht am selben Tag schaffen möchte ich ohne Zelt da übernachten bis wohin wir kommen. Meine Kollegen denen ich von der Idee erzählt haben halten mich für verrückt.
Frage an euch: Kinder und ich nicht trainiert sind mit schwerem Rucksack zu wandern würde ich gerne nur einen Schlafsack und etwas zum Essen und Trinken mitnehmen. Was würdet ihr für eine Unterlage mitnehmen? Einfache Plastikplane oder gibt es etwas besseres. Sollte es regnen habe ich gelesen es gäbe Tarps die ich einfach zwischen zwei Stöcken aufspannen kann. Gibt es sonst noch etwas wichtiges zu beachten?
Vielen Dank für alle Tips und Hinweise!

[SansSerif]

Rein von der technischen Seite her gesehen, solltest du für Isolation nach unten sorgen, das liefern die Schlafsäcke nicht ausreichend. Idealerweise einfach für jeden noch eine Isomatte mitnehmen.

[Tomi]

Rein von der technischen Seite her gesehen, solltest du für Isolation nach unten sorgen, das liefern die Schlafsäcke nicht ausreichend. Idealerweise einfach für jeden noch eine Isomatte mitnehmen.

Danke für den Hinweis! Meinst es reicht auch eine 2x3 Meter Plane? Ich habe nur einen Treckingrucksack. Die Jungs nur ein Daypack das sie auch zur Schule nutzen. Ich möchte so einfach und mit sowenig wie möglich los.

[Tomi]

Was empfehlt ihr falls es regnet? Reicht eine Regenjacke? Hose müsste ja beim Wandern trocknen. Es soll am Wochenende immer mal wieder kleine Schauern geben, nichts grosses.

[TanteElfriede]

Also, wenn Du nur mit einer Plane auf dem Boden liegst, dann kann/wird das recht frisch. Aber gut, haben wir früher auch gemacht. Eine weitere Plane könntest Du mit Deinen Wanderstäben und Leinen als Tarp spannen. Die Hardcore Bushcraft Szene schwört auf Bauplane. Ist aber schwer. Ein schönes Tarp aus Nylon ist leichter. Aber kauf es groß. Du hast nix sonst, der Regen kann quer kommen und dann braucht es halt einen ordentlichen Überstand. Für eine Nacht ist das sicher lustig, Dein Ansatz. Für länger würde ich mich besser ausrüsten.

[Lofwyr]

Ihr solltet auf jeden Fall Isomatten mitnehmen, sonst kann das in der Nacht schon sehr kalt werden. Eine Plane zum unterlegen ist natürlich gut, sollte aber natürlich irgendwie wasserdicht sein. Isolieren tut eine Plane nicht, sie hält nur im besten Fall Dreck und Wasser ab.
Ob ihr Regenjacken und -hosen braucht müsst ihr nach Empfinden entscheiden. Leichtere Wanderhosen trocknen erfahrungsgemäß relativ schnell am Körper, je schwerer der Stoff desto länger braucht er um zu trocknen. Kommt auch darauf an wie empfindlich ihr seid und wie warm/kalt es wird.
Ich würde einfach mal los gehen und wenns ganz schlimm wird, lasst ihr euch halt abholen.

[Tomi]

Ich würde einfach mal los gehen und wenns ganz schlimm wird, lasst ihr euch halt abholen.

ich frag mal meine Frau Problem ist bei solchen Aktionen ja meistens zuviel überlegen. Daher guter Tipp einfach losgehen... Werde berichten wie es war.

[lina]

Schirm … durchweichte Rucksackträger sind unangenehm.

[ronaldo]

Ja, auf jeden Fall Isomatten. Die wiegen doch nix.
Sympathische Unternehmung! Freue mich auf Bericht.

[herrNick]

ich frag mal meine Frau Problem ist bei solchen Aktionen ja meistens zuviel überlegen. Daher guter Tipp einfach losgehen... Werde berichten wie es war.

Also bei mit Kindern und draußen ohne Zelt irgendwo übernachten halte ich überlegen für den besseren Tipp als "einfach losgehen". Ohne echte Isolierung von unten kann es auch im Hochsommer sehr kalt werden.

[atlinblau]

....Problem ist bei solchen Aktionen ja meistens zuviel überlegen. Daher guter Tipp einfach losgehen... Werde berichten wie es war.

Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich "outdoor" ggf. als Hobby zukünftig erledigt. "Outdoor" als Erfahrung mit kalt, nass, dreckig, überfordernd, Mücken/Ungeziefer etc. zu verbinden, habe ich versucht zu vermeiden. Ich würde dir raten es in dieser Form nicht zu machen, da du selbst keine Erfahrungen vermitteln kannst. Einen überforderten Vater brauchen die Kinder nicht wirklich.
Mach es erst mal alleine - dann wird sich ggf. eine Übernachtungsmöglichkeit zeigen bzw. du kannst deine Kinder führen.

[codenascher]

Ich komme aus einer nicht wandernden Familie. Hätte jemand mir mit 13 Jahren diese Idee vorgeschlagen, ich hätte ihn ausgelacht. 30km auf zwei Tage aufgeteilt ist nicht viel, aber ob die Kinder dabei wirklich Spaß haben werden? wichtiger als die Schlafunterlage ist wahrscheinlich gescheiter 3g/5g Empfang an deiner Wiese?

[Katun]

Derzeit ist es ja schon recht wechselhaft... Leg dich doch mal auf die Wiese und überleg dir, ob du das die ganze Nacht so haben möchtest. Faltmatte von decathlon hilft schon.

[rumpelstil]

Es ist halt die Frage: Würden es die Kinder (und du) als spannend und abenteuerlich empfinden, wenn es in der Nacht regnet, die Nässe unter das Tarp kommt, ein Schlafsack langsam feucht wird, es von unten kalt wird - und man dann in den feuchten Klamotten weiterwandern muss? Wie empfinden sie es, wenn die Hosen nass werden und sie am Körper trocken sollen? Ich finde das geht total gut, aber es kann sein, dass sie es furchtbar finden - und dass sie frieren.
Es ist durchaus möglich, dies positiv zu "verkaufen" - wenn man es kann und die Kinder entsprechend drauf sind.

Was hast du zum Thema Verpflegung überlegt? Eine kalte, feuchte Nacht übersteht man besser, wenn ein gutes Frühstück in Aussicht ist. Gibt es nur Wasser und feuchte Semmeln, dann wird die Stimmung rasch schlecht.

Ich finde den Plan an sich auch sympathisch, nur ist "es möglichst einfach halten" die grössere Kunst als "eine Tonne Material mitschleppen und für alles ein Backup haben".
"Einfach losgehen" - kann man machen, wenn man nur selber motiviert bleiben muss. Dann hat man es sich ja selber eingebrockt. Du musst überlegen, ob du die Kinder motiviert halten kannst und ob die eben auch genau so drauf sind - ins unbekannte Abenteuer aufbrechen.

Eine Isolation nach unten (Isolation! Also nicht nur eine Plane. Diese zusätzlich gegen Dreck und Nässe) halte ich für notwendig, einen Schirm würde ich hingegen niemals mitnehmen - ist aber Ansichtssache.
Ein Tarp aufspannen ist keine grosse Kunst, aber es ist ausgesprochen sinnvoll, das vorher schon mal zu machen!

[Waldhexe]

Klar können Kinder bei so was Spaß haben, es gibt auch heute noch Kinder mit Abenteuersinn!
Allerdings fürchte ich auch, dass das erste und letzte mal sein könnte. So eine nasse, kalte Nacht ohne Schlaf ist kein Vergnügen. Entweder solltest Du das mal allein ausprobieren, oder Du informierst Dich besser/nimmst Rat an.
Ohne Isomatte wird das saukalt, zumal Ihr wahrscheinlich auch keine guten Schlafsäcke habt.
Du brauchst zwei Planen bzw. eine Unterlage und ein Tarp.
Du solltest das Aufstellen des Tarps unbedingt üben, am besten bei Regen, damit Du siehst, wie Du damit einen möglichst großen wettergeschützten Platz bekommst. Da gibts auf YouTube auch viele Videos.

Oder Du verschiebst das ganze in eine richtig warme, trockene Wetterphase. Wähle den Übernachtungsplatz auch dann nicht in einer Senke und Isomatten braucht Ihr trotzdem.

Oder Du schaust auf der Karte, ob es unterwegs nicht irgendwo einen Unterstand, offene Grillhütte oder ähnliches gibt. Isomatten braucht Ihr auch dann.

Wegen Gepäckgewicht: Denk dran, dass Du für drei Personen und zwei Tage schon allein mindestens neun Liter Wasser brauchst, oder Du schaust auf der Karte nach Nachfüllmöglichkeiten.

Viel Spaß!

Gruß,

Claudia

[Tomi]

Danke für die ganzen Hinweise! So ganz unerfahren sind wir nicht. Schlafen öfters im Sommer draussen im Zelt oder auf dem Trampolin unter freiem Himmel. Bisher sind wir aber nur mit dem Fahrrad in der näheren Umgebung von Zeltplatz zu Zeltplatz. Da war das Gepäck nicht so das Problem. Ich habe aus meinen Zeiten bei den Pfadfindern früher in Erinnerung das der schwere Rucksack das schlimmste war. Und das fehlende Frühstück wenn das Brot vom Regen der Nacht aufgeweicht war. Die Strecke die ich am Wochenende vor habe ist aber bewohntes Gebiet mit einer Stadt, Dorf und überall eine Tankstelle, Kiosk, Imbiss... Verpflegung und Wasser sollte kein Problem sein.
Wenn es nicht regnet sollte es ja kein Problem sein. Nach euren Beiträgen denke ich aber das Regen das wirkliche Problem werden kann und dann kippt die ganze Sache.
Ich lege mich heute nacht mal im Schlafsack am Wohnhaus in den Garten und gucke mal

[wilbert]

Moin Tomi!
Schau mal hier rein, dann kannst Du etwas besser mit dem Rucksackgewicht planen.
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...%C3%BCr-kinder

Für drei Personen nutze ich gerne ein 3,5 x 3,5 m Tarp. https://www.ultraleicht-trekking.com...&comment=94604 Da passt dann auch noch das Gepäck mit drunter.
z.B. https://haengemattenshop.com/dd-tarp...ote-brown.html
Heringe könntet Ihr Euch vorher schnitzen und den Tarpaufbau einmal im Garten üben.
Zum Unterlegen könnt ihr jede beliebige wasserdichte Plane oder Eure Ponchos nehmen, sofern vorhanden. Als Isolation nach unten hin gibt es von Decathlon günstige Isomatten:
https://www.decathlon.de/p/isomatte-...u/_/R-p-174619
https://www.decathlon.de/p/trekkingm...C3%9CRKIS_BLAU
Die Matten für die Kinder kann man an den Knickstellen auf ihre Größe kürzen, dann wird es für sie leichter.

Viel Spaß,
-Wilbert-

[Itchy ST]

Insektenschutz für die Nacht würde ich noch bedenken und insbesondere Zeckenschutz.