AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger
#1 Sollte es Ziel dieses Threads sein, überhaupt mal eine gute Definition von UL zu finden, sind wir da noch nicht weit gekommen, finde ich. Mit der obigen Aktuellen könnten auch Konzepte beschrieben werden, die mit UL imho nicht viel zu tun haben.
Nur mal als Beispiel - es gibt da diesen Youtuber, der mit einem superschweren Rucksack ins Gebirge zieht, weil es seine Philosophie ist, dort ein Camp aufzuschlagen und von diesem aus mehrere Tagestouren zu unternehmen. Damit ist sein Konzept perfekt auf seine Tour und seine Einstellung angepasst, aber mit UL hat das doch nichts zu tun, oder?
Den Geistesblitz für die perfekte Definition habe ich auch nicht, aber eine Denkrichtung: Vielleicht kann man ja UL mit dem Ansatz beschreiben, mit dem landläufig gutes Design beschrieben wird: UL ist, wenn man alles weg lässt, was man weg lassen kann - aber nicht mehr! Und da würde ich nicht den individuellen Reise-Stil als Maßstab nehmen, sondern fragen, wann ein Ausrüstungs-Gegenstand oder ein Feature eines solchen aufhört, lediglich ein Komfort-Feature zu sein, sondern essentiell für die Tour ist.
#2 Natürlich werden auch dann immer einige "mehr" UL unterwegs sein als andere. Speziell wenn man bedenkt, dass ein leichterer Rucksack nicht zwingend mit weniger Komfort korrelieren MUSS. An dieser Stelle kommt dann Geld ins Spiel, wenn man beispielsweise sein leichtes 1300g-Zelt durch ein ZPacks Duplex ersetzt, das die Hälfte wiegt und das doppelte kostet. Immer noch UL, aber derjenige, der gleich zum Cuben-TARP mit 150g greift, ist dann eben noch UL'ller
.
#3 Aber wo fängt UL überhaupt an? Schwierig!
Ein Ansatz: Wenn man im Sinne von #1 runterdestilliert hat, was man mitnehmen MUSS, gibt es immer noch unterschiedliche "Klassen" bei den Ausrüstungsgegenständen. Beispiel Rucksack:
Superrobust, Riesen-Reserven in allen Bereichen: Bergans Alpinist - UL? Sicher nicht!
Normaler Rucksack, viel Komfort: Osprey Aether - UL? Nein.
Leichter Rucksack, bei den Basis-Aufgaben immer noch solide: Exped Thunder - UL? Ich finde nicht.
Fast ohne Komfort-Features, muss man auf eine bestimmte Weise nutzen: Granite Gear Virga - UL? Ja.
Keine weitere Reduktion mehr möglich: Irgendwelche verrückten Cuben-Konstruktionen - UL? Definitiv!
Gedanke: Vielleicht fängt UL bei der Ausrüstung da an, wenn man bei einem Ausrüstungsgegenstand den Status Quo killt. Ein Rucksack muss ein Rückensystem haben? Nö! Ein Schlafsack muss eine Kapuze und ein Rückenteil haben? Nein. Schuhe müssen wasserdicht und stabil sein? Nope. Zelte brauchen Gestänge? Nein.
Wer das konsequent durchzieht, darf sich das UL-Krönchen aufsetzen
, alle anderen sind eben mit "leichtem" Gepäck unterwegs
.
#4 Klar, es gibt dann UL'ler, die ihre grandiosen Fortschritte beim Ausrüstungs- und Bewusstseins-Tuning in Sendungsbewusstsein übersetzen und anfangen, Leute zu kritisieren. Was mich aber wundert ist, wie sehr da manche drauf anspringen. Wenn man mit seinem aus Erfahrung entstandenem System zufrieden ist, kann es einem doch wurscht sein, was so ein "dahergelaufener" UL'ler darüber denkt und sagt, oder
??
Ich persönlich finde UL toll als Anschauungs-Beispiel, was möglich wäre, wenn man wollte
. Ich trage mich momentan mit dem Gedanken, meinen nächsten Trip in das mir wohlbekannte Norwegen dadurch aufzupeppen, dass ich das mit einem Tarp statt einem Zelt mache.
Zitat von SouthWest
Beitrag anzeigen
Nur mal als Beispiel - es gibt da diesen Youtuber, der mit einem superschweren Rucksack ins Gebirge zieht, weil es seine Philosophie ist, dort ein Camp aufzuschlagen und von diesem aus mehrere Tagestouren zu unternehmen. Damit ist sein Konzept perfekt auf seine Tour und seine Einstellung angepasst, aber mit UL hat das doch nichts zu tun, oder?
Den Geistesblitz für die perfekte Definition habe ich auch nicht, aber eine Denkrichtung: Vielleicht kann man ja UL mit dem Ansatz beschreiben, mit dem landläufig gutes Design beschrieben wird: UL ist, wenn man alles weg lässt, was man weg lassen kann - aber nicht mehr! Und da würde ich nicht den individuellen Reise-Stil als Maßstab nehmen, sondern fragen, wann ein Ausrüstungs-Gegenstand oder ein Feature eines solchen aufhört, lediglich ein Komfort-Feature zu sein, sondern essentiell für die Tour ist.
#2 Natürlich werden auch dann immer einige "mehr" UL unterwegs sein als andere. Speziell wenn man bedenkt, dass ein leichterer Rucksack nicht zwingend mit weniger Komfort korrelieren MUSS. An dieser Stelle kommt dann Geld ins Spiel, wenn man beispielsweise sein leichtes 1300g-Zelt durch ein ZPacks Duplex ersetzt, das die Hälfte wiegt und das doppelte kostet. Immer noch UL, aber derjenige, der gleich zum Cuben-TARP mit 150g greift, ist dann eben noch UL'ller

#3 Aber wo fängt UL überhaupt an? Schwierig!
Ein Ansatz: Wenn man im Sinne von #1 runterdestilliert hat, was man mitnehmen MUSS, gibt es immer noch unterschiedliche "Klassen" bei den Ausrüstungsgegenständen. Beispiel Rucksack:
Superrobust, Riesen-Reserven in allen Bereichen: Bergans Alpinist - UL? Sicher nicht!
Normaler Rucksack, viel Komfort: Osprey Aether - UL? Nein.
Leichter Rucksack, bei den Basis-Aufgaben immer noch solide: Exped Thunder - UL? Ich finde nicht.
Fast ohne Komfort-Features, muss man auf eine bestimmte Weise nutzen: Granite Gear Virga - UL? Ja.
Keine weitere Reduktion mehr möglich: Irgendwelche verrückten Cuben-Konstruktionen - UL? Definitiv!
Gedanke: Vielleicht fängt UL bei der Ausrüstung da an, wenn man bei einem Ausrüstungsgegenstand den Status Quo killt. Ein Rucksack muss ein Rückensystem haben? Nö! Ein Schlafsack muss eine Kapuze und ein Rückenteil haben? Nein. Schuhe müssen wasserdicht und stabil sein? Nope. Zelte brauchen Gestänge? Nein.
Wer das konsequent durchzieht, darf sich das UL-Krönchen aufsetzen


#4 Klar, es gibt dann UL'ler, die ihre grandiosen Fortschritte beim Ausrüstungs- und Bewusstseins-Tuning in Sendungsbewusstsein übersetzen und anfangen, Leute zu kritisieren. Was mich aber wundert ist, wie sehr da manche drauf anspringen. Wenn man mit seinem aus Erfahrung entstandenem System zufrieden ist, kann es einem doch wurscht sein, was so ein "dahergelaufener" UL'ler darüber denkt und sagt, oder

Ich persönlich finde UL toll als Anschauungs-Beispiel, was möglich wäre, wenn man wollte

Kommentar