Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

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  • Ditschi
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    #21
    AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

    Stimmt, ja. Wildwasserfahren bei +30° ist sicher eine Gelegenheit, bei der man freiwillig das kühle Naß sucht. Das ist aber auch eine Fortbewegungart auf dem Wasser, die mir fremd ist und die ich folglich nicht auf dem Schirm habe.
    Dabei war die erste Kanufahrt meines Lebens, mit 16 J., eine Wildwasserfahrt, bei der ich gleich mein Boot demoliert habe.
    Ditschi

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    • Sheen
      Erfahren
      • 07.09.2011
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      #22
      AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

      Zur Ausgangsfrage: 20° und Wind können sehr wohl kalt sein, selsbt für mich, der eher an übermäßiger Hitze leidet. Dann kommt bei mir über das Funktionsshirt eine dünne, aber winddichte Softshell. Mir reicht das. Eine dünne Regenjacke und eine dünne Fleecejacke ist auch griffbereit.

      Zum Thema 30° Luft versus 8° Wasser: Da schreib ich jetzt nur meine Haltung, die nichts mit dem zu tun hat, was ich empfehlen würde (nämlich verzichten).

      Da bei solchen Unterschieden meiner Meinung nach nur Neopren in Frage kommt, wenn man häufiger heftigen Wasserkontakt hat (zB Wildwasser) würde ich mich für die "Luft" anziehen und das Restrisiko durch andere Maßnahmen (sehr ruhiges Wetter, nicht allein, Schwimmweste) gering halten. Ich persönlich halte nicht sonderlich viel von Neopren beim Wanderpaddeln auf zahmen Gewässern. Es verhindert nicht den ersten Schock. Solange es trocken ist, kann sich keine wärmende Wasserschicht bilden, daher sind die ersten Augenblicke - vielleicht sogar Minuten genauso unangenehm, wie ohne Neopren. So sehr ich beim Windsurfen auf das Zeug stehe, so sehr macht es für mich wenig Sinn, sowas auch im Wanderkajak zu tragen. Bis die Wirkung einsetzt (die bei dem dünnen Zeug, was man noch gerade so zum paddlen tragen kann) bin ich wieder im Boot. Aber wesentlicher ist wohl, dass es einfach nichts gegen den ersten Schock ist. Bei den Bedingungen (ruhiges Wasser) sollte man soweit geübt sein, dass man wieder im Boot ist, bevor man auf die erweiterte Handlungszeit, die ein Neo mit sich bringt, zurückgreifen muss. Und je dünner das Neopren, desto unwesentlicher diese Zeitspanne.

      Aber 8° sind wirklich sehr wenig. Ich bin am Wasser aufgewachsen, lebe bis heute am Wasser und meine, die Auswirkungen unterschiedlicher Temperaturen auf mich relativ gut zu kennen. Ich hab trotzdem keine Ahnung, ob das Aushalten kalter Temperaturen trainierbar ist. Ich hab eher den Eindruck, dass das trainieren eher den ursprünglichen Zustand aufrecht erhält. Sprich, ich kann zumindest ein wenig schwimmen, wenn andere noch Wintermäntel tragen. Aber ich möchte bei 8° nicht unvorbereitet ins Wasser fallen. Ich weis aber, dass ich persönlich ein paar Minuten handlungsfähig bin, sollte ich den Schock überleben. In mein Boot komme ich in nach Kenterung in knapp 20 sek, wenn ich es umdrehe. Ohne umdrehen gehts noch viel schneller.

      und was bedeutet das nun. Ich paddle ungern bei sehr heißen Tagen aber auch nicht bei sehr kalten Tagen. Ist das Wasser kalt und die Luft warm, gehe ich das überschaubare Risiko ein und zieh mich der Luft entsprechend an. Einen faulen Kompromiss kann man sich meiner Meinung nach sparen. Damit meine ich, sich mit einem dünnen, trockenen Neopren in "Sicherheit" zu wiegen. Eher Ufernähe und nicht allein. Und ich für mich gehe nicht aufs Wasser, wenn ich nicht vorher mal im Wasser war. Es schärft vielleicht auch die Sinne, zu wissen, wie so kaltes Wasser auf einen wirkt. Vielleicht überlegt man es sich dann doch eher oder man ist zumindest bedeutend vorsichtiger. Und ja, auch wenn es niemand gerne hört - das Risiko gehe ich persönlich auch ein, weil ich in über 30 Jahren in Zahmwasser noch nie unfreiwillig gekentert bin. Aber da ich ja schrieb, dass alles, was ich sage auf keinen Fall eine Empfehlung ist, möge man mir diese menschliche Schwäche entschuldigen.

      Achja - mich würden eher die 30° abhalten aufs Wasser zu fahren, als die 8° - einen solch dramatischen Unterschied hatte ich noch nicht. Bei so kalten Wasser ist hier bei uns vielleicht mal auf dem Land solch eine Lufttemperatur, aber nicht über dem Wasser.

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      • Schnapsmax
        Fuchs
        • 11.06.2007
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        #23
        AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
        Weil ich sonst einen Hitzschlag bekomme. Tot ist tot, da hat man die Wahl.........
        ........Also, Kanufahren, Wasser 8°, Luft 30°. Verzichten? Oder was zieht ihr an?[/COLOR][/COLOR]
        Ditschi
        Hallo Ditschi,

        das ist pauschal kaum zu beantworten, weil Situationsabhängig.
        Wenn ich im Gebirgs-Wildwasser bei 30° unterwegs bin, trag ich Neo oder Trockenanzug und geh zur Abfrischung ins Wasser.
        Da kann eine unfreiwillige oder auch Trainingskenterung / Bergeübung sehr erfrischend sein. Die nassen Klamotten kühlen dann für einige Zeit ganz gut. Wird es wieder zu warm, ab in die fließende Klimaanlage.
        Auch am frühjahrskalten Badesee, bei 25° Luft und Sonne, kann ich im Trockenanzug fahren und zur Abkühlung eine Sicherheitsübung einbauen. Oft genügt es, regelmäßig Wasser in die angelegte Weste zu schütten. Die Verdunstungskälte wirkt Wunder. Auch ein Hut / eine Kappe, die frisch ins Wasser getaucht, aufgesetzt wird, kühlt wunderbar.
        Wenn ich mich nur leichter anziehen will, dann halt dünnes Fließ und Semi und WIRKLICH ufernah fahren.
        Ich betone das, weil ich oft das Argument höre: "wir fahren ja nur nah am Ufer", und dann sehe ich genau diese Leute den See queren... ohne Kälteschutz, ohne Weste, ohne Kenterbags.
        Ich habe bei 8° Wasser eben nur ca. 8 Minuten bis zur Bewegungsunfähigkeit und nebenbei vielleicht schon Schmerzen vom kalten Wasser, die mich zusätzlich einschränken. Also muss ich so Ufernah sein, dass ich in deutlich unter der verbleibenden Zeit mein Gerödel einfange und zum Ufer komme. Die wenigsten werden alles Hab und Gut treiben lassen und sich einfach nur retten! Ein vollgeschlagenes Boot, das kieloben liegt, muss gedreht werden, um es schwimmend halbwegs bewegen zu können. Da sind 100 Meter schon sehr anstrengend.
        Das sollte man bei der Kleidungswahl bedenken und wenn zu viel "bloß das nicht" dabei ist, auch mal einen Paddeltag durch eine Wanderung oder was anderes Schönes ersetzen.
        Zuletzt geändert von Schnapsmax; 29.07.2014, 15:15.
        Schöne Grüße
        Max

        Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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        • Ditschi
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          • 20.07.2009
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          #24
          AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

          Schön zu lesen: wenn ich die Erfahrungen von Sheen und Schnappmax zusammenfasse, decken sich die Aussage mit meiner schon geäußerten Auffassung im Wesentlichen: wenn man sich bei sehr kaltem Wasser wegen zu großer Hitze nicht entsprechend den Wassertemperaturen kleiden kann, dann entweder einmal verzichten oder zumindest jedes sonstige Risiko einer Kenterung meiden oder minimieren. Die bewußte Erfrischung beim Wildwasser lasse ich einmal außenvor.
          Ditschi

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          • Schnapsmax
            Fuchs
            • 11.06.2007
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            #25
            AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
            ....Schnappmax ....
            Ditschi
            nene ... ich bin keine Schnappschildkröte, ich handle mit Schnaps ... ergo Schnapsmax
            Im kalten Wasser schnappe ich aber durchaus ... Schnappatmung ...
            Schöne Grüße
            Max

            Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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            • Ditschi
              Freak

              Liebt das Forum
              • 20.07.2009
              • 13323
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              #26
              AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

              OT: Entschuldige, Schnappi, war keine Absicht.
              Ditschi

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              • Waldhexe
                Alter Hase
                • 16.11.2009
                • 3335
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                #27
                AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

                Ich würde bei so krassem Temperaturunterschied tatsächlich verzichten - hoffentlich... Am besten in den frühen Morgenstunden paddeln und eher fürs Wasser anziehen.
                Beim Kentern gibt es ja mehrere Probleme:
                1. die Kenterung selbst überleben - schließlich ist das wie ein unabgekühlter Sprung Kopf voraus (u.U.) ins kalte Wasser. Und wie lautete da die Regel für Schwimmer? Nie unabgekühlt ins kalte Wasser springen.
                2. Falls der Kreislauf das überstanden hat, folgt der Kenterschock mit 20-30 sek. unkontrollierbarem Patschen, Hecheln oder Starre. Mit Schwimmweste nicht wirklich bedrohlich, sofern man eine Feststoffweste anhat, mit Halbautomatik bzw. manueller Auslösung kann es kritisch werden. Außerdem Gelegenheit für das Boot, sich im Wind davon zu machen...
                Ich hatte schon einen Kenterschock (Luft ca. 23C, Wasser 12C, gekleidet unten fürs Wasser, oben eher für Luft).
                3. die Zeit bis zur Rettung überleben. Also entweder in dem handlungsfähigen Zeitfenster zurück ins Boot oder bis zum Eintreffen der Rettung aushalten.

                Ditschi, Du siehst selbst, dass es bei 8C eng wird, zumal ohne geeignete Kleidung, das Zeitfenster wird dann sehr knapp. Die Wahrscheinlichkeit, bei der Kenterung umzukommen (Herzkreislaufversagen, Stimmritzenkrampf) steigt mit dem Temperaturunterschied außerdem.

                @Treaderöffner: Feuchte Baumwolle kühlt stark, versuch es in der Tat mit Kunstfaserkleidung oder dünnen Merinoshirts. Darüber eine eventuell Windjacke, da trage ich auch gern ein Baumwolle-Polyester-Windshirt.

                Gruß,

                Claudia

                P.S.: Frisch zurück vom Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs der Outdoorschule Süd. Absolut empfehlenswert!!

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                • Schnapsmax
                  Fuchs
                  • 11.06.2007
                  • 1439
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                  P.S.: Frisch zurück vom Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs der Outdoorschule Süd. Absolut empfehlenswert!!
                  Ich kann den Erste Hilfe Kurs im Canadier bei Armin Burzlauers Canadierkurs.de wärmstens empfehlen.
                  Da übt man den Ernstfall im / am Wasser mit Boot, incl. Verletztenbergung usw.
                  Schöne Grüße
                  Max

                  Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                  • Waldhexe
                    Alter Hase
                    • 16.11.2009
                    • 3335
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                    #29
                    AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

                    OT: Danke für den Tipp, Schnapsmax, aber isch habe gar keine Canadier... bin mittlerweile/zur Zeit nur noch im Kajak unterwegs. Da habe ich zwar schon Sicherheitskurse für Großgewässer gemacht, auch mit Bergen und Abtransport, allerdings keinen spezifischen Erste-Hilfe-Kurs. Der Hinweis auf die Outdoorschule Süd war allgemeiner Art, beim 4-tägigen Kurs lernt man dort auch mehr zur Unterkühlung.
                    Ich wollte einfach werben, mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen, da kommt Dein Tipp auch gut. Empfehlen kann ich jedenfalls, einen speziellen Kurs zu machen, weil sich Erste-Hilfe im Outdoorbereich (ob Trekking oder Kanu) sich meistens ziemlich stark unterscheidet von Unfällen zu Hause oder auf der Straße, die im normalen Erste-Hilfe-Kurs unterrichtet werden. Outdoors ist z.B. das "Management" am Unfallort schon allein aufgrund des Unfallortes und der längeren Rettungszeiten ( u.U. schwierig zu organisierender Notruf!) zentral, das muss erst mal verstanden und eingeübt werden.

                    Vielleicht sollte man da auch mal einen neuen Tread aufmachen! Mit Abfrage, wie lange der letzte Kurs her ist!?!
                    Vielleicht könnte man auch über die regionalen Stammtische Kurse vor Ort organisieren, die Outdoorschule Süd sagt z.B. dass sich ab 5 Personen ein Kurs vor Ort lohnt. Ich mache mal einen Tread auf.


                    Gruß,

                    Claudia
                    Zuletzt geändert von Waldhexe; 30.07.2014, 11:53.

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                    • C303
                      Anfänger im Forum
                      • 27.07.2014
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                      #30
                      AW: Paddelkleidung bei (fast) sommerlichen Temperaturen

                      Also es sind für eventuell unangenehmere Sommertage Decathlon-Shirts vom Typ UV-Shirt 100 geworden, im Bedarfsfall kommt eine Softshell drüber und wenn es mal ganz nass wird ist noch ein Poncho dabei.

                      Danke
                      Christian

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