Wanderrudern, wer macht's?

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  • Werner Hohn
    Freak
    Liebt das Forum
    • 05.08.2005
    • 10872
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wanderrudern, wer macht's?

    Nicht dass ich je in ein Wanderruderboot steigen werde, doch mich interessiert, warum man auf unseren Flüssen immer nur große Boote sieht. Dazu kommt dann noch das Begleitfahrzeug mit dem Gepäck. Auf meine Frage, warum man keine Einer- oder Zweierboote auf Wandertour sieht, wurde ich angesehen, als hätte ich eine unschickliche Frage gestellt. Das ginge nicht, alleine schon wegen des Gepäcks, der Sicherheit (rückwärtsrudern) und dem Gewicht.

    Macht tatsächlich kein Mensch Fahrten alleine oder zu zweit, und das wenn möglich ohne Begleitfahrzeug?
    .

  • rumtreiberin
    Alter Hase
    • 20.07.2007
    • 3236

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wanderrudern, wer macht's?

    Ich habe vor ein paar Jahren auf einer Tour im Raum Berlin/Potsdam ein sympathisches Paar aus Klein Köris oder groß Köris (hmpf, ich kann mich nicht mehr genau erinnern) südlich von Berlin getroffen. Sie haben es nicht ausdrücklich gesagt, aber ich nehme an daß sie Mitglieder dieses Rudervereins sein könnten: http://www.rv-sparta.de/ Die waren mit einem Zweier unterwegs, der für mich erstaunlich hochbordig wirkte, und sie erzählten, daß es ein sehr altes Boot sei, das sie wohl ihrem Verein abgekauft hatten als der die Flotte verjüngt hat. Sie hatten wenn ich mich recht erinnere irgendwelche Spiegel von Fahrrädern oder Motorrädern ans Boot gefriemelt, um das Problem der Sicht in die falsche Richtung zu lösen. Voll beladen wog das Boot wohl um die 200kg, sie hatten ein riesiges Zelt mit großer Apsis in der man samt Tisch und Stühlen sitzen konnte dabei und auch ansonsten eine für mich verblüffende Menge an Ausrüstung und Lebensmitteln, mit der sie durchaus auch recht unabhängig von Einkaufsmöglichkeiten waren. Sie waren als ich sie traf auf einer mehrwöchigen selbst zusammengebastelten Tour einmal komplett und sehr weiträumig um Berlin herum von ihrem Heimatverein aus.

    Ich kannte aus dem kölner Raum bis dahin nicht wirklich Wanderruderer, allenfalls daß man mal welche mit größeren Booten (Vierer aufwärts, meist mit Steuermann) traf, die wegen der Wellen auf dem Rhein eben die hochbordigen Wanderruderboote (und die Wanderboote die ich bis dahin gesehen hatte waren flach im Vergleich zu diesem schönen alten Schätzchen) benutzten. So wie die beiden es schilderten, ist das Wanderrudern wohl rund um Berlin und auf den diversen ostdeutschen Seensystemen durchaus beliebt und verbreitet, . nach meinem Eindruck ist zumindest im Rheinland und Kölner raum wohl in dieser Richtung deutlich weniger los. Es mag sich wohl auch aus den Gewässergegebenheiten erklären. Die beiden die ich getroffen habe fanden Tagesetappen von 50 oder 60km auf stehenden Gewässern oder mit leichter strömung flußaufwärts wie es für einen Rundkurs nun mal gelegentlich nötig sein kann völlig normal - das sind Distanzen die ein Kajaker bestenfalls flußabwärts auf zügig fließenden Flüssen wie Rhein oder Donau ansetzen kann. Daraus ergibt sich schon für eine 5tägige Kurztour entweder der Bedarf an jeder Menge Pausen zu Kaffee, Bier und sonnenbaden, gemischt mit ausgiebigem Städtesightseeing, oder aber man braucht riesige Reviere wenn man nicht alle möglichen Strecken mehrfach fahren will. Oder die Logistik wird höllisch aufwändig.

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    • Werner Hohn
      Freak
      Liebt das Forum
      • 05.08.2005
      • 10872
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wanderrudern, wer macht's?

      Das mit den riesigen Revieren war auch mein Gedanke. Für mich wäre das Ansporn genug. Einmal im Jahr gäbe es halt eine lange Tour alleine oder mit Partner. Auf dem Rhein sieht man tatsächlich wenig Ruderboote auf Tour, eher auf den ruhigen Nebenflüssen. Im letzten Jahr habe ich 3 Boote aus einen Koblenzer oder Andernacher Ruderclub am Neckar getroffen. Das waren die, die so erstaunt auf meine Frage reagiert haben. Dann wurde noch viel von Gemeinschaft und Gesellschaft erzählt. Irgendwie hatte sich das nach Kaffeefahrt zum Rheumadeckenverkauf mit dem Wanderruderboot angehört. Seitdem halte ich Ausschau nach Berichten über das Einer-Wandertouren-Rudern. Bis jetzt leider vergeblich. Das Netz gibt bis auf Gemeinschaftsfahren, Rudertechnik und Kommandsprache nicht viel her.
      Zuletzt geändert von Werner Hohn; 02.09.2013, 21:21.
      .

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      • Prachttaucher
        Freak

        Liebt das Forum
        • 21.01.2008
        • 12066
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Wanderrudern, wer macht's?

        Ich bin in Finnland auf eine Dame getroffen, die mit Ruderboot unterwegs war. Der Hauptgrund bestand allerdings darin, daß sie im Kanadier keinen Platz gehabt hätte. Die anderen Mitglieder der Gruppe hatten alle Kandier. So gesehen hatte sie auch Hilfe beim Umtragen. Wobei es dort auch längere Touren ohne Portage gab.

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        • Rattus
          Lebt im Forum
          • 15.09.2011
          • 5177
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wanderrudern, wer macht's?

          Meine Frage offenbart meine Unwissenheit Meine Erfahrung mit Aus-eigener-Muskelkraft-im-Wasser-fortbewegen beschränkt sich aufs Kanufahren, genauer gesagt, eine Woche in MeckPom, und die war genial. Was ich nie kapiert habe: Was ist schön daran (außer wettkampfmäßig), rückwärts zu fahren und sich immer umschauen zu müssen? Ist ernst gemeint, nicht abwertend!
          Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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          • Werner Hohn
            Freak
            Liebt das Forum
            • 05.08.2005
            • 10872
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Wanderrudern, wer macht's?

            Da mir jegliche Erfahrung fehlt, kann ich das auch nicht beantworten. Doch ähnlich gelagerte Fragen habe ich beim Tretrollerfahren gehört. Warum ohne Übersetzung den Berg hoch quälen, wenn es Gangschaltungen gibt? Vielleicht nur weil es Spaß macht, das Tretollern oder das Rückwärtsrudern.
            .

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            • Rattus
              Lebt im Forum
              • 15.09.2011
              • 5177
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Wanderrudern, wer macht's?

              Fürs Tretrollerfahren kann ich da klar mit einem Ja antworten
              Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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              • thefly
                Lebt im Forum
                • 20.07.2005
                • 5382
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wanderrudern, wer macht's?

                Früher mal ..

                Warum Gruppen:
                Also, erst einmal sind Ruderboote fürchterlich teuer und sperrig. Bei den Einern wird meist ein Skiff gefahren, das ist so 8 Meter lang und dürfte so 5-10k€ kosten. Daher sind in aller Regel die Boote im Vereinsbesitz und nicht in Privatbesitz. Die meisten Vereine veranstalten eben Gruppenfahrten. Was die Logistik (ohne Anhänger geht es kaum) sehr vereinfacht. Es gab mal Ansätze mit kürzeren oder teilbaren Booten, aber so richtig durchgesetzt haben diese sich imho nie. Außerdem hat ein Skiff quasi keinen Stauraum.


                Kanu vs Rudern
                Ich persönlich halte Rudern für die effizientere Art sich fortzubewegen, man nutzt den ganzen Körper und ist wesentlich schneller (ein geübter Einer-Fahrer sollte 12km/h ohne Strömung gut schaffen).
                Auf der anderen Seite muss man sich öfter umgucken (was sich auf langen, freien Strecken wie Seen oder Kanälen aber in Grenzen hält). Viel gravierender finde ich die Tatsache dass man viel mehr Platz benötigt (ca 6 Meter "Spannweite" beim Skullen) d.h. enge Kanäle u.ä. sind tabu.

                Einer werden ihmo vor allem beim Trans-Atlantik "Wanderrudern" eingesetzt, sonst wüsste ich noch von Jill Fredstone (Buch ) die sowas tut.

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                • ronaldo
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 24.01.2011
                  • 12922
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wanderrudern, wer macht's?

                  Zitat von thefly Beitrag anzeigen
                  ...
                  Kanu vs Rudern
                  Ich persönlich halte Rudern für die effizientere Art sich fortzubewegen, man nutzt den ganzen Körper und ist wesentlich schneller (ein geübter Einer-Fahrer sollte 12km/h ohne Strömung gut schaffen)...
                  Hi,

                  ja so schauts aus.
                  Beim Rudern setzt du Bauch- und vor allem Beinmuskeln ein, das geht beim Kajakfahren (Doppelpaddel) gar nicht und beim Canadier (Stechpaddel) nur eingeschränkt.
                  Es lohnt sich, bei Sportveranstaltungen mal die Bewegungsabläufe zu studieren... sehr lehrreich.

                  Gruß, Ronald

                  Kommentar


                  • DocBrown
                    Dauerbesucher
                    • 08.05.2009
                    • 814
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wanderrudern, wer macht's?

                    also dass du beim kajakfahren deine bauch und beinmuskeln NICHT einsetzt halte ich für glatte ignoranz.
                    also zumindest meine haben sich doch schon angesprochen gefühlt...

                    des mit der ruderei hab ich auch noch nie wirklich verstanden, aber bei den booten die ich hab is das auch ne seeehr feinfühlige pfriemelei. durch den fehlenden kiel is das koordinationsmässig schon ne nummer, da jeder schlag wenn er auch nur leicht einseitig geführt wird, ne richtungsänderung bedeutet.

                    wir fahren eigtl immer zu zweit, ohne materialfahrzeug.

                    gruss
                    robert.

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                    • Waldhexe
                      Alter Hase
                      • 16.11.2009
                      • 3301
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Wanderrudern, wer macht's?

                      Wer beim Kajakfahren die Bauch- und Beinmuskulatur nicht einsetzt, macht definitiv was falsch...

                      Der Unterschied zwischen Ruderern und Kanuten:
                      K: Schau, da kommt eine Gartenwirtschaft!
                      R: Schau, da wäre eine Gartenwirtschaft gewesen...

                      Gruß,

                      Claudia

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                      • markrü
                        Alter Hase
                        • 22.10.2007
                        • 3470
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Wanderrudern, wer macht's?

                        Wenn ich mal als bekennder Canadierfahrer eine These aufstellen darf:
                        Ich glaube, sich mit Muskelkraft im Boot fortbewegende Wassersportler tun dies mit verschiedenen Ansätzen und Wünschen. Die reichen von 'Natur genießen' über 'Draußen sein', 'Abenteuer erleben', 'sportliche aktiv sein', 'einen neuen eigenen Tempo- oder Streckenrekord aufstellen' oder einfach aus meditativ-kontemplativen Erwägungen heraus. Die Aufzählung ist bestimmt alles andere als vollständig.

                        Die Leistungssportler findet man selten in Faltbooten,
                        die Adrenalinjunkies selten beim 'Binsenbummeln',
                        die Ruderer selten bei dreiwöchigen Gepäckfahrten.

                        Ich würde mir für Gepäcktouren auch nicht unbedingt einen Ruder-Einer aussuchen...

                        Gruß,
                        Markus
                        Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                        Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

                        Kommentar


                        • Bolek
                          Gerne im Forum
                          • 08.12.2010
                          • 52
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Blick in die Sportgeschichte

                          Ich paddle lieber, weil das Rudern (wie thefly schon schrieb) ein ausgesprochener Gemeinschafts- und Vereinssport ist und ich lieber allein unterwegs bin. Ich kenne aber Ruderer, die zu DDR-Zeiten, um der inneren Enge zu entgehen, Wanderfahrten in die ab 1972 visafrei zugänglichen Länder unternahmen (Polen und Tschechoslowakei, später auch mit Visum in Ungarn). Es fand sich eine kleine Gruppe Enthusiasten, die mit Ruderzweiern und -vierern deutsche Nachkriegs-Erstbefahrungen unternahmen und sich in der Szene einen guten Ruf erarbeiteten. Als alle ruderfähigen Flüsse abgearbeitet waren, ging man an solche, vor denen selbst Paddler Respekt haben, und letztlich pfiff man auf Paß und Zoll. In den 80er Jahren mühten sich Extremfahrer sogar, in der DDR "Neuwasser" zu finden, und wenns nur ein Abwasserkanal war oder ein Hindernisparcour, den man keinem Paddler andrehen würde.

                          Damals waren alle getrieben von dem Willen, aus der eigenen Tristesse auszubrechen. Wie die Szene heute aussieht, kann ich nicht sagen; glaubt man den Erzählungen gestandener Ruderer, wurden und werden sportliche wie touristische Leistungen der DDR im gesamtdeutschen Ruderverband – vorsichtig gesagt – nicht berücksichtigt. Wie es mit westdeutschen Einer- und Zweier-Wanderruderern aussieht, kann ich nicht sagen.

                          Wo bleiben eigentlich die Ruderer im Internet? In offenen Wassersportforen sind fast nur Segler, Schlauchbootler und Paddler vertreten. Sind die Vereinsstrukturen so fest, daß niemand den Austausch mit anderen sucht? Sind die Interessenlagen so unterschiedlich? Oder gibt es eine eigene Rudererplattform, die nur Insider kennen?

                          Vielleicht kann ein Ruderer die Fragen beantworten, sie interessieren mich auch.


                          Gernot
                          Zuletzt geändert von Bolek; 03.09.2013, 08:37.

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                          • DocBrown
                            Dauerbesucher
                            • 08.05.2009
                            • 814
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Wanderrudern, wer macht's?

                            OT: danke claudia, so schön hats noch keiner dargelegt

                            Kommentar


                            • rumtreiberin
                              Alter Hase
                              • 20.07.2007
                              • 3236

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Wanderrudern, wer macht's?

                              @Bolek

                              Schöne "Expeditionsberichte" hast du da ausgegraben

                              @Intention des Unterwegsseins

                              Nach meinem Eindruck waren die beiden die mir begegnet sind durchaus am Naturerlebnis interessiert, sie haben mir einige kleinere Gewässer empfohlen, die motorbootfreie schöne "Sackgassen" waren in die sie auch gern reingefahren sind und erzählten auch von Tier- und Naturbeobachtungen.

                              Bis dahin hatte ich bei Ruderern immer den Eindruck gehabt, daß es mehr um den sportlichen Aspekt, Kilometerschrubben oder Zeiten ging als um Naturerlebnis, und ich war erfreut, zur Abwechslung mal Ruderer zu treffen die ähnlich "tickten" wie ich.

                              @Begleitboot

                              DAS hat wohl vor allem auch einen Sicherheitsaspekt. Wenn früh oder spät im Jahr bei niedrigen Wassertemperaturen mit den schmalen kippeligen Rennbooten trainiert wird, typischerweise auch ohne Neopren oder ähnliche schwimmeinlagentaugliche Kälteschutzkleidung, sondern allenfalls mit einer Luftweste die auf Handbetrieb umgestellt ist, und sehr oft recht weit weg vom Ufer, wird es bei einer Kenterung doch recht schnell ungesund. Ich nehme auch nicht an, daß es tatsächlich möglich wäre, ein gekentertes Ruderboot alleine zu drehen, lenzen und wieder einzusteigen, wenn man im Wasser nicht stehen kann und es zu weit ist das Boot an Land zu ziehen. Die Dinger sind doch offene "Badewannen" ohne Auftriebskörper.

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                              • Kuoika
                                Erfahren
                                • 23.08.2012
                                • 471
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Wanderrudern, wer macht's?

                                Ui - einen Ruderfaden hätte ich hier nicht wirklich erwartet.

                                Ich oute mich gleich mal als kilometrschrubbende Ruderin, die in jeder Trainingseinheit auf die Uhr guckt (ja auch ich habe heute morgen meine 12 km in ca. 1 Stunde und ein bisschen geschafft - puh, noch mal Glueck gehabt...). Ich bin eher wettkampfmässig unterwegs und ich liebe es wenn ein Boot läuft. Dann gibt das Wasser unter dem Heck so ein schönes Rauschen... Ich liebe es aber auch dabei draussen in der Natur zu sein und den Sport damit zu verknüpfen.

                                Hm, wo soll man anfangen.

                                Warum so wenige Wanderruderer sieht oder im Vergleich weniger als Paddler? Ich glaube, Rudern ist meist fest im Verein verankert. Man leiht sich nicht eben mal ein Boot aus und fährt los. Auch fuer die Gigboote (also die breiten Boote) ist ein bisschen Erfahrung wünschenswert. Ansonsten kann meiner Meinung nach auch eine Genussfahrt sehr schmerzhaft werden.
                                Gepaddelt bin ich auch schon ein paar mal, Boot leihen, reinsetzen und losfahren. Da ist der Start sehr viel leichter.

                                Von den Rudervereinen und -verbänden oder auch von einzelnen Leuten in einem Verein werden durchaus Gemeinschaftsfahrten organisiert. Es brechen auch schon mal ein Zweier oder eine Vierer "alleine" auf. Aber das ist wie beschrieben eher unüblich. Meistens geht es mit mehreren Booten und in der Gemeinschaft auf Wanderfahrten. Ich glaube auch, viele kommen erst später zum Wanderrudern, nachdem sie frueher eher im Wettkampfsport unterwegs war. Ich glaube, es fängt keiner nur mit dem Rudern an, um dann eine Wandertour im Einer zu unternehmen. Den Transport von Gepäck und co. in einem Einer stelle ich mir auch eher schwierig vor. Die Boote sind ja immer fuer ein bestimmtes Gewicht ausgelegt und man kann zumindest die Boote, die ich in meinem drei Ruderverein kenne, nicht unbegrenzt vollladen.

                                Ruderboote sind teuer und gross und im Grunde genommen eher anfällig bei Wind und Wellen (deshalb auch weniger Wanderboote auf dem Rhein als rund um Berlin).
                                So ein Kanu kann man auch mal schnell auf´s Auto schnallen, o.k. ein Skiff/Sporteiner vielleicht auch, aber ist immer so eine Sache. Also braucht man dann auch noch einen entsprechenden Hänger.

                                Es gab mal ein Ruderforum, aber leider ist das vor ein paar Jahren eingeschlafen. Da ging es aber hauptsächlich auch um Wettkampf und Training. Ansonsten halt die Verbands- und Vereinsseiten. Man kennt sich von Regatten, Trainingslagern oder eben Wanderfahrten.

                                Ich glaube, generell ist Rudern viel weniger "Outdoorbeschäftigung" als andere Wassersportarten wie Segeln oder der Kanusport. Es gibt natuelrich beim Rudern neben dem Leistungssport auch den Breitensport, aber nicht wirklich individuellen Outdoorsport.

                                Ach, meine längsten Trainingseinheiten im Einer liegen bei 24 km. Zählt das auch schon unter Wanderfahrt?
                                Zuletzt geändert von Kuoika; 03.09.2013, 12:48. Grund: ein paar Buchstaben vergessen

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                                • Kuoika
                                  Erfahren
                                  • 23.08.2012
                                  • 471
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                                  #17
                                  AW: Wanderrudern, wer macht's?

                                  Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen

                                  @Begleitboot

                                  DAS hat wohl vor allem auch einen Sicherheitsaspekt. Wenn früh oder spät im Jahr bei niedrigen Wassertemperaturen mit den schmalen kippeligen Rennbooten trainiert wird, typischerweise auch ohne Neopren oder ähnliche schwimmeinlagentaugliche Kälteschutzkleidung, sondern allenfalls mit einer Luftweste die auf Handbetrieb umgestellt ist, und sehr oft recht weit weg vom Ufer, wird es bei einer Kenterung doch recht schnell ungesund. Ich nehme auch nicht an, daß es tatsächlich möglich wäre, ein gekentertes Ruderboot alleine zu drehen, lenzen und wieder einzusteigen, wenn man im Wasser nicht stehen kann und es zu weit ist das Boot an Land zu ziehen. Die Dinger sind doch offene "Badewannen" ohne Auftriebskörper.
                                  Rennboote haben Auftriebskörper. Jedes Boot hat quasi zwei geschlossene Luftkästen (Heck und Bug). Nur der Fussraum ist in dem Sinne offen und da kann das Wasser schon mal bis oben zur Kante stehen. Man geht aber trotzdem nicht gleich unter.
                                  Achter gehen eher unter als der Rest, weil die Luftkästen im Vergleich zu dem offenen Raum sehr viel kleiner sind als bei den Mittel- oder Kleinbooten.

                                  Begleitboote kenne ich eigentlich nur im Trainings- und Wettkampfbetrieb, nicht bei Wanderfahrten.

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                                  • thefly
                                    Lebt im Forum
                                    • 20.07.2005
                                    • 5382
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                                    #18
                                    AW: Wanderrudern, wer macht's?

                                    Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
                                    .... Ich nehme auch nicht an, daß es tatsächlich möglich wäre, ein gekentertes Ruderboot alleine zu drehen, lenzen und wieder einzusteigen, wenn man im Wasser nicht stehen kann und es zu weit ist das Boot an Land zu ziehen. Die Dinger sind doch offene "Badewannen" ohne Auftriebskörper.
                                    Doch, das ist möglich, man kann mit den Rudern das aufgerichtete Boot stabilisieren und dann wieder einsteigen. Rennboote haben zudem immer Luftkammern an Heck und Bug, die können daher nicht sinken.

                                    Die breiten Gig-Boote nehmen sehr selten so viel Wasser auf, dass sie sinken könnten, für raue Gewässer (z.B. Rhein) setzt man auch bei den breiten Booten entweder auf zusätzliche Auftriebskörper (Luftschläuche) oder eben auch auf feste Luftkammern.

                                    Begleitboote beim Wanderrudern sind mir noch nie untergekommen, die werden (wie bei den Kanuten auch) eigentlich nur zu Trainingszwecken eingesetzt.

                                    Prinzipiell sind die Boote sehr stabil, um alles andere als einen Einer zum Kentern zu bringen braucht man eigentlich viel Dummheit.
                                    Die Stabilität der Boote wird vor allem durch die Ruder hergestellt, solange man die nicht loslässt oder sich mit denen im Wasser verfängt kentert ein Boot eigentlich nicht. Selbst ein Einer kentert ab einer gewissen Erfahrung eigentlich nicht mehr.


                                    Naturerlebnis
                                    In den meisten Vereinen (zumindest die die ich kenne), wird Rudern eher als Sport denn als Naturerlebnis gesehen. Auch der Breitensport ist imho eher mit einem "Lauftreff" denn mit einer Wandergruppe zu vergleichen.
                                    Wanderfahrten beschränken sich meist auf einige wenige im Jahr


                                    Forum
                                    Zu meiner aktiven Zeit (ich weiss nicht wie das heute ist) gab es mal ein paar Foren,die ich persönlich aber nie genutzt habe, eigentlich gibt es während des Trainings und auf Wettkämpfen genug Austauschmöglichkeiten, so dass ich nie auf die Idee gekommen bin Kontakte über das Internet zu suchen.


                                    grüße

                                    Fred


                                    OT: edit: Kuoika war schneller ..
                                    Zuletzt geändert von thefly; 03.09.2013, 13:35.

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                                    • Schnapsmax
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                                      • 11.06.2007
                                      • 1439
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                                      #19
                                      AW: Wanderrudern, wer macht's?

                                      Über den angesprochenen Geschwindigkeitsunterschied war ich Pfingsten auf der Vogalonga sehr überrascht. Genauer gesagt fehlte er teilweise. Wir waren mit unserem Aerius über die gesamten 32 km immer in der überwiegend selben Gesellschaft, zu der auch diverse Ruderer mit den unterschiedlichsten Ruderbooten gehörten. Letztendlich waren wir (und damit auch viele Ruderer) mit durchschnittlich ca. 7 km/h unterwegs. Vielleicht lag es auch an der Distanz, dass viele Ruderer nicht schneller waren.
                                      Es liegt also sicher auch da sehr an der Besatzung und am Bootstyp, ob man wirklich schnell ist.
                                      Wanderfahrten mit den langen Riemen stelle ich mir teilweise einfach schwierig vor. Den Reiz, wie schnell man mit so einem Boot werden kann, kann ich gut nachvollziehen.

                                      LG
                                      Max
                                      Schöne Grüße
                                      Max

                                      Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                                      • Kuoika
                                        Erfahren
                                        • 23.08.2012
                                        • 471
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                                        #20
                                        AW: Wanderrudern, wer macht's?

                                        7 km/h klingt nach typischem Wanderrudern fuer mich.
                                        Bei der Vogalogna sind Ruderer hauptsächlich in Gigbooten unterwegs oder? Natuerlich fährt man 32 km nicht mit derselben Durchschnittsgeschwindigkeit wie 2000 m, aber ich glaube die 7 km/h hier sind eher auf die Ruderer und die Bootskolonne als auf die Streckenlänge zurueckzufuehren.
                                        Ansonsten glaube ich schon, dass man mit ´nem Gigboot schneller als 7 km/h (auch bei 32 km Strecke) sein kann. Aber ich spreche vielleicht auch zu sehr von der Rennrudererseite.
                                        Die meisten Wanderfahrten finden eher in Skullbooten statt.

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