Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

    Hallo Alf (AlfBerlin),

    Deine Fragen sind schnell beantwortet:

    Die Füße und Topfständer der kleinen Dosenkocher für Holz und Spiritus bestehen aus relativ hartem Kleiderbügeldraht mit 2,2 mm Durchmesser. Diese gebogenen Ständer haben sich bis jetzt bestens bewährt, vom Nachlassen der Festigkeit und Stabilität keine Spur. Das kommt eventuell auch daher, weil Kocherfüße und Topfständer aus zwei separaten Teilen bestehen und nicht durch den Brennraum geführt sind. Durch die kompakten Abmessungen (keine langen Stäbe) verbiegen sie sich unter Belastung und Hitze auch nicht so leicht.

    Die Füße der Besteckkorb-Hobos, unsere Fachleute hier im Forum nennen diese Art von Hobos der Richtigkeit halber „Feuerkörbe“, habe ich aus Fahrradspeichen mit einem Durchmesser von 1,9 mm gebogen. Diese Kocherständer hat zum ersten Mal bei den Outdoorseiten Stef (mastersergeant) vorgestellt: siehe hier und da, ebenso dort. Allerdings habe ich sie etwas länger gelassen (maximale Länge der Speiche, nur Nippel und Gewinde abgezwickt), damit der Abstand zum Boden größer wird und ich so ohne zusätzliche Unterlage auskomme. Normalerweise sind die Beine abnehmbar. Aus Bequemlichkeit und damit das alles nicht so ausleiert, lasse ich sie aber am Kocher. Im Kajak kann man sie sehr gut verstauen, indem man zwischen die Füße einfach andere Gegenstände packt. Bis jetzt sind an den Fahrradspeichen noch keine Ermüdungserscheinungen aufgetreten.

    Als Topfständer verwende ich bei den größeren Hobos und Feuerkörben Alublech, zunächst zusammensteckbar in Kreuz-, neuerdings aber in schlichter V-Form, weil sie einfacher und stabiler, dafür aber voluminöser sind. Außerdem erhalte ich durch das „V“ sogar einen gewissen Windschutz zwischen Kocher und Topf und kann dennoch bequem Holz nachlegen. Ich habe auch das Alublech von 40 mm Breite und 3 mm Dicke bei meinem großen Hobo im Post #707 (siehe: hier) neuerdings auf 30 mm Breite und 2 mm Dicke bei den „Feuerkörben“ reduziert.

    Nur so nebenbei: Ob man die Kocher wegen des Kamineffekts Hobos nennt, oder wegen der seitlichen Löcher Feuerkörbe, spielt für mich persönlich keine große Rolle. Mir geht es eigentlich nur darum, dass das Ding funktioniert und mich zufrieden stellt. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die alle Gegenstände bis aufs Letzte optimieren wollen. Für mich ist ein brauchbares Gesamtkonzept wichtiger, um „outdoor“ bestehen zu können.

    In den nächsten Beiträgen werde ich auf die in meinem im Post #915 (siehe: hier) gezeigten Holzkocher eingehen und dazu meine Meinung und Erkenntnisse äußern. Außerdem zeige ich dann noch einige Neubauten, die gerade in Planung und Bearbeitung stehen, vom klassischen Hobo über Holzgaskocher, evtuell auch eine Kombination von beiden, bis hin zum waschechten Feuerkorb in Leichtausführung.

    Zu guter Letzt: Wenn Du meine Bilder von meinen Kochern ansiehst, wirst Du sicherlich erkannt haben, dass ich an den Originalgegenständen so wenig wie möglich verändere. Das fördert die Einfachheit, Stabilität und Robustheit meiner Ausrüstung. In Gegensatz zu den Wanderern, die mit dem Rucksack unterwegs sind, kann ich mir als Seekajaker das natürlich leisten, weil ich eben weniger auf Gewicht und Volumen achten muss.

    Viele Grüße
    Beyond

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      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

      Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

      vor knapp zwei Jahren (2012) habe ich im Post #609 (klicke “hier“) meinen ersten Holzgaskocher, aka „Bushbuddy“ vorgestellt. Im letzten Jahr (2013) sind noch zwei Neuentwicklungen, ein kleiner und ein größer Holzgaskocher, als Prototypen hinzugekommen, die ich jetzt als Ideenpool vorstellen möchte.



      Bild 01: Meine Bushbuddys: der kleine (links oben), der große „Holzgaser“(rechts oben) und der „Testtopf“ mit Deckel in der Standardausführung als normale Konservendose mit 800 ml Inhalt und einem Gesamtgewicht von 100 g (unten).

      Als Bauelemente habe ich handelsübliche Konservendosen aus Weißblech in verschiedenen Größen verwendet. Die Dosen für Instantkaffee mit 700 ml Volumen dienen beim kleinen Buschbuddy als Außenhülle mit einer mittleren Gemüsedose (425 ml) als Brennereinsatz und beim großen Holzgaskocher als Brennereinsatz in einer Außenhülle aus zwei normalen Konservendosen (800 ml), die ich in angepasster Länge miteinander verbunden habe. Bohrungen für das Heizgas und für die Zuluft, Hitzeschutz zum Boden und die Topfständer habe ich variiert, um die Unterschiede besser erfassen und die Konsequenzen daraus ziehen zu können.

      Mit den gewonnenen Kenntnissen kann ich jetzt einen optimierten Bushbuddy für meine persönlichen Zwecke konstruieren.

      Die einzelnen Bauteile sind bei den entsprechenden Bildern beschrieben mit weiteren Erklärungen und Hinweisen.

      Kleiner Bushbuddy



      Bild 02: Die Einzelteile des kleinen Holzgaskochers: Außenhülle (links oben) aus einer Instantkaffeedose mit einem Topfhalter aus Draht, Brennereinsatz (rechts daneben) aus einer kleineren Gemüsekonserve mit einem Drahtgittereinsatz (Streckmetall) am Boden, loses Hitzeschutzblech (darunter) für den Kocherboden, Topfhalter (links daneben) aus einer Thunfischdose, ein weiterer Topfständer aus Draht (links unten), der als Aufsatz auf die Fischdose gedacht ist, falls der Zug nicht optimal verläuft.



      Bild 03: Innenansicht der Außenhülle mit dem eingelegten Hitzeschutzblech (3 Füße, ca. 5 mm lang) für den Boden. Er verhindert, dass der Kocher nach unten zu heiß wird und keine Umweltschäden, wie Brandflecken, Glimmen usw. verursacht, wenn man gerade keine geeignete Unterlage findet. Die Luftzufuhrlöcher sind relativ groß. Man könnte sie auch kleiner machen und dafür den Brennereinsatz mit einer zweiten Dose verlängern. Das würde zu einer besseren Verbrennung mit weniger Nachlegen von Holz führen.



      Bild 04: Der fertige Holzgaskocher mit eingeschobenem Brennereinsatz - Die von mir verwendeten Kaffeedosen haben oben einen breiten Rand, den ich genau dem Durchmesser der kleinen Konservendose angepasst habe. Der Bördelrand der Konservendose liegt direkt auf der Kaffeedose auf und dichtet so ab. So viel ich weiß, gibt es diese Art von Kaffeedosen nicht mehr. Zum Glück habe ich noch einige im Keller aufgehoben. Sie sind deshalb sehr praktisch, weil die Dosenöffnung dadurch stabiler ist, sich nicht verbiegen lässt und man einen Topfständer (Thunfischdose, Drahtständer) bequem und gesichert auflegen kann.



      Bild 05: Der Holzgaskocher mit aufgesetztem Topfhalter (stabile Thunfischdose) mit einem Gewicht von insgesamt 120 g - Bei einem Neubau werden ich die Löcher des Topfhalters verkleinern und nach unten versetzen. Dadurch erhalte ich einen besseren Windschutz und Kamineffekt. Ich muss dafür aber oben einen zusätzlichen Abstandhalter (z.B. Draht-Topfständer wie in Bild 02, links unten) anbringen, damit sich die Hitze besser am Topfboden verteilt. Die Höhe des Drahtständers kann aber verringert werden. Ein Abstand von 10 bis 15 mm würden völlig ausreichen.



      Bild 06: Der kleine Bushbuddy in Aktion - Als Topf verwende ich bei den Tests zum Wasserkochen eine normale Konservendose (800 ml) mit Deckel. Das Küchentuch dienst bei diesem Test nur als Nachweis, dass der Boden nicht zu heiß wird. Bei diesem Photo hat gerade ein Windstoß aus der ungeschützten Richtung die Flammen zur Seite gefegt.



      Bild 07: Das Flammbild des kleinen Bushbuddy - Der Kocher steht in einer leicht windgeschützten Ecke eines Holzstoßes. Es ist aber kein absoluter Windschutz vorhanden, wie man sieht.



      Bild 08: Nach dem Kochen des Wassers kann man keine Brandstellen am Küchentuch erkennen, nur den Abdruck des Kocherrands. Die nassen Flecken stammen vom überkochenden Wasser, weil der Konservendosentopf mit Wasser der größten Dichte (4 Grad Celsius) gefüllt gewesen ist und sich das Volumen durch die Erhitzung entsprechend ausgedehnt hat.

      Großer Bushbuddy



      Bild 09: Die Einzelteile des großen Bushbuddys: Außenhülle aus zwei normalen Konservendosen zusammengesetzt (rechts oben), der Brennereinsatz aus einer Instantkaffeedose (links oben). Hier ist der Boden mit Löchern versehen und nicht mit einem Drahtgitter. Allerdings war es hier notwendig, auch in der Seite einige Löcher zu bohren, damit das Feuer genügend Sauerstoff bekommt und die Holzgase austreten können. Als Topfhalter fungiert hier ein Drahtständer.



      Bild 10: Blick in das Innere der Außenhülle - Man kann gut die Verbindung der beiden Konservendosen erkennen, die ich ineinandergeschoben habe. Unter habe ich bei diesem Kocher den Wärmeschutz mit einer mittigen Schraube fest montiert. Es wäre aber genauso möglich, wie in Bild 03 beschrieben, ein loses Wärmeschutzblech zu verwenden.



      Bild 11: Der Holzgaskocher zusammengesetzt - Weil ich den Boden des Brennereinsatzes (Bördelrand) erhalten habe, ist die Öffnung in der Außenhülle etwas größer ausgefallen, damit ich den Kocher zusammenstecken kann. Um ein Durchrutschen des Brennereinsatzes zu verhindern, habe ich einen Sprengring verwendet, den ich aus einem Kleiderbügedraht gebogen habe. Dieser zusätzliche Ring dichtet zugleich die beiden Dosen ab. Nur so nebenbei: Das Aussehen der Dose darf nicht stören. Sie hat zuvor als Wassertopf gedient und ist entsprechend mit Holzteer behaftet, der jetzt allmählich abblättert. Als Prototyp ist das aber nicht ganz so schlimm. Bei einem eventuellen Neubau werden dann aber bestimmt neue Dosen verwendet.



      Bild 12: Der große Bushbuddy ist fertig für den Einsatz zum Kochen (Gewicht insgesamt: 190 g). Zur Zeit bin ich gerade am Entwerfen eines Topfhalters aus einer Konservendose, die zugleich als Windschutz dient, ähnlich dem in Bild 05. Dadurch wird sich das Gesamtgewicht auf rund 240 g erhöhen.



      Bild 13: Auch diesen Kocher habe ich wieder an gleicher Stelle getestet - Dieses Photo ist einmal gerade ohne Wind entstanden.



      Bild 14: Das Flammbild des großen Kochers - Auch hier fehlt der zusätzliche Windschutz. Persönlich halte ich allerdings wenig von absoluter Optimierung, weil ich eigentlich nicht mit dem Brennmaterial sparen muss, wie bei Gas, Spiritus und Benzin.



      Bild 15: Nach dem Kochen des Wassers ist das Küchentuch nur minimal angesengt gewesen: In der Mitte durch die Befestigungsschraube (Wärmeleiter) des Hitzeschutzes und bei den Zuluftöffnungen ein leichter brauner Schatten, der am Anfang vom kräftigen Anblasen der Glut herrührt, das die Hitze nach unten durch die Zuluftlöcher gedrückt hat. Während des Kochens habe ich aber beim Nachlegen nicht mehr pusten müssen. Der Wasserfleck stammt wieder vom Überkochen.

      Testergebnisse

      In zwei Testreihen habe ich mit den beiden Holzgaskochern Wasser zum Kochen gebracht und die Zeit gemessen. Hier die Daten:

      Test 1 am 24.11.2013 Bushbuddy klein
      Außentemperatur. 5 Grad Celsius
      Wassertemperatur: 7 Grad Celsius
      Dauer bis ein 3/4 l Wasser im Konservendosentopf mit Deckel sprudelnd kocht: 17 Minuten, nicht optimal windgeschützt

      Test 2 am 24.11.2013 Bushbuddy groß
      Außentemperatur. 5 Grad Celsius
      Wassertemperatur: 7 Grad Celsius
      Dauer bis ein 3/4 l Wasser im Konservendosentopf mit Deckel sprudelnd kocht: 12 Minuten, nicht optimal windgeschützt

      Test 3 am 29.01.2014 Bushbuddy klein
      Außentemperatur. - 2 Grad Celsius
      Wassertemperatur: 4 Grad Celsius
      Dauer bis ein 3/4 l Wasser im Konservendosentopf mit Deckel sprudelnd kocht: 25 Minuten, nicht optimal windgeschützt

      Test 4 am 29.01.2014 Bushbuddy groß
      Außentemperatur. - 2 Grad Celsius
      Wassertemperatur: 4 Grad Celsius
      Dauer bis ein 3/4 l Wasser im Konservendosentopf mit Deckel sprudelnd kocht: 20 Minuten, nicht optimal windgeschützt

      Beobachtungen

      Beim Anheizen beider Kocher entsteht Rauch bis sich genügend Glut gebildet hat. Beim rechtzeitigen Nachlegen, wenn man nur einzelne Holzstücke der vorhandenen Glut hinzufügt, bleibt der Rauch aus. Nur bei größeren, zu vielen oder leicht feuchten Holzteilen kommt es vereinzelt zum Rauchen.

      Die Verbrennung erfolgt nicht nur mit dem Holzgas über die Düsen alleine, sondern auch mit der offenen inneren Flamme eines Hobo-Ofens. Es wird dabei immer eine kombinierte Verbrennung zustande kommen, ähnlich wie beim Spiritus-Dosenkocher des Trangia-Typs.

      Asche entsteht kaum. Bis zum Kochen von einem 3/4 Liter Wasser fällt etwa ein gestrichener Suppenlöffel reine weiße Asche an. Das lässt eine sehr saubere Verbrennung erkennen.

      Fazit

      Im direkten Vergleich der beiden Bushbuddys schneidet der größere von der Effizienz her natürlich wesentlich besser ab. Die Größe des Brennraums bewirkt diesen Vorteil. Das ist in der Regel bei allen Holzkochern der Fall, auch bei den Hobos! Man muss ja nur die Testergebnisse der einzelnen Holzkocher vergleichen. So schön die kleinen faltbaren Hobos für den Rucksack oder für die Hosentasche sein mögen, im Praxistest unterliegen sie immer den größeren Exemplaren seiner Spezies.

      Beim kleinen Bushbuddy muss ich ständig Holz nachfüllen, weil er sonst ausgeht. Außerdem können nur sehr kleine Stücke verwendet werden, die dann allerdings sehr schnell, ohne zu rauchen, anbrennen. Das heißt, während der Kochzeit muss ich permanent nachschüren.

      Bei beiden Tests benötigt der kleine Kocher jeweils 5 Minuten länger als der große. Mit minimal 12 Minuten und maximal 25 Minuten Kochzeit für einen 3/4 Liter Wasser sind die Ergebnisse nicht sehr beeindruckend, gegenüber Gas-, Benzin- und Spiritus-Kochern. Dafür muss ich aber keinen Brennstoff mitschleppen und nicht auf die Sicherheit beim Transport achten. Im Gegensatz zu Gas, Spiritus und Benzin, finde ich in unseren europäischen Gefilden eigentlich immer genügend Holz zum Heizen. Insbesondere gilt das, wenn ich autark leben möchte oder auf Seekajak-Reisen ohne ausreichende Einkaufsmöglichkeiten zurecht kommen muss.

      Der Gewichtsunterschied beträgt in dieser getesteten Konfiguration mit unterschiedlichen Topfständern 70 g, bei gleicher Art von Topfständern etwa 120 g. Der große Kocher ist dann allerdings doppelt so schwer wie der kleine. Beim Paddeln ist das höhere Gewicht und das etwas Mehr an Volumen des größeren Holzgaskochers vernachlässigbar. Dafür gönne ich mir dann ein bequemeres Arbeiten und schnelleres Kochen. Beim Trekking ist es etwas Anderes. Da würde ich aber auf ein alternatives Holzkochersystem ausweichen.

      Ausblick

      In der nächsten Zeit werde ich noch einmal einen Holzgaskocher bauen, in dem ich versuche, das System für meine Zwecke zu optimieren. Wenn er fertiggestellt und getestet ist, und ich ihn für gut empfunden habe, werde ich ihn hier vorstellen.

      Viele Grüße
      Beyond
      Zuletzt geändert von Beyond; 01.02.2014, 04:02. Grund: Tippfehler verbessert

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        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

        Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

        vor knapp zwei Jahren (2012) habe ich im Post #665 (klicke: “hier“) meinen großen Hobokocher vorgestellt. Im letzten Jahr (2013) habe ich mich noch einmal an einem „echten“ aber kleineren Hobo versucht. Diese zur Zeit verwendeten Hobos möchte ich in diesem Bericht vorstellen.

        Wie es in den einschlägigen Foren diskutiert wird, weist alleine der „Kamineffekt“ einen echten Hobokocher aus. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage, was man unter Kamineffekt versteht. Meint man unter Kamineffekt den reinen Rauchabzug über der „aktiven“ Feuerstelle zum Kochen, der einen immer stärkten Sog erzeugt, je höher das Ofenrohr wird? Meint man unter Kamineffekt den Bereich von der Luftzuführung unter dem Feuer bis zur Oberfläche auf der gekocht wird? Oder meint man damit die Gesamtkonfiguration des Kochers oder eines Ofens von Lufteintritt über die zum Kochen nutzbare Feuerstelle bis zum Austritt des Rauchgases aus dem Ofenrohr oder bei einer offenen Feuerstelle aus dem Kamin?

        Wenn man unsere reinen Wander-Hobokocher betrachtet, fehlt bei ihnen in der Regel das Ofenrohr, also der Kamin im eigentlichen Sinne. Die Fachleute unter uns bemerken zurecht, dass ein höherer Hobokocher, mit einem Verhältnis von Durchmesser zur Höhe von mindestens 1 zu 2, einen besseren Zug entwickelt, als einer mit einem Verhältnis von 1 zu 1. Dem stimme ich generell zu. Allerdings hat das größere Verhältnis auch seine Grenzen. Ist es zu groß, erreicht die maximale Hitze nicht mehr das Kochgut, kühlt wieder ab und verringert dadurch die Leistung. Erfahrungswerte, auch in den einzelnen Foren propagiert, zeigen, dass ein Verhältnis von 1 zu 2 zu einem relativ optimalen Ergebnis führt.

        Ich überlasse es unseren Theoretikern, die genauen Definitionen eines Holzkochers festzulegen. Meine Holzkocher besitzen bestimmt kein Ofenrohr oder einen Kamin. Mir ist wichtig, dass bei meinen Kochern für genügend Frischluftzufuhr gesorgt wird. Ob das nur von unten oder auch von der Seite erfolgt, sehe ich als zweitrangig an. Für mich ist das Kriterium entscheidend, dass der Kocher seinen Zweck erfüllt. Um die Nomenkladur für unsere Holzkocher beizubehalten, verwende auch ich die gängigen Foren-Bezeichnungen: Holzgasofen, Hobokocher, Feuerkorb.

        In Folgendem möchte ich meinen variablen Hobokocher vorstellen und nochmals auf meinen Hobo in etwas größerem Ausmaß hinweisen.

        Kleiner, variabler Hobokocher



        Bild 01: Die einzelnen Bestandteile meines variablen Hobokochers - der Grundkörper (links unten), der seitlich geschlossene Aufsatz ohne Boden mit dem Topfhalter (darüber), ein Aufsatz wie vorstehend aber mit separater Schüröffnung (rechts oben), Feuerrost aus Streckmetall und loses Hitzeschutzblech für den Boden (darunter). Der Kocher besteht aus normalen Konservendosen mit einem Volumen von 800 ml.



        Bild 02: Blick in den Grundkörper - Als Auflage für den Feuerrost habe ich 4 Schrauben eingedreht. Es würden auch drei ausreichen. Alternativ könnte man auch eine Lasche (in Kombination mit den Luftlöchern) aus der Seitenwand nach innen biegen und dort das Streckmetall-Gitter auflegen. Der Feuerraum hat eine Höhe von 65 mm (Höhe der gesamten Dose: 111 mm), bei einem Durchmesser von 100 mm.



        Bild 03: Der Hitzeschutz für das Bodenblech und der Feuerrost sind eingelegt. In diesem Fall habe ich alles zerlegbar gestaltet, damit man den Kocher leichter reinigen und an die verschiedenen Verwendungen anpassen kann.



        Bild 04: Hier befindet sich der Kocher in Aktion - Grundkörper mit geschlossenem Aufsatz (wegen des Kamineffekts) und Topfständer aus Draht (Kleiderbügel). Befeuert wird der Kocher durch den Topfständer. Bei 40 mm Höhe macht das keine Schwierikeiten auch größere Holzstücke zu verbrennen. Die geschlossene Seitenwand des Aufsatzes begünstigt den Kamineffekt. Das Verhältnis des Brennraums mit Aufsatz vom Durchmesser zur Höhe beträgt 1 zu 1,76 - für mich noch ein akzeptabler Wert, wenn er auch nicht als optimal gilt. Das Küchentuch dient als Nachweis für die relativ geringe Hitzeabstrahlung zum Boden.



        Bild 05: Der Kocher in voller Aktion - Wenn der heftige Wind aus unterschiedlichen Richtungen an diesem Tag nicht so sehr gepustet, oder er nur von einer Seite geblasen hätte, dann hätte auch eine mäßig windgeschützte Ecke wie in diesem Fall völlig ausgereicht. Bei diesem Test hat sich natürlich die Kochzeit entsprechend verlängert. Das Gesamtgewicht des Hobos in dieser Zusammenstellung: Grundkörper, geschlossener Aufsatz und Draht-Topfhalter beträgt 180 g.



        Bild 06: Das Flammbild bei etwas stärkerem Wind. An diesem Tag wäre ein zusätzlicher mechanischer Windschutz sicherlich vorteilhaft gewesen, wenn man sehr schnell kochendes Wasser haben will. Der muss aber nicht aus einem separat mitgeführten Teil bestehen. Er kann in den meisten Fällen auch improvisiert werden: Rucksack, Tarp, Liegematte, Zeltunterlage, Jacke, Poncho, ... oder was man so vor Ort alles findet. Wenn man selbst als „variabler“ Windschutz agiert, merkt man bereits eine Verbesserung des Brennverhaltens, insbesondere bei ständig wechselnden Windrichtungen.



        Bild 07: Das Küchentuch nach dem Abkochen des Wasser. Man kann den Rand des Kochers erkennen, der sehr warm, aber nicht heiß, geworden ist, ebenso einen leichten braunen Fleck im Inneren des Kreises. Vermutlich stammt das leichte Ansengen daher, dass das Küchentuch beim Aufstellen des heißen Kochers mit Glut verrutscht ist und sich in diesem Bereich eine Beule gebildet oder direkt den Boden berührt hat. Die beiden Brandflecken links unten und rechts oben sind durch den Wind entstanden, der die Ecken des Küchentuchs seitlich an den heißen Kocher geweht hat.



        Bild 08: Die Restglut nach dem Kochvorgang zum Abkühlen - Der Kocher steht hier direkt auf dem Waldboden, ohne ihn aber zu sehr zu erwärmen. Als Asche ist ein gehäufter Suppenlöffel zustande gekommen, die auch mit kleinen verkohlten Holzresten durchsetzt gewesen ist (kein vollständiges Verbrennen des Holzes).

        Großer Hobokocher



        Bild 09: Mein etwas größerer Hobokocher, der mehr für Gruppenfahrten oder bei meinem Motorhome, aka „Schlaglochspion“, Verwendung findet. Er besteht aus einem Grillkohlen-Anzünder und man kann schon größere als nur 3-Liter-Töpfe aufsetzen. Der Topfständer ist hier aus einem zu einem „V“ gebogenen Alustreifen gefertigt. Ich habe diesen Hobo und dessen Anwendung bereits im Jahr 2012 in mehreren Beiträgen vorgestellt. Wer sich dafür interessiert, findet die Artikel im Inhaltsverzeichnis I, 07 Lager, im unteren Drittel (klicke: “da“).



        Bild 10: Der große Hobokocher mit einem auf den V-förmigen Alu-Topfhalter aufgesetzten 5-Liter-Emaille-Topf. Alternativ kann man auch ein zusammensteckbares Kreuz herstellen, das sich dann kleiner verstauen lässt.



        Bild 11: Wenn der große Hobokocher so richtig in die Gänge gekommen ist und ihm genügend Futter serviert wird, sieht das Flammbild entsprechend üppig aus. Auch hier gilt wieder der Grundsatz: Die Größe macht's!



        Bild 12: Als Alternative zu einem Topf verwende ich zum Kochen auf den Holzkochern ab einer bestimmten Größe (etwa ab 1 Liter) eine Gugelhupfform (Beyonds „Hobo-Feuertopf“), die wie ein chinesischer Feuertopf gehandhabt wird - das ideale Gerät zum Kochen von Suppen und Eintöpfen. Man kann deutlich erkennen, wie das Wasser direkt am Kamin zu sprudeln beginnt. Bei dieser Konfiguration erübrigt sich ein Topfständer. Wenn weiteres Interesse besteht, auch hier bitte das Inhaltsverzeichnis I, 07 Lager (im unteren Drittel: Feuertopf, Rezepte) mit dem Klick im Bild 09 bemühen.

        Testergebnisse

        Test 1 am 08.02.2014 - Hobo klein, variabel
        Außentemperatur: 9 Grad Celsius
        Wassertemperatur: 5 Grad Celsius
        Dauer bis ein 3/4 l Wasser im Konservendosentopf mit Deckel sprudelnd kocht: 15 Minuten, nicht optimal windgeschützt, ziemlich windig aus unterschiedlichen Richtungen

        Test 2 am 09.04.2012 - Hobo groß (aus meinem „Archiv 2012“)
        Außentemperatur: 10 Grad Celsius
        Wassertemperatur: 5 Grad Celsius
        Dauer bis 3,0 l Wasser im 5-Liter-Emaille-Topf mit Deckel sprudelnd kocht: 21 Minuten, ohne Windschutz

        Beobachtungen

        Weil Konserevendosen in der Regel „stapelbar“ hergestellt werden, ist es vorteilhaft, diese Option auch für unsere Kocherzwecke zu benutzen. Durch die Teilbarkeit habe ich weniger Probleme die einzelnen Stücke im Kajak zu verstauen. Außerdem kann ich die Höhe des gesamten Kochers meinen Bedürfnissen anpassen. Verwendet man stapelbare Konservendosen unterschiedlicher Höhe, es gibt sie in den gängigen Maßen wie mit zum Beispiel 300 ml (42 mm hoch), 400 ml (57 mm hoch), 500 ml (69 mm hoch), 800 ml (111 mm hoch) und alle mit einem Durchmesser von 100 mm, kann man damit eine Vielzahl von Kochervarianten verwirklichen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt: Kocher, Grill, Rost, Herdplatte, Wärmeofen, Räuchertonne, Sicherheitslagerfeuer usw.

        Sucht man gezielt nach stapelbaren Konservendosen mit Aufreißdeckel (Ring-Pull), bekommt man nicht nur einen verstärkten oberen Büchsenrand gleich mitgeliefert, sondern man erhält zugleich eine stabile Auflage für einen weiteren Aufsatz und für den Draht-Topfständer. Achtung, der Rand ist scharfkantig - unbedingt entgraten! Den Boden einer Konservendose (für den Aufsatz) entfernt man mit einem handelsüblichen Hebel-Büchsenöffner mit Transport- und Schneidrad. Nur so nebenbei: Mit diesen Büchsenöffnern schneide ich auch die Deckel der leeren Alu-Getränkedosen sauber heraus, die ich dann als ultraleichte Wassertöpfe von 0,3 l, 0,5 l und 1,0 l verwende. Mit ein bisschen Übung und leichtem Verkanten während des Öffnens gelingt das sogar ohne Dellen. Eine Nacharbeitung ist meist nicht mehr nötig.

        Ich verwende absichtlich keine hochwertigen Materialien zum Kocherbauen wie Titan, Edelstahl usw. Dazu befinde ich mich noch in der Entwicklungsphase und es wäre schade, teures Material zu vergeuden, wenn einmal ein Teil nicht den Anforderungen entspricht, wie man es sich so vorgestellt hat. Oft kommt man erst beim Probelauf darauf, wo es hakt und muss dann einen Umbau vornehmen, um eine Verbesserung zu erzielen. Bei einer kostenlosen Konservenbüchse, die als Verpackungsabfall zu neuem Leben als Kocher erweckt wird, habe ich keine Probleme, mir schnell ein neues überarbeitetes Modell zu bauen. Das führt allerdings zu einer erheblichen Erweiterung meiner Asservatenkammer. Außerdem kann ich bei einem Dosenblech mit einfachsten Werkzeugen arbeiten und erziele annähernd gleiche Ergebnisse, wie beim Einsatz von komplizierten Schneid- und Fräsmaschinen. Das ist auch immer dann von Vorteil, wenn man unterwegs eine Reparatur durchführen muss.

        Erst, wenn alles optimiert ist und ich das Ergebnis für geeignet eingestuft habe, könnte ich mir überlegen und vorstellen, auch die teuren, besseren, leichteren Materialien zu verwenden. Aber das ist Traummusik, wenn ich vorhätte, meine Ideen zu vermarkten. Ich halte es da lieber mit dem Spruch: Schuster bleib bei deinen Leisten. Für mich sind alle meine Basteleien nur „Mittel zum Zweck“, um meine Seekajak-Touren, Moped-Trips, Camper-Reisen und Rucksack-Wanderungen angenehm und bequem zu gestalten.

        Fazit

        Alle diese Kocher basieren auf dem „Original-Hobo“ der amerikanischen Wanderarbeiter. Die absoluten Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind einfach herzustellen, billig, effizient, benötigen kein teures Brennmaterial, das mitgeschleppt werden muss. Notfalls kann man auch getrockneten Dung von Pferd, Rind, Schaf, Ziege und Wild, auch Laub, Heu ... verwenden. Wer damit leben kann, auf sein Kaffee-, Tee- oder Rasierwasser ein paar Minuten länger zu warten, wird diese Hobokocher zu lieben lernen, zumindest wenn er sich in Regionen bewegt, die genügend Feuerholz liefern. Das dürfte eigentlich überall der Fall sein, außer in den reinen Eis-, Wasser-, Stein- und Sandwüsten, eventuell noch in den Felsregionen der Hochgebirge.

        Selbst als Seenomade mit dem Kajak finde ich überall Holz, das zum Kochen eingesetzt werden kann, bewege ich mich ja in der Regel entlang der Küsten des Mittelmeers. Knochentrockenes Schwemmholz findet man in diesen heißen Regionen eigentlich immer.

        Ausblick

        Auch bei diesen „Original-Hobos“ werde ich in der nächsten Zeit versuchen, neue Abarten zu kreieren und diese dann für meine Zwecke zu optimieren. Mir schwebt vor, mit einem einzigen Basis-Kocher und verschiedenen Aufsätzen mehrere Heiz-, Koch-, Brat-, Grill-, Räucher- und Wärme-Öfen zu verwirklichen, alle mit dem Ziel, die Umwelt und Natur zu schonen, sodass ich mich im Gelände unbemerkt bewegen kann. Mal sehen, wie weit ich dabei komme. Ich werde immer wieder einmal auf die Holzkocher in meinem Thread hier bei den Outdoorseiten zurückkommen und auch auf meiner Homepage www.soloreisender.de darüber berichten.

        Viele Grüße
        Beyond
        Zuletzt geändert von Beyond; 11.02.2014, 19:40. Grund: Tippfehler verbessert

        Kommentar


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          Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

          was ist nicht schon alles in den einschlägigen Outdoor-Foren über die „schwedischen“ Feuerkörbe aus dem blaugelben Einrichtungshaus geschrieben worden: Positives und ebenso viel Negatives. Wer nun das Rennen gewonnen hat, Befürworter oder Gegner, ist aber noch lange nicht entschieden.

          Für meinen Teil sehe ich in den Besteckkorb-Hobos eigentlich mehr Vor- als Nachteile. Die Theoretiker werden jetzt bei der Bezeichnung die Nase rümpfen. Ich habe den Ausdruck „Besteckkorb-Hobo“ nur deshalb gewählt, um die Verbindung zur direkten Konkurrenz der reinen Kamineffekt-Hobos herzustellen - also weiter mit der korrekten Bezeichnung: „Feuerkorb“.

          Welche Vorteile erkenne ich nun bei den Feuerkörben?

          1 - Einmal sind das die minimalen Kosten für einen Holzkocher in Edelstahlausführung. Sie bewegen sich von rund 3 Euro für die kleinen Besteckbehälter vom Discounter bis zu 9 Euro für die großen „Schweden-Feuerkörbe“.
          2 - Sie sind relativ leicht. Zumindest scheinen sie nicht schwerer zu sein, als vergleichbare Hobos mit gleicher Größe und Stabilität.
          3 - Man kann in der Regel auch den zugehörigen Topf oder die Tasse ohne Umbau ineinanderstapeln und so platzsparend transportieren, wenn man die passenden Gerätschaften zusammensucht.
          4 - Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Handhabung.
          5 - Feuerkörbe lassen sich individuell einsetzten: zum Kochen, zum Grillen, zum Wärmen und als „gefangenes“ Lagerfeuer für das Auge, wenn Romantiker die Seele baumeln lassen und zugleich die Natur schonen wollen, weil sie auf ein echtes „mannshohes“ Lagerfeuer verzichten.
          6 - Der Feuerkorb, aka Besteckbehälter, kann sofort zum Wärmen und für die Romantik eingesetzt werden und auch zum Kochen ... wenn man das Problem mit dem Topfaufsatz und/oder der Brennstoffzuführung gelöst hat.

          Ob der Outdoorer nun einfach zwei Zeltnägel durch die Löcher des Feuerkorbs steckt, sich aus Alu ein Topfhalter-Kreuz oder eine V-Auflage bastelt oder, wie ich, aus Kleiderbügeldraht eine Auflage zurechtbiegt (Das ist alles erklärt bei den einzelnen Vorstellungen meiner Holzkocher, siehe dazu das Inhaltsverzeichnis I, Abschnitt 07 - Lager, klicke: “da“) oder überhaupt keine Topfauflage benutzt, weil er, wiederum wie ich, z.B. in einem Feuertopf (Gugelhupfform) seine Suppen und Eintöpfe zubereitet, ist jedermanns Geschmackssache, klicke: “hier“ und auch “dort“.

          Dasselbe gilt ebenfalls für die Unterlage des Kochers: Der Minimalist stellt den Feuerkorb einfach auf eine feuerfeste Unterlage (Felsen, Kaimauer, Schotter, Steine, Sand, Bodenplatten usw.). Andere hingegen bauen sich Ständer für den Kocher in unterschiedlichen Variationen. Das ist wiederum erklärt bei den einzelnen Vorstellungen meiner Holzkocher, siehe dazu das Inhaltsverzeichnis I, Abschnitt 07 - Lager, klicke noch einmal: “da“.

          Die von mir entdeckten Nachteile sind lediglich:

          1 - Beim Betrieb muss man mehr auf die Sicherheit achten, weil durch die Löcher eventuell Glut herausfallen kann und bei direktem Kontakt des Kochers mit dem Boden, durch die direkte Hitzestrahlung der Untergrund versengt wird, weil ein separater Feuerrost fehlt. Das Problem ist aber leicht, wie oben beschrieben, zu lösen, wenn man den Kocher auf eine hitzefeste Auflage stellt, Kocherfüße anbringt und eventuell zusätzlich ein Bleche oder engmaschiges Gitter auf den Lochboden des Besteckkorbs (Als Beispiel klicke: “hier“.) legt, damit keine Glut durchfallen kann.

          2 - Etwas geringere Effektivität als ein Original-Hobo; dadurch eine etwas längere Kochzeit und man benötigt deshalb auch mehr Brennmaterial.

          3 - Wenn der Kocher offen und nicht windgeschützt steht, ist ein Windschutz zu empfehlen. Siehe dazu auch den vorangegangenen Beitrag im Post #923, klicke: “hier“. Das ist aber bei allen Kochsystemen der Fall, insbesondere bei denen, wenn synthetischer Brennstoff mitgeführt werden muss. Bei Holzkochern verlängert sich lediglich die Kochzeit, genügend vorhandenes Brennholz vorausgesetzt.



          Bild 01: Eine kleine Auswahl meiner Feuerkörbe, kommerziell gekauft oder selbst gebaut, mit den unterschiedlichsten Kocherfüßen und Topfauflagen - Besteckkorb vom Discounter mit drei eingesteckten Drahtfüßen aus gebogenen Fahrradspeichen (links unten), gleicher Besteckkorb mit lose aufgesetztem Bodenständer aus Kleiderbügeldraht (daneben), kleiner Kocher aus einer gekürzten Instant-Kaffeedose mit Feueröffnung und „Dreipunktständer“ aus Kleiderbügeldraht für Kocher und Topf (rechts unten), großer Besteckbehälter mit drei eingesteckten Drahtfüßen, wieder aus Fahrradspeichen (mittlere Reihe, links), kleiner Kocher aus einer gekürzten Instant-Kaffeedose mit Feueröffnung, speziell für die daraufstehende Tasse entwickelt, klicke auch: “dort“ (mittlere Reihe, Mitte), großer Kocher aus einer Instant-Kaffeedose mit einer aufgesetzten Bierdose mit 1 Liter Inhalt und Deckel als Topf, klicke: “hier“ und “da“, ab Bild 3 (mittlere Reihe, rechts), Neuentwicklung eines kleinen Schweden-Besteck-Feuerkorbs mit dazugehörendem „Schweden-Kochtopf“, alles aus Edelstahl, siehe ab Bild 04 (hinten).

          Konservendosen-Feuerkörbe



          Bild 02: Die Feuerkörbe aus Instant-Kaffeedosen sind meine ersten Versuche, mit denen ich mich mit Holzkochern beschäftigt habe. Die beiden kleinen Versionen haben eine Feueröffnung, um auch längeres Brennmaterial nachlegen zu können. Der große Feuerkorb wird von oben durch den Draht-Topfständer mit Brennholz befüllt. Nähere Ausführungen zu diesen Feuerkörben findet man im Inhaltsverzeichnis I, Abschnitt 07 - Lager unter den Begriffen „Kleine Hobo-Kocher“, klicke: “hier“ und „Reise-Hobo-Kocher“, klicke: “da“ und auch “dort“.

          Feuerkörbe aus Edelstahl-Besteckbehältern



          Bild 03: Hier noch einmal die Besteck-Feuerkörbe, vom Discounter und aus „Schweden“, so wie ich sie zur Zeit verwende. Beschrieben habe ich sie in meinen früheren Beiträgen zum Thema „Hobo-Kocher“ im Inhaltsverzeichnis I, Abschnitt 07 - Lager - oder klicke direkt zu den Artikeln: “hier“, “da“ und auch “dort“.



          Bild 04: Meine Neuentwicklung bei den Besteck-Feuerkörben - Der durchlöcherte „Hobo-Kocher“ und der unbehandelte „1-l-Kochtopf“, sie beide laufen unter der selben Bezeichnung „Besteckbehälter“, stammen aus dem schwedischen Möbelhaus. Mit Kleiderbügeldraht habe ich 4 abnehmbare Füße, 2 Drahtstifte als integrierte Topfhalter und einen separaten Topfständer gebogen. Die beiden Besteckbehälter sind in ihrem Urzustand belassen, um deren Stabilität zu erhalten. Die Holzzufuhr erfolgt deshalb ausschließlich durch den Draht-Topfständer.



          Bild 05: Die Einzelteile dieses Kochsets - Feuerkorb (links oben), Topf (rechts oben), 4 abnehmbare Kocherfüße (unten links), Aufsatz-Topfständer (unten rechts), 2 Drahtstifte zum Einschieben in die Löcher des Brenners für das Tieferlegen des Topfes (darunter).



          Bild 06: Die vier Füße sind unten auf dem Kocherboden aufgesetzt und eingehakt. Ein wenig Geschick ist schon erforderlich, den Kocher mit den beweglichen Füßen auf den Boden zu stellen. Die entsprechenden Kniffe lernt man aber sehr schnell. Wenn der Kocher einmal steht, dann wirft ihn so schnell nichts mehr um. Die Standfestigkeit hat hier Priorität.



          Bild 07: Der Kocher von oben gesehen - Zu erwähnen wäre die Gittereinlage auf dem Kocherboden, weil die Löcher des schwedischen Besteckbehälters relativ groß sind und eventuell Glut durchfallen könnte. Alternativ wäre auch möglich, ein Blech einzulegen, das aber die Luftzufuhr etwas reduziert. Der Topfständer wird auf einer Seite in die Löcher eingehängt und dann auf den Kocherrand geklappt. Damit ich mit unterschiedlich großen Töpfen kochen kann, habe ich den Topfständer in Kreuzform gebogen. Diese Form benutze ich neuerdings grundsätzlich bei allen Neubauten von Draht-Topfständern. Man kann sich auch ein Kreuz aus einem Blech-/Aluband basteln klicke: “hier“ oder zu einem „V“ biegen, klicke: “da“, ab Bild 6.



          Bild 08: In dieser Variante steht der Topf innerhalb des Kochers, gehalten mit den beiden Drahtstiften, die durch die seitlichen Löcher des Kochers geführt sind. Damit ist es möglich, den Kocher auch mit einem Spiritusbrenner (Trangia-Typ) zu betreiben. Man könnte diese einfachen Topfhalter in den obersten Löchern des Feuerkorbs auch bei einer Holzfeuerung verwenden. Allerdings ist es dann erforderlich, bei jedem Nachfüllen den Topf vom Kocher zu heben. Andererseits könnte man natürlich eine Feueröffnung in den Feuerkorb schneiden, das ich aber bei diesen Geräten gerade vermeiden will ... oder, wie ich, gelegentlich auch einen Feuertopf benutzen (siehe weiter oben).



          Bild 09: Das Kochset zusammengepackt - Die 4 Füße und die 2 Drahtstifte haben auf dem Kocherboden Platz. Nur der Topfständer muss separat transportiert werden. Der Ständer auf dem Bild hat eine Höhe von 50 mm. Das scheint viel zu hoch zu sein. Meines Empfindens nach reichen 30 bis 40 mm vollkommen aus. Bei meiner nächsten Biegeaktion werde ich einen Ständer mit einer effektiven Höhe von nur 35 mm herstellen. Die Holzzufuhr ist bei diesem reduzierten Maß immer noch gewährleistet. Dann müsste sich der Topfständer leichter im Topf verstauen lassen. Da ist noch Innovation angesagt.

          Beobachtungen

          Die großen Feuerkörbe, aka Besteckbehälter, aus „Schweden“ weisen einen einheitlichen Durchmesser von 120 mm auf und Höhen von 130 mm und 180 mm bei Gewichten von 130 g und 175 g. Die kleineren äußerst billigen Besteckbehälter vom Discounter haben völlig unterschiedliche Maße, sodass nur Circa-Werte angegeben werden können, wie Durchmesser: ca. 100 mm, Höhe: ca. 120 mm, Gewicht: ca. 100 g. Wenn man etwas länger sucht, passen sogar welche ineinander. Ich habe so 3 Pärchen dieser ineinander verschachtelten „Feuerkörbe“ zusammenstellen können - für zukünftige Anwendungen und Ideen.

          Wenn man sich selber einen Hobo-Kocher aus Konservendosen bauen will und der funktioniert nicht auf Anhieb, dann kann man in der Regel den Fehler mindern, wenn man zusätzliche Lüftungslöcher seitlich an der Dose anbringt. Diese sollten aber zuerst im unteren Bereich liegen, z.B. einen Kranz von Löchern, 10 mm über dem Feuerrost. Brennt es dann noch immer nicht so, wie es sein soll, bohrt man einen weiteren Lochkranz darüber, aber mit weniger oder kleineren Öffnungen. Das könnte sich über die ganze Seitenfläche hinziehen, wobei man sich dann langsam den „Besteckkorb-Hobo“ annähert. Hier muss jeder einzelne Hobby-Handwerker ausprobieren, wie er zu einem optimalen Ergebnis gelangt.

          Fazit

          Wer es einfach, bequem und billig haben möchte, der liebäugelt mit einem Besteckbehälter-Feuerkorb vom Discounter oder vom blaugelben Möbelhaus. Individualisten konstruieren sich natürlich ihren eigenen Feuerkorb aus Materialien und Formen jeglicher Art.

          Ehrlich gesagt, je mehr ich mich in die Materie einarbeite, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, dass die Verwendung eines „Besteckbehälter-Feuerkorbs“ für meine Zwecke das Nonplusultra darstellt. Paradoxerweise bevorzuge ich hierbei die Besteckbehälter vom Discounter, wenn ich sie allein verwende. Nur in Kombination mit einem Topf, wie ab Bild 04 beschrieben, greife ich dann auf die schwedischen Exemplare zurück, weil sie sich sauber ineinanderstapeln lassen. Dabei verändere ich die „Feuerkörbe“ nicht und lasse sie im Ganzen bestehen. Nur das Zubehör, wie Kocherständer, Topfhalter usw., passe ich entsprechend an.

          Ausblick

          Obwohl die Feuerkörbe seit Urzeiten in Gebrauch sind, ist auch bei dieser Art von „Feuerbehältern“ die Zeit nicht stehen geblieben. Demnächst werde ich versuchen, Feuerkörbe für den Transport klappbar zu machen, einen Hosentaschen-Kocher sozusagen. Selbst wenn bei einem Feuerkorb wegen der Brandgefahr auf die Sicherheit besonderen Wert gelegt werden muss, halte ich diese „gefangenen“ Lagerfeuer für eine sinnvolle Alternative, weil sie bei entsprechender Sorgfalt beim Betreiben alle Kriterien meiner Vorgaben, wie ich sie bei der Einführung geschildert habe, erfüllen, klicke: “hier“. Nur so nebenbei: Feuerkörbe, Feuersäulen mit phantasievollen Motiven usw. sind der Modetrend auf den heutigen Party-Meilen, in Vorgärten und auf Terrassen.

          Bei den „Besteckbehälter-Feuerkörben“ gibt es eigentlich nichts mehr zu verbessern. Lediglich bei den „Extremitäten“ (Kocherständer und Topfhalter) und dem weiteren Zubehör (Anzündhilfe, Reinigungsgerät, -mittel, Topfgriff, -zange, Transportbeutel usw.) kann man noch ein wenig optimieren. Das aber berührt bereits schon den Bereich der individuellen Vorlieben jedes Einzelnen von uns.

          Viele Grüße
          Beyond
          Zuletzt geändert von Beyond; 24.03.2014, 15:37. Grund: Tippfehler verbessert

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          • AlfBerlin
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            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

            Danke für Deinen schönen Beitrag.

            Wir verwenden unsere Besteckkorb-Feuerkörbe und IKEA-Holz-Öfchen tatsächlich ebenso zum Kochen wie andere ihre Hobos. Aber dass Hobos grundsätzlich effektiver sind als Besteckkorb-Feuerkörbe und IKEA-Holz-Öfchen, bezweifle ich. Zumal Du ja weiter unten empfiehlst, mehr Löcher in die Wände zu bohren, falls Dosen-Hobos schlecht funktionieren. Außerdem hängt die Effektivität ja auch vom Topf, vom Windschutz, vom Holz und von der Anzündmethode und vielen anderen Faktoren ab. Und drittens fallen die meisten Holz-Kocher ja irgendwo zwischen Feuerkörbe und Hobos: Selbst der neue Künzi hat jetzt Löcher in den Seitenwänden.

            Sicher ist nur, dass Besteckkörbe billig sind, sogar billiger als Du schreibst: Denn schon seit einiger Zeit verkauft IKEA den Ordning Besteckständer für 1,49 Euro.

            Zuletzt geändert von AlfBerlin; 18.02.2014, 01:50.

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            • Beyond
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              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

              Hallo Alf (AlfBerlin),

              danke für Deine Hinweise zu den neuesten Angeboten und Preisen des schwedischen Möbelhauses.

              Die Preise habe ich nur im Kopf gehabt, so wie ich sie vor rund 2 Jahren meiner Nichte bezahlt habe, die so freundlich war, mir einige Besteckkörbe unterschiedlicher Größe von einer Einkaufstour bei IKEA mitzubringen. Sicherheitshalber habe ich sie noch aufgerundet, um sicher zu gehen, dass sie nicht zu niedrig angesetzt sind. Trotzdem liegen meine Preise noch weit unter denen, die die kommerziellen Outdoor-Händler für gleichwertige Hobo-Kocher verlangen.

              Über den Kamineffekt habe ich eingangs im Post #923 einige Unstimmigkeiten und Probleme angerissen und dass ein Hobokocher nur ab einer bestimmten Größe seine Vorteile richtig ausspielen kann. Siehe dazu das Bild 11 im Post #923 (klicke: “hier“). Darauf habe ich mich eigentlich mit meiner Bemerkung bezogen, dass ein Feuerkorb nicht ganz so effektiv ist wie ein Hobo-Ofen. Meine Erfahrungen zeigen, dass ein Holzkocher um so mehr Zuluft von allen Seiten benötigt, je kleiner er wird. Im Extremfall: Nur eine Handvoll Holzspäne brennen am besten alleine auf einem Gitterrost, wenn sie von allen Seite Luft bekommen. Nur wenn eine große Menge Glut und deshalb auch die entsprechende Hitze vorhanden ist, funktioniert ein Hobo mit reinem Kamineffekt optimal.

              Ich will eigentlich keine Diskussion anzetteln, die sich auf Nebensächlichkeiten wie Centbeträge bezieht oder auf die Festlegung, ab wie viel Löcher in der Seitenwand, ein ordinärer Holzkocher von einem reinen Hobo-Ofen mit Kamineffekt zu einem echten Feuerkorb mutiert. Wenn bei den amerikanischen Wanderarbeitern ihr Hobo nicht gut gebrannt hat, haben sie auch auf der Seite einfach ein paar Löcher hineingeschlagen (dokumentiert auf amerikanischen Photos und Zeichnungen aus der Rezessionszeit von 1923). Es kommt halt darauf an, welches Feuer ich will: ein Kochfeuer mit hoher Luftzufuhr oder ein Wärmefeuer mit niederer Luftzufuhr.

              Als Pragmatiker ist für mich ausschließlich von Bedeutung, dass mein verwendeter Kocher zu „meiner“ Zufriedenheit funktioniert – eine Wissenschaft mache ich nicht daraus. Du zählst sehr viele Faktoren auf, die das Kochergebnis beeinflussen. Das ist völlig korrekt! Aber mir ist nicht wichtig, ob 1 Liter Wasser 2 Minuten und 37 Sekunden schneller kocht und ich ein Ästchen mehr ins Feuer werfen muss, ob ein Teelöffel oder ein Suppenlöffel Asche übrig bleibt (Holzasche ist Kaliträger und deshalb Dünger, außerdem ein Seifenersatz.) und ob ein Holzkocher 123 g oder 138 g wiegt ... Die Summe der Eigenschaften sind für mich bedeutend und deren Optimierung entscheidend.

              „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, hat Aristoteles schon vor rund 2350 Jahren gewusst. Noch ein Spruch passt hierher: „Weniger ist mehr, noch weniger ist noch viel mehr!“ Der stammt nicht von Aristoteles, der ist von Suomalee, schon einige Male hier genannt worden und eigentlich der Wahlspruch dieses Threads. Und weil ich gerade beim Zitieren bin, noch eine meiner eigenen Weisheiten, die mit diesem Faden ebenfalls eng verbunden ist: „Komplizierte Lösungen sind einfach – einfache Lösungen jedoch kompliziert.“ Mit diesen drei Kerngedanken versuche ich, meine Ideen zu verwirklichen, meine Outdoor-Ausrüstung zu bauen und meine Reisen zu gestalten.

              Viele Grüße
              Beyond

              PS: Deinen neuen kombinierten Kocher-/Topfständer der Version 3 finde ich sehr gelungen. Kleiner Tipp: Verlängere das Ende am rundgebogenen Teil der Füße über den senkrechten Stab hinaus, dann kannst Du den Ständer drehen, damit die Topfauflagen nach außen stehen, für größere Töpfe oder Pfannen. Das ist ja gerade der Vorteil Deiner Konstruktion ... habe ich schon in meinem Hinterstübchen abgespeichert.
              Zuletzt geändert von Beyond; 18.02.2014, 05:22. Grund: Tippfehler verbessert

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              • tizzano1
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                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                Hallo lieber Alf,

                bist ein kleiner Schelm, du . Den Künzi Magic Flame New Generation + wegen seiner Stecklöcher in die Nähe eines Besteckkorbes rücken zu wollen, ts,ts,ts...

                Neben der Superheizleistung, der beinahe Unkaputtbarkeit finde ich die Aufpostkartengrössezusammenfaltbarkeit eine der größten Stärken dieses Hobos. Aber da ist Beyond ja bereits auf dem Weg sich was einfallen zu lassen... und damit könnte dann auch der grösste Nachteil des Original Künzi- nämlich sein Preis egalisiert werden

                Trotzdem weiterhin viel Spass beim Zweckentfremden deines Besteckkorbes,

                tizzi

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                • AlfBerlin
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                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                  Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
                  ... Demnächst werde ich versuchen, Feuerkörbe für den Transport klappbar zu machen, einen Hosentaschen-Kocher sozusagen ...
                  Darauf bin ich gespannt. Außer dem Zelph-Brenner aus Drahtgitter oder der Möglichkeit Lochplatten vom Baumarkt zu verwenden, fällt mir da nichts ein. Mal schauen, was Du uns da vorstellen wirst.

                  Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
                  ... Bei den „Besteckbehälter-Feuerkörben“ gibt es eigentlich nichts mehr zu verbessern. Lediglich bei den „Extremitäten“ (Kocherständer und Topfhalter) und dem weiteren Zubehör (Anzündhilfe, Reinigungsgerät, -mittel, Topfgriff, -zange, Transportbeutel usw.) kann man noch ein wenig optimieren. Das aber berührt bereits schon den Bereich der individuellen Vorlieben jedes Einzelnen von uns ...
                  Die Peripherie kann eine Menge ausmachen. Und auch wenn die Nutzung und die Geschmäcker unterschiedlich sind, gibt es vielleicht trotzdem Lösungen, die für jeden passen.

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                  • Beyond
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                    Hallo tizzi (tizziano1),

                    schön, dass Du Dich wieder einmal beim Seekajaking gemeldet hast. Na, was macht die Drau und die vielen Kärntner Seen, was gibt's Neues in/auf Korsika? Schwingst Du noch das Paddel oder bist Du auf ein anderes Transportmittel umgestiegen?

                    Als ich vor drei Jahren die Balkantour mit meinem Motorhome, aka Schlaglochspion, durchgezogen habe, ist mein erster Übernachtungsplatz im Rosental, unweit von Mallenitzen, in einem Wald gewesen. Weil es dort sehr schön ist, haben Suomalee und ich bei der Anfahrt zu unserer zweiten Dalmatien-Seekajaktour letztes Jahr an der selben Stelle eine Ruhepause eingelegt. Du siehst, irgendwie geht der Mensch doch seinen Gewohnheiten nach.

                    Über Deinen Künzi Magic Flame New Generation kann ich nicht und will auch nicht urteilen, weil ich ihn nicht kenne. Natürlich gibt es hervorragende Kocher, ohne jeden Zweifel! Das gilt auch für alle anderen Ausrüstungsgegenstände. Ich durchforste auch die Neuheitenkataloge für das Outdoor-Equipment und hole mir daraus Anregungen, die ich dann auf meine Weise umsetzte. Da kommt es schon vor, dass ich aus verschiedenen Designs mir etwas zusammenbastle. Wenn ich aber einen kommerziellen Artikel für gut befinde und ich ihm benötige, dann kaufe ich ihn mir auch. So habe ich mir vor drei Jahren einen Militär-Biwaksack von Carinthia, als Notzelt im Kajak und zum Übernachten beim Wandern, zugelegt, als ich auf meiner Tour durch Seebode am Millstätter See direkt an der Fabrik vorbeigekommen bin.

                    Bei den Diskussionen über Hobokocher und Feuerkorb halte ich mich raus. Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, ist mir wichtig, dass meine Konstruktionen funktionieren, auch wenn sie nicht optimiert sind ... denn die Optimierung eines Gegenstandes kann nur subjektiv stattfinden, so wie es der Anwender wünscht und für richtig hält. Ab wie viele seitliche Löcher ich zu einem Holzkocher Feuerkorb sagen muss und ihn nicht mehr Hobo nennen darf, übersteigt ehrlich gesagt meinen geistigen Horizont, der EU-Regulierungswahn lässt grüßen. Ist halt meine Meinung zu all dem heutigen Spezialistentum und -gerede – ich bin da mehr ein „Allrounder“, stehe auf Hausgemachtes und nicht auf absolute Hightech.

                    (Ironie an) Man stelle sich vor: Mann ersteht das eleganteste, teuerste, härteste, schärfste,... Qoutdoor-, Bushcraft-, Survival-Messer mit dem Nonplusultra an Messerstahl und Hohlschliffklinge mit einem sagenhaft geringen Gewicht von sage und schreibe nur 174 g und einer Länge, dass Mann einen Elefanten ausweiden und Yggdrasil, die Weltesche, mit einem Schlag fällen könnte, nach dem wohlklingenden Werbeslogan: „Sie müssen sich nicht vor den Batoning rasieren, das können sie mit diesem Super-Messer getrost auch noch hinterher erledigen!“ Das Schleifset dazu, weil Mann die Super-Edge nicht mehr an einem Fluss-Kiesel abziehen kann, schleppt er dann mit einem Gewicht von 635 g und einer Transportgröße von 24,8 x 3,8 x 26 cm mit sich zusätzlich herum. (Ironie aus) Ich hoffe Du erkennst daraus, in welche Richtung ich tendiere.

                    Für das Jahr 2014 wünsche ich Dir ein erfolgreiches Outdoorleben, viel Freude bei Deinen Touren und „Hals- und Beinbruch“ oder im Paddler-, ähm, natürlich im Kajaker-Jargon: „Sauf' nicht ab!“

                    Viele Grüße
                    Beyond
                    Zuletzt geändert von Beyond; 19.02.2014, 11:36. Grund: Tippfehler verbessert

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                    • tizzano1
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                      Hallo Beyond,

                      du hast ein gutes Erinnerungsvermögen

                      Ja, ja die Drau-sehr schön und zum Teil wieder renaturiert, sodass Rittlinger sie vielleicht wiedererkennnen könnte und die Seen...
                      wird mir hier aber schon fast ein bißchen zuviel geschrieben darüber ( du weißt ja, im Paradies ist nicht soviel Platz ).

                      Ganz anders im Mittelmeer: Korsische Küste( süd, west, nord) kann ich uneingeschränkt empfehlen, Platz genug.
                      Die letzten Jahre immer Urlaub in einer kleinen Bucht. Motto ":reduce to the max." Natürlich mit dem TS 2, dem"sportlichsten Zweier, den Klepper je gebaut hat" . Eindrucksvoll letztes Jahr ein Seegewitter in der Nacht mit Blitzen, die nicht nur nach unten sondern auch nach oben gingen und anschließendem Hagel ( in Korsika im August!!), dass einem fast Hören und Sehen verging.

                      Ein bißchen zum Problem wird der Conservatoire littoral. Die kaufen mit Staatsgeld französische Küste auf und machen diese zu Naturschutzgebieten um anschließend" Übernachterholungssuchende" zu sekieren Aber da ist man als "Promenade de la mer Kayaker" doch noch im Vorteil.

                      Hier noch ein kleines Suchbild aus der Gegend "Herrchen und sein Böötchen"




                      Viele Grüsse und dir ebenfalls weiterhin eine Handbreit Wasser unterm Kiel und zwei Finger Hopfenschnaps im Glas, (nicht absaufen!)

                      tizzi
                      Zuletzt geändert von tizzano1; 19.02.2014, 13:05.

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                      • Beyond
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                        Hallo Alf (AlfBerlin),

                        mit den Feuerkörben liegst Du vollkommen richtig. Natürlich lehne ich mich an das Zelph-Video an, insbesondere deshalb, weil dort die Produktion des Feuerkorbs scheinbar eingestellt worden ist. Vermutlich haben die Leute den Feuerkorb selber nachgebaut und nicht gekauft. Ist ja nicht viel dabei. Nur auf die Idee muss man kommen! Wahrscheinlicher ist in meinen Auge, dass dass sich dieses einfache Konzept nicht verkaufen lässt.

                        Mal ehrliche, wer von den Bushcraft-Freaks erscheint bei einem der Meetings mit einem so „billigen“ Kocher, den man keine Modernität ansieht und der noch dazu aus Hasendraht zusammengebogen ist, während man in der Szene über richtige und wahre Hightech diskutiert. Aber gerade diese einfache Konstruktion fasziniert mich, liegt genau auf meiner Wellenlänge! Und als Soloreisender kann ich mir erlauben, mit diesen überhaupt nicht innovativen Gerätschaften durch die Lande zu ziehen, weil ich, alleine in einer einsamen Bucht, mit den „Latest News“ aus den Outdoorkatalogen nicht angeben kann.

                        Bei den Besteckbehältern stehe ich auf dem Standpunkt, dass ich sie als zweckentfremdete „Feuerkörbe“ so belasse, wie sie sind und keine Änderungen anbringe. Alles Weiter wird von der Peripherie erledigt – da lässt sich noch einiges verbessern wie zum Beispiel:

                        - Standfestigkeit durch weit gespreizte Kocherfüße,

                        - Topfhalter in Kreuzform aus Kleiderbügeldraht
                        - alternativ dazu: Alu-Kreuz oder Alu-V
                        - optional einen durchgehenden Drahtständer gemäß Deiner Version Nr. 3
                        - evtl. mit der Möglichkeit des Drehens des Ständers für kleine und große Töpfe

                        - Brennstoffzufuhr über den Topfhalter
                        - Feueropf: Topfhalter entfällt, Brennstoffzufuhr über Kamin

                        Weiteres Zubehör hat das größte Potential an Innovationen (Optionen in den Klammern):

                        - Anzündhilfe (Zündhölzer, Feuerzeug, Feuerstahl, Batterie, Brennglas, Hausdrachen, ...)
                        - Anzündhilfe-Zubehör (Zunder, Parafinwattebällchen, Papierkugeln mit Spiritus/Alkohol/Hopfengold, Kaminanzünder, Gottvertrauen, ...)
                        - Kochutensilien (Töpfe, Pfannen, Wender, Rührer, Schneebesen, Schöpfkelle, Topflappen, ähm Messer, Büchsenöffner oder Kochbuch ...)
                        - Topfgriff (steckbar, klappbar, fest, aus Holz, Stahl, Alu, Draht, Blech, Schweißerhandschuhe ...)
                        - Topfzange (primitiv, hightech, innovativ aus Holz, Stoff, Kokosfaser, Hanf nicht Gras, Stahl, Alu, Plastik, Draht, Blech, Lappen, ...)
                        - Transportbeutel (Stoff, Plastik, selbst genäht, gekauft, alternative Plastiktüte, ...)
                        - Reinigungsgerät (Topfkratzer aus Plastik, Stahlwolle- Edelstahlspiralen, Polierleinen, ...)
                        - Reinigungsmittel (Spülmittel, Sand, Gras, Heu, ähm Holzasche, ...)
                        - usw.

                        Viele Grüße
                        Beyond

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                        • AlfBerlin
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                          • 16.09.2013
                          • 5073
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                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                          Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
                          Mal ehrliche, wer von den Bushcraft-Freaks erscheint bei einem der Meetings mit einem so „billigen“ Kocher, den man keine Modernität ansieht und der noch dazu aus Hasendraht zusammengebogen ist, während man in der Szene über richtige und wahre Hightech diskutiert.
                          Ganz so "schlimm" ist es nicht. Neulich beim ODS-Treffen im Harz waren einige Eigenbau-Hobos vertreten. Und bei den Ultralight-Trekkern habe ich neulich in der Rhön einen noch höheren Anteil an Bastlern und Fummlern getroffen. Die Bushcrafter kenne ich noch nicht, obwohl ich mich auch in deren Forum angemeldet habe als ich hier wegen "spamartigen Postens von Hobobeiträgen" gesperrt war.

                          Angeben kann man doch auch mit selbst gebauter Ausrüstung Aber ich würde auch nicht davor zurückschrecken, mir einen Hobo zu kaufen, wenn es einen gäbe, der mir rundum gefällt.

                          Ok, einen Hasendraht-Hobo äh Feuerkorb habe ich außer bei Zelph noch nicht gesehen. Zuletzt gab es den aber immerhin aus Edelstahl. Wenn da jemand eine Quelle für kleine Mengen Edeslstahl-Drahtgitter auftäte, könnte das die Geburt einer Feuerkorb-Eigenbau-Szene auslösen.

                          Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
                          Bei den Besteckbehältern stehe ich auf dem Standpunkt, dass ich sie als zweckentfremdete „Feuerkörbe“ so belasse, wie sie sind und keine Änderungen anbringe. ... Brennstoffzufuhr über den Topfhalter ...
                          Ich verfüttere bestimmt 80% Aststücke, die zu lang wären, sie von oben in mein IKEA-Öfchen zu stecken. Vor allem für den längeren Betrieb finde ich auf die Schnelle nicht genug kleine Zweige. Wie machst Du das denn, wenn Du Deine Feuerkörbe längere Zeit betreibst? Bist Du etwa ein Bushcrafter?

                          Die Öffnung in meinem IKEA-Öfchen hat außer beim Füttern von langen Aststücken den Vorteil, dass zum Transport der Topf mit den Griffen reinpasst. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Drahtbeine am Feuertor etwas schief stehen und dadurch die Höhe der Topfhalter minimal unterschiedlich sein kann.

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                          • Beyond
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                            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                            19.02.2014

                            Hej tizzi (tizziano1),

                            Du hast mir heute den tristen Tag gerettet! Herzlichen Danke für Deinen Post.

                            Auflösung des Suchbilds: Blaues Bötchen zwischen den Felsen sicher an Land, Herrchen sicher im Schatten unterm Felsen. Na, da lässt sich's leben!

                            Das mit den Hopfenschnaps und den zwei Fingern im Glas, das ist so eine Sache: Nach unserem Motto: „Weniger ist mehr ...“, benutzen Suomalee und ich, mangels Gläser, eigentlich nur unsere Kaffeetassen für alle Art von Getränken. Die Verschlusskappe, aka Fingerhut, auf meiner Feldflasche ist sowieso nur für Gäste vorgesehen. Und nach Aperitif und Digestif gehe ich nicht mehr ins Wasser – ich will doch nicht absaufen ...

                            Viele Grüße
                            Beyond

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                            • Beyond
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                              • 09.11.2010
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                              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                              Hallo Alf (AlfBerlin),

                              na ja, das mit den Bushcraft-Freaks ist natürlich nicht ganz so ernst gemeint, da schwingt schon eine gewaltige Portion Ironie mit.

                              Natürlich habe ich nichts gegen Industrieware, wenn sie gut ist und meinen Ansprüchen entspricht. Ich kann aber auf die vom Marketing angepriesenen Neuerungen verzichten, die nur ein Ziel verfolgen, Kunden zum Kaufen zu verleiten.

                              Zum Hasendraht-Gitter: Früher hat es noch verschiedene Ausführungen von verschweißten und verzinkten Drahtgittern gegeben, so Größen zwischen Hasendraht und Baustahlgewebe, aus denen ich meine Gitterringe für die Spirtus-Dosenkocher gebogen habe. Deren Drahtdurchmesser beträgt 1,7 mm. Solch ein Gitter wäre für den Klapp-Feuerkorb genau das richtige Material. Leider hat der Eisenwarenhändler in unserem Ort, bei dem ich es vor langer Zeit erstanden habe, seinen Betrieb aufgegeben.

                              Wie Du, heize ich auch mit Aststücken meine Hobos, aber auch mit aller Art von Zapfen. Allerdings habe ich immer noch das passende Holz gefunden, das ich in der Hand, über das Knie oder mit Hilfe des Darauftretens brechen kann. Daumendicke Äste sind dabei kein Problem, sie ohne Werkzeug zu knicken, wenn sie vollkommen dürr sind (z.B. abgebrochene Äste, Zweige, die noch am Baum hängen und „luftgetrocknet“ sind). In Buchten am Mittelmeer finden sich in der Regel immer Felsspalten, in denen man die Äste einklemmen kann und sie sich so leichter brechen lassen.

                              Längen bis 10 cm bringe ich da schon zwischen dem Topfständer mit einer Höhe von 35 mm hindurch und in den schwedischen Besteckkorb hinein. Das kommt natürlich auch auf die Größe des Topfes an, der bei mir am Boden kaum breiter als der Kocher ist ... wenn ich alleine unterwegs bin.

                              Bei meinen Streifzügen durch die heimischen Wälder beginnt das Sammeln von Nahrung und Brennholz nicht erst am Lagerplatz, sondern bereits unterwegs. Da habe ich meinen „Brotbeutel“ mit einigen kleinen Plastikdosen dabei, in die ich alles Essbare lege, das ich unterwegs finde: Nüsse, Beeren, Pilze, Gemüse und Kräuter. Weil ich nicht mehr als den Tagesbedarf sammle, hat sogar noch das Feuerholz Platz, nach dem ich zum Ende meiner Tagesetappe Ausschau halte und gleich „heizgerecht“ zerkleinere.

                              Stundenlanges Kochen ist bei mir eigentlich nicht angesagt. Ein Eintopf ist in der Regel in einer halben Stunde fertig, vorausgesetzt, die Zutaten sind entsprechend kleingeschnitten. Außerdem koche ich unterwegs nur Gerichte, die sich sehr schnell realisieren lassen. Als ich in der Anfangszeit meines Outdoor-Lebens noch Spiritus mitschleppen musste, habe ich das Schnellkochen langsam entwickelt. Da hält sich das Brennmaterial in Grenzen. Das kannst Du auch in meinen Rezept-Beiträgen nachlesen (klicke: “hier“ und “da“ und auch “dort“).

                              Viele Grüße
                              Beyond
                              Zuletzt geändert von Beyond; 20.02.2014, 01:40. Grund: Tippfehler verbessert

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                              • AlfBerlin
                                Lebt im Forum
                                • 16.09.2013
                                • 5073
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                                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                Danke Beyond, da hast Du recht: Für einmal Kochen reicht eine Füllung Holz und wenn es ewas länger dauert, zum Beispiel wenn ich Tee und Reis koche und dann noch ein Stück Fleisch brate, brauche ich nur nochmal die gleiche Menge zum Nachlegen.

                                Weil mein Öfchen neu ist und gerade Winter habe ich es als Mini-Lagerfeuer verwendet. Vielleicht sollte ich das wieder reduzieren: Das Feuer macht mich auffälliger, ich bin mit Holz-Nachlegen beschäftigt, sehe weniger von der Natur und es lassen sich weniger Tiere blicken.

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                                • Beyond
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                                  • 09.11.2010
                                  • 601
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                                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                  Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                                  bei meinen derzeitigen Bastel- und Essensaktionen sind mir zwei Dosendeckel übriggeblieben. - Für alle Survialspezialisten, denen ihr überaus hochwertiges Rambo-Schwert oder teures Überlebensmesser abhandengekommen ist und nun ohne ihr wichtigstes Werkzeug im Outback so verloren dastehen und nicht mehr wissen, wie sie ihre Karotten, Zwiebel und Brühwurst zum Kochen klein bekommen, hier Beyonds Anleitung, auf die Schnelle ein Ersatzmesser für den Küchendienst anzufertigen.



                                  Bild 1: Ausgangsmaterial sind zwei Aufreißdoesendeckel von meinen „letzten“ Mahlzeiten, noch im Urzustand. Weitere Arbeiten: Die Zipper habe ich abgenackelt und von hinten begonnen, die Bleche über eine gerade Steinkante mit einem Stein als Hammer umzuklopfen. Bei einem Umfalzen habe ich einen kleinen Holzstab mit eingewickelt, beim anderen ging es ohne den Griff wesentlich schneller.



                                  Bild 2: Die fertigen Dosenmesser nach Beyonds Schnellverfahren – links mit Griff, rechts ohne. Die Form entspricht einem Ulu der Eskimos. Auf Schönheit habe ich keinen Wert gelegt. Beide Messer sind in knapp einer viertel Stunde angefertigt worden.



                                  Bild 3: Die „Klinge“ habe ich grob auf einem Sensenstein abgezogen. In freier Natur würde ich mir einen geeigneten Fluss- oder Strandkiesel suchen. Hier kommt es nicht darauf an, „Rasiermesserschärfe“ zu erzeugen, sondern eine Schneide, mit der ich mein Küchengut zum Kochen zerteilen kann. Für diesen Zweck dauerte es etwa 10 Minuten für jedes „Messer“. Beim Schärfen hätte ich noch eine Steigerung erzielen können, aber ich habe Hunger ...



                                  Bild 4: ... und so sieht das Endergebnis in der Küche aus, wenn ich mit meinem „Dosenknife“ Gemüse und Wurst für einen Eintopf schneide. Fleisch habe ich leider nicht zur Verfügung gehabt, würde es aber ebenfalls problemlos schneiden können. Nur bei einer luftgetrockneten Salami, bei der auch schon normale Küchenmesser ihre Schwierigkeiten haben, versagt mein Provisorium.

                                  Mit diesem kleinen Zwischenbericht möchte ich aufzeigen, dass man auch ohne großer Ausrüstung einen Überlebensfall bestehen kann. Dazu einen Spruch, der Allgemeingültigkeit besitzt und ich schon bereits mehrmals zitiert habe: „Was ich im Kopf habe, muss ich nicht im Rucksack mitschleppen!“



                                  Bild 5: (Ironie an) So, und jetzt habe ich mir aus dem Keller die luftgetrocknete aber steinharte Salami heraufgeholt und mit meinem „rasiermesserscharfen“ Hightech-Messer aus ATS-34-Stahl, hergestellt von Al Mar in Seki, Japan, geschliffen von Las Enander, den ehemaligen Meisterschmied bei Gränsfors Bruks in Schweden, am Keramikstift abgezogen von ... Beyond, ein paar hauchdünne Blättchen heruntergeschnitten, um meinem Eintopf noch die gewisse Note zu verleihen. (Ironie aus)

                                  Viele Grüße
                                  Beyond
                                  Zuletzt geändert von Beyond; 21.02.2014, 00:34. Grund: Tippfehler verbessert

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                                  • krupp
                                    Fuchs
                                    • 11.05.2010
                                    • 1466
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                                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                    Huhu

                                    Das geht aber auch nur so einfach ohne Werkzeug wenn man eben so eine "Zipp" Dose hat.
                                    Bei klassischen Dosen wünscht man sich schnell nen Dosenöffner oder Messer herbei
                                    um die überhaupt erstmal aufzubekommen, geschweige denn aus dem Deckel ein Messer zu basteln.
                                    (natürlich bekommt man jede Dose auch mit stumpfer Gewalt auf, nur wäre das je nach Inhalt ne ziemliche Sauerei)

                                    Aber das Prinzip ist bekannt, hiess bei uns "punker-messer" .

                                    ---

                                    Was auch interessant ist und ganz ohne Hilfsmittel funktioniert,
                                    ist eine normale Getränkedose in der Mitte knicken und dann "zerreisen" .
                                    Das ist recht scharfkantig, kann man sich durchaus arg schneiden damit (also Vorsicht) !

                                    Hartes Gemüse wie zb Möhren (oder andere Wurzeln) ist damit aber eher schwierig, hab ich nie ausprobiert...
                                    aber für Schnur oder dem "ernten" von Pflanzen ect pp ist die Getränkedose scharf genug.
                                    Also solange man beim schneiden keinen größeren Druck ausüben muss funktioniert das "Getränkedosenmesser"
                                    recht brauchbar, auch bei der Selbstverteidigung.

                                    Hab da jetzt natürlich kein Foto...
                                    du erinnerst mich nur grad an Dinge die sind ääähm 15-20 Jahre her sozusagen

                                    Liebe Grüße Kruppi :-)

                                    (und bitte Beyond, Seitenhiebe auf die Bushis oder Survivler sind doch unter deinem Niveau...,
                                    lass dich doch nicht zu sowas animieren,
                                    zumal vieles was du so machst und postest genau in diese Schublade passt. *zwinker* )
                                    Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                    • Spartaner
                                      Alter Hase
                                      • 24.01.2011
                                      • 4802
                                      • Privat

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                                      Zitat von krupp Beitrag anzeigen
                                      Huhu

                                      Was auch interessant ist und ganz ohne Hilfsmittel funktioniert,
                                      ist eine normale Getränkedose in der Mitte knicken und dann "zerreisen" .
                                      Nicht nur Getränkedosen, auch an Mampf kommst du heran mit dieser Methode: Как открыть консервы голыми руками

                                      Gruß Michael

                                      Kommentar


                                      • krupp
                                        Fuchs
                                        • 11.05.2010
                                        • 1466
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                                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                        Ah schöner Link, der "Russe" . Ja genau das meine ich. Sollte dann aber eben keine Suppe sein hihi.
                                        In der Dosengröße hab ich es aber noch nicht ausprobiert.
                                        Ähnlich hat man es zu "Ostzeiten" mit vielen Konserven gemacht wenn es "quick & dirty" sein sollte,
                                        sprich kleine Wurst oder Fischkonserven usw,
                                        einfach mim Messer/Bajonett einmal in die Mitte "gerizzt" und dann aufklappt/gerissen.
                                        Wobei das freilich nicht mit jeder Dose geht, zb bei den flachen Fleischdosen wie

                                        wird's mit dem "aufklappen wohl eher nichts
                                        Aber trotzdem guter Link !
                                        Muss direkt mal schauen was der Kanal noch so hergibt.



                                        edit doch geht auch , haha... selber Kanal, flache Dose

                                        http://www.youtube.com/watch?v=6J8jULurs5I

                                        nich schlecht !

                                        Klasse den Kanal link ich mir... das ist so richtig typisch "russisch"... wozu komplizierte Technik wenns auch ganz einfach geht.


                                        PS: Sorry für den Offtopic Beyond :-) aber sicher findest du das auch interessant.

                                        Grüße Krupp

                                        noch ein edit hinter her... also der Link ist ja wirklich super... einiges kenne ich schon anders noch nicht.
                                        hihi einfach herrlich ! thx nochmal an Spartaner.
                                        Zuletzt geändert von krupp; 20.02.2014, 18:05.
                                        Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                          Hej Kruppi (krupp),

                                          wie öffnet man eine Konservendose ohne mechanisches Hilfsmittel? Eigentlich ganz einfach: Man reibt die Bördelkante am Dosendeckel auf einem rauen Untergrund ab. Funktioniert auf Felsen, Klippen, Beton usw. und geht ruck zuck. Wenn man das Blech fast durchgerieben hat (erkennt man, wenn die Reibefläche vom Inhalt feucht wird), dreht man die Dose um und nackelt mit einem Stöckchen den Deckel auf. Voila, da hat man auch zugleich das Ausgangsmaterial für ein Notmesser.

                                          Dein Vorschlag mit der Getränkedose halte ich für ausgezeichnet, sofern man auf eine zurückgreifen kann (dabeihaben oder finden).

                                          Natürlich zähle ich mich auch zu den Bushcraftern und Survivalisten! Allerdings gehöre ich nicht zu den Pseudo-Freaks und -Experten, die in der letzten Zeit immer mehr werden und die Szene überschwemmen. Nach einem Survivallehrgang oder nach dem Lesen eines Buchs, steht man halt immer noch erst am Anfang – die Erfahrung erst macht den Meister. Viel der Newbies meinen, mit den Grundlagenkenntnissen schon zur Elite zu gehören. Ich bin noch lange nicht soweit! Persönlich habe ich kein Problem, mich selbst auf die Schippe zu nehmen. (Smiley: „zwinkern“)

                                          Viele Grüße
                                          Beyond

                                          PS: Spartaner und Du, Ihr seid viel zu schnell! Ja ich kenne das Video von Spartaner. Nur mit dieser Dose kann man sehr wenig daraus basteln. Das alles ist eigentlich nicht OT!

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