Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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  • Beyond
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    • 09.11.2010
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    • Meine Reisen

    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

    Hej Bernd (Robson),

    danke für Deine Bestätigung zum Wettergeschehen an der dalmatinischen Küste. Zum Glück sind die Gewitter nur kurz, dafür kann eines das andere ablösen.

    Durch die Kornaten bin ich zweimal gepaddelt: 2002 an der Außeseite der langen Kornaten-Insel zwischen den Eilanden hindurch. 2010 paddelte ich in dem Kanal zwischen den Inseln Kornaten und Zut in den Süden hinunter. Eine bezaubernde und eindrucksvolle Gegend, insbesondere für uns Kajaker. Allerdings sind die schönen Buchten mit den „idealen“ Ausbootbedingungen relativ selten, meist ist es nur Felsenküste.

    Zur Zeit kunde ich gerade eine Tour in diesem Inselarchipel zwischen Zadar und Sibenik aus. Wenn es die Zeit und die Bedingungen zulassen, könnte ich mir vorstellen, in der zweiten Sommerhälfte dort runter zu fahren, entsprechend dem Motto in diesem Thread: „Weniger ist mehr - noch weniger ist noch viel mehr“, den Kajak mit Wasser und Lebensmitteln vollzustopfen und für rund 2 Wochen ein Robinsonleben zu führen, wobei die Erholung nicht zu kurz kommen sollte. Das alles ist aber erst in der Vorplanung.

    Ich hab' schon daran gedacht, die Fahrt mit ein paar Gleichgesinnten zu verwirklichen. Mal sehen, wie sich das so entwickelt ...

    Viele Grüße
    Beyond

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    • Suomalee
      Erfahren
      • 15.10.2010
      • 233
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      • Meine Reisen

      AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

      Beyond,

      mich musst Du nicht lange bitten...
      Wie war das Datum nochmal?

      Liebe Grüße LEE
      Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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      • Simon
        Fuchs
        • 21.10.2003
        • 2005
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

        Hallo Beyond

        Zu deinem Plan Adriaumrundung: Wir sind vom Ionischen Meer auf Karaburun bis kurz vor die Gjiri i Ariut gepaddelt. Die liegt aber noch komplett im Ionischen Meer. Der Übergang vom Ionischen Meer zur Adria liegt genau an der Westlichen Spitze von Karaburun. Wir konnten das sehr genau bei der Fährfahrt von Vlora nach Brindisi beobachten. Praktisch vom Kapweg trennt eine Linie das blaue Wasser des ionischen Meeres vom eher braunen Wasser der Adria. Wir sind damals wie gesagt bis kurz vor die Gjiri i Ariut gepaddelt. Danach haben uns größere Wellen an Land gefesselt. Haben dann den Fußmarsch nach Orikum angetreten und nachdem wir vor den unberechenbaren Wellen am Treffpunkt der beiden Meere gewarnt wurden haben wir als Rückweg die Paddelei nach Süden bis Dhermi und dann den Llogara Pass auserkoren. Sind dann noch die Ostküste von Karaburun in Richtung Norden gepaddelt. Nachdem aber auch dort der Wind recht heftig war haben wir das Kap nur erwandert.
        Einheimische Fischer meinten die Überfahrt nach Brindisi wäre sehr gefährlich, viele Flüchtlinge sind dabei ertrunken. Bei stabil angesagtem Wetter ist die Fahrt zwar sicher mit dem Kajak möglich, mir wäre das Ganze aber zu heiß. Fähre von Vlora nach Brindisi war auch nicht sonderlich teuer.
        Hier findest du den ganzen Bericht unseres "Paddelabenteuers Albanien". Kann dir übrigens die Halbinsel Karaburun sehr ans Herz legen, für mich das bisher Schönste dass ich erpaddelt bin!

        Gruaß
        Simon
        Mein Blog: www.steilwaende.at

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        • Beyond
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          • 09.11.2010
          • 601
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          • Meine Reisen

          AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

          Hallo Lee,

          als Zeitpunkt für die Seekajakreise hätte ich mir die letzte Augustwoche und die ersten beiden Septemberwochen vorgestellt. Wenn man gemütlich mit dem Auto an- und abreist, rechne ich sicherheitshalber mit jeweils 2 Tagen. Dann bleiben noch gute 2 Wochen für die Paddeltour und 3 zusätzliche Ruhetage in schönen Buchten wären dann auch noch drin.

          Vielleicht finden sich noch ein paar Interessierte, die an einer Robinsonade im Archipel der 1.000 Inseln teilnehmen wollen.

          Viele Grüße
          Beyond

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          • Beyond
            Dauerbesucher
            • 09.11.2010
            • 601
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            • Meine Reisen

            AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

            Hej Simon,

            mit der Definition „Adria“ muss ich Dir natürlich recht geben, aus geografischer Sicht. Ich habe für die Tour eigentlich nur einen griffigen Titel gesucht und da das meiste sich ja in der Adria abspielen würde, habe ich halt „Adria-Rundfahrt“ gewählt. Ich hoffe Du sieht mir diese kleine „Großzügigkeit“ in der Auslegung des Begriffs „Adria“ nach.

            Der Bericht von Manuela über das „Paddelabenteuer Albanien“ finde ich sehr schön. Wenn ich richtig gelesen habe, wart Ihr beide 2008 dort unten.

            Ich „bepaddelte“ die Küste Albaniens zwei Jahre später, also 2010 von Nord nach Süd, sogar ohne Reiseformalitäten. Ich wollte mit meinen 4 Berichten (Posts #84, #85, #97 und #98 in diesem Thread) über Albanien eigentlich nur die Theorie und Praxis des Seekajakings an Hand einer Touren-Beschreibung erläutern. Insbesondere die letzten beiden Posts beschreiben die Strecke, auf der auch Ihr unterwegs wart. Vielleicht kommen Euch ein paar Ortsnamen oder Küstenabschnitte wieder in den Sinn. Ich kann Eure Paddelreise an Albaniens Küste sehr gut nachvollziehen und mich an die einzelnen Orte gut erinnern – auch an die Ortschaft Dhёrmi, in der ich eine „lustige“ Geschichte erlebt habe (siehe Post #98: Albanien 4).

            Viele Grüße
            Beyond
            Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 13:43. Grund: Links eingebunden

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            • Simon
              Fuchs
              • 21.10.2003
              • 2005
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

              Hi Beyond

              Habe deinen Albanienbericht erst jetzt gelesen. Kann mich an die Örtlichkeiten sehr gut erinnern. Witzigerweise haben wir die Albaner genau umgekehrt wahrgenommen. Egal wo wir angelandet sind, immer wurden wir freundlich empfangen und auch schlafen war nirgends ein Problem. Vom Militär wurden wir nur einmal in Griechenland verjagt, nicht aber ohne zuvor auf einen Kaffee und ein Mittagessen (welches wir ablehnten) eingeladen worden zu sein (mit einer hübschen jungen Frau unterwegs zu sein zahlt sich aus ). Bei Interesse hier der Bericht. In Albanien trafen wir immer wieder auf Militärboote und auf Karaburun kamm ein Militärlaster an unserem Zelt vorbei. Die zeigten aber null Interesse für uns.

              Das mit dem genauen Verlauf war mehr als Hinweis für die gefährlichen Strömungen am Kap gedacht, die hast du aber eh schon kennengelernt.

              Bewunderung für deinen 30 Stündigen Ausdauerhammer, da sind wir beim Paddel genau das Gegenteil, 3 Stunden am Tag im Kajak ist für uns schon extrem lang. Küstenabschnitte für die du einen Tag brauchst schaffen wir gerade mal in einem 5 wöchigen Urlaub.

              Gruaß
              Simon
              Mein Blog: www.steilwaende.at

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              • sejoko
                Erfahren
                • 23.12.2009
                • 492
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                • Meine Reisen

                AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                Zitat von Beyond Beitrag anzeigen
                Vielleicht finden sich noch ein paar Interessierte, die an einer Robinsonade im Archipel der 1.000 Inseln teilnehmen wollen.

                Viele Grüße
                Beyond
                Hallo

                Ich würde gerne mal vorsichtig Interesse äussern.

                Ursprünglich hatte ich ja mit meiner Freundin eine Reise entlang der korsischen Küste geplant, da wir aber in 4 Wochen bereits zum Wandern (GR20) auf Kosika unterwegs sind, werden wir die Kajaktour entlang der korsischen Küste auf das nächste Jahr verschieben.

                Der Gedanke mit dem Kajak die kroatische Küste unsicher zu machen kam uns auch schon. Wir dachten dabei zunächst an die Gegend um Split (Solta, Brac,...), aber das Inselarchipel von dem du sprichst klingt äusserst verlockend.

                Ich werde das ganze meiner Freundin vorschlagen und euch dann weiter auf dem laufenden halten. Zeitlich passt es bei mir eigentlich sehr gut, ich hoffe bei meiner Freundin sieht es ähnlich aus.

                Melde mich dann hier demnächst wieder zu Wort.

                Gruß
                Sebastian
                Zuletzt geändert von sejoko; 25.05.2011, 10:29.
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                • Beyond
                  Dauerbesucher
                  • 09.11.2010
                  • 601
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                  • Meine Reisen

                  AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                  Hallo Simon,

                  natürlich ist die albanische Bevölkerung sehr nett, kein Zweifel! Meine zwei kleinen Geschichten handelten ausschließlich von der albanischen „Obrigkeit“ und von denen, die sich dafür halten. Und selbst von diesen Leuten kann ich nicht behaupten, dass sie in irgend einer Weise ausfallend geworden wären - haben halt ihren Job erledigt. Es ist nur sehr erheiternd, wie wir uns mit der internationalen Zeichen- und Gebärdensprache verständigt haben.

                  Die gefährliche Strömung am Kap Karaburun habe ich hautnah mitbekommen und hoffentlich einigermaßen exakt beschrieben.

                  Die Bucht Gjiri i Ariut liegt ja knapp außerhalb des Truppenübungsplatzes, soweit war es aus der albanischen Karte ersichtlich. Nur das Sperrgebiet war noch vermerkt. Vielleicht hat sich aber seit dem Umbruch in Albanien auch militärisch so einiges geändert. Am besten ist der Wandel an den angemalten „Schwammerln“, alias Einmannbunkern in der obligatorischen Dreierformation zu erkennen.

                  Manuelas Tagebuch von den Ionischen Inseln hat in mir ebenfalls nostalgische Erinnerungen erweckt, bin ich die selbe Strecke zweimal in den Süden gepaddelt und einmal umgekehrt in den Norden. Mit einem Einer-Seekajak kann man sogar von Insel zu Insel springen, von Lefkada über Kefallonia nach Zakynthos und dann weiter bis zum Festland. Allerdings muss man zwischen Lefkada und Kefallonia höllisch auf den Schiffsverkehr aufpassen, weil alle Fähren und Frachter die von Norden (Adria) und Westen (Sizilien) kommen, diesen Sund passieren, die nach Patras und zum Isthmus von Korinth und dann weiter nach Piräus (Athen) und in die Ägäis wollen.

                  Viele Grüße
                  Beyond

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                  • Simon
                    Fuchs
                    • 21.10.2003
                    • 2005
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                    Soweit ich informiert bin ist im Momment nur die Insel Sazan und die Militärbasis in der Südöstlichen Ecke von Karaburun Sperrgebiet. Karaburun und wie du richtig sagst die Gjiri i Ariut liegen außerhalb des Sperrgebietes. Nur geht die Strasse nach Karaburun durch die Militärbasis und dort kommt man scheinbar nur mit Beziehungen durch. Aber mit dem Kajak lässt sich so eine Basis ja recht leicht umschiffen

                    Inselsprünge in der Größenordnung trauen wir uns nicht wirklich zu, für uns war schon die Überfahrt von Lefkada nach Meganisi (ca. 20 Minuten) ein kleines Abenteuer. Naja bei einem Volk umzingelt von Bergen, wird unser Schritt aufs Meer eh schon in der Bekanntschaft mit ungläubigen Blicken kommentiert.
                    Gruaß
                    Simon
                    Mein Blog: www.steilwaende.at

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                    • Beyond
                      Dauerbesucher
                      • 09.11.2010
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                      AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                      Hallo Lee,
                      hej Sebastian (sejoko),

                      danke für Euer Interesse an meiner diesjährigen Tour durch die 1.000 Inseln in Dalmatien.

                      Zur leichteren Entscheidungsfindung habe ich Euch noch ein paar Daten herausgesucht und hier zusammengestellt:

                      - Termin: letzte Augustwoche (25.08.2011) bis zweite Septemberwoche (14.09.2011)
                      - Planung für An- und Abfahrt: mindestens 4 Tage (17 Tage auf dem Wasser)
                      - Anfahrt von München nach Pirovac (Autobahn, Staatsstraße): ca. 850 km
                      - gesamte Paddelstrecke: ca. 310 km
                      - Etmal bei 17 reinen Paddel-Tagen: ca. 18 km/Tag
                      - bei 7 Ruhe- und Ausfalltagen (Sturm), steigt das Etmal auf rund 31 km/Tag
                      - größte Überfahrt von der Insel Zirje zur Küste bei Rogoznica: 22 km
                      - meist felsige Küstenabschnitte, weniger Sand- und Kies-Strände/-Buchten
                      - manchmal ist bei scharfkantigen Felsen auszubooten, daher HTP-Kajak ideal
                      - Maestral herrscht am Nachmittag vor, mit 3 – 5 Beaufort (Bft) aus Nordwest
                      - laut Statistik ist mit Bora an 3 Tagen/Monat mit 6 - 7 Bft zu rechnen
                      - ebenfalls nach der Statistik soll es an 9 Tagen/Monat Gewitter geben
                      - Lufttemperatur: 25 – 29 Grad
                      - Wassertemperatur: 22 – 24 Grad
                      - Sicherheitsausrüstung: Spritzdecke, Schwimmweste, Paddelanorak, Lenzpumpe, feste Badeschuhe (scharfkantige Felsen)

                      Die Route, die ich zur Zeit ausarbeite, verläuft in groben Zügen wie folgt:

                      Pirovac (Campingplatz/Autoabstellplatz) – Insel Murter – Insel Pasman (Westküste) – Insel Ugljan (Westküste) – Insel Molat – Insel Dugi Otok (Westküste) – Mala Proversa – Insel Zut (Umrundung) – Vela Proversa – Insel Kornat (Westseite mit Inselspringen in den Kornaten) – Insel Zirje – Rogoznica (Festland) – Primosten (Festland) – Insel Zlarin – Insel Prvic – Insel Tuat – Insel Zmajan – Insel Kaprije (Westküste) – Insel Murtner – Tisno (Festland) – Pirovac (Campingplatz/Autoabstellplatz)

                      Der genaue Reise-Verlauf steht noch nicht ganz fest. Letztendlich hängt dann vor Ort alles vom Wetter ab. Es ist daher mit kurzfristigen Routenänderungen während der Seekajak-Tour zu rechnen.

                      Um das Pensum im Zeitfenster von 17 Tagen durchführen zu können, muss bis 5 Bft und bei jedem Wetter gepaddelt werden. Ab 5 Bft beginnt die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz. Ab 6 Bft (erste Brecher auf See) wird die Tour aus Sicherheitsgründen abgebrochen und die nächste geschützte Ausbootstelle (Bucht, Strand im Lee einer Insel, Hafen, Marina, Mole usw.) angelaufen und dort der Sturm abgewettert.

                      Ich hoffe, mit diesen Informationen einen kleinen Einblick in mein Vorhaben für 2011 gegeben zu haben.

                      Viele Grüße
                      Beyond

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                      • Suomalee
                        Erfahren
                        • 15.10.2010
                        • 233
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                        AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                        ...Komme gerade von der abendlichen Vereinsrunde und kann ein Seekajak für diesen Zeitraum haben, Lenzpumpe ist schon eingebaut. Also von mir aus klappt das wohl.

                        Liebe Grüße Lee
                        Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                        • Beyond
                          Dauerbesucher
                          • 09.11.2010
                          • 601
                          • Privat

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                          AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                          Hallo Simon,

                          sogar bei uns in der Holledau wurde ich zunächst als Spinner abgetan, als ich vor 9 Jahren begonnen hatte, auf dem Meer herumzupaddeln. Da kam bei meinen Bekannten nur Unverständnis auf und ich wurde mit Kritiken, Warnungen und den schrecklichsten Prophezeiungen überhäuft. Jetzt lächeln sie nicht mehr, wenn ich von einer Seekajakreise zurückkomme und jeder, auch die damaligen Besserwisser fragen neugierig, wo ich wieder gewesen bin.

                          Mit dem Militär hatte ich weder auf der Insel Sazan noch auf Karaburun Probleme gehabt. Es war einfach überhaupt niemand da, Hafen auf Sazan und die Schiffsbunkeranlage auf Karaburun waren verlassen, als ich vorbeipaddelte.

                          Bei den Überfahrten von Insel zu Insel geht es mit einem Zweier-Faltboot nicht ganz so leicht, als mit einem Einer-Seekajak. Du hast es gut erkannt und beschrieben. Es ist kein Manko, wenn man da der Sicherheit die Priorität einräumt.

                          Da muss das Boot schon speziell mit einer sehr dicht schließenden Spritzdecke, wahrscheinlich die größte Schwachstelle bei einem offenen Zweier-Faltboot, und einer Lenzpumpe ausgerüstet sein. Bei einer Insel-Querung von 2 -3 Kilometern ist das kaum erforderlich, wenn die Überfahrt im Lee einer Insel stattfindet wie von Lefkada nach Meganisi. Aber bei den offenen Querungen (Lefkada nach Kefallonia, Kefallonia nach Zakynthos) muss die Ausrüstung schon optimiert sein, denn dort herrscht von Haus aus ein höherer Wellengang, weil der Wind über das weite Meer diese Dünung aufbaut. An der Luv-Seite der Inseln kann es da schon Brandungswellen geben, die nicht zu verachten sind, sogar bei örtlicher Windstille. Da gehört schon eine Portion Erfahrung dazu, einen Zweier zu handhaben.

                          Am wichtigsten ist aber ein aufeinander hervorragend eingespieltes Team, damit die Leistungen von Einer-Seekajaks erreicht, ja sogar übertroffen werden, was auch immer wieder bewiesen wird. Das habe ich schon selbst erlebt, als einmal ein Pärchen an mir vorbeigezogen ist. Weil ich meistens Solo fahre, kann ich weitere Erfahrungen nur aus zweiter Hand wiedergeben. Aber man erzählt sich, dass bei Gruppenfahrten auf dem Meer die Zweier-Faltboote meist die „Bremser“ sind, weil sich die Teammitglieder noch nicht optimal aufeinander abgestimmt haben. Das fällt bei Einzelfahrten und bei ruhigem Wasser nicht sonderlich auf, aber in der Gruppe macht es sich stark bemerkbar.

                          Bei zunehmendem Wellengang wird es auch für die Insassen eines Zweiers problematisch, wenn man das Boot infolge der Trägheit nicht rechtzeitig mit dem Bug in die Wellen stellen kann. Während man mit einem Einer noch quer zur Wellenfront fahren und den Kajak mit dem Fußsteuer bei den „Hohen Drei“ mit dem Bug zu den Wellen ausrichten kann, gelingt das mit einem Zweier nur selten, weil die Drehphase zu lange dauert. Da bleibt oft nichts anderes übrig, als den Bug ständig gegen die Wellen zu halten und so den Sturm abzuwettern. Bei Solofahrten überhaupt kein Problem, bei einer Gruppenfahrt aber ein Hindernis, weil alle anderen warten müssen. Ich habe das im Post #67 in diesem Thread versucht, zu beschreiben.

                          Wenn die Ausrüstung optimal aufeinander abgestimmt ist, halte ich ein Zweier-Faltboot für ebenso seetüchtig, wie einen Einer. Lediglich fahrtechnisch muss man die oben beschriebenen Einschränkungen wegen des gemächlicheren Verhaltens hinnehmen.

                          Trotzdem wünsche ich Dir und Manuela noch viele erfolgreiche Meeresabenteuer mit Eurem Zweier-Faltboot. Es gibt dafür einen gängigen Slogan: „Es ist nicht wichtig, was man besitzt, sondern was man damit unternimmt!“

                          So, jetzt ein bisschen OT:

                          Dieses Motto gilt auch ganz allgemein fürs Leben: Was nützt einem das beste Hightech-Rennrad und die teuerste Rennbekleidung, wenn er sein Luxusgerät auf dem Autodach in eine schöne Gegend transportiert, dann dort seinen Biermuskel, wir sagen auch Wamp'n dazu, notgedrungen auf der Stange aufliegend, den einen Kilometer zum nächsten Biergarten karrt und dann dort bei einer Mass Bier und einer deftigen Brotzeit mit Gleichgesinnten über den von ihm praktizierten Fahrrad-Rennsport, die Fitness und den Körpermaß-Index fachsimpelt. Jetzt muss ich einen „Smiley: zwinkern“ setzen, sonst fällt die Fahrrad-Gilde über mich her. Das kann man aber in den Biergärten in und um München sehr schön beobachten, insbesondere am Wochenende beim Aumeister, in der Hirschau, am Seehaus, im Hirschgarten und im Mühlenpark in Garching. Da hatten sich meine Frau und ich so richtig geschämt, als wir noch mit unseren Rädern „dreimal S“ (schwarz, stabil, schwer) angekommen waren und stellten unsere Drahtesel immer etwas abseits ab. Dafür war ich damals mit meinem alten Tourenrad, noch mit Gesundheitslenker ausgestattet, regelmäßig in die Innenstadt Münchens zum Arbeiten gefahren und hatte an rund 250 Tagen im Jahr meine Trainingseinheiten von insgesamt 24 Kilometern bereits auf dem Weg zur und von der Arbeit absolviert. Zum Glück konnte ich die Hälfte der Strecke im Englischen Garten abstrampeln und musste nicht die Ludwigs- und Leopoldstraße, Münchens Flaniermeile, benutzen. Das ging über 15 Jahre so, allerdings mit unterschiedlichen Rädern, weil ein Rahmenbruch häufiger vorkam, als man eigentlich erwartet hatte. Aber das alles brauche ich Outdoorfreaks eigentlich nicht extra erklären.

                          Viele Grüße
                          Beyond
                          Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 13:46. Grund: Link eingebunden

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                          • Simon
                            Fuchs
                            • 21.10.2003
                            • 2005
                            • Privat

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                            AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                            Hallo Beyond

                            Eingespielt sind wir inzwischen ganz gut, war am Anfang aber schon eine Herausforderung nicht dauernd das Paddel des Partners zu treffen. Vielleicht trauen wir uns ja später einmal größere Überfahrten zu, derzeit halten wir uns aber sowieso nur an Seen und gemächliche Flüsse, mit Kleinkind im Boot wäre mir ein längerer Meertrip zu Risikoreich.
                            Auf Karaburun ist nur noch die Militärbasis direkt bei Orikum besetzt, alles andere schon lange verlassen, von dort lief aber immer wieder ein Militärboot aus. Glaube deren Besatzung kannte uns nach ein paar Tagen auch schon, fuhren hin und wieder die Küste ab. Laut Einheimischen ist auf Sazan der italienische Zoll aktiv (Insel gehört aber zu Albanien!), Schmuggler wählen auch gerne die Meerenge zwischen Vlora und Otranto, aber vielleicht hat sich die Schmuggelei inzwischen auch etwas beruhigt.

                            Gruaß
                            Simon
                            Mein Blog: www.steilwaende.at

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                            • Beyond
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                              • 09.11.2010
                              • 601
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                              AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                              Hallo Lee,

                              das ist sehr schön, dass Dich Dein Verein unterstützt und Dir einen Seekajak zur Verfügung stellt, der scheinbar sogar meine Vorstellungen erfüllt (Lenzpumpe). Vermutlich handelt es sich auch um ein Festboot und nicht um einen Falter. Zumindest hast Du in Deinen früheren Posts erwähnt, dass Du ausschließlich in starren „Kähnen“ auf dem Meer gepaddelt bist. Dann sind die vom Wasser korallenartig geformten scharfkantigen Sandstein-Formationen nicht ganz so schlimm, wenn man den Kajak darüber hinweghieven müsste, weil man bei Sturm keinen geeigneten Strand gefunden hat. Dein Verein würde sich bei mir bedanken, wenn ich das mit einem Falter machen würde – und mich dann zur Kasse bitten. Ich hoffe aber, dass die Seekajak-Reise ohne solche extremen Einsätze ablaufen wird. Darauf vorbereitet sein, sollte man aber dennoch.

                              Auf Zverinac hatte ich bei meiner ersten Tour 2002 einmal das Problem, am Südkap ausbooten zu müssen. Es war schon sehr spät am Abend und der einzige Platz zum Anlanden, weit und breit. Also hob ich den schweren Kajak über die scharfkantigen, oft hüfthohen Felsen. Da ging es nicht ganz ohne Schrammen am Kajak und an meinen Beinen ab. Vorteilhaft, dass Meerwasser auch eine desinfizierende Wirkung besitzt. Aber das Salz hat gewaltig gebrannt.

                              Apropos „Meer“ - ich finde es gut, wenn Du bereits die nötige Erfahrung im Seekajaking mitbringst. Deinen Posts nach warst Du bereits auf Kreta beim Meer-Paddeln und hast letztes Jahr eine Elba-Umrundung absolviert und Du paddelst bereits seit 10 Jahren – Respekt!

                              Da ist die Eingewöhnungsphase wesentlich kürzer und man kommt schneller in „Fahrt“ - in „Seefahrt“. (Smiley: grins) Vielleicht gelingt es uns bereits in der Anfangsphase, das Etmal auf 30 km/Tag zu schrauben, eventuell sogar noch etwas darüber, damit wir einen kleinen Zeit-Puffer aufbauen, für etwaige „Zwangs-Ruhetage“, wenn Stürme einem das Paddeln verleiden. Ist dann nach hinten noch etwas Zeit vorhanden, könnte man die Tour in der Endphase etwas gemütlicher gestalten oder, wenn man ganz gut d'rauf ist, von Rogoznica aus, noch einen Abstecher nach Split anhängen. Das wären hin und zurück nochmals 95 km oder 3 bis 4 Tage. Das kann man aber vor Ort entscheiden, wenn es soweit ist. Man muss ja nicht alles übertreiben! (Smiley: grins)

                              Alles Weitere dann über die Privat-Nachrichten.

                              Viele Grüße
                              Beyond

                              PS: In meinem Judoverein habe ich jetzt begonnen, mit Krafttraining meine Arm- und Bein-Muskulatur wieder aufzubauen, damit ich für die Paddeltour gerüstet bin. Beim Anpaddeln, letztes Wochenende, habe ich nämlich erschreckend feststellen müssen, dass mich Paddel-Damen ganz locker abgehängt haben. Damit mein Ego nicht auf den totalen Nullpunkt absackt, rede ich mir jetzt permanent ein und vermute selbstbeweihräuchernd, dass diese Kajak-Amazonen ständig auf dem Wasser und deshalb auch so durchtrainiert sind, während ich den Winter lang die Couch bevorzugt habe. Aber das wird ab sofort anders! So sieht wenigstens mein Vorsatz aus. Ähm ... (Smiley: Plafond-Blick)
                              Zuletzt geändert von Beyond; 28.05.2011, 07:03.

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                              • Beyond
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                                • 09.11.2010
                                • 601
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                                AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                                Hallo Simon,

                                wenn die Crew im Zweierfaltboot sehr gut eingespielt ist, kann sie zu den selben Etmalen gelangen wie Kajaker im Einer, ohne Zweifel. Bis man aber dieses „Teamwork“ mit einer ausreichenden Perfektion erreicht hat, dauert es schon einigen Padddel-Kilometer auf unterschiedlichen Gewässern.

                                Es liegt meiner Meinung hauptsächlich an dem/der Vordermann/-frau, dass hier mit gleichmäßiger Kraft und Rhythmus das Paddel durch das Wasser gezogen wird. Dann kann der/die Hintermann/-frau das Gieren des Bootes auch alleine mit den eigenen Paddelschlägen ausgleichen, indem das Blatt im Wasser unterschiedlich stark eingesetzt wird, ohne die Steueranlage dauern bedienen zu müssen. Das mache ich im Einer genauso.

                                Nachdem man auch in Albanien zu der Erkenntnis gelangt ist, dass die eigentlich ideale Staatsform „Alle sind gleich“ durch den Egoismus des Menschen nicht durchführbar ist, scheinen sich auch die Gefahren der Piraterie und des Schmuggelns an Albaniens Küste gelegt zu haben. Zumindest ist mir in dieser Richtung nichts aufgefallen.

                                Das ist aber noch nicht so lange her. In der deutschen Seekarte des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), früher Hydrographisches Instituts (DHI), Ausgabe 2000, ist noch der gefährliche Bereich an Albaniens Küste eingezeichnet, nicht wegen den nautischen und seetechnischen Gefahren, da gibt es kaum welche, sondern wegen der Piraterie.


                                Bild 1: Auszug aus der Seekarte „Ionisches Meer“, 1:750.000, Ausgabe 2000 vom BSH – Der Gefahrenbereich (violette Halbkreuze) erstreckt sich praktisch vom Längengrad 19 Grad Ost bis zur Küste und liegt zwischen den Breitengraden von 40 Grad, 15 Minuten bis 41 Grad, 30 Minuten Nord. Das sind 75 Minuten oder knappe 139 Kilometer und dieser auf deutschen Seekarten eingestufte „gefährliche Bereich“ reicht weit bis über Durres hinaus in den Norden Albaniens.

                                Viele Grüße
                                Beyond
                                Zuletzt geändert von Beyond; 22.02.2012, 13:51.

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                                • Suomalee
                                  Erfahren
                                  • 15.10.2010
                                  • 233
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                                  Lieber Beyond,
                                  komme gerade von einem intensiven Paddelwochenende...
                                  Bei den vorgeschlagenen 30 km pro Tag gehe ich ohne mit dem Paddel zu zucken mit
                                  (Pokerface)

                                  Liebe Grüße
                                  LEE
                                  Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                  • Nobse
                                    Erfahren
                                    • 11.01.2009
                                    • 389
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                                    AW: ...mein seekajakherz ausschütten...

                                    Zitat von Suomalee Beitrag anzeigen
                                    ...Komme gerade von der abendlichen Vereinsrunde und kann ein Seekajak für diesen Zeitraum haben, Lenzpumpe ist schon eingebaut. Also von mir aus klappt das wohl.

                                    Liebe Grüße Lee
                                    In Welchem Verein bist du denn ?
                                    Nobse
                                    "Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden,aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister geworden ist"
                                    Zitat / Eckhard Dagge (Boxweltmeister)

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                                    • Suomalee
                                      Erfahren
                                      • 15.10.2010
                                      • 233
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                                      Hi Nobse,

                                      bin seit Kurzem im Wannseer Kanu Club. War eine der Empfehlungen zu Anfang des threads. Hatte mich über den Winter durch die Infos, Empfehlungen etc. durchgearbeitet und dann wurde es der WKC.

                                      (Dank an Zahl und willo, kathi und alle Anderen!!!)

                                      LEE
                                      Zuletzt geändert von Suomalee; 30.05.2011, 07:47.
                                      Die Welt ist ein schönes Fleckchen Erde!

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                                      • Beyond
                                        Dauerbesucher
                                        • 09.11.2010
                                        • 601
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                                        Hallo Lee,

                                        Zitat: ... komme gerade von einem intensiven Paddelwochenende...
                                        Bei den vorgeschlagenen 30 km pro Tag gehe ich ohne mit dem Paddel zu zucken mit ...

                                        Na, da steht mir was bevor! Da reicht das Krafttraining zweimal in der Woche bei Weitem nicht aus. Ich werde mich meinem Trainer anschließen und wie er täglich zweimal eine Trainigseinheit am Schlagbrett und Sandsack absolvieren und am Abend nochmals Hanteln stemmen. (Smiley: zwinkern)

                                        Viele Grüße
                                        Beyond

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                                        • Nobse
                                          Erfahren
                                          • 11.01.2009
                                          • 389
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                                          Zitat von Suomalee Beitrag anzeigen
                                          Hi Nobse,

                                          bin seit Kurzem im Wannseer Kanu Club. War eine der Empfehlungen zu Anfang des threads. Hatte mich über den Winter durch die Infos, Empfehlungen etc. durchgearbeitet und dann wurde es der WKC.

                                          (Dank an Zahl)

                                          LEE
                                          Eine relativ gute Entscheidung , bei mir im VKB wärest du natürlich auch gut aufgehoben
                                          Nobse
                                          "Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden,aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister geworden ist"
                                          Zitat / Eckhard Dagge (Boxweltmeister)

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