Luft-Kajak fürs Meer?

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  • Battom
    Erfahren
    • 12.09.2011
    • 241
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Luft-Kajak fürs Meer?

    Zitat von Platokrates Beitrag anzeigen
    Zustimm,
    unter solchen Bedingungen ist es die einfachst zu paddelnde Richtung.



    Widerspruch,
    zumindest die bekannten Seekajaks mit Skeg , egal ob Feststoff oder Falter, sind so konstruiert, dass das Skeg, wenn überhaupt, nur bei Rückenwind -welle gebraucht wird ...



    Widerspruch,
    Gerade ein schnelles Boot braucht in solchen Situationen ein mehr an Stützschlägen ...
    Ein Dampfer zieht in dieser Situation an dir vorbei, weil er sicher auf/im Wasser liegt - Siehe auch den früher schon erwähnten Udo Beier aus dem DKV Forum ...

    Gruß Volker

    Und ja Battom, bei anlandigem Wind Bft 4-5 hat das Schlauchkajak massiv Spaß gemacht!
    Schlauchkajak, nicht Gummiboot ...
    Wer redet von Gummiboot? Und ja, es macht enorm Spaß mit einem gutem Schlauchkajak mit Rückenwind zu surfen und es ist keineswegs besonders unsicher. (Andersherum macht es auch wenig Spaß, bei stärkerem Wind gegen Wind und Wellen anzukämpfen. Hier sind halt die Schwächen von Schlauchkajaks, das bestreitet wohl kaum jemand).

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    • opti61
      Gerne im Forum
      • 09.08.2011
      • 70
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Luft-Kajak fürs Meer?

      Um hier mal mit zu teebeuteln, am letzten Wochenende (So, 27.10.) waren wir zwar nicht an der See, hatten hier aber genug Gelegenheit, unser Luftkajak bei Wind und Wellen zu testen.
      Wir sind in diesem Jahr Anfang der Saison von unserem bisherigen Advanced Elements Air Flex nach dem Testen diverser Kajaks auf einen für unsere Zwecke am besten geeigneten Grabner Explorer 2 umgestiegen.
      Am letzten Sonntag war in unserem Club Abpaddeln angesagt. Die Rennboote drehten aufgrund der widrigen Bedingungen (laut Internet-Wetterbericht waren in Potsdam / Caputh Windgeschwindigkeiten um die 60 km/h mit einzelnen Böen bis 84 km/h angegesagt) schon nach wenigen hundert Metern um. Wir Wanderpaddler paddelten über den Templiner See, Petzinsee und durch den Wentorfgraben bis zum Schwielowsee und wollten dann über die Bucht nach links am Strandbad Caputh vorbei wieder in den Templiner See zurück. Der Schwielowsee ist großteils flach und baut sehr schnell hohe Wellen auf. Da der Wind aus westlicher Richtung wehte, kamen bei uns ca. 1 m hohe, sich brechende Wellen, ab und zu von noch ein Stück höheren Doppelwellen abgelöst, auf uns zu. Wir hatten natürlich die Boote mit Spritzdecken dicht verschlossen. Bis auf 3 seetaugliche Zweier-Kajaks und uns mit dem Explorer drehten alle anderen um, da ihnen die Bedingungen zu heftig waren. Selbst ein langjähriger Club-Kamerad mit Seekajak und Paddelerfahrung auf See sagte im Anschluss, die Bedingungen waren auch für ihn grenzwertig...
      Meine Frau und ich sprachen uns kurz ab und fuhren ebenfalls mit auf den Schwielowsee zum Testen unseres Bootes unter Extrembedingungen. Die Gefahren waren einigermaßen abzuschätzen - wir haben weit über 1000 km Paddelerfahrung in Luftkajaks und kommen auch in leichtem Wildwasser gut zurecht; der Wind hätte uns beim Kentern in der Bucht an Land getrieben; es waren mehrere Clubkameraden in seetüchtigen Kajaks in der Nähe; eine Schleppleine hatte ich auch griffbereit - und in absoluter Not hätten wir ein Motorboot aus dem Club per wasserdichtem Outdoor-Handy heranholen können.
      Der Explorer 2 bewährte sich ganz gut, konnte aber natürlich nicht mit den Seekajaks mithalten. Diese konnten auch quer zu den Wellen paddeln und blieben gut steuerbar. Sobald wir mit dem Explorer versuchten, parallel zu den Wellen mit dem Wind ebenfalls voll von der Seite zu fahren, bekamen wir Probleme mit dem Gleichgewicht. Wir fuhren daher entgegen unser Planung den Wellen + Wind genau entgegen schräg auf den See hinaus. Hierbei konnten wir Wind und Wellen bis maximal 20-30 Grad abweichend vom rechten Winkel schräg angehen - das Boot versuchte trotz Steueranlage (ohne ist es sowieso nicht fahrbar - da kommt in Kürze noch einmal ein separater Beitrag im Forum) laufend, sich quer zu drehen und wir mussten bei den Böen aufpassen, dass uns nicht die Paddel aus der Hand gerissen wurden bzw. wie hier andere schon schrieben, der Wind nicht unter das Paddelblatt griff und mit dem Paddel als Hebel das Gleichgewicht beeinflusste - also auf der Windseite Paddel kurz fassen...
      Kurz und gut - in einem geeigneten Augenblick inn Höhe der Einfahrt nach Caputh wendeten wir das Boot und paddelten dann mit dem Wind im Rücken in die Caputher Einfahrt, wo sich die Wellen legten. Auf diesem Teil der Fahrt beim Wellenreiten mit dem Wind im Rücken hatten wir mehrfach große Probleme, das Boot überhaupt auf Kurs zu halten; das Boot machte Korkenzieherbewegungen (das Boot selbst blieb aber in sich absolut stabil), versuchte ständig auszubrechen und sich quer zu stellen. Oft reichte selbst das Steuer nicht mehr aus uns wir mussten mit den Paddeln kräftig mitsteuern, um ein Querdrehen zu vermeiden.

      Zusammenfassend kann ich sagen - das Boot ist auch bei höhern Windgeschwindigkeiten, als den in der Anleitung angegebenen 3 Beaufort gut fahrbar, kommt aber in Pukto Sicherheit bei diesen Bedingungen bei weitem nicht an ein Seekajak heran. Man kann sich zwar behelfen, aber das Ziel ist, wenn es nicht genau in Richtung der Wellen liegt, nur mit Kreuzen zu erreichen, will man nicht in Gefahr laufen, die Kontrolle über das Gleichgewicht zu verlieren. Wir hatten es hier mit kurzen, dicht aufeinanderfolgenden Brechern zu tun. In einer längeren Dünung kann das alles aber wieder ganz anders aussehen. Wir hatten jedenfalls zu keiner Zeit das Gefühl, in einem unsicheren Boot zu sitzen und hilflos den Elementen ausgeliefert zu sein - der Explorer 2 zeigt eine beginnende Instabilität zeitig genug an, um aktiv gegensteuern zu können. Andererseits würde ich jedem mit Hinblick auf die Gefahren raten, sich eine solche Tour gut zu überlegen. Bei ablandigem Wind wären wir zum Beispiel auf keinen Fall auf diesen See gefahren. Mit dem trägen Advanced Elements ohne Steuer hätten wir uns eine solche Tour sicherlich auch zweimal überlegt...
      Zuletzt geändert von opti61; 01.11.2013, 14:11.

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      • wilbert
        Alter Hase
        • 23.06.2011
        • 2978
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Luft-Kajak fürs Meer?

        danke für deinen test und ausführlichen bericht!
        kommt aber in Pukto Sicherheit bei diesen Bedingungen bei weitem nicht an ein Seekajak heran
        ... da bleiben keine fragen offen.

        -wilbert-
        Zuletzt geändert von wilbert; 01.11.2013, 21:05.
        www.wilbert-weigend.de

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        • AlfBerlin
          Lebt im Forum
          • 16.09.2013
          • 5073
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Luft-Kajak fürs Meer?

          Danke, opti61 für Euren Bericht über das Grabner Explorer 2 bei extremen Bedingungen. Schlauchkajaks sind sehr unterschiedlich. Wer sein Boot und sich selbst besser einschätzen lernen möchte, sollte ähnliche relativ sichere Gelegenheiten nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Und andernorts wo die anderen Bedingungen ungünstiger sind, wird man dann natürlich in Bezug auf Wind und Welle vorsichtiger sein.

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          • Joffix
            Anfänger im Forum
            • 04.06.2014
            • 11
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Luft-Kajak fürs Meer?

            Entschuldigung für die Wiederbelebung dieser Leiche, aber das Thema Urlaubsplanung (September) steht bei mir an. Ich habe mich schon etwas informiert, aber gerade in Bezug auf Luftboote und Meer gibt es doch sehr unterschiedliche Meinungen.

            Über uns:
            Meine Freundin und ich sind recht unerfahrene Kanuten und haben planen ein Kroatienurlaub. Als Ausgleich zum Wandern wollen wir das Meer u.a. mit einem Gumotex Swing 2 Kajak genießen.

            Wir waren letztes Jahr schon in Kroatien und sind etwas Motorboot gefahren. Dank „schlechtem“ Wetter mit 80cm Wellen hatten wir da schon gut Muffensausen.

            Was wir vorhätten:
            - In relativer Strandnähe (50-100m) entlang der Küste und von Insel zu Insel hüpfen
            - Keine Fahrten bei merklichem Wind oder Wellen (Bruder hat schonmal schlechte Erfahrungen mit ablandendem Wind gemacht…)
            - Zusätzlich Fahrten auf den „Klassikern“ Zrmanja, Cetina, Krka etc.
            - Spontan wenn wir eine schöne Bucht entdecken etwas an der Küste entlang paddeln

            ==> Mit dem Auto, zu Fuß und schwimmend haben wir schon viele schöne Flecken in Kroatien gesehen. Es geht uns nun darum diese mit einem Böotchen etwas zu erweitern.

            Daher meine Fragen:
            -Was können wir uns realistisch vornehmen (gerade in Bezug auf Meer und Strecke)
            -Wie spontan können wir wirklich sein?

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            • Battom
              Erfahren
              • 12.09.2011
              • 241
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Luft-Kajak fürs Meer?

              Wetterbericht hören/sehen. Ihr braucht gutes Wetter, möglichst wenig Wind. Gezeiten beachten. Das Gebiet kenne ich leider nicht, evtl. gibt es fiese Strömungen. Strecke genau planen, möglichst wenig offene Wasserüberquerungen. GPS und Handy mitnehmen. Max. 10 km planen evtl. mit Erweiterungsmöglichkeiten (bei gutem Wetter schafft man natürlich mehr). Normalerweise ist das schon gut machbar, aber nicht so abwechslungsreich, wie Flusspaddeln (also für manche vielleicht langweilig) und deutlich anstrengender. Habt ihr schon Erfahrungen auf größeren Seen?

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              • Joffix
                Anfänger im Forum
                • 04.06.2014
                • 11
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                War vor ca. 10 Jahren als Jugendlicher mit einem Gumotex Junior auf der Mecklenburger Seenplatte unterwegs. Von daher ist nicht so viel Freiwassererfahrung vorhanden Flusserfahrung ist in Arbeit
                Wie groß ist die Rolle der Gezeiten in Kroatien? Beim Baden ist uns nicht so viel Tide aufgefallen, aber da haben wir auch eher wenig drauf geachtet.

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                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12368
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                  Hallo Joffix,
                  was willst Du nun von uns hören: Mach`es, es wird schon nicht passieren?

                  Über die Paddelverhältnisse in der Adria kann Dir unser user beyond zuverlässigkeit Auskunft gegen. Vielleicht liest er mit? Schaue Dir seine Berichte und Bilder an. Wenn ich beides richtig in Erinnerung habe, kann es da ganz schön heftig zugehen, und das von einer Minute auf die andere. Beyond hat die Erfahrung und das passende Boot. Du hast beides nicht.

                  Ich habe mich schon etwas informiert, aber gerade in Bezug auf Luftboote und Meer gibt es doch sehr unterschiedliche Meinungen.
                  Nein, eigentlich nicht. Du hättest die thread- Leiche lesen sollen. Es gibt nur eine vernünftige Meinung, daß Luftboote da nicht hingehören. Ihr Revier sind Fließgewässer. Große, dem Wind ausgesetzte Wasserflächen sind nicht ihr Zuhause, und das Meer erst recht nicht. Niemand, der an der Küste wohnt, kauft sich ein Pusteboot, um sich damit auf die See zu wagen. Solche Boote bringen nur die Urlauber mit. Natürlich kann auch das Meer mal wie Öl sein oder nur leicht gekräuselt. Auch kann es gut gehen bei ablandigem Wind im Lee einer Küste oder in geschützten Buchten. Und zum Glück endet nicht jeder Ausflug in einer Katastrophe. Aber es ist ein Spiel mit dem Leben. Wenn der Wind dreht, auffrischt und Dich in dem Luftboot packt, gibt es kein Halten mehr. Das ist mit Muskelkraft in so einem Boot nicht mehr beherrschbar.
                  Ich glaube, ich habe das schon oft geschrieben, aber immer wieder kommt einer, der die Absolution will, daß es doch geht, wenn man nur vorsichtig ist. Also, kann gut gehen, kann in der Katastrophe enden. Ich fahre mit so etwas nicht auf´s Meer.

                  Wir waren grade auf Bornholm. 1 Woche Traumwetter, Sonne, kein Wind und das Meer glatt wie Öl. Sah aus wie ein Ententeich. Dann drehte der Wind plötzlich auf Nordost und frischte auf 7 Bft auf. Da sah das Meer dann aus wie auf den nachfolgenden Bild. Wir sind immer noch verwundert über die Geschwindigkeit, mit der das geschah. Zwischen " Enteneich" und dem Zustand wie auf dem Bild lagen 2 Stunden.



                  Gruß Ditschi
                  Zuletzt geändert von Ditschi; 04.06.2014, 21:10. Grund: Ergänzung

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                  • Battom
                    Erfahren
                    • 12.09.2011
                    • 241
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                    Die Tiden können sich zB. in der Art auswirken, dass dort wo man zurückfahren wollte, zb. zwischen 2 Inseln, nicht genug Wasser da ist... o.ä. alles schon erlebt.
                    Nach Möglichkeit sollte man mit dem Schlauchkajak wirklich möglichst offenes Meer meiden, man kann aber durchaus hinter Inseln und in Buchten fahren (und sich dann notfalls an irgendein Ufer retten). Wie es in diesem Gebiet aussieht, weiß ich nicht. Wenn es so ist, dass du in etwas geschützten Gewässern fahren kannst, ist das Risiko grundsätzlich kalkulierbar. Vorsichtig antesten. (Schwimmwesten etc. sollte ja selbstverständlich sein).

                    Das GPS braucht man nicht nur für die Position, sondern auch um die Geschwindigkeit festzustellen, also ob man noch richtig vorwärtskommt, aber auch als Bestätigung, dass man vorwärtskommt. Wenn man zw. 2 Inseln fährt (vielleicht 1 km Abstand), dann sieht man bei Wellen kaum, dass man noch Geschwindigkeit hat. IdR geht es aber durchaus vorwärts, besser als man denkt bzw. fühlt. Das zeigt dann das GPS schön an und beruhigt die verzweifelten Paddler...-) Immer schön die Ruhe bewahren, Kräfte einteilen, gleichmäßig paddeln, Wasserstraßen meiden usw.
                    Zuletzt geändert von Battom; 04.06.2014, 23:22.

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                    • Joffix
                      Anfänger im Forum
                      • 04.06.2014
                      • 11
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                      Danke Ditschi für deine Warnung.

                      Ich komme aus dem medizinischen Bereich und möchte mit einem kurzen Vergleich erklären warum ich diese Fragen stelle: Beispiel Beibackzettel Ibuprofen:
                      - Schon die einmalige Einnahme kann zum Leberversagen und zum Tod führen. Ist das realistisch? Nein, aber es muss auf dem Beipackzettel stehen.
                      -Tägliche hochdosierte Einnahme von Ibu kann zu Magenblutungen und Nierenschäden führen. Ist das realistisch? Aber hallo und es hat eine verdammt hohe Relevanz.

                      Es fällt mir schwer zu unterscheiden was worst-case Szenarien (Tod bei Ersteinnahme) sind, und was eine realistische Warnung (Magenblutung). In diesem Thread wurde fast nur davor gewarnt, wie gefährlich Luftboote sind, aber hätte ein Anfänger in einem vergleichbaren Festboot bessere Chancen?

                      Auf der einen Seite ist das Baden in Kroatien wunderschön und ich bin schon 1km am Strand entlang geschwommen. Auf der anderen Seite werden Luftbootfahrten mit Schwimmweste als "Himmelfahrtskommando" dargestellt. Diesen Gegensatz kann ich nicht so ganz verstehen.
                      Beyonds Reiseberichte habe ich mir teilweise angeguckt. Wirklich der Hammer aber das ist eine komplett andere Liga von dem was wir vorhaben.

                      Ich habe mal 2 Touren Beispielhaft angehängt, dass man direkt sehen kann, was wir uns so vorstellen. Bei der Tour in Krk hätte ich Respekt, Meer und Wind wirkten damals leicht unheimlich .Murter_Tour.kml Krk.kml

                      Edit: Danke Battom, da hätte ich die Bedeutung von GPS unterschätzt.

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                      • Battom
                        Erfahren
                        • 12.09.2011
                        • 241
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                        Die Murter_Tour gefällt mir gut, sowas fahre ich auch gerne (mit dem Schlauchkajak). Das sind geschützte Gewässer, schön hinter und zw. Inseln, es gibt relativ viel zu sehen, man kann öfter mal anlanden. Das geht idR sicher bei gutem Wetter. Die andere Tour (KRK) gefälllt mir nicht so gut, aber das muss man vorort beurteilen. Das sieht offener aus, könnte evtl. schwierig werden.

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                        • Ditschi
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                          Liebt das Forum
                          • 20.07.2009
                          • 12368
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                          AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                          Ratet mir gut, aber ratet mir nicht ab. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, kann vorher niemand sagen.

                          In diesem Thread wurde fast nur davor gewarnt, wie gefährlich Luftboote sind, aber hätte ein Anfänger in einem vergleichbaren Festboot bessere Chancen?
                          Das ist eine wichtige Frage. In einem vergleichbaren Festboot nein, aber die Seekajaks, die für das Meer gemacht sind, sind nicht vergleichbar. In denen ja, denn die sind ausgesprochen seetüchtig und bei weitem nicht so windanfällig.

                          Gefährlich ist ist auf dem Meer immer. Eine " absolute Landschaft", wie Rittlinger es einmal formuliert hat, die keinen Fehler verzeiht. Ein ungeeignetes Gefährt kann so ein Fehler sein.

                          Wenn man eine andere ähnlich gefährliche absolute Landschaft aufsucht, etwa das Hochgebirge, geht man auch in Bergstiefeln und nicht auf Sandalen, weil man " ein bißchen" rauf will.

                          Gruß Ditschi
                          Zuletzt geändert von Ditschi; 05.06.2014, 05:19. Grund: ergänzung

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                          • hannesv
                            Dauerbesucher
                            • 19.09.2008
                            • 744
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                            AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                            aufs meer würde ich nur mit dem gumotex seawave bzw incept pazifik raus. der grabner wird ja leider nicht mehr gebaut.
                            die genannten haben ein geschwindigkeitspotential, das es erlaubt rasch geschützte buchten zu erreichen.j

                            was mit schlauchkajaks möglich ist: siehe "paddling north"
                            ******************
                            ich finde es besser, dass das ziel am ende des weges ist, als dass der weg zum ziel führt.
                            ******************

                            Kommentar


                            • Torres
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 16.08.2008
                              • 30727
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                              AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                              Ich bin ebenfalls unerfahren und kann mich Ditschi nur anschließen: Das Meer ist nicht unbedingt das Feld, wo man paddeln lernen muss. Ich bin noch nicht oft gepaddelt, aber selbst bei verhältnismäßig wenig Wind musste ich lernen, dass Paddeln eine große Herausforderung ist, wenn man noch nicht genau weiß, wie man mit der Situation umgeht. Da fehlt die richtige Technik, man weiß nicht, wie man auf Wellen zufahren soll, da sind die Muskeln nicht ausgebildet, die man braucht, um überhaupt gegen den Wind anzufahren. Selbst bei mäßigen Bedingungen würde ich mich den Vorrednern anschließen und erst einmal auf einem überschaubaren Gewässer anzufangen, das a) geschützt ist und b) optimale Ausstiegsmöglichkeiten bietet. Ich musste auch erst lernen, dass man nicht so einfach überall an Land kann, das ist manchmal durchaus eine längere Sache und bei widrigem Wetter wäre mir das zu heikel.

                              Dass erfahrene Luftbootfahrer die Grenzen hochsetzen können, ist richtig. Aber Opti 61 hat doch schön beschrieben, welche Herausforderungen auftreten können:

                              .....Sobald wir mit dem Explorer versuchten, parallel zu den Wellen mit dem Wind ebenfalls voll von der Seite zu fahren, bekamen wir Probleme mit dem Gleichgewicht. Wir fuhren daher entgegen unser Planung den Wellen + Wind genau entgegen schräg auf den See hinaus. Hierbei konnten wir Wind und Wellen bis maximal 20-30 Grad abweichend vom rechten Winkel schräg angehen - das Boot versuchte trotz Steueranlage ...... laufend, sich quer zu drehen und wir mussten bei den Böen aufpassen, dass uns nicht die Paddel aus der Hand gerissen wurden bzw. wie hier andere schon schrieben, der Wind nicht unter das Paddelblatt griff und mit dem Paddel als Hebel das Gleichgewicht beeinflusste........

                              ......Auf diesem Teil der Fahrt beim Wellenreiten mit dem Wind im Rücken hatten wir mehrfach große Probleme, das Boot überhaupt auf Kurs zu halten; das Boot machte Korkenzieherbewegungen (das Boot selbst blieb aber in sich absolut stabil), versuchte ständig auszubrechen und sich quer zu stellen. Oft reichte selbst das Steuer nicht mehr aus uns wir mussten mit den Paddeln kräftig mitsteuern, um ein Querdrehen zu vermeiden.
                              Seit unserer Ostertour auf der Peene mit der Hälfte an Wind weiß ich ungefähr, wie sich das anfühlt (da war ich mit einem langen, faltbaren Kayak unterwegs, ich habe aber auch ein Gummiboot).

                              In diesem Thread wurde fast nur davor gewarnt, wie gefährlich Luftboote sind, aber hätte ein Anfänger in einem vergleichbaren Festboot bessere Chancen?
                              Ich kann aus meiner Anfängersicht nur sagen: Nein. Da gibt es viel zu viel, was man erst einmal lernen muss, um überhaupt klar zu kommen, wenn Wasser den Badewannenstatus verlässt. Vor allem diese verfluchte Querdreherei muss man erst einmal verhindern lernen. Und zu zweit muss man auch koordinieren, was man tut. Berichte zu lesen und dann im Boot zu sitzen und zu merken, wie "es sich anfühlt", sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Ein bisschen so, als würdest Du Deine erste OP machen, nachdem Du genug Ärzteserien geschaut hast
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

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                              • Ditschi
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                                • 20.07.2009
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                                AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                Wir können es mal abstrakt formulieren: es gibt Regionen, in denen der Aufenthalt für Menschen gefährlich ist: das Meer, das Hochgebirge, die Wüste, vielleicht noch der Regenwald. Wer sich dorthin begibt, ist tunlichst bemüht, das Risiko durch geeignete Ausrüstung zu minimieren. Andersherum: ungeeignete Ausrüstung erhöht das Risiko.
                                Ein Luftboot für`s Meer ( ausgenommen vielleicht für das Meer geschaffene Boote mit erfahrenen Bootsführern) ist keine geeignete Ausrüstung.
                                Wir haben am Meer wie auch im Hochgebirge das Problem, daß die Gefahren durch den Massentourismus nicht mehr richtig eingeschätzt werden, was sich oft in unzureichender Ausrüstung niederschlägt. Beide Regionen fordern Jahr für Jahr ihre Opfer. Derartige Fehleinschätzungen werden gefördert durch Berichte derer, die einen Trip mit unzureichender Ausrüstung glücklicherweise unfallfrei überstanden haben und dann signalisieren, das sei alles halb so wild.
                                Warum fragt ihr immer wieder uns Küstenbewohner nach Luftbooten auf dem Meer?
                                Fragt doch mal Becks, welche Sandalen für den Mt. Blanc. Bin gespannt, was er antwortet.
                                Gruß Ditschi

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                                • Battom
                                  Erfahren
                                  • 12.09.2011
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                                  AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                  Wie Joffix richtig sagte, wo er schwimmen kann, kann er auch mit dem Schlauchkajak fahren (und noch ein bisschen mehr). Schwimmen ist viel gefährlicher, das Gumotex Swing2 ist kein schlechtes Boot, sogar mit Spritzdecke, stabil, ein bisschen breit, d.h. nicht unbedingt das schnellste (aber ein Gumotex Seawave fährt auch nicht von alleine, das Swing2 ist die kleine dicke Schwester), etwas weniger Auftrieb, aber gutes Material, ordentliches Boot. Ich würde die Murter Tour sogar mit meinem offenen Gumotex Sunny machen, bei gutem Wetter.

                                  Ich weiß nicht, ob ihr euch die überhaupt angesehen habt, die Murter Tour geht von Insel zu Insel, schön geschützt, weitgehend Flachwasser, kurze Distanzen zwischen den Inseln. Bei schönem Wetter sollte das kein Problem darstellen. Die andere Tour (KRK) ist schon kritischer, aber könnte auch gehen, das muss man vorort sehen. Ich denke, er wird es sowieso ausprobieren (wie ich es vor ein paar Jahren auch gemacht habe, mit dem Sunny), es ist also besser, wenn wir darüber reden und uns ein bisschen austauschen. Und so eine große Sache ist das auch wieder nicht. Am sichersten ist es natürlich auf dem Sofa...
                                  Zuletzt geändert von Battom; 05.06.2014, 08:39.

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                                  • Torres
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                                    AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                    Bei schönem Wetter kannst Du mit dem Luftboot auch auf der Nordsee paddeln. Nur: Weißt Du wann das Wetter umschlägt? Wie sich das Wasser zwischen den Inseln aufstaut?

                                    Ich meine, wir sind alle erwachsen. Und wer meint, er müsse das Risiko eingehen, soll es tun. Aber die Sofaargumentation ist völlig daneben. Niemand weiß, wie er sich im Ernstfall verhält, wenn er es nicht trainiert hat. Küstennähe okay, Meer nein.

                                    Bei uns fischen sie ständig Leute aus dem Wasser. Ich wäre froh, sie wären auf dem Sofa geblieben, denn von Wasser verstanden sie anscheinend nix.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                                    • Battom
                                      Erfahren
                                      • 12.09.2011
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                                      AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                      Meer ist nicht gleich Meer. Unter den beschriebenen Bedingungen (und bei gutem, warmen Wetter) ist im Vergleich ein großer Stausee im Frühjahr vermutlich gefährlicher. Es ist hier keine große Seekajak-Expedition geplant, sondern lediglich ein gemütliches Insel-Hopping im relativ flachen Wasser. Das ist durchaus mit einem guten Schlauchkajak gut machbar. Ich mache das seit 2011 und kam dabei noch in keine lebensbedrohliche Situation. M.E. ist eine gute Planung (also angemessene Strecke) das a+o, man darf sich nciht übernehmen. Die Kondition kann man sich vorher auf Seen antrainieren, es kann durchaus stellenweise anstrengend werden.

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                                      • StevePeacewalker
                                        Erfahren
                                        • 26.06.2011
                                        • 247
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                        Bei schönem Wetter kannst Du mit dem Luftboot auch auf der Nordsee paddeln. Nur: Weißt Du wann das Wetter umschlägt? Wie sich das Wasser zwischen den Inseln aufstaut?

                                        Ich meine, wir sind alle erwachsen. Und wer meint, er müsse das Risiko eingehen, soll es tun. Aber die Sofaargumentation ist völlig daneben. Niemand weiß, wie er sich im Ernstfall verhält, wenn er es nicht trainiert hat. Küstennähe okay, Meer nein.

                                        Bei uns fischen sie ständig Leute aus dem Wasser. Ich wäre froh, sie wären auf dem Sofa geblieben, denn von Wasser verstanden sie anscheinend nix.
                                        Ich bin gerade von einer Paddeltour aus der Lagune von Venedig zurückgekommen und kann deine Worte nur unterstreichen. Es war unsere erste Tour auf dem Meer und obwohl wir mittlerweile über mehrere tausend Kilometer Paddelerfahrung verfügen, war mir die Situation dort alles andere als geheuer. Wir waren beide in Seekajaks unterwegs und hatten auch ganz gutes Wetter. Dennoch beherrscht keiner von uns eine Eskimorolle und hätten wir nicht so ein Glück mit dem Verhältnissen gehabt will ich gar nicht daran denken wie die Sache hätte ausgehen können. Ich muss immer wieder lachen wenn gewisse Luftbootfirmen Promovideos veröffentlichen, wo Leute mit deren Produkten auf dem Meer herumgondeln. Mal abgesehen vom bestehenden Risiko, reicht schon ein leichter Wind und die Tour wird ganz einfach zur Qual.

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                                        • Battom
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                                          • 12.09.2011
                                          • 241
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                                          AW: Luft-Kajak fürs Meer?

                                          Die Venedig Lagune ist ein völlig anderes Kaliber, viel offener. Ich bin der Ansicht, die Murter Tour ist gut gewählt:
                                          https://www.google.de/search?q=Murte...icial&tbm=isch

                                          Wenn das Wetter windiger ist, kann er sich auch ein Meer-Kajak (Sit-on-Top Kajak) ausleihen. Damit geht es auf jeden Fall. Aber Spaß macht es eh nur bei gutem Wetter.

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